Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Sa Apr 27, 2024 17:48 Aktuelle Zeit: Sa Apr 27, 2024 17:48

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 11 Beiträge ] 
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2012 11:55 
Offline

Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Beiträge: 2602
Wohnort: Unterfranken-W
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,
nach urlaubsbedingter Abwesenheit, die ich unmittelbar nach unserem Forentreffen in Babenhausen antrat, melde ich mich nunmehr zurück und habe die Arbeit an dem mir dortselbst "zugelaufenen" Graetz 163 W aufgenommen.

Da sich nach erfolgter Röhren- und Kondensatorkur ein Fehlerchen bemerkbar macht, für das ich keine Erklärung finde, frage ich mal die Profis.

Folgendes tritt auf:
Der 163W hat für seine EL12 einen großen elektrodynamischen Lsp. und einen ebenso großen permanentdynamischen Lsp. zur Schallabgabe.

Ist nun die Lautstärke auf "Null" geregelt, so schlägt auf UKW noch ein Restgeräusch in den elektrodynamischen Lsp durch, das ich wie folgt beschreiben möchte:
Die Bässe des eingestellten Senders machen sich als verzerrtes Geräusch hörbar, das Radioprogramm selbst ist nicht hörbar, d.h. nicht verständlich. Um selbiges leise hörbar zu machen, muss man den Lautstärkeregler ein fühlbares Stück aufdrehen, will sagen: dieser funktioniert scheinbar normal.
Dreht man nun bei auf Null geregelter Lautstärke den Sender etwas weiter, verschwindet das Störgeräusch, bis das Gerät den nächsten starken Sender fängt, dessen Bässe in gleicher verzerrter Weise dann wieder im linken (d.h. el.dyn.) Lsp. hörbar werden.

Die Klangregler funktionieren ebenfalls, Klang und Empfang sind gut.

Hat jemand eine Idee?

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


Zuletzt geändert von klausw am Mi Mai 09, 2012 16:39, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2012 12:40 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Beiträge: 4168
Wohnort: Nettetal
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hallo Klaus,

da Du das Radio ja von mir hast, erst einmal die Frage, wie Du die "Machbarkeit" des Gehäuses beurteilst ? War Dir das Gerät die 25 € wert ?

An sich kennt man solche Probleme ja nur von Radios mit EABC80, aber dennoch: ist es sicher, daß tadellose EB41 und EF41(2) eingesetzt sind ? Sind der deren Pinne sauber und sind die Kontakte in den Fassungen durchgezogen ? Wie ist das Verhalten bei stark einfallenden AM-Stationen ?

Gruß
Holger

_________________
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2012 16:18 
Offline

Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Beiträge: 2602
Wohnort: Unterfranken-W
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Holger,

erstmal : ja, weil die Technik gut erhalten ist sowie Skala und Rückwand intakt sind.
Du hattest mir ja vorab viele aussagekräftige Fotos zukommen lassen, insofern war keine Überraschung zu erwarten.
Das Gehäuse gehe ich an, sobald die Technik meinen Vorstellungen entspricht, wird also noch dauern. Die "Teerflecken" sind schon mal weg, aber natürlich, das war nie strittig, ist da noch viel Arbeit vonnöten.
Ersatz für die fehlenden Messingleisten habe ich noch nicht finden können.


Zur Technik:

Die Röhren habe ich reihum getauscht, deren Pins sowie die Fassungen sind sauber.

Bei AM habe ich das Phänomen noch nicht verlässlich getestet, da ich diese Bereiche noch abgleichen muss und alle Spulenkerne mit stark verklebtem Wachs versiegelt sind, was eine Plackerei bedeutet. Heißt: dort ist zwar bei zugedrehtem Regler "Ruhe", aber die Empfangsleistung auf diesen Bereichen ist noch suboptimal, so dass sich der Effekt auch dort noch einstellen mag.

Momentan ist für den el.dyn Lsp ein anderer (pdyn) Lsp. angeklemmt, das Feld befindet sich natürlich noch im Schaltkreis. Damit scheint das Phänomen verschwunden, wobei mich wundern würde, dass ein Lsp. Geräusche machte (also Membranscheppern), wenn er keine Lautstärke erfährt.
Andererseits will ich am Originallsp. nicht ohne Not herumhantieren, wäre also für Erklärungsversuche weiterhin dankbar.

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mi Mai 09, 2012 21:00 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 18, 2008 6:27
Beiträge: 4168
Wohnort: Nettetal
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hallo Klaus,

die Messingzierleisten habe ich bei meinem Gerät komplett entfernt und durch messingne Rundstäbe von passender Stärke ersetzt, die sich leicht in Form biegen lassen. Die gibt´s beim Bastellade Dors in Nettetal, wenn Du sie bei Euch nicht bekommst, schicke ich Dir welche. 2 Meterstücke müßten reichen.

Ich habe umfangreiche Schaltunterlagen, die schicke ich Dir zu.

Gruß
Holger

_________________
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Mai 10, 2012 21:43 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Eine schaltungstechnische Besonderheit bei manchen Graetz-Radios aus den frühen 50ern ist, dass der Gitterableitwiderstand der NF-Vorröhre nicht an Masse liegt, sondern mit dem Steuergitter des magischen Auges verbunden ist. Wozu das genau dient, weiß ich nicht, vielleicht sollte es eine Rauschunterdrückung zwischen den Sendern bewirken. Wenn die Spannung am Steuergitter der EM mit tonfrequenten Anteilen überlagert ist, gelangen diese über diesen Weg ins NF-Teil.

Ob der 163 W diese Schaltung hat, weiß ich mangels Schaltplan nicht, der 162 W aus dem selben Modelljahr hat sie jedenfalls.

Wie kann es zu diesen tonfrequenten Anteilen kommen? Eine Möglichkeit wäre, dass der Siebkondensator in der Ansteuerung des magischen Auges oder der Ratioelko Kapazität verloren haben. Auch ein Fehlabgleich des Ratiodetektors käme in Frage.

Eine andere mögliche Ursache besteht darin, dass bei vielen heutigen UKW-Sendern der Frequenzhub zwecks Lautstärke-Optimierung (man möchte "der lauteste" sein) im Mittel größer ist als früher. Wenn die Bandbreite der ZF bzw. des Ratio-Detektors überschritten wird, kommt es in den Aussteuerungsspitzen zu kurzen Einbrüchen der Ratiospannung, die sich über den genannten Weg ins NF-Teil einschleichen. In diesem Fall müsste Ruhe sein, wenn man den Gitterableitwiderstand direkt an Masse legt.

Bei Reflexschaltungen gibt es auch manchmal ähnliche Phänomene, wenn davor oder dahinter Kondensatoren taub sind. Aber ob dieses Gerät eine Reflexschaltung hat? Nach der Anzahl der Röhren würde ich sagen, eher nein.

Lutz


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Do Mai 10, 2012 22:18 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Nov 04, 2010 17:42
Beiträge: 2392
Wohnort: 47877 Lavendel-Traumland (NRW)
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

diese "eigenartige" Schaltungsvariate ist eine Vorwärtsregelung - dabei wird die Verstärkung der NF-Vorröhre durch Zuführen der Regelspannung, gesteuert. Auf diese Weise ergibt sich insgesamt eine bessere Ausregelung unterschiedlich stark einfallender Sender und auch der Schwunderscheinungen, also eine größere Regeldynamik.

Vorwärtsregelung deshalb, weil bei normaler Regelung die Röhren vor dem Demodulator gesteuert werden - also ist die übliche Regelung sinngemäss eine Rückwärtsregelung.

Der 163 verfügt auch über diesen Regelungsmechnismus - er arbeitet auf das Steuergitter der NF-Verstärkerröhre EF41. ---Diese Art der NF-Vorstufenregelung findet man auch bei noch einigen Grundig Geräten.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: So Mai 13, 2012 16:01 
Offline

Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Beiträge: 2602
Wohnort: Unterfranken-W
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,

ich musste jetzt familiär bedingt einige Tage pausieren und konnte mich erst heute wieder dem Gerät widmen.
Es ist tatsächlich so, dass nur der beschriebene Lsp diese Geräusche macht. Ich habe derzeit ersatzweise einen anderen el.dyn eingebaut, der Originallsp. ist ausgebaut. Das Störgeräusch ist nun verschwunden, scheint also dem Original el.dyn. Lsp zuzuordnen.

Was ist nun also der Fehler? Ich habe keine Dejustierung der Schwingspule feststellen können, d.h. die Membran läuft frei und die Schwingspule kratzt nicht.
Die Membran ist rundum fest mit dem Korb verklebt, ebenso habe ich unten, wo die Membran mit dem Justierring verbunden ist, nichts loses feststellen können. Die Justierschrauben sind fest, ebenso sind die Nieten, die die Kabel zur Schwingspule an die Membran nieten, fest und von mir zusätzlich noch mit ein wenig Lack festgelegt. Da klappert also nichts.

Ehrlich gesagt: bin ratlos, was diesem Lsp fehlt :Schulterzuck: , beziehungsweise, ob ihm überhaupt etwas fehlt, oder ob er nur empfindlicher auf einen Fehler anspricht, der sich elektronisch noch im Gerät verbirgt.

@all: Schaltplan findet sich hier:
viewtopic.php?f=35&t=11204

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: So Mai 13, 2012 17:21 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wenn der Fehler nur mit dem elektrodynamischen Lautsprecher auftritt, besteht der Verdacht, dass das Störgeräusch über die Feldspule in den elektrodynamischen Lautsprecher gelangt. So einen Fall hatte ich noch nie. Ich würde versuchen, die Störspannung mit dem Oszi zu suchen.

Lutz


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mo Mai 14, 2012 9:27 
Offline

Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Beiträge: 2602
Wohnort: Unterfranken-W
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
röhrenradiofreak hat geschrieben:
Wenn der Fehler nur mit dem elektrodynamischen Lautsprecher auftritt, besteht der Verdacht, dass das Störgeräusch über die Feldspule in den elektrodynamischen Lautsprecher gelangt. So einen Fall hatte ich noch nie. Ich würde versuchen, die Störspannung mit dem Oszi zu suchen.

Lutz


Hallo Lutz,
Oszi habe ich nicht und könnte ihn mangels Ausbildung auch nicht bedienen. :cry:

Ich hatte ja einen größenmäßig passenden anderen el.dyn. verbaut, dessen Feld 1000 Ohm aufwies (OriginalLsp: 420 laut Aufdruck, gemessen 450 Ohm) und das ich zur Herstellung der benötigten Apparatspannungen mit 1000 Ohm gebrückt hatte. Selbiger blieb "still".
Nun habe ich also gestern Abend einen weiteren Versuch zur Zentrierung der Schwingspule unternommen. Das ist auf Grund der hier gewählten Massivbauweise schwieriger, als man glaubt, da die Membran von einem stabilen durchgehenden Metallzentrierring umgeben ist, der mittels 2 separater Laschen mit dem Korb verschraubt wird (2 Schrauben M3). Zudem ist der Bereich der Membran über dem "Magnetzapfen" verklebt, was ich nicht zerschneiden wollte, d.h. ein Ausdistanzieren von oben mittels schmaler Papierstreifen (Lehrbuchmethode) schied aus.
Ich habe allerdings den Bereich, an dem dieser Ring mit dem Korb verschraubt wird, mit je 1 Streifen Leukoplast unterlegt, auch wenn es widersinnig scheint, da die Verschraubung Metall auf Metall sehr fest ist.

Momentan ist RUHE :shock: . Erklärung habe ich noch keine, die mich überzeugt.

Werde beobachten und nach und nach die weiteren Arbeiten am Gerät vornehmen.

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mo Mai 14, 2012 17:57 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Beiträge: 9911
Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Nur an der Zentrierung allein kann es nicht liegen, denn im Ruhezustand (bei heruntergedrehter Lautstärke) erhält der Lautsprecher kein Signal. Ohne Signal kann kein Lautsprecher etwas wiedergeben, egal ob er in Ordnung ist oder nicht.

Lutz


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Di Mai 15, 2012 11:11 
Offline

Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Beiträge: 2602
Wohnort: Unterfranken-W
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
röhrenradiofreak hat geschrieben:
Nur an der Zentrierung allein kann es nicht liegen, denn im Ruhezustand (bei heruntergedrehter Lautstärke) erhält der Lautsprecher kein Signal. Ohne Signal kann kein Lautsprecher etwas wiedergeben, egal ob er in Ordnung ist oder nicht.

Lutz


Sehe ich genauso, siehe oben, .....
momentan wüsste ich aber (leider) nicht, wo ich präventiv tätig werden sollte. :?


Daher geht's jetzt, wohl oder übel, an mein "Lieblingsgebiet" :roll: , die Gehäusebearbeitung.

Paulchen und Schumi hatten mir ja in Babenhausen erste Tipps zum Vorgehen gegeben,...und Walnussöl im Probefläschchen habe ich heute schonmal besorgt, ebenso wie Aludraht in 2,5 mm Stärke (für die fehlenden Zierleisten).

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


Nach oben
  
 
 [ 11 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: claudebot, Google [Bot], hubertine und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum