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BeitragVerfasst: Fr Mär 30, 2012 0:04 
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Mein netter kleiner NSF H28U läuft nach der Kondensatorkur ganz prima und klingt wunderschön. Bilder kommen dieser Tage.

Für ein Allstromgerät aus der Mitte der 30er Jahre ist er ausgesprochen sicherheitsbewusst aufgebaut. Alle Achsen, die nach vorn herausragen, sind gegen das Chassis aufwendig isoliert, die Rückwand ist "dicht". Alle Anschlüsse an der Rückwand laufen mit sämtlichen Polen über Kondensatoren. Da haben wir schon ganz anderes gesehen...

Mit so einem Allströmer kann sogar ich mich anfreunden. Um dennoch auf Nummer Sicher zu gehen, würde ich im Antennen- und Erdanschluss gern besonders hochwertige und zuverlässige Kondensatoren einbauen. Im Augenblick habe mangels besserem die üblichen gelben drin. Welche Ausführung bzw. welchen Hersteller empfiehlt der hiesige Expertenrat? Gebraucht werden 1 und 5 nF.

Ralf

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Industriefotos und O-Töne aus Belgien und Nordfrankreich


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BeitragVerfasst: Fr Mär 30, 2012 5:40 
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Bei Pollin habe ich mir schon öfter HV-Kondensatoren besorgt (meist WIMA), mit denen ich sehr zufrieden bin.
Belastbarkeit, je nach Typ:
250 Volt Wechselspannung (so gen. "Entstörkondensatoren") /
andere: 1500 oder 2000 Volt Gleichspannung.

Sollte reichen.

k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Fr Mär 30, 2012 9:23 
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Gerade bei Wima habe ich in letzter Zeit Bedenken. Deren rote Serie taucht mir neuerdings auffällig oft in chinesischen Billigmikrofonen und ähnlichen Produkten auf. Entweder haben die selbst eine Billigserie oder das Zeug wird kopiert...

Ralf

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BeitragVerfasst: Fr Mär 30, 2012 16:18 
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fotoralf hat geschrieben:
Gerade bei Wima habe ich in letzter Zeit Bedenken. Deren rote Serie taucht mir neuerdings auffällig oft in chinesischen Billigmikrofonen und ähnlichen Produkten auf. Entweder haben die selbst eine Billigserie oder das Zeug wird kopiert...


Ist natürlich eine Glaubensfrage.

Die hier sind blau und nicht von WIMA, allerdings Fernost

http://www.pollin.de/shop/t/Mzk3OTA5OTk ... toren.html

Und dann gibt's hier noch andere:

http://www.pollin.de/shop/t/MTg4OTA5OTk ... toren.html

k.

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BeitragVerfasst: Sa Mär 31, 2012 18:06 
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Neben der Spannungsfestigkeit ist eine andere Eigenschaft der für diesen Zweck verwendeten Kondensatoren wesentlich: es müssen nämlich gemäß VDE-Vorschrift Y-Kondensatoren sein. Diese weisen eine erhöhte elektrische und mechanische Stabilität auf, so dass ein Kurzschluss als unwahrscheinlicher angenommen wird als bei anderen Kondensatoren.

Nicht jeder Entstörkondensator ist ein Y-Kondensator. Es gibt auch X-Kondensatoren, die durchaus einen Kurzschluss machen dürfen, und solche ohne besondere Klassifizierung. Im Angebot von Pollin ist es nicht immer zu erkennen, was es für welche sind.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Mär 31, 2012 18:31 
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Himmel, ist das alles kompliziert. Ich habe gerade beim Billigheimer aus dem Hohen Norden ein paar impulsfeste MKP mit 1000 V oder so bestellt. Wenn die nicht halten, haben wir eben Pech gehabt.

VDE hin, VDE her. Nach VDE hätte spätestens vor 50 Jahren der letzte Belgier aussterben müssen.

Ralf

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BeitragVerfasst: Fr Apr 06, 2012 9:21 
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Hallo!

Könnte mir jemand den Unterschied zwischen X und Y Kondensatoren erklären.
Ich möchte demnächst einen Standart Syntektor anfangen, da sind zwei Kondensatoren im primärseitig im Netzeingang.

Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Fr Apr 06, 2012 9:54 
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X-Kondensatoren werden dort eingesetzt, wo keine Gefahr entsteht, wenn sie im Defektfall einen Kurzschluss bekommen. Also z.B. zwischen Phase und Neutralleiter. Im Kurzschlussfall würde eine vorgeschaltete Sicherung auslösen.

Y-Kondensatoren werden dort eingesetzt, wo ihr Kurzschluss berührbare Teile unter Spannung setzen würde. Also z.B. zwischen Netzeingang und Gerätemasse (Chassis/Gehäuse).

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Apr 06, 2012 10:01 
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captain.confusion hat geschrieben:
Könnte mir jemand den Unterschied zwischen X und Y Kondensatoren erklären.
Ich möchte demnächst einen Standart Syntektor anfangen, da sind zwei Kondensatoren im primärseitig im Netzeingang.


Hallo Frank,

die Namen "X" und "Y" kommen vom Schaltbild:

Ein X-Kondensator (X-Schaltung) liegt zwischen den Adern der Versorgungsleitung. Zur guten Störunterdrückung werden die zwei ankomnenden Adern zum Kondensator geführt und direkt von dessen Anschlüssen gehen die zwei Adern dann weiter. Mitten im "X" (im Schaltbild) liegt also der Kondensator.

Bei der Y-Schaltung führen zwei Y-Kondensatoren von den beiden Adern der Versorgungsleitung zusammen an das Gehäuse des Geräts. Weil das in der Regel berührt werden kann, ist bei Y-Kondensatoren die Kapazität begrenzt und die Anforderungen an die Spannungsfestigkeit (inkl. Prüfspannung) sind höher. Die Spannungsfestigkeit muss bei jedem Bauteil vom Hersteller geprüft werden. Sie sind oft mit sehr vielen Prüfzeichen versehen.

Liegt ein Kondensator zwischen Netzspannung und berührbaren elektrisch leitfähigen Teilen, muss immer ein Y-Kondensator verwendet werden.

Weitere Infos findest du in http://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator

Bernhard


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BeitragVerfasst: Fr Apr 06, 2012 10:57 
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Hab gerade mal http://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator durchgelesen:

"Klasse-Y-Kondensatoren sind nach VDE 0565, Teil l, elektrische Kondensatoren, die zwischen Phase und berührbarem, schutzgeerdetem Apparategehäuse angeschlossen ..."

Das ist nicht ganz richtig, soweit ich mich erinnere.

Y-Kondensatoren dürfen auch an berührbare Teile führen, die schutzisoliert und damit nicht geerdet sind. Dann ist die Kapazität auf die Hälfte begrenzt. Das ist z. B. beim hier angesprochenen Kondensator der Fall: er sitzt (im schlimmsten Fall) zwischen Phase und berührbarer, nicht geerdeter Anschlussbuchse für die Antenne. Hier muss ein Y-Kondensator verwendet werden, dessen Kapazität nicht zu groß ist. Ich meine, das Kriterium ist der maximale Strom durch den Körper (0,5 mA?), weiß das aber nicht genau.

Leider habe ich die relavante Norm nicht vorliegen. Das ist auch nicht "VDE 0565, Teil l" (VDE 0565-1) wie oben angegeben, denn das ist die Basisnorm für alle Kondensatoren.

Die X- und Y-Kondensatoren müssten in folgenden Normen beschrieben sein, die alle weitgehend sehr ähnlich sind "Festkondensatoren zur Unterdrückung elektromagnetischer Störungen, geeignet für Netzbetrieb":
IEC 60384-14 (weltweit), EN 60384-14 (Europa), EN 132400 (Europa), VDE 0565-1-1 (Deutschland), NF C93-112-14 (Frankreich)

Vielleicht findet jemand etwas dazu.

Bernhard


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BeitragVerfasst: Fr Apr 06, 2012 16:47 
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Hallo!

Also bei dem Syntektor geht jeweils ein Kondensator von Phase und Null auf die Gerätemasse (Chassis). Wenn ich das richtig verstanden habe muß man dazu Y-Kondensatoren nehmen?

Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Fr Apr 06, 2012 17:12 
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Eindeutig Ja! Denn das Chassis steht mit den Buchsen für Plattenspieler, Zweitlautsprecher und vermutlich auch Antenne/Erde in Verbindung, so dass man an dieses Potential anfassen kann.

Früher war das zeitweise anders. Da hat man einfach einen Kondensator mit höherer Spannungsfestigkeit genommen und gehofft, dass er hält.

Lutz


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