trialsport hat geschrieben:
Könnte man nicht die EZ80 durch 2 Dioden ersetzen?
Es wäre natürlich nicht stilgerecht, aber blos um zu testen was sonst noch defekt ist.
lg.Fritz
NEIN, bloß nicht (zumindest nicht jetzt)!
Der Beschreibung nach gibt es ein Problem in der Anodenspannungsversorgung, vielleicht sogar einen Kurzschluss irgendwo. Die EZ80 hat hier den Kurzschlußstrom begrenzt.
Wenn man jetzt große Siliziumdioden reinbaut, wird der Kurzschlußstrom nur noch durch den Innenwiderstand der Anodenwicklung des Netztrafos begrenzt, dieser wird um ein Vielfaches überlastet.
Folge: Über kurz oder lang Durchbrennen der Anodenwicklung und damit letztendlich irreparables Gerät (Original-Netztrafo ist mit Sicherheit nicht mehr zu beschaffen und die Reparaturkosten für den durchgebrannten Trafo übersteigen die Kosten für ein anderes Gerät).
Wäre schade drum!
Also was jetzt?
Erstens: Gerät über eine in Reihe geschaltete Glühlampe (nicht Energiesparlampe!) mit 40 - 75 W ans Netz anschließen zu allen weiteren Untersuchungen.
Verbindung von der Kathode der EZ80 zu den Siebkondensatoren abtrennen.
Erst mal mit Ohmmeter von diesem abgetrennten Draht gegen Masse messen (bei ausgeschaltetem Gerät!). Das Meßgerät muss nach einiger Zeit auch im größten Meßbereich einen unendlichen Widerstand anzeigen.
Macht es das nicht (was ich stark vermute) muss die Kurzschlussursache gesucht werden.
In Frage kommen die Siebkondensatoren (leider kann ich den Schaltplanausschnitt nicht mehr finden, der wenn ich mich recht entsinne in diesem Thread gepostet worden war), der Ausgangsübertrager oder einfach lose/durchgescheuerte Leitungen.
Man sollte also von der Kathode der EZ80 beginnend, den Weg der Anodenspannung verfolgen und durch Ablöten der verdächtigen Bauelemente den Fehler einkreisen.
Erst wenn man mit dem Ohmmeter nichts findet, sollte die Lösung mit zwei Dioden eingesetzt werden (jeweils in Reihe mit einem Schutzwiderstand 100 Ohm/5 Watt). Gerät wie gesagt mit Vorschaltlampe betreiben, sonst riskierst Du den Netztrafo!
Die Vorschaltlampe sollte, wenn alles in Ordnung ist, beim Einschalten kurze Zeit hell leuchten und dann nur noch mit reduzierter Helligkeit leuchten.
In Deinem Fall wird die Helligkeit nicht zurückgehen. Wie schon geschrieben, jetzt den Weg der Anodenspannung verfolgen und durch Ablöten verdächtiger Bauelemente (natürlich bei vom Netz getrenntem Gerät) den Fehler einkreisen.
Ganz heißer Kandidat ist der 50+50 µF Doppelelko. Der ist mit ziemlicher Sicherheit hin. Er lässt sich durch zwei Elkos 47µF/350V ersetzen, die es bei Elektronikversendern zu kaufen gibt.
Viel Erfolg,
DAC324