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BeitragVerfasst: Di Dez 11, 2012 10:00 
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Hallo Freunde.

Gerade bin ich dabei ein Nordmende Parsifal zu überarbeiten (die Grippe hält mich in der Wohnung gefangen :( - und irgendwas muss man doch tun... :? ). Das Chassis ist mit ERO100 vollgestopft, die ich gerade austausche. Leider habe ich keine MKF oder MKT -Typen unter 1nF im Sortiment. Zunächst fand ich nur ein paar Keramik-Scheibenkondensatoren (Durchmesser ca. 5mm). Diese möchte ich nicht verwenden.
Allerdings fiel mir ein, daß ich aus einer Werkstatt-Auflösung noch einen Schuhkarton voller Beutel mit Keramik-Rohr-Kondensatoren habe. Passende, oder annähernd passende Kapazitäten wären auch dabei. Leider kann ich die Spannungsfestigkeit nicht ermitteln.
Nachfolgend hab ich mal einen Schaltplan-Auszug, bzw. ein Vergleichsfoto der Kondensatoren eingestellt.
Dateianhang:
Nordmende Parsifal - Schaltpl-Ausz für DRF Resize of.jpg

Dateianhang:
Nordmende Parsifal - Kondensatoren Resize of .jpg


Folgende Fragen ergeben sich nun:
1. Welche Aufgabe hat dieses RC-Glied ? (soll es vielleicht sehr hohe Frequenzen aussieben, oder Schwingungen verhindern?)
2. Muss es genau diese Kapazität sein ? (...was ich vermute)
3. Könnte ich den Kondensator (rechts) auf dem Foto verwenden? Welche Bedeutung hat die Farbmarkierung an der Seite? (vielleicht Spannungsfestigkeit, oder Toleranz?)


Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe.

Gruß, Daniel.


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Gruß,
Daniel


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BeitragVerfasst: Di Dez 11, 2012 12:17 
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Hallo

Bei allen Kondensatoren im Klangregelbreich würde ich nur im absoluten Notfall auf Keramik Kondis zugreifen.
Der Kondi sieht aber nach Abblockkondi aus so das ich es für unproblematisch halte.

Spannungsmässig kann da bei heilen Kondis nicht viel anliegen, sodass dein Muster ausreichen dürfte.

Gruss Ludwig

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Kinder betet -- Papa lötet


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BeitragVerfasst: Di Dez 11, 2012 12:24 
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Hallo Ludwig.

Vielen Dank für Deine Einschätzung. :danke:

Ich werde die beiden (ist eine Stereo-Endstufe) mal gegen die Keramik-Typen ersetzen. Kaputt dürfte ja nix gehen, außer vielleicht der Kondensator ;-)

Eine Frage habe ich aber noch: Warum sollte man die Typen sonst nicht nehmen ? Hat das was mit der Freqeunz zu tun ?

Grüße,
Daniel.

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Gruß,
Daniel


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BeitragVerfasst: Di Dez 11, 2012 12:41 
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Hallo,

dein Kondensator hat 240pF mit 2% ( G) Toleranz und 700V ( Violett ) Spannungsfestigkeit. Den originalen 220 pF würde ich auf jeden Fall nur durch Styroflex , Folie oder MKT ersetzen.

Gruß Bertram


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BeitragVerfasst: Di Dez 11, 2012 13:00 
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Hey, was habt Ihr gegen keramische Kondensatoren? Die sind doch gut, zählen zu den "Guten"!
Auszuhalten hat der Kondi nichts, ausser ein bischen NF. Liegt ja keine Spannung an.

Klangmäßig wird er kaum etwas beeinflussen, nebenan werden die Höhen mit der Klangblende mit 4,7nF nach Masse beeinflusst. Da dürfte sich ein 220pF kaum bemerkbar machen. Meiner Meinung nach dient er der Unterdrückung von hochfrequenter Schwingneigung. 240pF gehen auch.

Ich sag: Keramik kannste gut dafür verwenden! :super: :super: :super:

Gruß
-charlie-


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BeitragVerfasst: Di Dez 11, 2012 13:10 
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weiser_uhu hat geschrieben:
Ich sag: Keramik kannste gut dafür verwenden! :super: :super: :super:

Eben, die sind sogar so gut, dass sie in Frequenz relevanten Schaltungen Einsatz finden, wenn die Spannungsfestigkeit stimmt.
Zudem zeichnen sie sich durch eine hohe Güte (tan delta) aus.

Hilfreich wäre zu wissen, warum einige Mitglieder sie nicht empfehlen?


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BeitragVerfasst: Di Dez 11, 2012 13:20 
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Noch was: Die Kondensatoren so unter 1 nF sind absolut stabil. Auch temperaturstabil in frequenzkritischen Netzwerken.
Ab etwa 1nF gibt es eine Keramik (die war immer braun lackiert), die eignete sich nur für HF-Abblockungen, weil sie nicht so temperaturstabil war. Bei Abblockungen spielt es aber keine Rolle, ob es 30nF oder 35 nF sind....

Gruß
-charlie-


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BeitragVerfasst: Di Dez 11, 2012 14:13 
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Nochmals Danke für Eure Reaktionen. Ich denke dieser Thread ist auch für viele andere "Niederfrequenz-Techniker", wie ich es einer bin, informativ.

Mir war anfangs nicht klar, ob der Farbpunkt für die Toleranz oder für die Spannungsfestigkeit steht. In einem anderen Beitrag (nicht hier im Forum) gab der Autor den Buchstaben als Spannungskennbuchstaben an. Vielleicht gab es beides. Leider habe ich keine Tabelle oder Liste gefunden, in der dies eindeutig erklärt ist. Meist findet man nur Angaben über Kondensatoren, die ausschließlich Farbcodiert sind.

Es wäre sinnvoll hier eine List einzustellen.
Ich habe eine Menge dieser Kondensatoren "NOS" bekommen. Originalverpackt in uralten Völkner-Beutelchen, die ich alle noch in mein Inventar aufnehmen muss.
Dateianhang:
Voelkner Beutel Kondensatoren Resize of.jpg

Grüße, Daniel.


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Gruß,
Daniel


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BeitragVerfasst: Di Dez 11, 2012 20:22 
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Hallo Daniel

Ich bin auch gerade mit dem Parsifal Stereo am rotieren. Die Kiste ist ganz schön verbaut nicht so einfach an alle Kondensatoren heranzukommen . Ich mache eine Radikal-Kur alles raus und neu rein.
Optisch sehen die meisten bei mir sehr angeschlagen aus. Messtechnisch meistens so das doppelte der aufgedruckten Kapazität.
Mir fehlt noch der Schaltplan könntest Du den zur Verfügung stellen ?

Danke schon mal und gute Besserung.

Gruß Kubi

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BeitragVerfasst: Di Dez 11, 2012 22:01 
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Hallo Kubi.

Leider habe ich den Schaltplan mit Copyright bekommen.
Aber frag mal in der Schaltplan-Ecke nach, oder wende dich hier im Forum mal an den "Saarfranzose". Der Jupp hat einen riesengroßen Fundus. Vielleicht kann er Dir helfen.
Ich hab gerade festgestellt, dass ich den Beutel mit den abgebauten Teilen und wahrscheinlich auch der EBC81 verschlampt habe. Leider habe ich gerade von DER keine Ersatzröhre im Fundus :angry:

Beobachte auch die Scheibenkondensatoren. Bei meinem Radio war der, der direkt an der Fassung der EABC80 sitzt aufgeplatzt, hatte aber hatte noch 3nF (4,7nF). Viele der ERO100 waren ausgelaufen und hatten ihren weißen Schmodder teilweise auf der Platine verteilt.
Der 100µF Elko zwischen den beiden EL84 hatte auch schon die Mumps ;-). Dafür ist der Siebelko noch dicht. Mal sehen wie der auf die Formierung anspricht.
Ein ERO100 0,047µF 250V- 100V~ sitzt so blöd hinterm Tastenaggregat, daß ich den Ersatz auf der Lötseite untergebracht habe.

Viel Erfolg mit deinem Parsifal und viel Spaß bei der Kur. Ich hab meine gerade beendet.

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Gruß,
Daniel


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BeitragVerfasst: Mi Dez 12, 2012 6:22 
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Hallo Daniel

Es spricht nicht gegen Keramik-Kondensator, solange es nicht Klasse II Keramik ist (der taugt höchstest als Stützkondensator (Spannung sieben)...

EBC91/6AV6, meinst du, der mit Bügel :?:

Morgen :-D
Matt

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"Die Grenzen meine Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
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"Wer im Netz seinen Humor verliert, der hat schon verloren."


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BeitragVerfasst: Mi Dez 12, 2012 10:06 
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SABA78 hat geschrieben:
Mir war anfangs nicht klar, ob der Farbpunkt für die Toleranz oder für die Spannungsfestigkeit steht. In einem anderen Beitrag (nicht hier im Forum) gab der Autor den Buchstaben als Spannungskennbuchstaben an. Vielleicht gab es beides.


Hallo,
....es gab beides....
Dabei gilt aber immer großer Buchstabe = Toleranz , kleiner Buchstabe = Spannungsfestigkeit.
Meistens wurde ,wenn die Toleranz mit einen großen Buchstaben, die Spannungsfestigkeit mit einen Farbpunkt angegeben.

Gruß Bertram


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BeitragVerfasst: Mi Dez 12, 2012 10:10 
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Gut, gibts da eine Liste? Kann die mal einer reinstellen?
Das würde sehr viele interessieren, mich auch.

Gruß
-charlie-


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BeitragVerfasst: Mi Dez 12, 2012 10:14 
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Hallo Matt!
...äähm Bügel ?? :haeh:

Ich hab die Röhre mittlerweile gefunden und implantiert.
Der Parsifal brüllt wieder. Leider auf dem linken Kanal zu leise und manchmal sind die Bässe verzerrt. Die NF ist aber nahezu brummfrei. Die Leistungsaufnahme liegt bei 66 bis 70 Watt. Laut Rückwand sollen es 70 Watt sein. Mal sehen wo der Fehler liegt. Ich habe das Chassis vorher mit allen Röhren, außer der EBC etwa 30min. bei 100V am Regeltrenntrafo laufen lassen. Der dreifach-Elko wird nicht mal warm - scheint oberflächlich gesehen OK zu sein. Der Empfang ist mit der eingebauten Dipol-Antenne, bzw. der Ferrit-Antenne normal bis gut.
Ich werde mir demnächst nochmal die Scheibenkondensatoren ansehen. Nachdem einer, wie erwähnt, schon geplatzt war traue ich den anderen nicht. Wenn ich die EBC ziehe läuft nur noch der linke Kanal. Für mich als Grobelektriker scheint also die EBC als Vorstufe zur EL84 des rechten Kanals zu dienen. So lese ich das auch aus dem Schaltplan.
Das Radio scheint über Jahre immer wieder Feuchtigkeit über die hinteren oberen Ecken abbekommen zu haben. Es stand im Keller auf einer Fensterbank vor Glasbausteinen, einer war immer gekippt. Der Lack ist unterwandert, hält aber und ist rissfrei. Das Holz ist an den Stellen aber grau oder bleich geworden. In der hinteren unteren Ecke ist das Holz auch deutlich durch Feuchtigkeit gezeichnet, aber scheinbar nicht morsch. Der Lack ist fast vollständig rissfrei, allerdings muss ich mir überlegen, ob ich mit den Verfärbungen leben will. Sonst muss alles runter. Aber ob ich den neuen Lack so hochglänzend hinbekomme bezweifele ich. Die Alukaschierte Pappe vom Gehäuseboden zeigt deutliche Schimmelspuren.
Das Chassis sieht, abgesehen vom Schmutz recht gut aus. Scheinbar stand das Gerät vorher in einer Küche. Die Metallteile sind mit einer leichten Fettschicht überzogen, die sich aber gut entfernen lässt. Auch um die Fassungen der EL84 ist das Platinenmaterial nur leicht gedunkelt. Allerdings wurden ein paar Kondensatoren sehr dicht neben die Röhren gesetzt. Beim Austausch habe ich das geändert. Den Scheibenkondensator neben der EABC80 habe ich gegen einen modernen, gebrauchten, aber gut geprüften ersetzt (blaue Farbe, stammt aus nem Schaltnetzteil eines geschrotteten Sat-Receivers). Vielleicht ersetze ich den gegen einen Impulsfesten WIMA.

Hallo Bertram.
Deinen Beitrag habe ich gerade beim Gegenlesen dieses Beitrags gesehen. Danke für Deine Info. Das füllt bei mir die ein oder andere Wissenslücke. Jetzt müsste ich nur noch eine Tabelle haben, die besagt welche Farbe für welchen Wert steht.

Da am Wochenende eine Familienfete ansteht habe ich das Radio erstmal zusammengesteckt und ins Regal gestellt. Da kann's nicht weglaufen ;-).

Weiteres folgt...

Gruß, Daniel


Nachtrag 10:15 Uhr: Hallo Charlie. Da warst Du schneller als ich, in Sachen Liste.

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BeitragVerfasst: Mi Dez 12, 2012 15:43 
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Vielleicht könnte man bei der "Kondensator-Kunde" solche Infos mit einsortieren...

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