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 Betreff des Beitrags: Siemens Spezialsuper SB502W
BeitragVerfasst: Mo Apr 21, 2008 18:27 
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Registriert: So Feb 17, 2008 17:47
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Hallo an alle Mitdenker,

eine Entrümpelung in der Nachbarschaft hat mir einige Schätze eingebracht. Als erstes möchte ich einen Siemens Spezialsuper Type SB502W (Bj. 1950/51) vorstellen. Ich hatte ihn kurz angeschaltet; nach anfänglichem Anlaufen, d. h. die Röhren wurden beheizt, brannte die 0,4A-Sicherung durch. Da ich nur eine 0,63A-Sicherung zur Verfügung hatte, wurde diese eingesetzt. Jetzt wurde es aber etwas kritisch - der Trafo begann zu riechen und wurde sehr heiß. Also, sofort die Kiste ausgeschaltet. Man hatte übrignes kurz Empfang auf MW (AFN). Mein größtes Problem ist ein fehlender Schaltplan - wer kann mir dabei helfen und/oder hat Ideen, mit welchem Fehler ich es zu tun haben könnte.

Danke für Eure Hilfe!

Gruß
Aglef


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BeitragVerfasst: Mo Apr 21, 2008 18:41 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
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Hallo Aglef,
da liegt offensichtlich ein Kurzschluß in der Anodenstromversorgung vor. Entweder Gleichrichter (Röhre oder Selengleichrichter) oder Netzelko dahinter. Bei Röhrengleichrichtern sind sekundärseitig häufig Trafokiller-Kondensatoren verbaut (2 x 5000 pF oder ähnliches), die könnten auch defekt sein und schließen die Anodenwicklung des Trafos kurz. Übrigens: 0,63 A sind zuviel für ein kleines Radio, da geht eher der Trafo kaputt.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Mo Apr 21, 2008 19:48 
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Registriert: So Feb 17, 2008 17:47
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Hallo, Roland,

erstmal "röhrigen" Dank für die schnelle Hilfe - einer der Tipps und Vorschläge wird die Ursache des Fehlers sein; da bin ich mir ganz sicher!
Ich möchte aber eine kleine Pause einlegen, weil ich den Ausgangszustand des Gerätes fotografisch dokumentieren möchte; leider ist meine Digi bis zum Monatsende in Reparatur. Deshalb wird es bis dahin kaum was Neues von mir in dieser Sache geben. Aber, melden werde ich mich garantiert, wenn es weiter geht!!

Gruß

Aglef


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BeitragVerfasst: Di Apr 22, 2008 8:03 
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Registriert: Do Dez 28, 2006 17:03
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Aglef,

neben den bereits aufgeführten Fehlerquellen kommen auch noch Abblockkondensatoren in der Anodenleitung in Betracht; vorrangig allerdings tippe ich auch auf die von Roland genannten Fehlerquellen.


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BeitragVerfasst: Di Apr 22, 2008 9:41 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
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Hallo Aglef,
Schaltplan zum Siemens Spezialsuper SB502W hätte ich da, den könnte ich mal scannen.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Di Apr 22, 2008 12:23 
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Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
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Um den Fehler weiter einzugrenzen könnte man einfach mal die Gleichrichterröhre AZ41 heraus nehmen und das Gerät nochmals testen.

Ist der Kurzschluß ohne AZ41 immer noch drin, so kommen eigentlich nur noch die Entstörkondensatoren oder der Trafo selbst als Fehlerursache in frage.

Ist der Kurzschluß ohne AZ41 weg, so liegt der Fehler an der AZ selbst oder an einem Bauteil dahinter. Hier würde ich dann als erstes den Netz-Elko als Fehlerursache vermuten.

:wink:


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BeitragVerfasst: Di Apr 22, 2008 17:12 
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Hallo Aglef,
die Trafokiller-Kondensatoren sind laut Schaltbild in diesem Gerät nicht vorhanden. Die AZ41 arbeitet hier als Einweggleichrichter, wenn man diese herausnimmt, müßte der Kurzschluß verschwinden und der Trafo dürfte nicht mehr heiß werden. Als Fehlerquellen kommen in Frage (außer der AZ41): erster Elko (32 µF) hat Masseschluß oder zu hohen Reststrom, ebenso Kurzschluß über Ausgangsübertrager oder EL41 nach Masse. Zum zweiten Elko hin ist noch ein 2 Kiloohm-Widerstand, dieser würde sicherlich durchbrennen bei einem Defekt im zweiten Elko.
Vermutlich kommt man dem Fehler bereits mit dem Ohmmeter bei ausgeschaltetem Gerät auf die Spur.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Do Apr 24, 2008 18:26 
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Registriert: So Feb 17, 2008 17:47
Beiträge: 100
Hallo,

ich habe mich heute, entgegen meiner Absicht, doch noch mal in das Gerät "reingekniet" und Eure Ratschläge befolgt. Ich habe die AZ41 gezogen und das Gerät mit der passenden Sicherung versehen. Beim Einschalten gab es nur einen kurzen Blitz in der Sicherung. Da das Gerät keine Entstörkondensatoren besitzt, hat definitiv der Netztrafo einen satten Kurzschluss. Jetzt heisst es also für mich, sich nach einem passenden Ersatz umzusehen. Wenn im Forum jemand mitliest und mir solch' einen Trafo anbieten kann, wäre ich äußerst dankbar dafür!

Gruß

Aglef


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BeitragVerfasst: Do Apr 24, 2008 21:05 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Na so was, den Text kenne ich doch...

Trenne doch mal den Heizkreis ab. Wie im anderen Forum schon geschrieben, könnte auch dort ein Schluss vorliegen.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Apr 26, 2008 21:40 
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Beiträge: 100
Hallo Lutz,

ich habe jetzt alle Ratschläge befolgt, also auch den Heizkreis abgelötet, den Spannungswahlschalter kontrolliert; das Ergebnis: Sicherung brennt durch - demnach ist der Trafo definitiv defekt!! Schöne Sch....!
Ich musste dafür natürlich das Chassis ausbauen (was ich ursprünglich vor den Fotos nicht machen wollte) - der äußere Zutsand mancher C's ist nicht besonders.
Es ist jetzt überlegenswert, ob es sich lohnt, einen Trafo neu wickeln zu lassen.
Was meinen die Fachleute?

PS: Lieber Lutz: Ich poste auch in einem anderen Forum mit dem gleichen Problem - ich bin lediglich bemüht, eine Menge Meinungen einzuholen, ohne an der Professionalität der Ratgebenden zu zweifeln!!

Gruß
Aglef


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BeitragVerfasst: Sa Apr 26, 2008 22:42 
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† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hi,

einen Trafo neu wickeln zu lassen ist in jedem Fall ein großer Aufwand. Denn es handelt sich um ein Einzelstück. Es kommt auch darauf an ob es ein völlig neuer Trafo sein wird, oder ob der alte Trafo wiederhergestellt werden soll.
Im letzteren Fall wird's sehr aufwendig. Hier müsste erst einmal das Blechpaket entfernt werden. Dann muß der Trafo bis ins Innerste abgewickelt werden. Den Draht wird man kaum wiederverwenden können. Nach Abschluß der Wickelarbeiten muß dann das Blechpaket wieder angebracht werden. Hierbei taucht meist das Problem auf, daß sich bereits beim Entfernen der Bleche die Seidenpapierisolation (der Bleche) in größerem Umfang in Wohlgefallen aufgelöst hat. Das zu beheben, - daran sind meines Wissens nach selbst die Super-Pfriemler des RMorg gescheitert.

Da es sich, - wie schon gesagt -, um ein Einzelstück handelt, wird wohl Preis nach Aufwand berechnet werden. Heißt, - Stundensätze. Das kann teuer werden. Zudem werden Wickeldaten benötigt. Der Wickler will zumindest die einzelnen Spannungen und die benötigte Stromstärke wissen. Der Drahtdurchmesser und die Windungszahlen ergeben sich aus Tabellen. Ach ja, - ein Muster oder zumindest die Abmessungen des Trafos werden auch noch benötigt. Wichtig ist der Kernquerschnitt und das Material des Blechpaketes.

Bei der Aufgabe einen Netztrafo zu restaurieren, - da muß man genauestens überlegen und kalkulieren ob es die Sache wert ist. Am besten wäre sicher, irgendwo einen ausgeschlachteten intakten Trafo desselben Modells zu erwerben.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: So Apr 27, 2008 9:46 
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Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
Beiträge: 1588
...................lange Rede kurzer Sinn.

Das Sinnvollste ist es wohl das Gerät als Deko zu verwenden oder aus zu schlachten. :wink:


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BeitragVerfasst: So Apr 27, 2008 10:43 
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Registriert: Do Dez 28, 2006 17:03
Beiträge: 1887
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

auch ich halte das Neuwickeln des Trafos aus Kostengründen für nicht vertretbar.
Vllt. lässt sich aber aus einem anderen Gerät ein Trafo gewinnen, der zumindest von den elektr. Werten passen könnte - dann stände einer Wiederbelebung des Gerätes fast nichts mehr im Wege.


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BeitragVerfasst: So Apr 27, 2008 22:54 
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Registriert: So Aug 20, 2006 23:11
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo zusammen,

tja ein Trafodefekt ist immer schlecht. Also wie ich das gelesen habe sind eine AZ41 und sonst nur E Röhren verbaut?

Also ich würde mal nach einem Standarttrafo für E Röhren auschau halten. Du musst nur mal sehen wieviele Röhren beheizt werden und was lt. Schalplan an Strombedarf anliegt.

Einfach den Trafo einbauen und entweder du besorgst dir nen Zusatztrafo der die 4V für die AZ41 bereitstellt, oder du baust mit einem Röhrensockel und 2 Dioden und einem passenden Widerstand einen Ersatz. Und sonst kann man natürlich auch auf eine EZ80 umbauen, evtl mit Sockeladapter oder einer neuen Fassung.

Finde aber am besten wenn man mit nem Adapter Arbeitet und alle reversibel bleibt. Ob nun eine Gleichrichter Röhre oder Dioden mit Vorwiderstand ist halt abhängig ob der Netztrafo die EZ.. noch mit versorgen kann.

_________________
--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
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BeitragVerfasst: Mo Apr 28, 2008 3:22 
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Hallo,
Fernmelder hat geschrieben:
Hallo zusammen,
tja ein Trafodefekt ist immer schlecht. Also wie ich das gelesen habe sind eine AZ41 und sonst nur E Röhren verbaut?
Also ich würde mal nach einem Standarttrafo für E Röhren auschau halten.

Ein Standard-Trafo wäre wahrscheinlich passender :D - Hochwertige Ware gibt es z.B. hier.

Allerdings würde ich erst mal den Original-Trafo genauer untersuchen. Richtige Kurzschlüsse sind bei Netztrafos eher selten, häufiger treten Windungsschlüsse (Kurzschluss zwischen einzelnen Windungen) auf. Vielleicht berühren sich ja nur irgendwelche Anschlussdrähte auf der Primärseite.

Also Trafo am besten wirklich komplett ausbauen und die Primärseite mal ganz genau untersuchen...

Viel Erfolg,
DAC324


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