[phpBB Debug] PHP Warning: in file /includes/functions.php on line 4559: Invalid argument supplied for foreach()
Dampfradioforum • Thema anzeigen - Grüß Gott und hier ist mein Problem (Nordmende * SPAM-Verdacht! Externe Werbung nicht erlaubt*) ...

Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Aktuelle Zeit: Do Mär 28, 2024 22:17

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 61 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Jul 15, 2008 2:06 
Offline

Registriert: Di Mai 06, 2008 23:17
Beiträge: 164
Wohnort: Ziemlich im Norden, in Hörreichweite der auf der Elbe fahrenden Schiffe
Hallo Rocco,
ja, hast Recht...
... viele Transistortester sind genau so unbrauchbar wie viele Röhrentester.

Dein Phänomen hatte ich auch schon, mehrfach. Halbleiter im Tester ok, im Gerät nicht.
Da gibt es 'verrutschte' Transitfrequenzen, veränderte C-B - Spannungen (bzw. E-B), zusammengeschrumpfte Verstärkungsfaktoren, Temperaturabhängigkeiten, Rauschen, C-E - Strecken mit Z-Dioden-Verhalten... und und und...

Zu beachten auch noch, dass die Dinger teilweise vom Hersteller selektiert sind. In so manchem Schaltnetzteil geht's nur mit dem selektierten Original (Grundig, Loewe...), sonst läuft's nicht - oder nicht lange.

Im Zweifel auch hier :
Originalersatz oder vernünftiges Messgerät.

Klassische Beispiele sind blau, Du ahnst es schon...
Tektronix 575 Curve Tracer (50er / 60er Jahre, Röhrengerät) -- oder
Tektronix 576 Curve Tracer (70er / 80er Jahre, Halbleitergerät) -- oder
Tektronix 577 Curve Tracer (eine spätere sparsame Version des 576)

Natürlich hat Tek danach auch noch viel modernere Geräte mit erweiterten Fähigkeiten gebaut. Für den puren Nutzer sicher mindestens einem 575 vorzuziehen, der naturgemäß zB. noch nicht so richtig mit FETs kann.

Angeblich sollen aber auch andere Firmen versucht haben, sowas herzustellen ;)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Jul 15, 2008 3:46 
Offline
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Benutzeravatar

Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hi Getter,

Zitat:
Angeblich sollen aber auch andere Firmen versucht haben, sowas herzustellen.


Ja. Ich habe irgendwo einen Bericht gelesen, - könnte bei Jogi gewesen sein - , da haben die Chinesen bei einem Kennlinienschreiber von Tektronix sogenanntes Reverse-Engineering betrieben. Herausgekommen ist ein Gerät, das angeblich viel präziser und von der Verarbeitung besser gebaut war. Vor allem wurden die klapprigen und schlecht gefertigten Schalter des Originals bemängelt. Sollten die Aussagen des Berichtes zutreffen, so hat sich Tektronix bei diesem Gerät in punkto Qualität ein Armutszeugnis ausgestellt. :wink:

Gruß

Rocco11


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di Jul 15, 2008 13:32 
Offline
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Benutzeravatar

Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Tja PL504, so ist das eben. :wink:

Wenn der Threadstarter sich längere Zeit nicht mehr meldet und keinen Zwischenbericht abgibt wie denn nun der Stand der Dinge ist, dann beschäftigen die Beteiligten sich selbst und dann driftet der Thread in Fachsimpelei und Anekdoten ab. :)

Sobald wir wissen was mit dem Gerät denn mittlerweile nun eigentlich Sache ist, können wir wieder zur Tagesordnung übergehen. :P

Gruß

Rocco11


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Jul 16, 2008 22:18 
Offline

Registriert: Mi Jun 11, 2008 15:57
Beiträge: 59
Wohnort: Bamberg
Kaum wird über mich geredet, schon bin ich da :lol:

Tut mir Leid hat wieder etwas gedauert, aber dafür gute Nachrichten, doch alles der Reihe nach:

Es war ja der Gleichrichter, der seinen Dienst versagt hat. Konnte ich Dank Eurer Hilfe ermitteln. Nachdem das Teil und die ganzen Ersatz-C's angekommen sind, mußte ich erst einmal wieder lernen, dass die Sache nicht mit "mal schnell reinlöten" getan ist.

Nicht vorhandener Spannungsabfall beim Brückengleichrichter ist das Zauberwort = Überlastung des Elkos die Konsequenz.

Dank Eurer Postings und den Meßpunkten von Rocco 11 ging es dann weiter. Ich durfte dann flux noch das Ohm'sche Gesetz erlernen, um Widerstand und Leistungswert zu ermitteln. Dann wieder "Einkaufen"!

Was soll ich sagen, das Ding läuft wieder :D

Habe aber nur eine kurze Funktionsprüfung vorgenommen. Die Tage werden jetzt noch alle alten Kondensatoren getauscht.

Jetzt schon mal Dank an alle fleißigen Helfer.
Insbesondere an Fernmelder, der mir umgehend den PLan gesendet hat und dem unermüdlichen Rocco 11 :wink:

Immer dran denken:

Ihr habt es geschafft, einem absoluten Laien soviel Wissen zu vermitteln und Kniffe zu geben, dass ich mal eben ein Radio aus den 50ern reparieren konnte.

Melde mich nochmal nach (hoffentlich erfolgreicher) Kondensator-Kur und stelle als Dank dann was für's Auge rein.

Gruß Jenser


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Sa Jul 19, 2008 0:19 
Offline

Registriert: Di Mai 06, 2008 23:17
Beiträge: 164
Wohnort: Ziemlich im Norden, in Hörreichweite der auf der Elbe fahrenden Schiffe
@PL504 : Hast Recht. Aber das muss noch hier her... Ich halt's auch ganz kurz ;)

@ Rocco :
Es ging bei den von mir genannten Geräten um Transistor Curve Tracer ! Um sowas zu verhindern, was Dir passiert ist ! Und die gab's von Tek schon, als es noch kaum Transistoren gab. Also ist der 575 ganz überwiegend mit Rö aufgebaut.

Was da bei JoGi in der oberen Hälfte über den Tek 570 steht (geschrieben von 'Dieter'), kann ich nicht nachvollziehen.
Da stand noch mehr eigenartiger Text, das hat der JoGi dann schon ganz von selbst wieder entfernt, daher passt die Antwort dessen, der da schon interveniert hat, in den paar letzten untersten Zeilen nicht mehr so ganz zum darüber stehenden Text des 'Dieter'.
Mir kommt es so vor, als wolle da jemand seinen Chinesen verkaufsfördernd aufwerten... mir käme der China-Nachbau jedenfalls nicht in's Haus !
Dessen Bilder, vor allem von innen, reichen mir schon für hinreichend Magen-Entleerungsreize ;)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Doch zu früh gefreut
BeitragVerfasst: So Jul 20, 2008 22:29 
Offline

Registriert: Mi Jun 11, 2008 15:57
Beiträge: 59
Wohnort: Bamberg
Habe nach dem Tausch des Gleichrichters jetzt auch alle alten Kondensatoren gegen neue Bauteile getauscht.

Entweder habe ich hier jetzt einen Fehler gemacht oder zu dem Zeitpunkt als sich der Gleichrichter verabschiedete wurde ein weiteres Bauteil beschädigt.

Habe jetzt folgende Situation:

Das Radio läuft, alle Funktionen incl. Klangregister sind gegeben.
Empfang auf allen Wellenbereichen

Aber

Die Lautstärke ist selbst bei voll aufgedrehtem Regler maximal Zimmerlautstärke. Je mehr "Bass" gegeben wird, desto schlechter der Klang (klingt als wenn die Lausprechermembranen durch wären).
Ist übrigens unabhängig ob das Radio oder der Plattenwechlser spielt.

Es ist allerdings zu sagen, dass die Bassregelung auch vor den ganzen Tätigkeiten nicht mehr optimal war. Schob das seinerzeit schon auf einen der Eros die ausgelaufen waren. Wobei es früher so war, dass die Regelung unsauber war (erst gar nicht dann stark) sich jetzt gleichmäßig gibt jedoch mit dem schon beschriebenen knarzen.


Folgendes könnte für Euch noch hilfreich sein:

Dank Rocco 11 konnte ich einige Messwerte bestimmen
- Am Gleichrichter gehen 293V ab (soll 295V)
- Vor dem Widerstand R196 liegen 270V an (soll 280V)
- Nach dem Widerstand R196 liegen 180V an (soll 210V)

Dass heißt, die beiden EL 84 erhalten ca. 30V weniger Spannung über die rote Leitung. Liegt hier schon der Fehler? Ich habe die Widerstände R197 und R 196 durchgemessen. Beide haben Ihre Sollwerte (sofern diese sich unter Last nicht verändern, hab sowas mal hier gelesen).

Desweiteren gab es einen Kondensator mit integriertem Widerstand. Müßte der R/C 172 NF am Laustärkeregler sein. Das war ein überdimensionaler ERO. Habe den Kondensator einseitig abgelötet und den neuen C entsprechend eingelötet, so dass der Widerstand noch aktiv sein müßte.
Vielleicht liegt aber auch hier mein Fehler.

Grundsätzlich habe ich jeden Kondensator nacheinander getauscht, indem ich den alten ca. 2mm über der Lötstelle durchtrennt und dann den neuen eingelötet habe. So kam ich nicht durcheinander und wußte immer wo das Teil hingehört. Will damit nur andeuten, dass ich relativ systematisch ersetzt habe und damit Verwechslungen vermeiden wollte und das hoffentlich auch habe.

Wie soll ich weiter vorgehen? Gibt es spezielle Messpunkte, die den Fehler weiter einkreisen. Ist eventuell eine Röhre kaputt gegangen?

Jetzt habe ich mich bis hierher durchgekämpft, da muss es doch einen Weg geben. Also bitte laßt nochmals die Tasten klappern :-)

Gruß Jenser


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mo Jul 21, 2008 21:22 
Offline

Registriert: Mi Jun 11, 2008 15:57
Beiträge: 59
Wohnort: Bamberg
Hallo PL504,

danke für den Tipp. Werde die Werte messen und nennen.
Das Radio hat 2 x EL 84, werde beide angeben.


Hätte auch noch eine EL 84 aus einem Graetz, wobei ich mal gelesen habe, dass man bei Doppelendstufe nur "abgeglichene" Röhren verwenden soll. Habe deshalb die alternative Röhre noch nicht zum Vergleich eingesetzt.

Melde mich in ein bis zwei Tagen wieder, das ich das Chassis erst wieder aus der Truhe ausbauen muss.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Jul 23, 2008 17:45 
Offline

Registriert: Di Mai 06, 2008 23:17
Beiträge: 164
Wohnort: Ziemlich im Norden, in Hörreichweite der auf der Elbe fahrenden Schiffe
Man kan aber schon gerne mal probehalber auch nicht genau gleiche Endrö zusammen laufen lassen.
Ist HiFi-mäßig nicht optimal, aber das Gerät ist ja wohl von 'HiFi' noch ein bisschen entfernt...

Ob eine Endrö nicht angesteuert wird oder falsche Ug1 hat oder sonstwas - schalte das Gerät mal nur mit einer der beiden EL84 an - und wenn es dann gar nicht mehr spielt, ist bei der noch steckenden was schief.
Wenn sich nix ändert, ist wohl bei der gezogenen was schief.
Test durch Wieder-Einstecken und Ziehen der anderen Rö.
Wenn klar eine Seite nicht richtig läuft,
Rö vertauschen.
Selbe Seite läuft nicht :
Schaltung defekt.
Andere Seite läuft nun nicht : Rö defekt.

Außerdem :
Die zu niedrigen Spannungen stören mich.
Da zieht irgendwer zuviel Strom.
Sind die Koppel-Cs an den beiden Endrö wirklich neu ?
Sind es wirklich überall Folien-Cs, kein alter Dreck wie Durolit oder Eroid ? Die sind nämlich genau so schlimm, sehen aber gut aus...

Noch'n Test.
Stecker raus.
Gerät abkühlen lassen, 10 min oder mehr.
Gerät einschalten.
Multimeter an Netzteil- Elko anklemmen. Egal, welcher.
Jetzt erst GANZ KURZ Stecker rein, nur 1 Sekunde, sofort wieder raus.
Spannung beobachten. Muss stehen bleiben, darf nur ganz langsam wieder sinken. Sonst ist da nochn Fehler drin....


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Jul 23, 2008 22:25 
Offline

Registriert: Mi Jun 11, 2008 15:57
Beiträge: 59
Wohnort: Bamberg
Hallo,

konnte heute Abend noch die Tests mit den Röhren machen, Ausbau und messen schaffe ich leider erst morgen.

Das konnte ich feststellen:

Röhre links gezogen, kein Ton mehr bzw. leise brummen / wieder rein rechts gezogen, ton bleibt da

dann Röhren vertauscht und das gleiche nochmals:

Röhre links gezogen, kein Ton mehr bzw. gaaanz leises krächzen beim Ohr am LS / wieder rein und rechts gezogen, Ton bleibt da, aber eine Nuance schlechtere Qualität

Zusätzlich eine andere EL 84 genommen, immer wenn links gezogen kein Ton mehr


Zum Schluss beide Original-Röhren wieder rein aber untereinander getauscht, Klangt leicht besser/anders

Wenn ich das laienhaft mal versuchen darf zu deuten, käme ich zu folgendem Fazit.

Die leicht unterschiedlichen Wahrnehmungen in Richtung Qualität deuten allenfalls darauf hin, dass die Röhren unterschiedlich stark verbraucht sind und das Gerät nach zwei neuen und gepaarten EL 84 ruft.

Der tatsächliche Fehler liegt daran, dass nur eine der beiden Seiten korrekt arbeitet weil

wenn links gezogen, beide Seiten tot sind
wenn rechts gezogen, zumindest die linke (und funktionstüchtige) Seite über die gesteckte Röhre noch was von sich gibt und zwar in Abhängigkeit der Röhrenqualität entweder etwas besser oder schlechter.

Sprich auf der rechten Seite liegt der Fehler?


Anmerkungen:

@PL 504:
Eine ECC82 ist bei mir nicht verbaut, aber eine ECC 85

@Getter:
Wenn der Test mit dem Multimeter den defekten ELKO (3 x 50) entlarven soll. Ich habe den beschriebenen Leistungsverlust zuerst dort vermutet und die drei vorsorglich mitbestellten 3 x 47yF verbaut, sprich der originale Elko ist nicht mehr am Netz. Blieb aber bei den schon genannten Werten. Wenn die Messung nicht dem Elko selbst dient, werde ich diese morgen vornehmen und berichten.

Zu den Kondensatoren:
Ich habe insgesamt 22 Stück ersetzt. Waren ziemlich hälftig EROS und NEOKON. Schaue aber noch einmal genau, ob ich nicht einen übersehen habe. Bezogen habe ich neue super giftig-gelbe Folien-C's bei Volker von ATR , Bad Oeynhausen. War ein Tipp hier aus dem Forum.

So, jetzt bin ich mal gespannt ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege. Und wenn ja, wie es weitergeht...

Gruß Jenser


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Jetzt wird es ernst
BeitragVerfasst: Mi Jul 30, 2008 23:47 
Offline

Registriert: Mi Jun 11, 2008 15:57
Beiträge: 59
Wohnort: Bamberg
Hallo,

habe jetzt endlich die Messungen vornehmen können.

Bevor wir zu den Werten kommen, muss ich noch folgendes vorwegschicken:

Habe mich bei meinem Austausch der C's auf die EROS und NEOKONS konzentriert. Dabei sind mir aber 4 Kondensatoren vom WIMA durchgegangen. Werden hier glaube ich auch als Bonbons bezeichnet wegen der Baufom.

Es handelt sich um 2 x 0,01yF und müßten laut Plan C152 und C147 sein.
Dann noch einmal 500 pF und 2 nF. Hier tippe ich auf die C181 und C182. Die hängen auf jeden Fall direkt beim Lausprecherausgang mit 7 kOhm.


Jetzt zu den Werten (gemessen mit gesteckten Röhren und von unten)
PIN 1 ist bei mir der erste nach dem leeren Platz des Sockels


1. EL84

P1= 17V
P2= 17V
P3= 16,5V
P4= -0,02V
P5= -0,07V
P6= -0,02V
P7= 251V
P8= -0,02V
P9= 182V


2. EL84

P1= 21V
P2= 21V
P3= 21V
P4= -0,02V
P5= -0,03V
P6= -0,02V
P7= 225
P8= -0,02V
P9= 183V

Wenn ich den Schaltplan richtig lese sollten an PIN 3 wohl 6,4V anliegen.
An PIN 7=275V und an PIN 9=210V

Vor C152 laut Plan 70V, bei sind es nur 21V
Vor C147 laut Plan 112V, bei sind es nur 31V


Die Messung am Netzteilelko sah wie folgt aus:
Spannung kurz an und wieder weg. Wert der Messung war 295V. Dieser Wert sackte langsam ab und war nach ca. 2 Minuten gegen 0 gesunken.


Wenn die beiden WIMAS mit je 0,01yF die sog. Koppel C's sind, dann habe ich die definitiv nicht erneuert. Sorgen diese für den wohl offensichtlichen Spannungsverlust?

Eines ist ja klar. Vom Gleichrichter bis zum Netzteilelko ist alles noch im Soll. Aber die direkte Verbindung vom Elko an PIN 9 der beiden EL84 hat schon ca. 30V Verlust.

Jetzt ist guter Rat teuer. Ich bin ohnehin schon weiter als ich mir je gedacht hätte.

Grüße aus Bamberg


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Do Jul 31, 2008 2:50 
Offline
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Benutzeravatar

Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

ich muß ebenfalls was vorwegschicken.
Ich habe hier nur den Plan, den ich ja ausschnittsweise gepostet habe. Es hieß, daß der * SPAM-Verdacht! Externe Werbung nicht erlaubt* identisch sei mit dem Tannhäuser/Othello 58.
Nun ist es aber so, daß die Nummern der Bauteilebezeichnungen in meinem Plan bei 120 aufhören. Das heißt, daß ich z.B. die Kondensatoren mit den Nummern C147 und C152 nicht einwandfrei einordnen kann.

Beschäftigen wir uns also zunächst mal mit den Spannungen.

Pin 1, Pin 6 und Pin 8 der EL84 sind intern verschaltet. Für uns also uninteressant. Ebenso Pin 4 und 5. Das ist die Heizung.

Pin 2: Steuergitter G1

Pin 3: Kathode, lt. Plan 6,4 bzw. 7,3V

Pin 7: Anode, lt. Plan 275V

Pin 9: Schirmgitter G2, lt. Plan 210 bzw. 220V

Wenn Deine Messungen stimmen, dann liegt bei der 2. EL 84 das Potential des Steuergitters gleichspannungsmäßig auf Kathodenpotential. Also Spannungsdifferenz Null Volt !

Bei der 1. EL 84 wären es an G1 sogar + 0,5V gegenüber der Kathode.

Hier stimmt irgend etwas nicht !!!
Werden die beiden Röhren denn sehr heiß? Ok, - für eine EL84 ist eine Oberflächentemperatur (am Glas) von 180°C normal. Aber, - glühen denn die Anodenbleche vielleicht schwach rot?
Die Anodenspannungen sind zu niedrig und die Schirmgitterspannungen auch. Vermutlich fließen hohe Ströme durch die Röhren, die dann den Spannungsabfall verursachen.
Die erwähnten Koppelkondensatoren heißen in meinem Plan C114 und C115 und haben je 0,01µF. Sie könnten also mit Deinen C152 und C147 identisch sein.

Sollten die Koppelkondensatoren zu den bislang ausgesparten Wima-Bonbons gehören, dann unbedingt austauschen!!

Dort sind auch die erwähnten 70 Volt. Diese Spannung ist bei Dir deutlich niedriger. Wenn durch die Koppelkondensatoren Gleichstrom fließen kann, so gelangt dieser zum Steuergitter der EL84 und steuert die Röhre durch. Gleichzeitig brechen die 70V bzw. 112V auf die gemessenen 21V bzw. 31V zusammen.

Zwar ist möglich daß noch was anderes für die fehlerhaften Spannungen verantwortlich ist, aber diese beiden Kondensatoren sind für mich zunächst mal die Verdächtigen Nummer 1.

Gruß

Rocco11


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Do Jul 31, 2008 11:59 
Guten Morgen PL504 und Rocco11,

habt Ihr keine Betten? Mit einer so schnellen Reaktion habe ich weißgott nicht gerechnet.

Klingt als seid Ihr auf dem richtigen Weg.

Die Röhren werden in der Tat seeehr heiß. Habe ich bei den Prüfungen mit gezogenen/gesteckten EL84 machen müssen. War trotz Baumwolltuch unangemehm heiß beim Entfernen.

Sicher ist jetzt auch, dass diese WIMAS die Koppel-Kondensatoren sind und noch nicht getauscht sind. Einer sieht zumindest optisch noch aus, der andere quilt bereits auf.

Ersatz muss ich natürlich bestellen, werde die C's wie beschrieben ablöten und die Messungen durchführen und berichten.

Was mich jetzt interessieren würde. Bis zum schmelzen der Sicherung hatte ich die beschriebenen Probleme ja nicht.

Ist denn der abgerauchte Gleichrichter, welcher die Sicherung anschlagen ließ nur ein Folgeschaden, der im Bertrieb gestorben Kondensatoren? Oder andersherum?

Gruß
Jenser


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So Aug 03, 2008 11:40 
Offline

Registriert: Mi Jun 11, 2008 15:57
Beiträge: 59
Wohnort: Bamberg
Hallo PL504 und Rocco11;

hatte gehofft schon am Samstag die Ersatz-C's zu bekommen, muss mich aber wohl bis Anfang der Woche gedulden.

War aber nicht untätig. Der Fehler scheint dank Euch wohl eindeutig lokalisiert.

Ich habe folgende Messergebnisse zu berichten:

- Heizspannung an beiden Röhren 6,5 V
- PIN 2 bei abgelöteten Koppel-C's 2 x 0,01 V
- PIN 3 Röhre 1 = 6,35V Röhre 2 = 6,42V
- PIN 2 Widerstand gegen Masse 826 bzw. 824 kOhm

Gehe mal davon aus, dass die minimal anliegenden Spannungen von 0,01 V an PIN 2 im Rahmen der Messtoleranz liegen zumal mein Multimeter in der 10.- -Euro Klasse liegt.

@ PL504
Hoffe, Du hast Dich vom Sturz schon wieder erholt.

Mehr wenn die Ersatzteile vorliegen.

Gruß Jenser


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Yipieeeeee jah jeah!
BeitragVerfasst: Mi Aug 06, 2008 20:45 
Offline

Registriert: Mi Jun 11, 2008 15:57
Beiträge: 59
Wohnort: Bamberg
Es ist geschafft!

Hallo!

Es ist kaum zu fassen...
Ich habe heute die schon sehnlichst erwarteten Koppel-Kondensatoren erhalten und eingelötet.

Während ich hier die Zeilen Schreibe, werde ich von einem wahnsinns Klang begleitet. Das Ergebnis übertrifft alle meine Erwartungen.

Man kann ja bekannterweise nicht vermissen, was man nicht kennt. Ich fand den Klang der Truhe vor meinem Problem schon i.O und tat die leichten Schwächen in der Bass- und Höhenwiedergabe als altersbedingte Erscheinung ab. Was da jetzt "rauskommt" ist einfach genial und macht das begreifbar, was die Kenner unter dem guten alten Klang der Röhrenradios beschreiben. Wobei meine Version mit den 2x EL84 wohl auch zu den etwas besseren Geräten gehört.

Nochmals vielen herzlichen Dank an alle, die mir an dieser Stelle geholfen haben.

Nachfolgend noch Bilder, so z. B. mein Gleichrichtertausch unter dem Aspekt "Originaloptik" und ein Bild der umfangreichern Kondensator-Aktion.


Dateianhänge:
Dateikommentar: Das Ergebnis der "Tauschaktion"
Kondensatorkur.JPG
Kondensatorkur.JPG [ 32.24 KiB | 3792-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Integration des neuen GL in die alte Selen-Hülle. Der Widerstand ist zwecks besserer Wärmeableitung außen.
Gleichrichter neu.JPG
Gleichrichter neu.JPG [ 13.07 KiB | 3792-mal betrachtet ]
Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Aug 06, 2008 20:48 
Offline

Registriert: Mi Jun 11, 2008 15:57
Beiträge: 59
Wohnort: Bamberg
... und zum krönenden Abschluss noch ein Bild nach dem Wiedereinbau in die Musiktruhe.

Nachdem dieses Projekt erfolgreich geschafft ist, werde ich mich mit viel Motivation an meinen nächsten Fall machen.

Aber das ist eine andere Geschichte... :lol:


Dateianhänge:
Casino Spezial.JPG
Casino Spezial.JPG [ 24.29 KiB | 3791-mal betrachtet ]
Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 61 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum