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BeitragVerfasst: Mi Nov 21, 2012 22:16 
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Hallo zusammen,

wir hatten vor knapp 3 Jahren hier:

viewtopic.php?f=2&t=3753

das Thema schon einmal gründlich verhackstückt, leider ist der Thread durch die eigenmächtige Entfernung der Posts von PL504 etwas zefleddert.

Egal, ich habe ein Radio auf dem Tisch, welches von der Schaltung der Endstufe her an dieses Thema erinnert: einen Philips Uranus 53. Das Gerät erreichte mich im noch grob spielfähigen Zustand, was mich sehr wunderte, da eine EZ80 defekt (null Emission !), die EF42 im UKW-Tuner fast fertig war und auch die ECC40 den Zeiger des Röhrenprüfgerätes nur noch zu müden Zuckungen anregte. Aber das nur am Rande. Hier ist die Schaltung der Endstufe:

Bild

Die ECC40 dient hier nur als zweistufige Nf-Vorstufe, die Phasendrehung geschieht anders.

Was mir nun sehr stark auffiel: beide EL41 waren erkennbar noch die VALVO-Originalröhren der Erstbestückung. Interessanterweise hatte eine noch 90% Emission, die zweite nur noch 40%. Ich Döskopp habe mir natürlich nicht gemerkt, welche in welcher Fassung steckte.

Aber: ist unterschiedlich starker Röhrenverschleiß der Preis dieser Trickschaltung, oder war das Zufall ? Anders gefragt: ist es bei dieser Schaltung sinnvoll, zwei Röhren annähernd gleicher Emission einzusetzen, wie das bei konventionellen Schaltungen ist oder ist das hier egal ?

Ich vermute, hier werden nun wieder Erklärungsansätze kommen, denen ich nicht wirklich folgen kann, aber das ist doch wieder was für die Chefexperten wie Johann, Henning und andere ?

Achja, im Uranus 54 ist dieselbe Schaltung mit EL84 verwirklicht.

Gruß
Holger

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mi Nov 21, 2012 23:10 
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Hallo Holger,
allein der Aspekt,daß des gemeinsamen Katodenwiderstands für beide Endröhren ist ein Grund für gleich gute Daten beider.
Ansonsten wird die mit stärkerem Anodenstrom die andere,schwächere verschleißen.
Das gilt nicht nur für die Schaltung,sondern auch in den herkömmlichen Gegentaktschaltungen.
Diese Anwendung nur eines gemeinsamen Rk ist dem Kaufmann geschuldet.
Der Techniker hat den einzelnen Rk richtig dimensioniert,auch was die Belastbarkeit betraf. ( Schichtwiderstände und keine Betonblöcke )
Damit war für jeden Endstufenzweig auch eine Art "Schutz" vor Überlast eingebaut.

Claus :|

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Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D


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BeitragVerfasst: Do Nov 22, 2012 9:12 
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nordmender hat geschrieben:
Hallo Holger,
allein der Aspekt,daß des gemeinsamen Katodenwiderstands für beide Endröhren ist ein Grund für gleich gute Daten beider.
Ansonsten wird die mit stärkerem Anodenstrom die andere,schwächere verschleißen.
Das gilt nicht nur für die Schaltung,sondern auch in den herkömmlichen Gegentaktschaltungen.
Diese Anwendung nur eines gemeinsamen Rk ist dem Kaufmann geschuldet.
Der Techniker hat den einzelnen Rk richtig dimensioniert,auch was die Belastbarkeit betraf. ( Schichtwiderstände und keine Betonblöcke )
Damit war für jeden Endstufenzweig auch eine Art "Schutz" vor Überlast eingebaut.

Claus :|

Hallo Claus.
Du bist ganz sicher ein Fachmann der auch Anderen hilft.
Mit der Aussage:Ansonsten wird die mit stärkerem Anodenstrom die andere,schwächere verschleißen.
liegst Du aber voll daneben.
Kannst Du das einmal im Detail erklaeren wieso eine starke Röhre eine schwaechere verschleissen kann oder soll?
Umgekehrt wird ein Schuh daraus.

johann


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BeitragVerfasst: Do Nov 22, 2012 13:15 
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Radiowerkstatt hat geschrieben:
nordmender hat geschrieben:
Hallo Holger,
allein der Aspekt,daß des gemeinsamen Katodenwiderstands für beide Endröhren ist ein Grund für gleich gute Daten beider.
Ansonsten wird die mit stärkerem Anodenstrom die andere,schwächere verschleißen.
Das gilt nicht nur für die Schaltung,sondern auch in den herkömmlichen Gegentaktschaltungen.
Diese Anwendung nur eines gemeinsamen Rk ist dem Kaufmann geschuldet.
Der Techniker hat den einzelnen Rk richtig dimensioniert,auch was die Belastbarkeit betraf. ( Schichtwiderstände und keine Betonblöcke )
Damit war für jeden Endstufenzweig auch eine Art "Schutz" vor Überlast eingebaut.

Claus :|

Hallo Claus.
Du bist ganz sicher ein Fachmann der auch Anderen hilft.
Mit der Aussage:Ansonsten wird die mit stärkerem Anodenstrom die andere,schwächere verschleißen.
liegst Du aber voll daneben.
Kannst Du das einmal im Detail erklaeren wieso eine starke Röhre eine schwaechere verschleissen kann oder soll?
Umgekehrt wird ein Schuh daraus.

johann




Hallo Johann,
sorry, daß ich wohl noch zu später Stunde meine Antwort dazu gab! :wut:
War wohl etwas neben der Kappe,somit die Formulierung genau gegenteilig und damit falsch rüber kam.

Gruß
Claus

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Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D


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BeitragVerfasst: Do Nov 22, 2012 14:08 
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Hallo Claus, geht in Ordnung. Du hast ja nur das Vorzeichen vertauscht.

Es gibt aber Gelegenheit die Frage von Holger 66 zu beantworten, was den Verschleiss.der beiden EL41 angeht.
Eine der offensichtlich gleichaltrigen hat er mit noch 90% Emmision, die andere mit nur 40% gemessen.
Das ist aber verursacht, weil wie Du auch sagst, der zweite RK gespart wurde.
Bei den Standard- Pus-pull ist das Sparsamkeit.

Bei dieser Sparschaltung, muss aber die Röhre 2 die in Gitterbasis- Schaltung laeuft, von Katode zu Katode verbunden sein und beide auf die Spannung vom AÜ angehoben werden. Das sonst kostet sonst aber: zwei Widerstaende und einen grossen Elko.
Das Prinzip ist im Thread den Holger zeigt, erklaert.

viewtopic.php?f=2&t=3753

Da aber PHILIPS (Valvo) auch spaeter die Röhren verkaufen wollte, hat das niemanden gestoert.

Nun zum Thema was Du eigentlich beantworten wolltest.
Ausgehend davon: beide Röhren sind gepaart. Geht nach Jahren eine etwas schneller als die Andere im Anodenstrom zurueck, sinkt ja die Spannung am Rk was ja zugleich -Ug1 beider Röheren ist.
Damit werden beide Röhren ermutigt, den Ia zu erhöhen. Aber leider kann das die bessere mehr als die schwache.
Der Kreislauf beginnt, die bessere steigt im Ia an, vielleicht auch weil sie eine postiven Ig1 oder Gas bekommt, und zwingt die schwache mit der erhoehten -Ug1 zu weniger Ia.
Refrain: usw.--------
Welche aber bei Holger federfuehrend war, kann ich nur vermuten aber nicht sicher sagen. Daher Nichts!
Gruss Johann


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BeitragVerfasst: Do Nov 22, 2012 16:32 
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Hallo, Johann,

diese Schaltung erinnert mich an andere Fabrikate, wie z.B. Körting, die die 2. EL über eine per Trafoanzapfung aufgestockte Wechselspannung angesteuert haben.

Ich hatte Dir ja damlas den Trafo vom Schaub Goldsuper 45? geschickt....

Ich sehe allerdings einen möglichen Grund für die Schwäche der einen Röhre darin, dass möglicherweise der Koppelkondensator fehlerhaft war, und somit die obere Röhre aufsteuerte.

Wie auch immer, entscheidend ist, dass jetzt 2 gleiche Röhren eingesetzt werden, wie ja schon angemerkt wurde.

VG aus Berlin,
Henning

_________________
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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BeitragVerfasst: Do Nov 22, 2012 16:42 
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http://www.weltklang-world.de/download/ ... %20V2a.pdf

Siehe hier:
http://www.radiomuseum.org/forum/phasen ... tufen.html
Der Link auf meine Seite ist gestoppt!! Daher oben eingefuegt.


Hallo Henning.

Wie Du richtig sagst, das Thema Prinzip ist ja klar.
Die Röhren? Henne oder Ei?

Gruss johann


Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Do Nov 22, 2012 17:07, insgesamt 3-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Nov 22, 2012 16:45 
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Zitat:
Ich hatte Dir ja damlas den Trafo vom Schaub Goldsuper 45? geschickt....


Fast richtig Henning, :wink: . War ein Lorenz damals gewesen.

http://www.radiomuseum.org/r/schaub_goldsuper_w45.html

paulchen


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BeitragVerfasst: Do Nov 22, 2012 18:54 
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Hallo Feunde,
ich sehe das so, vielleicht liege ich ja falsch:
die Röhre mit der besseren Emission zieht mehr Anodenstrom und verursacht am Rk einen höheren Spannungsabfall.
Dadurch wird die andere Röhre mit mehr neg. Spannung zwischen g1 u. k versorgt und damit ihr Strom reduziert.
Das läuft so lange bis die starke Röhre schwächelt, dann herrscht ein Gleichgewicht.
Also Immer wenn eine der Endstufen-Röhren meint sie müsste mehr leisten kriegt sie auf Dauer eine "übergebraten"
bis gleiche Belastung bzw. gleicher Strom herrscht.
Nichts des do Trotz kann natürlich eine Röhre (zumal bei der EL41 oft) die Löffel abgeben.
Gruß
Wolfgang


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BeitragVerfasst: Do Nov 22, 2012 20:52 
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Genau so sehe ich das auch Wolfgang, sie versuchen sich in dieser Schaltung aus zu gleichen.

Gruß Gery


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BeitragVerfasst: Fr Nov 23, 2012 11:55 
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Vielen Dank alle zusammen. Dann will ich mal sehen, daß ich zwei sehr annähernd gleiche EL41 auftreibe. Neue wollte ich da nun nicht reinmachen.

Viele Grüße
Holger

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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