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BeitragVerfasst: Do Jun 12, 2008 20:53 
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Wohnort: Essen
Hallo, habe ein Röhrenradio ersteigert, wer kann mir Infos darüber geben?
Herstelldatum cia.1930, mehr weiß ich nicht, würde aber gern mehr darüber erfahren, z.b Jahrgang, -firmenbezeichnung evtl.schaltplan und so weiter, wie gesagt freue mich über jede Information betreffend dieses Röhrenradios.
Gruß
radiofreund 37.


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BeitragVerfasst: Fr Jun 13, 2008 14:21 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo Radiofreund,

also, ich bin nun wirklich alles andere als der Experte was das Identifizieren von Radios angeht. Dazu kenne ich zu wenig Modelle.
Ich kann's höchstens mal versuchen. Danach müssen aber dann die Kenner ran. Vielleicht können die dann einhaken.

Zunächst würde ich das Baujahr auf etwa 1934-36 schätzen. Von der Bauart könnte es in Richtung Telefunken gehen, oder ein baugleiches Gerät. Baugleich bedeutet, dasselbe Chassis mit vielleicht etwas anderem Gehäuse.

Hier habe ich eines gefunden, das so ähnlich, - aber eben nur so ähnlich aussieht. Der Skalenausschnitt könnte derselbe sein. Der mittlere Knopf ist etwas höher angesetzt. Das Gehäuse hat ebenfalls senkrechte Rippen, aber etwas anders gestaltet.

http://www.radiomuseum.org/r/telefunken_523wl.html

Hast Du denn keine Rückwand zu dem Radio? Oder wenn eine da ist, - steht da absolut nichts drauf was man verwenden könnte?

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Fr Jun 13, 2008 15:46 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
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Hallo,
1930 kann auf gar keinen Fall sein, da paßt die Optik schon nicht. Ich tippe eher auf Ende 30er Jahre, aber so kann man nicht viel sagen, da müßte man schon sehen wie es innen ausieht und wissen welche Röhren da drin sind.
Vom Gehäuse her tippe ich auf Ausland, es ist jedenfalls kein Telefunken und vermutlich auch kein anderes deutsches Fabrikat.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Fr Jun 13, 2008 19:11 
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Ähnlich aussehende Geräte wurden in der zweiten Hälfte der Dreißiger von allen möglichen Herstellern gebaut, u.a. von Blaupunkt, Mende, Philips, TeKaDe, Telefunken und etlichen Kleinherstellern. Teilweise wurden auch noch in der Nachkriegszeit bis etwa 1949 derartige Geräte hergestellt. Ich habe aber in meinen Büchern nicht genau das gleiche Gerät finden können.
Wenn Du verrätst, was für Röhren in dem Gerät stecken, könnte man das näher eingrenzen. Weitere Hinweise gibt die Skala: was für Sender stehen drauf und über welchen Bereich (kHz bzw. m) geht der Mittelwellenbereich? Und schließlich findet man auf machen Bauteilen ein Fertigungsdatum.

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Jun 13, 2008 21:35 
Hallo röhrenradiofreak, es befinden sich 3 Röhren im Radio, (EBF2,EL3,V430).
Gruß Radiofreund.


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BeitragVerfasst: Sa Jun 14, 2008 12:45 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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Das ist dann ein Geradeausempfänger, war also ein Gerät der preiswerteren Kategorie. Die Funktion ähnelt den bekannten Volksempfängern.
Die EBF 2 arbeitet in der HF-Stufe, die vermutlich als Audion aufgebaut ist, das bedeutet, man muss bei der Sendersuche nicht nur die Frequenz einstellen, sondern zusätzlich auch die Rückkopplung. Die EL 3 ist die NF-Endstufe und die V 430 (entspricht der bekannten RGN 354) der Netzgleichrichter.
Die Röhren sind Mitte der 30er Jahre auf den Markt gekommen. Also stammt das Gerät, wie ich vermutet habe, aus der 2. Hälfte der 30er Jahre, oder aus den ersten Nachkriegsjahren (damals wurden in Ermangelung neu gefertigter Röhren vielfach vorhandene Altbestände verbaut). Theoretisch könnte es auch aus Zeit dazwischen stammen, das halte ich aber für unwahrscheinlich, weil während des Krieges in Deutschland außer einigen hochwertigen Geräten für den Export fast nur Volksempfänger gebaut wurden.
Wenn der Mittelwellenbereich bis über 1500 kHz bzw. unter 200 m reicht, ist es ein Nachkriegsgerät, denn die Mittelwelle wurde etwa 1948 entsprechend erweitert.
Es kann aber auch im Ausland gebaut worden sein. Das wäre dann möglicherweise an den auf der Skala verzeichneten Sendern zu erkennen.
Diese geben auch weiteren Aufschluss über das Baujahr. Wenn z.B. der AFN auf der Skala verzeichnet ist, ist das Gerät nach 1945 gebaut.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jun 15, 2008 12:46 
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Registriert: Mi Mai 28, 2008 20:52
Beiträge: 785
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo

Was mich eigendlich wundert ist,daß eine EBF2 verbaut wurde.
Was macht man mit einer HF Diode in einer Audion ?
Schwundregelung ?

Ich vermute mal,daß das Gerät ursprünglich ein Telefunken war.
Wie war es kurz nach dem 2.Weltkrieg ?
Es hat doch überall an Material gefehlt.
Damals würden auch Röhrenradios umgebaut ,eben was beschaffbar war.
Versierte Techniker gab es ja.
Meine Familie ist nach dem Kriege nach Thüringen gezogen und ich weis ,daß mein Vater damals auch so etwas gemacht hatte. Die Leute kamen mit 2 oder 3 kaputten Radios an und er machte daraus mit Umbau ein Ganzes.

P.s. Es ist nur eine Vermutung ,ob es stimmt weis ich nicht ,es kann auch
ein orginales Radio sein.

MfG. Didi


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BeitragVerfasst: So Jun 15, 2008 13:54 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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In einem Audion gibt es für Dioden keine Verwendung. Es kann daher schon sein, dass die beiden Dioden in der EBF 2 nicht benutzt werden.
In der Nachkriegszeit wurde auch von eigentlich professionellen Herstellern viel vorhandenes Material verbaut, das für den Zweck mehr oder weniger gut geeignet war. Aber auch vor dem Krieg gab es vereinzelt solche Fälle. Das bedeutet nicht zwingend, dass es ein zusammengebasteltes Gerät ist.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass das Gerät ursprünglich im Audion z.B. mit einer EF 6 oder EF 9 bestückt war, die bei einer Reparatur in Ermangelung einer gleichen Röhrentype durch die EBF 2 ersetzt wurde.
Noch eine Möglichkeit wäre, dass das Gerät keine Audion-Schaltung hat, sondern die EBF 2 ist eine HF-Vorstufe mit nachfolgender HF-Gleichrichtung. In diesem Fall kann es sein, dass sie in Reflex-Schaltung arbeitet, also die NF auch noch einmal in der EBF 2 verstärkt wird.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jun 15, 2008 20:59 
Hallo habe neue Infos: die Skala geht von 200 bis 1800.
Unteranderen Sind Köln,München,Wien,Frankfurt, Luxenburg und noch viele andere Städtevormerkt.
Im Innenraum, konnte ich folgendes entziffern: Bodoistvan,balatonforeed
Grundig 3/48 dies war im Holz eingeritzt.
Bodoistvan u.s.w. war im Holz gestemmpelt.
Hoffe Ihr könnt damit mehr anfangen als ich.
Gruß und schonmal vielen Dank,
der Radiofreund


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BeitragVerfasst: So Jun 15, 2008 23:30 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hi,

naja, das ist schon mal was.

Balaton ist der Plattensee. Vielleicht ist es ein Radio ungarischer Produktion.
Bodoistvan könnte der Name des Erstbesitzers sein. Zumindest den Namen "Istvan" habe ich ungarischem Zusammenhang schon gehört.

Ich habe mich mal umgesehen. Die Firma Orion hat Radios gebaut, die zumindest so ähnlich aussahen. Ein völlig identisches Modell habe ich aber nicht gefunden. Dieses hier sieht ähnlich aus, ist es aber wohl nicht.

http://www.radiomuseum.org/r/orion_44.html

Mal sehen ob noch jemand was genaueres herausfindet.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Mo Jun 16, 2008 22:00 
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Registriert: Mo Apr 28, 2008 21:51
Beiträge: 1959
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Nabend radiofreund 37,

habe nach Deinem Radio gegoogelt. Ich glaube, Rocco hat recht, wenn er das Radio mit Deinen zusätzlichen Daten ursächlich nach Osteuropa schiebt im Herstellungsort.

Ich habe nach der Röhrenbestückung gegoogelt, und was es da noch so gibt.

Deine Bestückung, EBF2, EL3 und V430 als NetzG. habe ich so nicht gefunden. Was ich gefunden habe, ist eine reiche Anzahl Geräte aus Ungarn, der Tschechoslowakei, Polen und Litauen. Alle diese Geräte, zweikreisige Geradeaus, führen EBF2 und EL3, allen Varianten ist aber die AZ1 in der Netzgleichrichtung gemeinsam. Ein gerät mit V430, resp. RGN 354, ist so nicht vermerkt. Es gibt weniger Geräte, die die Kombi EL3 und AZ1 führen mit der EF6. Da hat im thread auch ein Kollege gesagt, die sei eher besser als die EBF2.
Aber, es gibt im "osteuropäischen" Raum eine größere Anzahl Hersteller, die genau mit der Originalbestückung EBF2 und EL3 gearbeitet haben. Vielleicht, mal nachsehen, ist auf die V430, nachkriegsbedingt, umgebaut worden?
Eigentlich müßte es da im Netzteil etwas zu sehen geben, wenn das so ist.

Gruß Ralph

_________________
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2008 11:41 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo,
vermutlich ist das so, das die RGN354 irgendwann später als Ersatz für eine defekte Gleichrichterröhre benutzt worden ist.
Normalerweise geht das gar nicht, eine starke Endröhre wie die EL3 mit einer schwachen Gleichrichterröhre RGN354 zu kombinieren, die wird dabei total überlastet und ist dann sehr schnell kaputt.

Gruß

Roland


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