Funke W19 mit plötzlichem Schaden

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Dirk508
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

Na ja, was nicht passt wird einfach passend gemacht.

Beim 1 mA-Bereich rechnest Du mit der richtigen Stromteilung, passt ja.

Beim 10 mA-Bereich wird einfach die Stromteilung ignoriert, weil's dann eben auch passt.

Und was machst jetzt z.B. bei 2,5 mA? Wieder die richtige Stromteilung? Weil´s hier so wieder passt?

Mach wohl keine Sinn, weiter zu diskutieren.

Ein 500 µA Instrument, das für Vollausschlag 530 µA braucht, liegt außerhalb der auf der Skala ausgewiesenen Genauigkeitklasse 2. Da wird wohl einfach der Dauermagnet an Stärke verloren haben.

Und ja, fließt schreibt man mit "ß". Aber was ist mit "muß","Meßwiderstände","Meßbereich","paßten","daß","Meßwerksschaltung","gibtb","Spannungsmeßkarten","müßte"?

Gruß Dirk
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

rettigsmerb hat geschrieben:Moin zusammen,

mit gemischten Gefühlen habe ich meinen W19S zum Nachmessen geöffnet. Es fällt einem nicht gerade leicht, ..... Aber sei's drum - hier geht's um das Wohl und Wehe für ein "Schwesterschiff".

......

Messwerte: R instr. = 157 Ohm, I instr. = 530µA Skalenende

Vielleicht hilft euch das ja etwas weiter.

Viele Grüsse,
Herbert
1.)
Danke Herbert :D , das hilft wirklich enorm weiter. :super:
Die Meinungen in der Literatur gehen leider ja auseinander, um welches Messwerk es sich handelt. Jetzt wissen wir mehr und können gezielter rechnen.
Ich habe ganz bewusst keinen W19(S) - Eigner gebeten ("genötigt"), an seinem intakten Gerät zu löten (obwohl wir ja nur 20 km auseinander wohnen), weil ich die Position des Eigners in jedem Falle respektiere.
Ich denke aber, bei Defekt weiterer W19-Messwerke (nichts hält ewig), wird man jedoch froh sein, wenn man bezüglich Ersatzbeschaffung einen thread wie diesen zum Nachlesen hat.


2.)
Also, zum Thema zurück:
Ich habe derzeit angeschlossen ein Ersatzinstrument mit Ri=340 Ohm, < 50 mV (Skalenaufdruck),Vollausschlag bei 100uA (Skalenaufdruck), Güteklasse 1 (Skalenaufdruck), für stehende und liegende Montage. Es dient zur Ertestung, da ich mit dem von edi bereitgestellten 15 uA-Instrument nicht herumexperimentieren wollte, um Beschädigungen auszuschließen.
Alternativ hätte ich zum Herumexperimentieren das winzige 50uA Instrument (weiter vorne beschrieben).

3.)
Das Problem, das ich hatte, habe ich oben beschrieben: Nach Einlöten der Platine mit den Drahtwiderständen und Herstellen der oben beschriebenen Schaltung (460 Ohm Vorwiderstand, 200 Ohm parallel), die von PL 504 und dirk508 gutgeheißen wurde, habe ich derzeit anscheinend einen weiteren Knoten im Gerät, den ich erst beseitigen muss:

Denn, ich schrieb es: der Widerstandsmessbereich funktioniert momentan überhaupt nicht. Den brauche ich zwar nicht, indes dient er mir als Indikator.
Denn zeitgleich, ich schrieb es, habe ich bei Röhrenmessungen Werte, die so nicht hinhauen können.
Den gleichen Effekt hatte ich mit dem von dirk508 empfohlenen Vorwiderstand von 1,1k, auch das hatte ich ausprobiert und beschrieben.

Ich habe mich krumm und bucklig gesucht, aber diesen Knoten noch nicht lösen können.
Die Heizspannungsverfolgung der Messröhren stimmt, d.h. es liegen bei Einstellung des W19 auf 240 Volt Netzspannung Uh = 6,48 Volt an, bei Prüfung einer EF42.

4.)
Deshalb hatte ich alternativ das kleine 50uA-Instrument mit allen hier zu diesem Instrument beschriebenen Widerstandskombinationen drangelötet, jedoch mit gleichem Ergebnis: Röhrenmessung zu hoch, Widerstandmessbereich ebenfalls tot. Dem war vorher nicht so. :(

Also: Gestern Abend mal nicht am Gerät gearbeitet, da momentan eine Denkblockade.

k.
Dirk508
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

Leg dein Ohmmeter an die Buchsen IV und VI der Steckplatte.
Betriebsschalter auf "AUS".
Dann steckst Du einen Stift abwechselnd in die 1, 2,5, 5, 10 und 25 mA Buchse.

Wie sind die zugehörigen Messwerte?

Gruß Dirk
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Dirk508 hat geschrieben:Leg dein Ohmmeter an die Buchsen IV und VI der Steckplatte.
Betriebsschalter auf "AUS".
Dann steckst Du einen Stift abwechselnd in die 1, 2,5, 5, 10 und 25 mA Buchse.

Wie sind die zugehörigen Messwerte?

Gruß Dirk
Angeschlossen ist derzeit das russische Instrument. Dem ist der 460 Ohm -Widerstand (versuchstechnisch gerade zur Hand: 470 Ohm) vorgeschaltet, und parallel zu beiden liegt ein 200 Ohm Shunt. Das Ganze parallel zu der Drahtwiderstandskette des W19. Also die von mir errechnete und von Dir / PL 504 akzeptierte Schaltung.

Nun die gemessenen Werte:
Buchse / Messwert Ohmmeter
1 mA / 127 Ohm
2,5 mA / 59
5 mA / 31
10 mA / 16
25 mA / 7-8 (Anzeige: 7,4)

(Die Nachkommastellen habe ich weggelassen, da das Ohmmeter sicherlich auch kleinere Messfehler hat).

Gruß
k.
Dirk508
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

Deutliche Abweichung sind erkennbar, aber mir fehlt immer noch der Widerstandswert, den Du über dem Instrument misst.

Gruß Dirk
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Dirk508 hat geschrieben:Deutliche Abweichung sind erkennbar, aber mir fehlt immer noch der Widerstandswert, den Du über dem Instrument misst.

Gruß Dirk
In der beschriebenen Kunst-Schaltung:
80 Ohm
dort, wo die Anschlüsse des bevorwiderstandeten und geshunteten Instruments wieder an die Grundplatte mit den Drahtwiderständen gelötet sind.

Ohne Instrument, nur die Drahtwiderstände in ihrer Gesamtheit, an den obigen Lötpunkten: 162 Ohm.

Gruß
k.
Dirk508
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

Wie Du am Schaltbild nachvollziehen kannst, sollte zwischen IV und VI im 1 mA-Bereich der Wert der Widerstandskette // emulierte 160 Ohm, also 80 Ohm messbar sein.
Du misst 127 Ohm, also hat die Emulation zurückgerechnet einen Wert von 600 Ohm.

Nun misst Du aber direkt über der Widerstandskette// Emulation den richtigen Wert von 80 Ohm.

Ich könnte mir vorstellen, dass beide Messungen in unterschiedlicher Lage der Frontplatte gemacht wurden und evtl. der 200 Ohm einen Wackelkontakt macht.

Prüf mal, ob die Werte identisch sind, wennst die Frontplatte während der Messungen nicht bewegst, bzw. ob der Widerstand zwischen IV und VI sich ändert, wenn die Bauteile am Instrument etwas bewegt werden.

Kannst auch noch den Widerstand von IV und VI (im 1 mA-Bereich) zu den Enden der Widerstandskette messen.

Gruß Dirk
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Es gibt Neues zu berichten. Mir ließ keine Ruhe, dass der Ohmmessbereich mit der eigenen Prüfkarte so gar nicht ging.
Ich habe dann einfach mal, ohne weiter über die Zusammenhänge nachzudenken,
alle Festwiderstände des Geräts, die neben dem Glimmstabilisator positioniert sind, durchgemessen (die großen grauen Mehrfachwiderstände).

BINGO: :super: der 1010-Ohm-Widerstand war "weg". Warum auch immer, denn kein Abbrand zu sehen.
Als ich das Gerät seinerzeit wegen des defekten Instruments auseinandernahm, hatte ich alle diese Widerstände vermessen und korrekte Anzeige.

Also einen 1k hingehängt:
und sehr realistische Anzeige bei Prüfung von EF42, AZ11, EL41, AL4.
Werde weiter testen, wollte nur auf die Schnelle den Zwischensachstand berichten.

k.

@dirk: Ja, die Messungen wurden in unterschiedlicher Lage des RPG gemacht. Den 200 Ohm werde ich mal austauschen, zur Sicherheit; ist ein alter Kohlewiderstand.
Ich bin erstmal froh, dass die o.a. Messungen realistisch aussehen. Werde nun Feintuning betreiben, d.h. alles penibelst anpassen.
...und natürlich weiterberichten.
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Ich habe gestern Abend mal weiter getestet, mit nahezu allem an Röhren, was ich hatte. Zusätzlich die Gleichspannungsprüfung und die Widerstandsprüfung mit den RPG-eigenen Karten.

Bislang überzeugende Messwerte.

Bevor ich nun endgültig alles im Gerät verbaue:

- Ist die gefundene Lösung mit 460 Ohm Vorwiderstand vor dem 100uA-Instrument und 200 Ohm Shunt die bestmögliche?

- Welche Anforderungen muss ich an die so verbauten Widerstände stellen (Belastbarkeit, Material-> Kohle- oder Drahtwiderstände)?

Gruß
k.
Dirk508
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

Es gibt noch gleichwertige Ersatzschaltungen, aber bessere Emulation des 500 µA ist nicht möglich.

Ich würde Metallfilm-Widerstände einbauen. 1/8 W Belastbarkeit ist ausreichend, kann aber auch mehr sein.


Gruß Dirk
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Widerstände sind verbaut. Anbei ein Foto.
Noch nicht fertig, aber sieht schonmal ganz gut aus:
W19S 004k.jpg
Hier wurde zu einem Neuinstrument aus russischen Armeebeständen der Rahmen des Original-Funke-Instruments verbaut.



Das neue Instrument baut tiefer. Daher musste die Widerstandsplatte etwas gekippt montiert werden. Dazu wurde ein Aluwinkel angefertigt und mit dem Gehäuse verschraubt. Noch nicht ganz fertig, der Winkel wird noch gekürzt.
W19S_innen.jpg
Die beiden Widerstände
460 Ohm, in Reihe
200 Ohm parallel zu Instrument + Reihenwiderstand
verstecken sich zwischen den beiden Pertinaxplatten.

Sonst wurde nichts verändert.

Geht jetzt so in den Testbetrieb.

k.

(p.s.: das Instrument ist noch neuwertig im Handel. Falls Interesse, gebe ich gerne den link per pn)
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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo Klaus,

das sieht ja mal schon sehr gut aus. Glückliches Ende einer schweren Geburt, wozu ich erst einmal gratuliere. Eins noch: Wenn möglich, sollte die Originalskala wieder verwendet oder zumindest das Kontrollfenster zum Glimmstabi in die neue Skala eingearbeitet werden.

Weiter gutes Gelingen!

Viele Grüsse,
Herbert
klausw
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von klausw »

Ja, das Anbringen der Originalskala habe ich bedacht. Allerdings ist der Zeigerausschlag des Ersatzinstruments etwas größer, als die Originalskalierung. Man müsste die Originalskala also grafisch zoomen, was machbar wäre. Allerdings stimmt sie dann wieder nicht mit der Abbildung auf den Karten überein, so dass man so oder so mit einer geringen optischen Ablage wird leben müssen. Stellt aber kein Problem dar, da das Messergebnis problemlos zuordnungsfähig ist.

Glimmstabi: Ich wollte das neue Instrument nicht zerbohren, da mir die Gefahr des Flurschadens zu hoch erscheint. Ohnehin ist es ja so, dass die beiden Pertinaxplatten unterhalb des Instruments mit ihrem ausgesparten Loch nun schräg, also eher vom Glimmstabi weggewendet stehen, so dass die Ausleuchtung geringer wäre.

Darüber werde ich noch nachdenken.

Als erstes werde ich wohl mal eine Messreihe anlegen: ich habe hier noch ein unvollständiges Wetron W18N stehen (ohne Deckel und damit ohne die meisten Röhrenfassungen), damit lässt sich zum Grobvergleich mal jede Röhre gegentesten und das Messergebnis vergleichen.

An dieser Stelle abschließend nochmals meinen Dank an alle, die dieses Projekt hier konstruktiv begleitet und zum Gelingen beigetragen haben. :danke: :super:

Gruß
k.
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von Dirk508 »

Wenn die alte Skala mechanisch reinpasst, würde ich diese verwenden. Der Zeigerausschlag lässt sich mit der Nullpunkteinstellung und den Widerständen anpassen.

Musst Du aber selber entscheiden.

Gruß Dirk
frank_w
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Re: Funke W19 mit plötzlichem Schaden

Beitrag von frank_w »

Hallo,
schaut mal hier:
http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/f ... ?id=110391

Der Fehler wurde gefunden.

Gruß Frank
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