Dampfradioforum

Hallo Leute!
Ich will mal unter dieser Rubrik weitermachen. Zur Zeit repariere ich einen Musikschrank 5E67 von Staßfurt. Das Magnettongerät MTG20 konnte ich Dank der Hilfe von Winfried (MTG 20) wieder ins Leben zurückholen. Da war wirklich sehr viel kaputt. Es ist echt der Hammer, wenn man die alten Magnetband-Aufnahmen von 1950 anhört.

Nun bin ich am Radio. Es tat keinen Mucks, Röhren glühten. Leider hat ein untalentierter Vorgänger die Drähte vom Chassis zum externen Netzteil (was am Boden montiert ist, damit das Magnetfeld nicht in den Tonkopf streut) falsch angelötet. Keine Anodenspannung. Nachdem das bereinigt war, glühte von der ECL11 das Schirmgitter. Ein Zeichen dafür, dass die Anode keinen Saft hat, und tatsächlich, der Ausgangsübertrager war hin, kein Durchgang auf der Anodenseite. Das hatte ich auch noch nicht erlebt. Weil ich keinen Trafo hatte (hat jemand einen für eine ECL11? Es muss kein Originaltrafo sein), habe ich einen Klingeltrafo angeschlossen , der hat natürlich keinen Luftspalt und liegt in den Daten völlig daneben aaaaaber: Es ging die NF, zwar verzerrt, aber man hört was.

Auf Langwelle kam ein Sender, auf den anderen Bereichen tödliche Ruhe. Ich denke mal, die ECH11 ist hin. Den Nockenschalter habe ich gereinigt, seitdem ist das Krachen beim Umschalten weg.

Das externe UKW - Teil bringt Sender, eine Menge, alle verzerrt, aber das kann auch an der Nf liegen.
Wenn man die Röhren in den Fassungen bewegte, krachte es, nach leichtem Benetzen der Stifte mit Kontaktöl ist das nun auch verschwunden und hat auch die Empfindlichkeit bedeutend erhöht.

Die Masseschleifkontakte (Silber) vom AM Drehko habe ich auch mit Kontaktöl behandelt, hat aber zunächst nichts gebracht.

Das magische Auge EM11 leuchtet üüüberhaupt nicht, gibts das? Meißtens funzelt es müde vor sich hin, aber hier nicht. Spannungen liegen an, Röhrenheizung glüht... ist wahrscheinlich hin.

Kondensatorkur wurde noch nicht gemacht, ist aber sicher nötig.

Nun kommen meine Fragen: Hat jemand einen Ausgangstrafo für mich? Wo kauft man am besten Röhren ein? Ich würde am liebsten den ganzen Röhrensatz erneuern.

Inzwischen Grüße an Euch alle
-charlie-

Prüfe mal die beiden Widerstände an der Röhre (1M + 2M). Eventuell ergibt sich da was.
ECL Ausgangsübertrager. Mhm. Ich muß mal schauen. Mir ist so...

paulchen

Sollte doch eigentlich auch einer von der EL41 gehen?! Ra ist ja auch hier 7k. Und einen Abgriff hat laut Plan Dein AÜ ja nicht.
Habe geschaut.
Nach meinen Notizen auf den AÜ´s leider Fehlanzeige. Den einzigen den ich habe wäre einer für die EL11. Der geht zwar, ist aber mein einziger dieser Sorte. Den will ich gerne behalten.
Einige Aü´s habe ich ohne Notizen drauf. Da weiß ich allerdings nicht was es ist.

Mit EL84 Übertrager könnte ich Dich zuwerfen.
Also andere Mitstreiter vor hier!

paulchen

Hallo paulchen!

Ich denke, das Übersetzungsverhältnis muss stimmen und den angeschlossenen Lautsprecherwiderstand auf den optimalen Arbeitswiderstand der Endstufe transformieren. Der Gleichstromwiderstand sollte nicht zu hoch sein, dass er mit dem Ruhestrom nicht warm wird. Ansonsten ist doch nichts besonderes dran am AÜ, oder irre ich mich?

Wie weit liegt denn der AÜ von der EL84 daneben? Macht das wirklich soooo viel aus?

Wie denkt Ihr darüber?

Inzwischen Grüße
-charlie-

Eine EL84 will 5,2k sehen, die anderen von mir genannten 7k.
Das "Übersetzungsverhältnis" ist dann nichts weiter als die 4-8 Ohm zu Deinem entsprechenden Lautsprecher.
Die Primärwicklung sollte aber schon passen.

paulchen

Hallo paulchen,
ich denke, 5,2kOhm statt 7kOhm liegt noch in der Toleranz.....
Da gibt die Endstufe vielleicht nur 3,5 statt 4 Watt ab ?

viele Grüße
-charlie-

Ähm...
Anpassung Röhre - AÜ sollten für eine verzerrungsfreie Wiedergabe schon passen.

Wie gesagt, mit AÜ´s für die El84 (5,2K) kann ich Dich zuwerfen. Aber erwarte da nicht die perfekte Wiedergabe Deiner dann hoffentlich gemachten Endstufe.
So die Primärwicklung Deines AÜ gestorben ist, sollte der 2,5nF Kondensator ein Problem haben. Der muß mindestens (vom Koppelkondensator mal abgesehen) vorher gewechselt worden sein.

paulchen

Jaja stimmt schon, doch wenn man nix hat ...
Nach den Kondensatoren werde ich morgen gleich schauen, müssen vermutlich eh raus. Vorallem die NF will ich erst mal in Ordnung bringen.

Was ist Deine Meinung zu Röhren? Sollte man diese hier kaufen? Kosten soviel wie neue damals.

http://shop.antikradio-restored.de/prod ... cts_id=432

Es sind alles gebrauchte Röhren, gut geprüft... Aber neue sind wahrscheinlich unbezahlbar.

Inzwischen Grüße
-charlie-

Sehr kritisch verhält es sich nun nicht; allein die Impedanzschwankung des Lautsprechers sorgt schon dafür, dass die Röhre kaum einen konstanten Ra sieht; meist wurde zur Verbesserung ein Zobel-Glied verwendet. Wahrscheinlich wird der ungeübte Hörer kaum einen Unterschied feststellen.

Aber nach der reinen Lehre soll der AÜ natürlich zum Ri der Röhre passen.

Wer Zeit und Muße hat, mag es einmal mit einem Simulationsprogramm durchrechnen.

Die Preise bei Volker will ich an dieser Stelle mal jetzt nicht kommentieren . Aber er will auch leben und hat einen Laden am Leben zu halten .
Frag doch mal im Forum, ob jemand einen Satz geprüfter Röhren für Dich hat. Wenn ich so in meine Kisten schaue... Und da bin ich nicht allein.
Sicher kann man bei dem Ra auch Kompromisse machen. Aber wenn ich wie Du dabei bin und so einen Schrank restauriere, würde ich schon darauf achten, das dieser passt.

Wie sind denn die mechanischen Abmessungen und die Befestigung des originalen AÜ (Foto)?

paulchen

@ Radiomann
...denk ich auch. Wenn man zu einem vorhandenen Lautsprecher 4 Ohm noch einen zweiten mit 4 Ohm parallelschaltet, "sieht" die Endstufe nur noch den halben Ra. Doch Musik kommt aus beiden raus, und wenn man nicht über die Maßen aufdreht, klingts doch noch gut. Ich denk, die maximal verfügbare Leistung geht bei Fehlanpassung flöten, sonst geht es.

@ paulchen
Das Bild vom Trafo siehe unten. Das Kernpaket hat die Maße: Breite: 60mm; Höhe: 50mm; Dicke: 20mm. Hat keine Anzapfungen, einfach nur prim und sek., wie Du schon gesagt hast.

Was die Röhren anbelangt, da denke ich weniger an Preise, sondern mehr daran, dass eine gebrauchte Röhre dann auch wirklich geht, gerade die ECH11 muss top sein, sonst schwingt der Oszillator auf Kurzwelle nicht an. Röhrenprüfgerät sagt gar nichts. Neulich hatte einer eine DC90 im UKW Teil seines Kofferradios, RPG gut, geht aber nicht. Neue Röhre: Top. "Anfangssteilheit" hat nicht ausgereicht, obwohl Ia gut war...

Gerne würde ich auch Röhren aus dem Forum kaufen, sie müßten nur gehen
Gruß
-charlie-

Hatte ich noch vergessen zu schreiben: Der Trafo sitzt neben dem Lautsprecher mit 2 Holzschrauben befestigt auf der Grundplatte des Gehäuses.

Ich glaube ich habe gefunden was Du suchst. Ist von Sachsenwerk Lagernr. 4060/24.
Muß mal im Netz suchen, ob der auf EL11 geht.
Zu den Röhren komme ich gleich.

paulchen

Also der AÜ hat einen Gleichstromwiderstand von etwa 450 Ohm primär und sekundär ca. 4,7Ohm.
Wenn ich mich nicht täusche war der mal in einem 532WU.
Sollte daher passen. Aber das mal ohne Garantie.

Zu den Röhren kommt Post per PN.

paulchen

Gruß an alle Mitleser!

Zum gesuchten AÜ.
Da ein Großteil der DDR-Geräte bis 1953 die ECL11 nebst dem passenden Übertrager besaß, sollte sich doch recht leicht ein passendes Schlachtgerät finden lassen. Irgendeine Kiste mit ramponiertem Gehäuse, die die Restauration nicht lohnt.

Wenn das paulchen keinen passenden hat, kann ich auch noch mal nachsehen.

Grüße
drahtfunk

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Schützt unsere Muttersprache!

Im übrigen:

Unerlaubtes Drehen am Radioapparat führt zu schweren Verstimmungen beim Hausherren, und ist daher bei Strafe verboten!

okay, drahtfunk,
vielen Dank für Dein Angebot. Paulchen will mir ein "Weihnachtspaket" schicken, u.a. mit einem Ausgangsübertrager. Den werde ich erst mal probieren. Sollte es - aus was auch immer für Gründen - nicht funktionieren, würde ich mich gern nochmal bei Dir melden, danke nochmal.

Inzwischen viele Grüße aus dem verschneiten Thüringen
-charlie-