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 Betreff des Beitrags: Abgleich HAGENUK Standardsuper GW
BeitragVerfasst: Di Nov 06, 2012 9:25 
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Ich habe hier schon an anderer Stelle Fotos von meinem derzeitigen Restaurierungsprojekt eingestellt. Nun, die "Ruine" spielt mittlerweile auf 3 Wellenbereichen wieder ganz ordentlich (noch nicht perfekt), jedoch stehe ich momentan vor einem Problem, das in einer Denkblockade mündet.

Hierzu bräuchte ich Tipps. Schaltplan ("HAGENUK Wikinger") befindet sich in unserer Schaltplanecke.

Alle Teerkondensatoren sind gewechselt, ebenso die maroden Keramiktrimmer für MW und LW, Röhren wurden mit W19 geprüft, 2 defekte Widerstände ebenfalls ersetzt.


Was mich momentan ratlos macht, ist folgendes:

Die Vorkreisspulen MW und LW lassen sich nicht abgleichen, heißt: drehen des Kernes bewirkt keinen Effekt.
Bei den Oszillatorspulen MW/LW ist die Änderung sofort spürbar.
Trimmerabgleich Vorkreis MW funktioniert ebenfalls, Trimmerabgleich LW nicht.
Kann nicht ausschließen, dass ein früherer Reparateur mal was verbockt hat, sehe allerdings nichts Auffälliges.

Bin nun bezügl. der Vorkreisspulen MW und LW ratlos, zumal die Empfangsleistung des Geräts bereits recht ordentlich ist.

Wo muss ich suchen, stehe momentan etwas "auf dem Schlauch".

Gruß
k.

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BeitragVerfasst: Mi Nov 07, 2012 20:27 
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Hi,

wenn ich mich recht entsinne, sollte man die Vorkreisspulen bei fast eingedrehtem Drehko abgleichen. Dann sollte ein Effekt spürbar sein. Allerdings ist der Effekt beim Verstellen weniger stark als beim Oszillator. Sollte aber Messbar sein (Regelspannung an Pin 6 der UBL3).

Dann fällt mir noch die Abgleichreihenfolge ein. Hast du denn eine Abgleichanleitung für das Gerät ?

Wenn ich mir deinen Schaltplan anschaue, dann sind im LW-Bereich alle drei Vorkreisspulen aktiv. Im MW-Bereich sind zwei Vorkreisspulen aktiv und im KW-Bereich nur eine. Demnach sollte die Reihenfolge K M L sein.

:P

Gruß
Oliver

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BeitragVerfasst: So Nov 11, 2012 7:33 
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olli0371 hat geschrieben:
Hi,

wenn ich mich recht entsinne, sollte man die Vorkreisspulen bei fast eingedrehtem Drehko abgleichen. Dann sollte ein Effekt spürbar sein. Allerdings ist der Effekt beim Verstellen weniger stark als beim Oszillator. Sollte aber Messbar sein (Regelspannung an Pin 6 der UBL3).

Dann fällt mir noch die Abgleichreihenfolge ein. Hast du denn eine Abgleichanleitung für das Gerät ?

Wenn ich mir deinen Schaltplan anschaue, dann sind im LW-Bereich alle drei Vorkreisspulen aktiv. Im MW-Bereich sind zwei Vorkreisspulen aktiv und im KW-Bereich nur eine. Demnach sollte die Reihenfolge K M L sein.

:P

Gruß
Oliver


Hallo Oliver,

späte Antwort meinerseits, wg. Zeitmangels. :(

Eine Abgleichanleitung habe ich nicht.

Abgleich der Vorkreisspulen bei eingedrehtem Drehko = weiß ich.
Das ist ja genau das geschilderte Problem, dass in diesem Fall keine Änderung feststellbar ist, d.h. ich kann z.B den MW-Vorkreisspulenkern ganz raus drehen, ohne dass sich was verändert.
Im "gegenüberliegenden" Fall, also des Abgleichs des MW-Trimmers bei ausgedrehtem Drehko, ist sehr wohl eine Veränderung spürbar.

Deswegen bin ich momentan etwas "blockiert".

Gruß
k.

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BeitragVerfasst: So Nov 11, 2012 16:35 
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Kann es sein, daß Du am falschen Kern drehst?

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: So Nov 11, 2012 18:27 
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Hallo,

der Tip mit dem falschen Kern hört sich zwar blöd an - aber kann durchaus passieren, wenn man keine Anleitung hat (Ist mir auch schon passiert :mrgreen: ). Weil - wenn das Ger#t auf Trimmerabgleich reagiert, sollte es auch beim Spulenabgleich so sein.

Zitat:
Späte Antwort meinerseits, wg. Zeitmangels. :(

Das geht mir durchaus auch so - das Internet ist ja schließlich nicht das 'erste Leben' und man ist Berufstätig, hat Familie ....

:hello:

Gruß
Oliver

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BeitragVerfasst: Mo Nov 12, 2012 6:49 
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Hallo Dirk und Oliver,

ich habe eine Abgleichanleitung eines Blaupunkt-Standardsupers, der allerdings eine andere Röhrenbestückung aufweist. Für dieses Gerät ist in der Regelien-Schaltungssammlung, Heft "1948", die Lage der Spulen und Trimmer gezeichnet. Inwieweit die Standardsuper-Geräte einen baugleichen Spulen-/Kreisschaltersatz aufwiesen, kann ich nicht sagen.

Einerseits habe ich diese Zeichnung also als groben Anhalt genommen, andererseits habe ich, was den MW-Abgleich anbelangt, an dem "Spulenturm" gedreht, der die mittlere Dicke an Spulen beherbergt;
für den LW-Abgleich (der ebenso wenig funzt) habe ich an dem Spulenturm gedreht, der die beiden dicksten Spulen (am meisten Windungen) trägt. Beide Spulentürme kommen von der Position her gleich mit dem Lageplan von Regelien.
Von KW habe ich bislang die Finger gelassen.

Dennoch: ich werde dem Punkt mal gezielt nachgehen, kann aber noch ein wenig dauern.

Gruß
k.

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BeitragVerfasst: Mi Nov 14, 2012 10:30 
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Sachstand, für die die mitlesen:

gestern Abend nach 2 mühevoll zeitlich abgeknapsten Stunden, die mit Schaltungsvergleich, Überprüfung von Keramikkondensatoren, Widerständen und ähnlichem verbracht wurden, das Handtuch geworfen :( .

Habe zwar einen Schaltfehler gefunden, der aber lag im NF-Teil.

Bezüglich des Abgleichs ist die Lage unverändert:
    ZF-Abgleich funktioniert nach Gehör (ich 'abe keine Messsender nicht) hervorragend, die Kerne mussten ggü. dem Fundzustand auch nur minimalst nachkorrigiert werden.

    Gerät spielt auf allen Wellenbereichen recht zufriedenstellend, jedoch nicht übermäßig kraftvoll.

    Aber: kein L- Vorkreis-Abgleich möglich bei KW+MW+LW, weiterhin bei LW kein C-Vorkreisabgleich möglich
    Die defekten Keramiktrimmer wurden gewechselt und zunächst provisorisch eingesetzt, bis auf 1 defekten Trimmer: dieser sitzt, wenn ich's richtig geknobelt habe, schaltungstechnisch parallel zu einer Hälfte des Drehkos. Ist in meinen Unterlagen (Regelien) allerdings als Trimmer für KW benamst.
    Da dessen Austausch ein wenig Gefummel, bin ich noch nicht fertiggeworden.

Werde irgendwann weitersuchen, oder das Gerät als unvollendet ins Lager stellen.

k.

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BeitragVerfasst: Mi Nov 14, 2012 21:28 
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Na, vielleicht hast Du ja die ZF (was "nach Gehör" ohnehin nichts Gescheites wird) so breit geleiert, daß es fast wurscht ist, was am Vorkreis passiert. Womit wir wieder beim alten Problem wären...
Oder Du hast nicht in der Reihenfolge K-M-L abgeglichen.
Oder der Fußpunkt der Spulen liegt irgendwo, aber nicht für HF an Masse.


MfG
Munzel


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BeitragVerfasst: Do Nov 15, 2012 15:15 
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Munzel hat geschrieben:
Na, vielleicht hast Du ja die ZF (was "nach Gehör" ohnehin nichts Gescheites wird) so breit geleiert, daß es fast wurscht ist, was am Vorkreis passiert. Womit wir wieder beim alten Problem wären...
Oder Du hast nicht in der Reihenfolge K-M-L abgeglichen.
Oder der Fußpunkt der Spulen liegt irgendwo, aber nicht für HF an Masse.


MfG
Munzel


Na ja,
die 4 ZF-Kerne, so schrieb ich oben, waren nur "minimalst" nachzuregeln ggü. dem Fundzustand = Werkszustand (sie mussten erst aus dem Wachs freigepult werden). Ich gehe bislang nicht davon aus, dass das Gerät ab Werk "breit geleiert" ausgeliefert wurde.

Abgleich wurde in der Reihenfolge KML vorgenommen, so wie Oliver geschrieben hatte, mit den Abgleichpunkten, wie sie im 1948er Regelin abgedruckt sind.
Es wäre auch nicht der erste 6-Kreissuper, an dem ich in den letzten 20 Jahren das Abgleichbesteck angesetzt habe.

1 geschwärzter Keramiktrimmer steht zu ersetzen noch aus: schaunwermal, was dann passiert.

Die Spulenverdrahtung ist ein Anhaltspunkt, den ich noch prüfen muss.

Die Kontakte des Kreisschalters wurden mittels Glasfaserpinsel gesäubert, so weit möglich: auch dies muss noch "feingeprüft" werden.

Dennoch wäre ich natürlich dankbar, wenn auch andere Besitzer von Standardsupern (es muss ja nicht HAGENUK sein) mir ihre Erfahrungen mitteilen könnten, bzw. vorgefundene ungewöhnliche Fehlerquellen berichten würden.

MfG
k.

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BeitragVerfasst: So Nov 18, 2012 10:31 
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Update:

Ich bin zwar noch nicht dazu gekommen, die fieselige Arbeit des Spulendrähtchenprüfens vorzunehmen, ABER:
da war mir noch dunkel was in Erinnerung bezüglich der Lage an der Ersatzteilfront. :idea:
Und siehe da: nach einigem Stöbern fand sich ein ein komplettes, baugleiches Spulen- Kreisschaltermodul eines Telefunken 8H646 GWK, den ich mal vor langer Zeit geschlachtet habe. Ein solches Gerät habe ich auch noch stehen, daher wurde aus dem Ersatzteilspender seinerzeit viel ausgeschlachtet, beschriftet und verwahrt.

Ein vergleichender Blick: bis auf winzige herstellerseitige Unterschiede (der Telefunken hat keine Keramiktrimmer, sondern die mit Lackdraht umwickelten "Stangen") absolut identisch und hundertprozentig passgenau, sogar die Gewindelöcher für die Befestigung am Chassis, zudem die Abgleichkerne unberührt. (Juhu).

Dieses Teil kann nun im Rahmen der Fehlersuche für Vergleiche herhalten, oder, wenn der Knoten nicht platzen will, an Stelle des im Gerät befindlichen Spulenmoduls eingesetzt werden.

Wird aber, wie oben geschrieben, noch dauern.

k.

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BeitragVerfasst: Sa Nov 24, 2012 22:48 
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Erneutes UPDATE:

Das Radio spielt wieder ordentlich. :D

Letztlich half, da ich keinen Originalschaltplan besitze, das Ersatz-Spulenaggregat aus dem Telefunken. Musste zwar nicht verbaut werden, aber das reine Vergleichen der Belegung der Kreisschalterlötfahnen half schließlich, die beiden versteckten Fehler zu finden.
Weder war das Gerät vertrimmt, noch waren die oxidierten Keramik-Silbertrimmer schuld.

Zum einen fand sich eine beschädigte Spulenanschlusslötverbindung im Antenneneingangsbereich, zum anderen, und das war nun schwieriger, stieß ich auf den 1k-Widerstand im Antenneneingangsbereich, der zwischen M- und K-Spule über letztere gegen Masse geschaltet ist (vgl. Schaltbild des HAGENUK Wikinger in der Schaltplanecke). Die Schaltung unterscheidet sich vom Krefft-Standardsuper-Schaltbild, das sich ebenfalls dort findet, insofern, als der 1k nicht in jedem Standardsuper zu finden ist.

Nun, in meinem Gerät sah es nach einer Verbastelung aus, es war die KW-Spule mit dem 1k so verschaltet, dass nichts Gescheites herauskommen konnte. Schwer zu sagen, ob da ein Reparateur mal gemurkst hat, oder ob bereits im Werk geschlampt wurde (Nachkriegsproduktion mit vielleicht ungelerntem Lötpersonal, sehr frühe Produktionsnummer des Geräts). Irgendjemand jedenfalls hatte das eine Ende der KW-Spule nicht an Masse, sondern an einen Trimmer für MW gelegt.

Nachdem diese beiden Fehler behoben waren, zudem alle defekten Trimmer getauscht sind, spielt er empfangsseitig gut.
Ein gewisser NF-Brumm (kein Modulationsbrumm) erscheint mir noch zu hoch, das wird noch zu machen sein.
Den weiteren Fortgang der Generalüberholung beschreibe ich in einem anderen "fred".

k.

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BeitragVerfasst: Mi Nov 28, 2012 7:08 
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Hi,

schoen, dass du den Fehler finden konntest. Daran sieht man mal wieder, dass man manche Fehler per Ferndiagmose nicht so einfach findet.
Schoen auch, dass du noch Ergebnisse 'geliefert' hast. Das hilft anderen sicherlich auch weiter - gerade bei so verzwickten Fehlern.

Gruss
Oliver :super:

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