Dampfradioforum

Moin Moin,

ich habe das Radio von einem Kollegen hier aus dem Forum, dieser hat es nur durchgereicht, insofern trifft ihn keine Schuld! Eine Spule ist ab, ein Abgleichkern defekt und Lüsterklemme im Radio tut nicht wirklich not. Also Lüsterklemme entfernt und neue Leitungen eingelötet, noch eine zweite Verbastelung gefunden und beseitigt. Drei Kondensatoren getauscht, der Rest fällt nicht ins Schema und den Netzelko formiert. Meine Fragen:

1. die Spule saß auf der Platte mit den Antennenanschlüssen und ist komplett abgebrochen und die Litze abgerissen. Ok, die Frage mag dusselig sein, mit Spulen habe ich das aber noch nicht so. Die Spule hat nur eine Wicklung, insofern sollte es wohl egal sein, wie rum die Anschlüsse angelötet werden? An einem Anschluss der Platte hängen noch ca. 10 Millimeter der Litze, flicken, oder das Stück entfernen? Bei entsprechendem Einbau bräuchte ich nichts abwickeln, das kleine Stück fehlt halt dann, sollte doch nicht die Funktion beeinträchtigen?

2. der Abgleichkern. Auf dem Tuner befinden sich zwei Trimmkondensatoren und eine abgleichbare Spule, bei welcher der Kern massiv vergewaltigt wurde und insofern ausgebrochen ist ( die Bandfilter habe ich mir lieber noch nicht angesehen, ich ahne böses). Five Bears later und mein ganzes, nicht unerhebliches Sammelsurium an Flüchen ablassend, hatte ich nach grob zwei Stunden den Kern aus der Spule befreit ohne das "Gewinde" zu beschädigen. Kann ich den defekten Kern einfach so mit einem vom Durchmesser passenden aus einem Bandfilter ersetzen, oder irgendeinem von einem anderen Tuner?

Fragende Grüße
Peter

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Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.

DIe Spule auf der Antennenanschlussplatte gehört wahrscheinlich zum ZF-Sperrkreis. Den braucht man nicht zwingend abzugleichen. Und für UKW-Empfang hat dieser Sperrkreis sowieso keine Wirkung. Für KW-Empfang muss die Spule angelötet sein. MW- und LW-Empfang geht über die Ferritantenne.

Theoretisch muss man einen Kern aus dem richtigen Material nehmen. Praktisch geht eigentlich jeder Kern mit passenden Abmessungen, zumindest habe ich noch nie Probleme damit gehabt.

Lutz

Hallo Lutz,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Die Spule und der Abgleichkern sind zwei verschiedene paar Schuhe. Die Spule ist abgebrochen und die Leitungen abgerissen, ich werde diese also wieder ankleben und die Leitungen anlöten, sollte dann wohl so passen.

Der zerbröselte Abgleichkern saß in einer Spule im Tuner, in einem Loch knapp über der ECC 85. Ich schaue mal, ob ich etwas passendes finde und probiere den dann mal aus.

Beste Grüße
Peter

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Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.

Das habe ich schon verstanden. Was ich geschrieben habe, gilt allerdings für alle Ferritkerne.

Lutz

Hallo Lutz,

Entschuldigung, dann habe ich das missverstanden. Ich bin auf jeden Fall schon einmal weiter, das Radio spielt. Bevor ich lange Suche (es sind immer noch so viele Sachen in Kartons auf dem Dachboden), habe ich den alten Kern wiederverwendet. Es fehlte zwar eine kleine Ecke und der Schlitz war nicht mehr vorhanden, er hat aber, wie ich bei genauerer Betrachtung feststellen konnte, auf der anderen Seite auch einen. Also einfach mal "verkehrtherum" eingesetzt, einen Abgleich der Skala versucht und es klappt. Etwas enttäuschend ist die Empfangsleistung, aber damit kann ich leben, der Rest passt. Alle starken Sender kommen super rein, die etwas schwächeren (mit allen anderen Radios noch recht gut zu empfangen) haben Probleme. Zwischenzeitlich hat sich Nordmender mit mir in Verbindung gesetzt, das Problem ist bei dem verbauten Tuner von Görler bekannt.

Beste Grüße
Peter

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Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.

Moin Moin, leider muss ich noch einmal belästigen.

Ich habe das Chassis heute in sein Gehäuse gesetzt und jetzt klemmt es. Es spielt absolut übel, entweder richtig guter Empfang, dann verzerrt. Oder schwache Sender absolut übel (ging vorher auch nicht perfekt, aber höhrbar!).

Evtl. sehe ich auch den Wald vor lauter Bäumen nicht, oder ich interpretiere in den Schaltplan irgend
etwas was keinen Sinn macht! Dass das Teil verbastelt ist, dass es der Sau graust ist schon klar, eigentlich war ich der Meinung, ich hätte alle Verbastellungen zurückgebaut. Ich kümmere jetzt erst einmal um UKW, den Rest habe ich noch nicht getestet, da hier massiv an den "Schrauben" in den Filtern gedreht wurde!

Ach ja der Schaltplan

http://remixshare.com/dl/6j8i5/Nordmende Elektra 8_123.pdf

Die Spannungen liegen alle in einem Bereich der nicht grenzwertig ist. Allein, an R112 liegt keine Spannung an, warum bitte spielt das Teil Trotzdem?? Also R112 überprüft, ok. In Bezug auf die Schalterstellung auch R79 überprüft, hier liegt Spannung an. Kann ja eigentlich nur noch das "Klavier" sein, auch wenn ich da die Kontakte brücke gibt es kein anderes Ergebniss!

Wo liegt mein Denkfehler?

Fragende Grüße und ein schönes Wochenende
Peter

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Das Triodensystem der ECH 81 arbeitet nur auf LW, MW und KW als Oszillator. Auf UKW ist es ohne Funktion. An R 112 liegt daher nur Spannung an, wenn das Radio auf MW, LW oder KW geschaltet ist. Deshalb fehlt im Schaltplan dort auch die Spannungsangabe für UKW. Die Spannungsangaben im gestrichelten Kasten gelten für LW/MW/KW, die im nicht gestrichelten Kasten für UKW. Das wurde in diesem Schaltplan wohl vergessen anzugeben.

Wie viel Spannung fällt an R 79 ab? Es sollten ungefähr 7,5 Volt sein, sonst stimmt etwas im UKW-Teil nicht.

Was die Tastatur betrifft: Der Kontakt, der das Eingangssignal der ECH 81 zwischen UKW-Teil und AM-Eingangsstufen umschaltet, ist bei vielen Röhrenradios störanfällig. In diesem Radio heißt er d4/d5/d6. Du könntest mal testweise d5 mit d6 mit einem möglichst kurzen Draht miteinander verbinden. Wenn der UKW-Empfang dann i.O. ist, musst Du diesen Kontakt bzw. den UKW-Schaltschieber reinigen.

Lutz

Moin Peter,
ich glaube, du hast dir die richtige Beschäftigung bei diesem "hochsommerlichern Sauwetter" hier ausgesucht!
Laut deinem Schaltbild wird ja je nach Tastenbetätigung entweder die UKW-Box (über R79) oder die AM Triode ECH 81 über R 112 mit Anodenspannung versorgt. Wenn nicht, könnte ein Fehler in der Tastatur sein.
Ansonsten wegen der Verzerrungen: bist du sicher, daß das NF-Teil wirklich einwandfrei funktioniert? Die ECL 86 ist immer für unangenehme Überraschungen gut und sie ist daher meine persönliche "Hassröhre". Probier mal ein anderes garantiert einwandfreies Exemplar aus.
Grüße
Frank

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Viele Grüße

Frank

Moin Moin,

ich danke Euch ganz herzlich! Ich war mir eigentlich sicher, alle Verbastellungen entfernt zu haben.

Allerdings habe ich hier noch einen Kondensator den ich im Schaltplan nicht entdecken kann

Gebrückt habe ich 5 und 6 und da bin mir relativ sicher.

An R 79 fallen um die 6,4 Volt ab. Differiert etwas je nach Analog und Digital. Das NF-Teil hat fehlerfrei funktioniert, nur mit dem Gehäuse war ich halt noch nicht so weit.

Ach ja, fasst vergessen. Der Kondensator geht von der Spannungsseite vom R 79 auf Masse und hat einen Wert von 47µF!

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Moin Moin,

ich habe Eure Ratschläge beherzigt, für die ich mich noch einmal bedanken möchte

Zuerst die Endstufe. Hier habe ich über den "Messender" ein Signal eingespeist auf Stellung Tonabnehmer. Das Oszillogramm war grenzwertig und insofern noch mal alles überprüft. Letztendlich stellte sich die Fassung der Ecl
als Fehlerquelle heraus. Hierbei handelt es sich um eine mit "Kelchfedern", die Fassung wurde noch einmal mit einer Dentalbürste und dem Mittel meiner Wahl gereinigt und die Federn dezent nachgebogen. Danach sind die Verzerrungen verschwunden und die Lautstärke ist massiv gestiegen.

Soweit so gut, der Empfang lässt immer noch massiv zu wünschen übrig, das hatten wir mit diesem Tuner schon deutlich besser. Also noch einmal, in aller Ruhe und ausgiebig, das "Klavier" gereinigt. Jetzt geht die Luzi ab, das Radio haut fast die Pappe aus dem kleinen Testlautsprecher, aber, ich empfange nur noch 5 Sender richtig welche aber fast die komplette Skala abdecken

Sicherlich kommt dazwischen mal ein schwächerer Sender zum Vorschein, geht aber irgendwo unter. Als Beispiel Bayern 5, dieser deckt vom Einsetzen des Empfanges, bis zum Aussetzen, einen Skalenbereich von fast 2,5 cm ab

Schaun wir mal, ich versuche noch mal einen Abgleich.

Beste Grüße
Peter

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