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BeitragVerfasst: Di Sep 18, 2012 13:32 
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Hallo Felix,

das Problem liegt in der 6N1P. Die ist nämlich nicht wie so oft behauptet eine ECC85. Zwar stimmen die Werte weitestgehend überein, aber die Kapazitäten sind unterschiedlich. Deswegen ist beim Einsetzten einer 6N1P meistens ein völliger Neuabgleich des Empfangsteils notwendig.

Viele Grüße: Frank

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Viele Grüße aus der Pfalz!

Nicht nur alte Radios klingen schön, sondern auch alte Flugzeuge klick


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BeitragVerfasst: Di Sep 18, 2012 18:18 
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Hallo Frank,

dass der Einsatz der 6N1P einen Neuabgleich erfordert, war mir nicht bewusst, dazu hatte ich auch nichts im Internet gefunden. Jedenfalls spielt das Radio jetzt mit einer "echten" ECC85 sauber auf UKW.

Wahrscheinlich ist der Abgleich relativ kompliziert und setzt fundiertes Wissen und ein Oszilloskop voraus?
Empfiehlt es sich daher generell, nur im NF-Bereich und für Abstimmanzeigen Russenröhren zu verwenden?

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Grüße, Felix


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BeitragVerfasst: Di Sep 18, 2012 18:32 
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Der Nachgleich (hier handelt es sich nicht um einen kompletten Neuabgleich, weil erstens bekannt ist, in welchem Bereich nachgeglichen werden muss, und zweitens einigermaßen Empfang vorhanden ist) ist nicht sehr kompliziert, wenn man die Vorgehensweise kennt und bekannt ist, welches Abgleichelement für welchen Zweck dient, und wo man keinesfalls verstellen darf. Ein Oszilloskop braucht man dafür nicht, nur einen Prüfsender. Um die Einstellung mit dem optimalen Empfang zu finden, misst man die Spannung am Ratioelko mit einem Multimeter. Notfalls tut es aber auch der Ausschlag des magischen Auges.

Mit entsprechender Erfahrung kriegt man so einen Nachgleich auch ohne Abgleichanleitung und ohne Messgeräte, nur nach empfangbaren Sendern mit bekannten Frequenzen, hin. Habe ich schon x-mal gemacht.

Das soll aber jetzt keine Ermunterung sein, planlos an irgendwelchen Abgleichelementen zu drehen. Denn dann hat man schnell ein völlig verstimmtes Gerät, das nur schwer wieder hinzukriegen ist.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Sep 19, 2012 15:25 
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Hallo,

nein, abgleichen werd ich nichts, da ist mir die Wahrscheinlichkeit, alles zu schrotten, zu groß.

Ich habe abschließend noch die wichtigsten Spannungen gemessen und würde gerne eure Meinung dazu wissen, ob das Radio damit alltagsfit ist. Erst kommt, was gemessen wurde, dann der Messwert und in eckigen Klammern den Wert aus dem Schaltplan. Gemessen wurde ohne angeschlossene EM84 und in Stellung UKW.

Ausgang Gleichricher: 276V (beim Einschalten) -> 224V (konstant) [251V]
Anode EL 84: 210V [235V]
Anode Triode EABC80: 69V [62V]
Heizung (gemessen an Glühlampe): 7,02V [k.A.]
C 408 = Gitter 2 EL84: 204V [220V]
C 409: 202V [207V]
Anode EF89: 184V [196V]
Gitter 2 EF89: 51,5V [58V]
Anode Triode ECH81 (Stellung LW, da bei UKW konstant -1,2V): 276V (beim Einschalten) -> 105V (nach ca. 8 Sek.) -> 120V (nach 40 Sek.) -> 96,3V (konstant) [<100V]
Anode Hexode ECH81: 183,1V [195V]

Ich vermute als Ursache für die allgemein etwas zu geringen Anodenspannungen den Gleichrichter, da dieser nur noch 224V liefert.

_________________
Grüße, Felix


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BeitragVerfasst: Mi Sep 19, 2012 18:44 
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Entweder liegt es am Gleichrichter oder an einer zu hohen Anodenstromaufnahme der eigentlichen Schaltung. Um das herauszufinden, kannst Du den Strom hinter dem Gleichrichter messen, er soll etwa 65 mA betragen.

Abweichungen in der Größenordnung, die Du angegeben hast, beeinträchtigen die Funktion eines Röhrenradios im Allgemeinen nur geringfügig. Trotzdem sollte man der Ursache nachgehen, um Folgeschäden zu vermeiden.

Zu der Spannung an der Anode der Triode der EABC 80 wäre anzumerken: Wahrscheinlich hast Du mit einem modernen Digital-Multimeter gemessen. Dieses belastet durch seinen hohen Innenwiderstand die zu messenden Spannungen kaum. Die Messwerte im Schaltplan beziehen sich aber auf die Messung mit einem Zeigerinstrument mit 500 Ohm pro Volt, in diesem Fall im 300 V-Messbereich, daraus ergibt sich ein Innenwiderstand von 150 k Ohm. An diesen Messpunkt gelangt die Anodenspannung über einen 220 k Ohm-Widerstand, ging also bei der Messung mit dem alten Zeigerinstrument deutlich in die Knie. Das bedeutet: in Wirklichkeit ist auch diese Spannung in etwa gleichem Verhältnis wie die anderen Spannungen zu gering, mit dem Digital-Multimeter müsstest Du dort eine deutlich höhere Spannung messen.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Sep 23, 2012 17:48 
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Hallo,

ja, ich habe alles Spannungen mit einem Digitalmultimeter gemessen.

Dann werde ich mal den Strom am Gleichrichter und an der Anode der EL84 messen. Da geht ein normales Digitalmultimeter (das mir zu Verfügung stehende hat die Bereiche 20mA, 200mA, 2A)? Oder kommt es da wegen der anderen Innenwiderstände auch zu falschen Messwerten? Ich habe auch ein Drehspulmultimeter, das aber im Vergleich zum Digitalen einfacher ist.

Welche Ursachen könnte ein eventuell zu hoher Strom haben?
Wenn es letztendlich am Gleichrichter liegen sollte, werde ich ihn wohl erstmal drinne lassen, denn dann brauch ich mir kein Kopfzerbrechen über einen eventuell nötigen Regeltrafo zu machen (wegen 220V am Radio und 230V aus der Steckdose und der bei einem modernen Brückengleichrichter höheren Ausgangsspannung)

Grüße, Felix

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Grüße, Felix


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BeitragVerfasst: So Sep 23, 2012 17:54 
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Die beiden Röhren haben zwar gleiche Daten aber unterschiedliche Eigenkapazitäten.
Das bringt dann UKW Vor - & ZF Stufe komplett durcheinander.
Deswegen bleibt dann alles tot

Ludwig :hello:

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Kinder betet -- Papa lötet


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BeitragVerfasst: So Sep 23, 2012 17:56 
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Die Strommessung sollte mit dem Digital-Multimeter problemlos gehen. Vorsicht wegen der dort anliegenden hohen Spannung (250 bis 300 V).

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Okt 05, 2012 20:46 
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Hallo,

falls ihr euch wundert, warum ich so lange nichts geschrieben habe: Ich hab seit knapp 2 Wochen leider bis jetzt gerade leider mehr zu tun als davor und bin mangels Zeit nicht dazu gekommen, den Strom zu messen. Wahrscheinlich komme ich auch erst in ca. 2 Wochen dazu, außer ich habe überraschend mal einen Nachmittag frei. Ich melde mich wieder!

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Grüße, Felix


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