Hallo
Als "Beifang" kam kürzlich auch ein Grundig 2035/56 zu mir. Laut Vorbesitzer in den frühen 90igern repariert und dann zwei Jahrzehnte im Estrich gelagert (das Haus stammt aus den 30igern, das Dach ist nicht isoliert....)
Das Gerät war schmuddelig und schon die Sichtkontrolle zeigte eine EL84, die Luft gezogen hatte:
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EL84.jpg
Der Röhrensatz war offensichtlich noch original - an ECH81, EF89 und EABC80 waren Rückstände der damals bei Grundig üblichen Klebstreifen zu sehen, alle Röhren - auch die EM85, ECC85 und EL84 waren von Lorenz.
Ein Funktionstest nach Ersatz der EL84 ergab nur lautes Brummen. Der Blick unter das Chassis zeigte, dass der Doppel-Elko schon mal getauscht wurde - allerdings mit einem dem Alter des Grundig entsprechenden Elko, der sichtlich mal "abgeblasen" hatte. Der war schnell mit einem Twistlock 50 uF und einem axialen Elko ersetzt. Danach zeigte das Gerät Funktion, aber.......
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Chassisunterseite_fundzustand.jpg
die Wima's wurden leider, auch ohne krümeliges, gesplittertes Äusseres, ihrem Ruf leider vollkommen gerecht. Also mal alle im Signalweg liegenden ersetzt. Auf den zwei AM-Bändern war danach der Empfang einigermassen OK, auf UKW schwach. Die ECC85 war Ursache, musste ersetzt werden.
Danach die Fleissarbeit des Tauschens der restlichen Papier-C's und der beiden Klein-Elkos, die ihre Kapazität auch verloren hatten.
Ausnahmsweise war noch ein Nachgleich des Ratio-Filters nötig, ansonsten spielte das Gerät gut. Der Selen-Flachgleichrichter wurde aber heiss. Also wurde er mit Siliziumdioden 1N4008 neu befüllt.
Es schloss sich die Reinigung des Chassis und des Gehäuses an.
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Chassis_fertig.jpg
Dann wurden Chassis und Gehäuse wieder zusammengebaut (während Reparaturen arbeiten ich mit Kleinboxe(n), nicht mit den Gerätelautsprechern. Es zeigte sich, dass der Elektrostat nicht richtig funktionierte. Er hatte keine Tonwidergabe, produzierte aber Krachgeräusche. Nach dem Ausbau und Zerlegen zeigte sich, dass es eine Version mit Vlies und nicht mit Schaumstoff war. Die Schall-Folie war OK, aber die Kontaktierung war oxidiert. Etwas Kontakt 61 auf einem Wattestäbchen und Unterlegen mit zusätzlichem Filz um den Kontaktdruck zu erhöhen brachten Erfolg.
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Elektrostat.jpg
Das fertige Gerät:
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