Dampfradioforum

Ich habe mir das alles noch einmal genauer angesehen.
Die handschriftlichen Beschriftungen im Schaltplan sind schwer zu entziffern.

G1 Triode und G3 Hexode sind zusammen und gehen wirklich an ein blaues 50pF Keramikscheibchen gebrückt von einem Widerstand, den ich mit 52kOhm gemessen habe. Also heißt das im Schaltplan wohl 50k und nicht 30k und geht danach auf die 8er Schiene im Aggregat. Das ist also ok.

Auch der dicke 25nF ist ok. Es ist der Kondensator der G2,G4 des Hexodenteils wechselspannungsmäßig nach Masse legt (im Schaltplan oberhalb beim UKW Teil).
Was nicht zum Schaltplan passt, ist, dass dort ein 50kOhm Widerstand von der 250V Versorgung nach G2,G4 der ECH11 geht. Bei mir sind es 30kOhm (der dicke schwarze 2W Widerstand in dem Foto). Zusammen mit dem anderen 30kOhm Widerstand mit 1W, der parallel zu dem 25nF Kondensator liegt, bilden die beiden Widerstände so einen 1:1 Spannungsteiler, d.h. G2,G4 müssten dann bei etwa 120V liegen.
(Ich hatte das Gerät noch nicht am Netz). Im Schaltplan stehen für dort 80V.
Warum man das so geändert hat, weiß ich nicht, das macht aber als konstante Versorgung der Gitter Sinn und wird so sicher auch funktionieren.

Hier mal der Plan vom Ansbach 38W welches ich mal gehabt habe.



Eventuell bringt das mehr Licht ins Dunkel.

paulchen

Nachdem ich die Sieb- und Ladekondis formiert hatte, kam gestern der große Tag.
Röhren rein und hochfahren. Der Grundig 380W läuft!
Der Empfang war im Betonbau der Schule zwar mit dem eingebauten Dipol nicht überragend, aber ich habe auf UKW 4 Sender klar und in leidlicher Lautstärke hereinbekommen. Auch auf LW, und den MW und KW Bereichen tat sich - mit zwei Meter Laborkabel als Antenne - etwas, wenn auch nicht viel, was mittags um 1 Uhr wenig wundert. Bin sicher, dass das an anderem Ort und zu anderer Zeit auch o.k. ist. Die EM11 Anzeige funktioniert auch tadellos, ist allerdings sehr leuchtschwach. Damit muss ich eben leben, bis ich irgendwo brauchbaren Ersatz auftreibe.

Ich habe den Eingang auf 240V gestellt und um die Mittagszeit hatten wir sicher nur knapp 230V am Netz. Die Vorspannung der ECL11 habe ich gemessen: -6,4V statt -6,6V, die Anodenspannung ist praktisch ohne Brumm und etwa 10V zu niedrig. Das dürfte in Ordnung gehen und die AZ11 ist wohl noch ok.
Bei Stellung 220V hatte ich (ohne Röhren, also im "halben Leerlauf" mit nur den Skalenlampen) 6,7V an der Röhrenheizung (die 4V Wicklung der AZ11 habe ich nicht gemessen). Das schien mir etwas hoch. Ich wollte die doch wertvollen Stahlröhren nicht gefährden.

Was meint ihr, was ist besser: 220V oder 240V Einstellung (sofern das Radio das überhaupt zulässt - beim 380W geht es ja)?
Wo sind die Vor- und Nachteile beider Varianten aus eurer Sicht?
(Wurde sicher schon mal irgendwo diskutiert).

Abschließend noch ein paar Fotos von dem Gerät, dessen Komplettrestauration sich wirklich gelohnt hat.

Hallo,

die Entscheidung wird in vielen Publikationen von der Einhaltung der Heizspannung (6,3V nom.) abhängig gemacht. Anoden- und sonstige Spannungen dürften dann eher zweitrangig erscheinen.
Allerdings sollte auch die Spannungsfestigkeit der Kondensatoren (spez. im Netzteil) berücksichtigt werden; meist dürften die aber ausreichend bemessen sein.