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 Betreff des Beitrags: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2012 13:16 
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Hallo zusammen,

da ich nun mal ein Fan von Grundig Geräten bin konnte ich es nicht lassen und habe in der Bucht einen Grundig 2098 sehr günstig bekommen. Der äussere Zustand ist gut bis sehr gut. Wie angeboten jedoch ohne Funktion.

Nach einer Reinigung und Durchsicht fiel mir bisher nur ein bröckliger, schlechter Kondensator direkt auf dem Übertrager auf. Der Rest incl. Sicherung sieht gut aus. Den Wert des Kondensators kann ich leider nicht mehr ablesen, deshalb wäre ein Schaltplan sehr hilfreich. Hat vielleicht jemand einen den er mir zur Verfügung stellen könnte ?

Ich habe ihn dann mal mit dem Regeltrenntrafo langsam hochgefahren mit folgendem Ergebnis:

Alle Röhren leuchten, meiner Meinung nach die EL 84 etwas sehr hell. Aber kein Ton, nicht mal Rauschen oder Brummen. Messungen konnte ich noch keine durchführen, da ich erst am Montag wieder 2 freie Tage habe.

Sicher werde ich dann zuerst den Lade/Siebelko prüfen, aber ich frage mich ob der Kondi auf dem Übertrager die Ursache dafür ist das nicht mal ein Brummen kommt. Könnte das sein ?

Zum Test hatte ich die EL 84 und die EF 89 mal getauscht, jedoch ohne Resultat. Sicherlich werde ich einiges messen müssen, aber wo fange ich am besten an. Ich wäre für hilfreiche Antworten sehr dankbar.

Gruss Josef


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2012 13:53 
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Hallo Josef

Langsam mit Tauschen.....

Der 2098 hat ja eine EM84. Hat die, mindestens an den Enden, grün geleuchtet? Wenn ja - Anodenspannung da. Elko belassen. Fehler rückwärts ab Lautsprecher, Lautsprecherkabel, AÜ suchen....

Wenn nein - Netzteil kontrollieren.

Systematisch vorgehen, Messen. Nach einem Schaltplan kann ich frühestens heute Abend schauen (wenn mir da nicht Jemand zuvor kommt :)

Gruss, Walter


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2012 14:13 
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Hallo Walter,

danke für Deine schnelle Antwort. Nein, die EM 84 zeigt keinerlei grünen Balken, nur ein normales Leuchten wenn ich von hinten schaue. Der Test mit dem Schraubendreher an dem TA-Ausgang erzeugt einen Brummton, also denke ich der Übertrager lebt zumindest noch.

Gruss Josef


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2012 14:21 
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Hallo Josef,
Grundsätzlich immer zuerst auf den Netzspannungswähler schauen und falls möglich auf 240V einstellen und nach dem korekten Sicherungswert schauen. Zu 99% ist eine Kondensatorkur notwendig, die Elkos im Netzteil der Mittfünfziger Jahre lassen sich sehr oft wieder Formieren. Die (Der) Koppelkondensator vorm Steuergitter der EL84 und der Kondensator über dem Ausgangsübertrager (10-47nF) sind auf jeden Fall auf ihren Isolatioswiderstand zu überprüfen.
M.f.G
eabc

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2012 14:28 
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Hoffe man kann den Plan lesen

Grüße
Franz


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_________________
Wird erstmal der Qualm aufsteigen, wird sich auch der Fehler zeigen


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2012 18:12 
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ergänzend dazu:

Grundig_2098.zip

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2012 18:18 
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Hallo zusammen,

danke erstmal für die Schaltpläne und die Tipps. Ich werde am montag weiter daran arbeiten und dann berichten.

Grüsse Josef


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Sa Mär 17, 2012 17:15 
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Hallo zusammen,

ich habe dann doch heute noch etwas weiter gemacht und folgendes festgestellt:

Die Kapazität des Lade/Siebelkos ist OK.
Dann habe ich den C61 (4700pF) und den C38 (1nF) gewechselt da beide stark erhöhte Kapazität hatten, unverändert keine Funktion. Beim Messen fiel mir dann auf, das der R44 (1,3 Kohm-3 Watt) defekt ist. Der ist auf dem Übertrager.

Diesen also gewechselt und einen Testlauf gemacht. Zuerst ein lächeln, denn es brummte und rauschte aus dem Lautsprecher. Doch die Freude war sehr kurz. Innerhalb von ca. 30 Sekunden fing der Widerstand stark an zu qualmen und wäre fast abgeraucht wenn ich nicht schnell abgeschaltet hätte.

Wo kann ich nach der Ursache suchen bzw. wo muss ich wie messen ? Ist möglicherweise der Übertrager defekt ? Bin im Moment etwas ratlos und wäre für Hilfe dankbar.

Gruss Josef


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Sa Mär 17, 2012 17:25 
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Das Gerät hat einen dauernden oder zeitweiligen Kurzschluss bzw. eine stark erhöhte Stromaufnahme im Anodenspannungszweig für das Kleinsignalteil. Der Übertrager dürfte nicht die Ursache sein. In Frage kommen:
- der Siebelko
- die EL 84 (Schluss Gitter 2 nach einer mit Masse verbundenen Elektrode)
- Schluss in der Verdrahtung/Fassung an der EM 84, oder (selten) in der EM 84 selbst
- Masseschluss im ZF-Filter zwischen der ECH 81 und der EF 89
- die ECH 81 (Schluss aH nach Masse, selten)
- ein Masseschluss in der Tastatur
- ein Problem in der Verdrahtung (Isolation beschädigt, Lötöse verbogen und berührt benachbarte Teile)

Da hilft nur Suchen, viel Erfolg dabei.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Sa Mär 17, 2012 18:58 
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Wohnort: Barsinghausen
Hi, Josef.

aha, ein Grundig - Fan. Der Klang der Grundigs kann ja auch wirklich überzeugen.

Den Fehler mit dem Widerstand auf dem Übertrager hatte ich bei meinem 3036 auch. Die Geräte unterscheiden sich nicht so wesentlich. Lange Rede - kurzer Sinn: Ich musste die Lade-/ Siebelko - Kombination austauschen, die ich bei der Restauration neu eingesetzt hatte. Es sind dann buchstäblich höherwertigere eingebaut worden, Spannungsfestigkeit 450 V.
Der Widerstand wurde durch einen 1.5 kOhm / 5 W ersetzt, war nichts anderes da, funzt aber. Gerätn spielt einwandfrei.

Bei der nächsten Durchsicht des Gerätes werde ich die Tips von Lutz nochmal abarbeiten, danke Lutz.

Josef, das AEG 4075 WD - Chassis aus unserer Versandaktion ist perfekt spielbereit. Im Sommer folgt das Häuschen, braucht wohl neues Furnier, das nächste Abenteuer also.

Wegen der Nummer mit dem Widerstand werde ich bei meinen nunmehr 2 AEG die Elkos nochmal durch Becher ersetzen, die schon hier liegen, ist mir dann doch lieber als die kleinen Chinateile. Beim Grundig konnte ich das nicht umsetzen, der Platz unter dem Chassis, an dem sich der alte Becher befand, war nicht ausreichend. Viel Erfolg!

VG Jochen

_________________
ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Sa Mär 17, 2012 19:15 
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Hallo Jochen,
Hallo Lutz,

danke für eure Tipps. Die Röhren schließe ich jedoch aus, da ich die alle schon gewechselt hatte. Auch habe ich die Röhrenfassungen auf mögliche Kurzschlüsse oder Berührungen geprüft. Ohne Befund.

Die EM 84 hatte ich komplett ausgebaut und die Fassung und Verdrahtung geprüft. Auch beim Betrieb ohne die EM 84 ohne Erfolg.

Den Becherelko hatte ich gemessen, mit guten Ergebnissen. Dennoch habe ich den mal testweise gegen einen anderen guten Becher getauscht. Auch ohne Ergebnis.

Bleibt mir wohl nichts weiter übrig als sämtliche Verdrahtungen zu prüfen.

Als Anmerkung noch: Ich verwende auf meiner Werkbank einen alten Lautsprecher aus einem Schlachtgerät. Ich denke doch nicht das dieses Problem damit was zu tun hat, weil es eben nicht der orginal Lautsprecher ist.

Gruss Josef


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: Sa Mär 17, 2012 20:05 
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Hi Josef,
Was sein könnte, Grundig hatte zum Teil Elektrostatische Hochtöner am Start.
Es könnte sein, das du villeicht den Ls an den Elektrostaten Anschluss gepackt hast, das könnte ein Indiz sein, da da 200 Volt anliegen.
Die machen dem Lautsprecher, mit seinen 4 Ohm nicht viel, aber das Radio hat dadurch natürlich einen fetten Kurzschluss.
Grüße Manu

_________________
Grüße Manu
Nix schwingt, ausser die Messspitzen von Kontakt zu Kontakt.
Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
http://www.Quadbahn-Bispingen.de


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: So Mär 18, 2012 6:03 
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Hallo Manu,

danke für Deinen Hinweis. Darauf habe ich aber sehr genau geachtet. Bei dem Gerät sind auch statische Hochtöner im Einsatz und ich habe die Drähte sehr genau getrennt. Ich halte mich immer noch an das Prinzip Draht gegen Draht tauschen und bei Bauteilen halt Pin für Pin. Ich hatte ja bei meinem 2360 mal einen Pin verwechselt und das soll ja nie wieder vorkommen.

Auch habe ich festgestellt, das bei den meisten Grundig Geräten die Kabel zum Hauptlautsprecher am Ende Spiralförmig sind. Das sind die Drähte zu den statischen Hochtönern nicht. Ist auch eine gute Orientierungshilfe.

Ich werde noch ein paar Messungen vornehmen und danach die gesamte Verkabelung checken. Werde auf jeden Fall davon berichten. Aber nun geht es ins Bett, die Nachtschicht war wieder mal sehr lang.

Gruss Josef


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: So Mär 18, 2012 9:14 
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Ein Kurzschluss im Bereich der elektrostatischen Hochtöner kann aber nicht den Siebwiderstand zum Kochen bringen. Denn vor die elektrostatischen Hochtöner ist, wie in den meisten Fällen, ein Schutzwiderstand geschaltet. Dieser hat in diesem Radio 100 k Ohm. Auch bei Kurzschluss der Kondensatoren, über die das Signal an die elektrostatischen Hochtöner geführt wird, kann es in diesem Radio nicht zur Überlastung des Siebwiderstandes kommen.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2098
BeitragVerfasst: So Mär 18, 2012 12:09 
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Hallo zusammen,

hab mir die Schaltung mal angeschaut:

Wird R44 auch sehr heiß, wenn alle Röhren außer der EL84 eingebaut sind?

Mein erster Verdächtiger ist C63 (50 µF parallel zum Gegenkopplungswiderstand R41 an der Kathode der EL84), der könnte einen Gleichstrom-Kurzschluss erzeugen. Zum Testen kann man C63 einfach auf einer Seite ablöten. Durch einen Kurzschluss von C63 steigt der Ruhestrom der EL84 von ca. 40 mA auf ca. 150 mA. Gleichzeitigt steigt der Strom in G2 von ca. 4 mA auf ca. 20 mA und dieser Strom fließt durch R44.

An der Kathode der EL84 (d. h. über R41) müssen ca. 7 V stehen, am Gitter 1 ca. 0 V. Die Spannungsangabe im Schaltplan zeigt auf den falschen Anschluss!
7,3 V bzw. 6,5 V gilt für "K, G3", nicht für "G1".

Ein Kurzschluss von R41 wäre theortisch auch möglich, ist bei der Bauform aber praktisch unmöglich.

Auch möglich ist eine Unterbrechung von R38 oder R39, die das Gitter-1-Potential auf Masse halten sollen.

Eine weitere Möglichkeit für zu hohe Stromaufnahme ist eine schwingende Endstufe. Das kann passieren, wenn das HF-Bedämpfungsglied an der Anode (C66 mit R43) nicht mehr funktioniert.

Viel Erfolg bei der Fehlersuche und vor allem beim Finden

Bernhard


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