Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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BeitragVerfasst: Mi Jan 25, 2012 23:07 
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Guten Abend

ersteinmal ein Hallo hier in diedem Forum,ich bin ein "Neuling " hier und habe von der eigentlichen Technik des Radioempfang wenig um nicht zu sagen keine Ahnung.Komme aber aus einem elektrotechnischen Beruf das soll heißen ich weiß was Kondensatoren und Wiederstände sind.Röhren und deren Wirkungsweise waren mir bislang und immer noch ein Fremdwort.
Es fing damit an das ich es mir in den Kopf gesetzt habe ein altes Rörenradio Telefunken Caprice 1051 wieder ertönen zu lassen.

Ich habe ersteinmal den Bericht zugemüte geführt "ein altes Röhrenradio wieder einschalten".

Nachdem ich mir das verinnerlicht habe ging es dabei : Stecker rein und UKW gedrückt.Nichts passierte null Reaktion.Ich dachte mir der Saft bleibt ganz weg das finde ich raus. Stecker raus Rückwand ab und zur besseren Sicht das ganze Chassie rausgeholt.Stecker wieder rein und nachgemesssen wo der Saft bleibt.Ursache hier war schlechte Kontaktgabe an der Ausschaltetaste. Das behoben Scalenbeleuchtung kam und an den Röhren konnte ich erkennen das sich was tat.Aber trotzdem kein Ton.Aber nach einer Weile kam leichter ganz, leichter Schmorgeruch auf. Und ich konnte fühlen das der Ausgangsübertrager an dem der Lautsprecher angeschaltet ist mehr als Handwarm wurde ich würde sagen er wurde ganz schön heiß.Aus meiner Sicht bestimmt nicht normal. An dieser Stelle habe ich abgebrochen und den Netzstecker wieder gezogen.
Gibt es hier eine Möglichkeit mir zu erklären wie ich weiter vorgehe um den Fehler zu finden ??????????

gruss Dieter


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BeitragVerfasst: Mi Jan 25, 2012 23:19 
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Hallo.
Ein Ausgangsübertrager darf keinesfalls heiß werden!
Alte Kondensatoren werden dafür wohl die Ursache sein, schau mal,
ob an der Anode der El95 ein Kondensator gegen Masse hängt, wenn ja, dann muss der unbedingt ausgetauscht werden, genauso wie der Koppelkondensator zwischen vor und Endstufe.
Edit: Ich habe gerade einen Blick in den Schaltplan geworfen, und tatsächlich, da hängt einer mit 4700pF.
Dieser ist unbedingt zu tauschen, gegen einen mit min. 630V. Der Koppelkondensator, der unbedingt mit getauscht werden sollte hängt zwischen Pin 9 der EABC80, und dem G1 der El95, dieser hat 0,01µF
Edit 2: Natürlich sind alle anderen Teernkondensatoren und Wachskondensatoren auch zu tauschen, sowie alle Elkos,
nur dann sind Sicherheit und klanglich beste Eigenschaften gegeben. Natürlich sollte man ein altes Röhrenradio nie unbeaufsichtigt laufen lassen.
Grüße Manu

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Grüße Manu
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Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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BeitragVerfasst: Mi Jan 25, 2012 23:53 
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Hallo Manu

mein lieber Scholli mit einer solchen kompetenten Antwort um dieser Uhrzeit habe ich nicht mehr gerechnet.Vielen Dank erstmal dafür!!
Werde morgen mal der Sache basierend auf deiner Empfehlung auf den Grund gehen.Wie ich sehe komst du aus Lemgo ich aus Detmold.Gibt es in unserer Gegend noch einen Elektronikladen wo man Kleinteile kaufen kann???

gruss Dieter


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BeitragVerfasst: Do Jan 26, 2012 0:50 
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Entsprechende Kondensatoren in axialer Bauform gibts hier: http://shop.antikradio-restored.de/

Um das mal kurz zu erläutern, der Koppelkondensator zur Endpenthode ist häufig die Ursache für "stille" Radios, hatte ich bisher fast immer.
Normalerweise ist die Spannung am G1 der EL negativ gegenüber der Kathode, z.B. -5V. Mit dieser, so genannten, Gittervorspannung wird der Arbeitspunkt der Röhre eingestellt. Ist der Koppelkondensator defekt, gelangt ein Teil der Anodenspannung der Vorstufe an das Gitter der EL, was dazu führt, dass die Endröhre "ganz auf macht". Das kann soweit gehen, dass das Anodenblech in der Röhre anfängt zu glühen, was den Tod der Röhre zur Folge hat. Außerdem werden alle anderen in diesem Stomkreis befindlichen Teile (Ausgangsübertrager, Kathodenwiderstand) überlastet. Für diesen Fehler reicht schon ein geringer Leckstrom des Koppelkondensators aus. Es reicht schon ein 3stelliger kOhm Iso-Fehler des C's aus um die Röhre zu übersteuern, was dann schon einen kapitalen Schaden verursachen kann.

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Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
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BeitragVerfasst: Do Jan 26, 2012 7:20 
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Hallo.
Wie Radiobastler schon sagte ,bei Antikradio Restored gibt es geeignete Kondensatoren und Elkos.
Das ein Radio aufgrund alter Kondensatoren, beispielsweise Koppelkondensator garnicht mehr spielt habe ich selten erlebt.
Der Grund für den heissen Ausgangsübertrager wird wohl der Kondensator an der Anode sein.
Dieser schlägt gerne mal durch.
Grüsse Manu

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BeitragVerfasst: Do Jan 26, 2012 7:21 
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Hallo.
Wie Radiobastler schon sagte ,bei Antikradio Restored gibt es geeignete Kondensatoren und Elkos.
Das ein Radio aufgrund alter Kondensatoren, beispielsweise Koppelkondensator garnicht mehr spielt habe ich selten erlebt.
Der Grund für den heissen Ausgangsübertrager wird wohl der Kondensator an der Anode sein.
Dieser schlägt gerne mal durch.
Grüsse Manu

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BeitragVerfasst: Do Jan 26, 2012 9:02 
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Hallo Manu und Experten

nur um meine Kenntnisse im Schaltplan lesen einmal aufzufrischen : zB. C25 ist ein Elko,der C35 mit 4700 piko ist ein normaler Kondensator und der C29 ist im Schaltbild anders dargestellt wie derC35 was ist das für ein Kondensator???


gruss Dieter


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BeitragVerfasst: Do Jan 26, 2012 9:59 
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Hallo Dieter,
die abweichende Zeichnung dieses Kondensatorsymbols, kennzeichnet den Außenbelaganschluß des Kondensators
Der C29 ist Spannungsmäßig kaum belastet und dementsprechend kein unbedingter Wechselkandidat
M.f.G
eabc

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Do Jan 26, 2012 10:37 
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Hallo Dieter,
C35 ist der Netzelko der dazu dient die Gleichspannung zu "säubern"
Der andere ist ein normaler Kondensator.
Grüße Manu

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BeitragVerfasst: Do Jan 26, 2012 11:01 
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Hallo Experten
ich habe ja schon Tips von Manu bekommen welche Kondensatoren gewechselt werden müssen.Welche Kondensatoren sind denn absolute Wechselkandidaten?? Frage deshalb weil es doof aussieht wenn ich bei der Adresse die ich schon von euch bekommen habe nur zwei Kondensatoren bestelle.

gruss Dieter


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BeitragVerfasst: Do Jan 26, 2012 11:32 
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Hallo Dieter,
radiomann12 hat geschrieben:
Welche Kondensatoren sind denn absolute Wechselkandidaten??
guck mal hier Kleine Kondensatorkunde: Gute und defekte C's im Röhrenradio, da ist es sehr gut erklärt.
Zitat:
Frage deshalb weil es doof aussieht wenn ich bei der Adresse die ich schon von euch bekommen habe nur zwei Kondensatoren bestelle.
Falls/wenn Dich der Röhrenvirus so richtig infiziert hat, brauchst Du sowieso mehr Kondensatoren :) . Und wenn nicht - keine Sorge. Der Betreiber von Antikradio Restored ist nett. Er ist auch hier im Forum aktiv.

Gruß, Frank

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BeitragVerfasst: Do Jan 26, 2012 12:23 
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Hallo Dieter,
zusätzlich zu den Wechselkandidaten die "Manu" bereits genannt hat, zählen im grunde genommen alle Kondensatoren die an der hohen (> 80 V) Betriebsgleichspannung hängen, besonders deshalb und das abhängig von der Bauart, weil die Klimatischen Verhältnisse am Betriebs,-bzw. Lagerort des Gerätes Feuchtigkeitseinflüsse hinterlassen haben, die den Isolationswiderstand verringern und somit die Betriebsspannung zusätzlich belasten. bzw. bei Koppelkondensatoren zur Arbeitspunkt Verschiebung der Röhren führt.
Anzuraten wäre ebenfalls der Wechsel von Ratio,- und Kathoden Elkos.
M.f.G
eabc

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harry

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Zuletzt geändert von eabc am Do Jan 26, 2012 16:01, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Jan 26, 2012 15:31 
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Natürlich ist es sinnvoll alle "schlechten" Kondensatoren zu wechseln und eine entsprechende Bestellung aufzugeben, das dürfte dann so ca. 10€ kosten.

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Gruß Stephan

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