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BeitragVerfasst: Sa Nov 03, 2012 22:16 
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Hallo Kolleg(inn)en.
In meinem Lager steht noch ein Philips Capella BD673A. Das Chassis ist flächendeckend mit einer braunen Schicht überzogen. Auch die Röhren haben einen filmartigen Belag. Die Elektrik ist teilweise verbastelt (parallelgeschaltete Kondensatoren und andere Basteleien).
Die Schaltung wäre grundsätzlich ohne Probleme wiederherstellbar. Aber wegen dem Dreck und weil ich das sowieso mal ausprobieren wollte, überlege ich, ob ich das Chassis nicht komplett abräumen, alle Komponenten reinigen und alles neu bestücken soll.
Ich hab schon ein paar derartige Restaurierungen (z.B. Saba Vollautomatik) im Netz gefunden und mit großem Respekt bewundert.

Wer von Euch hat sowas schonmal gemacht. Wer hat vielleicht Tips, wie man den Istzustand am Besten dokumentieren kann (außer Fotos)?

Für Ratschläge möchte ich mich vorab schonmal bedanken.

Schönes WE, Gruß, Daniel.

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Gruß,
Daniel


Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
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BeitragVerfasst: Sa Nov 03, 2012 23:29 
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:mrgreen: Viel spass dabei! Stell aber bitte Vorher/Nacher Bilder ein :wink: . Ein Interessanter gedanke,aber ich konnte mir ein Grinsen jetzt nicht verkneifen :super:. Ich hätte die Nerven dafür nicht,aber immer wieder interessant was andere Leute da so auf die Beine stellen,alle Achtung!

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 0:21 
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Moin,
manche bauen auch Autos komplett auseinander, und wieder zusammen. Allerdings würde ich mir vorher alles genau dokumentieren. Nicht jeder Massepunkt darf, obwohl es ja die gleiche Masse ist auf einen anderen Massepunkt gelegt werden. Auch darf die Leitung nicht willkürlich durch das Gerät laufen. Manche Bauteile müssen immer an die gleichen Punkte wieder zurück gelötet werden
Es können Schwingungen, HF - Einstreueinflüsse und Brummspannungen auftreten, die vorher nicht da waren.
Das wäre die einzige Problematik, sonst ist das kein Problem, denke ich mal. Habe auch noch keines komplett zerlegt.
Wenn du nur die die oberen Teile abbaust, und die alte Schaltung drinnen bleibt wäre es einfacher.


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 0:40 
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Gery hat geschrieben:
Moin,
manche bauen auch Autos komplett auseinander, und wieder zusammen.....


Das hab ich auch schon gemacht ;-)

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 0:53 
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hey daniel,

wow, cooles projekt und mit sicherheit besser als wegwerfen. ich vermute mal, das ist etwas für leute die alles andere schon x mal gemacht haben? und bis die vorher/nacherbilder hier im forum stehen hast du sicherlich den einen oder anderen rückschlag ausgehalten! aber auch spannende erfahrungen gemacht.

die doku ist auch nicht weniger aufwendig als das projekt selbst!? vllt fängt man am netztrafo an auszulöten, arbeitet sich dann am schaltplan entlang und hakt dort jedes teilchen ab? ergänzend dazu eine tabelle/ein aufschrieb mit bemerkungen zu den einzelnen teilen?

ich merke gerade: da wär ich gern dabei! vllt sollte man das überhaupt zu zweit machen? ich hätte alleine nie die geduld jeden schritt vernünftig zu dokumentieren! aber das sind nur so ein paar gedanken zur nacht... :wink:

schöne grüße
andi

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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 1:02 
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Danke schonmal für Eure Reaktionen.

Ich hab ja noch nicht den Entschluss gefasst. Das Capella ist ja doch schon ein vergleichsweise aufwändiges Gerät - vielleicht nicht das optimale "Einsteiger-Modell". Abwarten...
Morgen bau ich vielleicht mal das Chassis aus - ...sind ja ne Menge Lautsprecherdrähte dran. Dann schau ich mir das Ganze genauer an, speziell die Unterseite.
Aber zuerst werden noch ein paar "Vorher-Fotos" gemacht.

Beim SANWA 7600 - oder 6700 ?!?, das ich neulich für die Kondensator-Kur zerlegt hatte, waren von allen Seiten Drähte auf die Hauptplatine gelötet, so daß man sie nicht einfach auf die Bestückungsseite drehen konnte.
Ich habe dann kleine Stückchen Kabelmantel von 2paarigem Telefonkabel genommen, nummeriert, 0,2er Kupferdraht durchgezogen und jeweils die gleiche Nummer an den Draht und die Lötstelle angelötet. Das waren dann 18 Drähte. Hinterher konnte ich die Drähte wieder einwandfrei zuordnen. Das Wird beim Chassis mit fliegender Verdrahtung aber sicher nicht so einfach, da ja die meisten Drähte um die Ösen oder um andere Drähte gewickelt sind.

Weitere Antworten werden gerne angenommen.

Schönen Sonntag noch.

Gruß, Daniel.

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Gruß,
Daniel


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 8:48 
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Beiträge: 7296
Ich denke mal, wie Du schon sagst, einen sehr anspruchsvolle Aufgabe.

Der Dreck muß ja etwas sein, was später rauf gekommen ist. Denn er ist ja auch auf Röhren etc. Das ist dann eigentlich eine recht dankbare Aufgabe.
Löte den Netztrafo ab und baue ihn aus. Danach hast Du eigentlich nichts mehr auf den Chassis, was einer nassen Reinigung des Chassis entgegensteht.
In der Regel haben solche Dreckschichten eine konservierende Wirkung. Darunter verbergen sich oft super erhaltende Chassis.

Wie das mit der Reinigung vonstatten geht habe ich und andere hier im Forum schon ausgiebig beschrieben. Hops gegangen ist dabei noch keins :wink: .

paulchen


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 9:36 
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Hallo

Wenn du das Chassis wirklich komplett neu aufbauen willst solltest du vorgehen wie in der Fabrik.

Das heisst, du wirst in der Reihenfolge arbeiten müssen wie bei Montage, nur rückwarts.
Das hat mit dem Schaltplan teilweise nicht viel zu tun, sondern mit der Reihenfolge wie die Bauteile am besten zu montieren waren.

Das bedeutet eigentlich: Von oben nach unten. Das Teil was am leichtesten zu demontieren ist zuerst entfernen.

Dabei eine Liste anfertigen, auf der Teilenummer, Wert und Nummer des Ausbaus vermerkt sind.
Zusätzlich ein Foto auf dem die Positionierung zu sehen ist.
Das Foto kann natürlich auch mehrere Teile auf einmal dokumentieren.

Dann das nächste: Ausbaunummer, Wert , Teilenummer, Foto............usw.

Daraus ergibt sich dann ein Bauplan, der, wenn du ihn rückwarts abarbeitest, das Radio neu entstehen lässt. :haeh:

Ist so ähnlich als wenn man eine Platine zusammenlötet, hat mit der Schaltung nicht viel zu tun aber zum Schluss läufts.

Wie in der Fabrik, wo viele Hände das Radio zusammengebaut haben aber keine weiss was sie da eigentlich tut.

Einfach auseinanderrupfen und dass nach Schaltplan wieder zusammenbauen, das ist nicht gut für die Psyche :wut: :wut: :wut:

Hab ich auch schon versucht, steht heute noch nackig im Regal und wartet auf seine Erweckung. :heul:

Wenn man es so macht, glaube ich, verliert die Sache Ihren Schrecken.

Viel Spass und Gruss Ludwig :mrgreen:

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Kinder betet -- Papa lötet


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 9:43 
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Registriert: Mi Jan 21, 2009 13:56
Beiträge: 1555
Wohnort: Linsengericht / Hessen
Was macht Ihr eigentlich für eine Panik wegen etwas Schmutz ? Man kann es sich auch verdammt schwermachen.

Bitte Paulchens Tip in Betracht ziehen. Siehe auch hier:
viewtopic.php?f=2&t=7880&p=74195&hilit=chassisw%C3%A4sche#p74195

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 10:10 
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Registriert: Mo Okt 15, 2012 14:38
Beiträge: 1361
Hallo!

Der Tipp mit dem "Flüssigreinemachen" ist super. Das habe ich mir noch nicht getraut... aber das sieht toll aus!!
Habs immer bei Pressluft bewenden lassen.

Grüße von
-charlie- :hello:


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 11:29 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
Beiträge: 2749
Wohnort: Bubenreuth
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Hab viel experimentiert mit der Reinigung weil mir die Wattestäbchenmethode auch zu blöde ist. Zwischenzeitlich hab ich ca. 15 Philetta-Chassis folgendermaßen gereinigt ohne dass es auch nur bei einem einzigen Probleme gab:

Chassis komplett mit Cilit Bang oder Brefs einsprühen und 10 min einwirken lassen. Dann abspülen und ab in die Spülmaschine mit einem Programm ohne Vorwäsche. Normales Pulver, keine Tabs vorher in heissem Wasser komplett auflösen und direkt in die Maschine geben um die Reinigungszeit kurz zu halten. Nach 30 min Programm abbrechen und Spülprogramm starten.

Nach der Wäsche Chassis vorsichtig abblasen. Anschließend satt einsprühen mit 99,7% Isopropanol. Vor allem die Röhrenfassungen. Das zieht das Wasser raus. Abblasen und erneut Einsprühen. Wieder abblasen und ab in den Backofen bei 60° Umluft. Dabei die Tür leicht geöffnet lassen. Nach acht Stunden kann man das Chassis wieder in Betrieb nehmen.
Trafo, Aausgangsübertrager, ect. bleibt alles drinnen. Ich demontiere allenfalls die Teile die ich eh ersetzen würde.

Leidet tut bei der Wäsche allenfalls die Isolierpappe und manchmal einige isolierschläuche die ein wenig aufdröseln. Gegen das Aufweichen der Isolierpappe hilft aber vorheriges Einpinseln mit Plastik-Spray.
Das Ergebnis sind blitzblanke Chassis ohne nennenswerten Aufwand die hinterher absolut geruchsneutral sind.

Eine Komplettdemontage mit Neuaufbau wäre schon reizvoll. Da könnte man alles vergolden oder hochglanzpolieren. Aber die Aufgabe ist sicher gigantisch. Wie schnell schleicht sich da ein Fehler oder eine Beschädigung ein. Ausserdem muss das Radio hinterher doch sicher komplett neu abgeglichen werden.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 11:45 
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Registriert: So Jul 15, 2012 9:58
Beiträge: 501
Ich würde mir eine Liste machen, in dem du jedes Bauteil aufführst mit den Lötpunkten.
Also meinetwegen Kondensator 100nF, 400V kommt an Lötleiste 1, 2Lö rechts von oben, anderer Anschluss an Röhre ECL85 Anschluss 3. Und dann halt noch aufzeichnen, welche Lötleiste und welche Röhre sich wo befindet.


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 12:33 
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Registriert: Mi Jul 22, 2009 17:27
Beiträge: 5932
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eine solche Arbeit macht man sich höchstens wenn das chassis eine chemische oder galvanische Oberflächenbearbeitung braucht. Nur Schmutz rechtfertigt den Aufwand definitiv nicht. Den bekommt man problemlos auf andere Art weg.

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 12:59 
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Registriert: So Jul 15, 2012 9:58
Beiträge: 501
Warum denn polieren, das sieht doch hinterher eh kein Mensch. Üblicherweise sind die Chassis doch eh aus verzinktem Blech. Wenn da überhaupt was zu reparieren geht, dann höchstens noch tauchen in
Chromatierlösung. Aber Vorsicht, das Zeug ist giftig und krebserregend.


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BeitragVerfasst: So Nov 04, 2012 21:06 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
Beiträge: 2749
Wohnort: Bubenreuth
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Man könnte es hochglanzpolieren, verkupfern und dann vernickeln oder vergolden. Wär schon reizvoll. Die Frage nach dem "wozu" ist natürlich berechtigt....


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