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 Betreff des Beitrags: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: So Dez 16, 2012 18:42 
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Registriert: Di Jun 28, 2011 11:44
Beiträge: 19
Hallo Experten,

vor einiger Zeit hat eine Kollegin von mir den Speicher ihres leider verstorbenen Großvaters ausgemistet. Er war leidenschaftliche Bastler und hat unter anderem auch einige Radios und Ersatzteile dort aufbewahrt. Unter anderem auch dieses Radio, das ich versuchen werde wieder zum Laufen zu bringen. Es ist sehr verbastelt und es fehlen der große Lautsprecher, die Rückwand und ein paar Röhren. Daher wird die Reparatur schwierig. Es ist was für lange Winterabende....
Das Wichtigste ist jetzt zu wissen, um was für ein Gerät es sich handelt. Ein Typenschild habe ich nicht gefunden, jedoch hat das Radio einige Besonderheiten: Wie schon gesagt, es ist von SABA. Es scheint aus den 40er Jahren zu sein. Das Chassis besteht aus gebogenen und dann zusammengeschraubten Alublechen. Es scheint ein Exportmodell für ein französischsprachisches Land zu sein, denn auf der Skalenscheibe stehen ein paar französische Worte. Der Kurzwellenteil geht bis zum 90m- Band! Das UKW- Teil hat Rimlockröhren und wurde wahrscheinlich später nachgerüstet. Es handelt sich um ein Original SABA UKW-S III. Die auf dem Chassis noch vorhandenen Röhren sind eine EM4, EL11 und eine EF9.
Ich füge noch ein paar Bilder an.
Wenn jemand von euch mir vielleicht sagen könnte, um was für ein Modell es sich handelt, dann könnte ich mich auf die Suche nach einem Schaltplan machen. Ohne Schaltplan bin ich nämlich aufgeschmissen.

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Viele Grüße,
Udo.


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: So Dez 16, 2012 19:19 
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Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
Beiträge: 418
Wohnort: nahe Göppingen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Udo,

bin kein Saba Experte, habe aber mal ein wenig recherchiert.
Beröhrung und die Tatsache, dass man UKW nachrüsten konnte, sprechen für ein Radio aus der Zeit zwischen Ende 2. Weltkrieg (also 1945) und etwa 1950 (da wurde UKW eingeführt). Danach war UKW meist in der einen oder anderen Form integriert.

Vielleicht könnte es dieses Gerät sein:
http://www.radiomuseum.org/r/saba_582wk_ro.html
allerdings wurde da eine andere Endröhre verwendet, muss aber in der damaligen Mangelwirtschaft nicht unbedingt etwas heißen.

Von dem Modell gab es auch eine Export Version für Frankreich (wohl so eine Art Reparationsleistung, Saba war ja im Schwarzwald, also in der französischen Zone).
Das würde auch zur Skala passen.

Auch das könnte von der Zeit und Beröhrung her passen.
http://www.radiomuseum.org/r/saba_rekord_wk.html
Sieht vom Gehäuse her etwas anders aus.
Was mich wundert, ist, dass alle nur einen Lautsprecher haben. Auf deinen Bildern ist ein kleiner Hochtöner links zu sehen, der könnte aber auch nachgerüstet worden sein (sieht etwas neuer aus).
Vielleicht weiß es ja jemand noch besser und wir lernen alle dazu :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: So Dez 16, 2012 19:50 
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Registriert: Di Jun 28, 2011 11:44
Beiträge: 19
Hallo grueni,

na, das sieht ja schon mal gut aus.
Das könnte das Gerät sein. Dann werde ich mich mal auf die Suche nach dem Schaltplan machen. Die langen Winterabende sind gerettet. :D

:danke:

Viele Grüße,
Udo.


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: So Dez 16, 2012 20:45 
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Registriert: Sa Aug 23, 2008 11:20
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Wohnort: Frankreich ca. 30 Km westl. v. KA
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Udo,

definitiv sieht es tatsächlich so aus, als stammt das Radio aus 1947-1949. Saba hat damals unzählige Typen produziert, alle mit diesem gleichen eckigen Gehäuse. Reporter, Rekord, Juwel, Kristall, Favorit, was mich etwas irritiert ist der Hochtöner in der Front, das ist für diese Modelle eigentlich nicht typisch.
Entweder hat den einer der Besitzer nachgerüstet oder es handelt sich um ein Sondermodell für die franz. Armee, sicher in überschaubarer Stückzahl, aber absolut grundverschieden ist die Konstruktion der Modelle aus der Zeit sicher nicht.
Schreib doch mal die genaue Röhrenbestückung, vllt. hilft das weiter.
Ich weiß nicht, ob Saba damals schon die Skalenscheiben bezeichnet hat. Auf den Scheiben späterer Modelle steht der Typ immer auf der linken unteren Ecke.

Freundliche Grüße Otto


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: So Dez 16, 2012 22:48 
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Beiträge: 2398
Wohnort: 47877 Lavendel-Traumland (NRW)
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo,

meiner Meinung sieht das Chassis nicht nach einem Serien-Produkt von Saba aus; da fehlen einige typische Merkmale. Es macht eher den Eindruck einer Einzelanfertigung in konventioneller Handarbeit. Es ist untypisch, dass die Blechverbindungen mittels Schraubverbindungen erfolgten.

Deshalb gehe ich davon aus, dass es sich bei dem Chassis um einen Prototyp, bestenfalls um eine Kleinserie handeln könnte. Vielleicht ist es auch ein extrem gut gelungener Nachbau unter Verwendung von originalen Saba-Bauteilen...

Besonders die Halterung der Magischen Auge-Fassung ist recht eigenwillig gestaltet und es sind, soweit ich es erkennen kann, auch noch Anrißspuren zu sehen. Es ist ein Chassis mit vielen einmaligen rätselhaften Besonderheiten... Eigenartig ist auch die zusätzliche Stahlröhrenfassung neben der Endröhre (EL11 ?) sollte da noch eine zweite Endröhre, in Paralellschaltung, an Stelle einer EL12 verwendet worden sein? :haeh:

Der Hochtöner (könnte von Philips sein) und der an der Gehäuseoberseite nachgerüstete Schalter scheint nicht von Anfang an in dem Gerät befindlich gewesen zu sein. Möglicherweise geschah dies im Zusammenhang mit der UKW-Nachrüstung um das Klangverhalten zu verbessern.

Auch wurde wohl im Zuge einer Reparatur das Demodulatorfilter durch eines von Philips ersetzt - das ist eindeutig kein original Saba Ersatzteil.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


Zuletzt geändert von glaubnix am So Dez 16, 2012 23:10, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: So Dez 16, 2012 23:07 
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Dem stimme ich uneingeschränkt zu.
Dann ist da noch das Material als solches. Einfaches Eisenblech das noch verkadmet ist (sieht jedenfalls so aus).

Nach meinem Empfinden stehen auch die originalen Filter etwas zu dicht.
Schau Dir also das Chassis mal etwas genauer an.
Die Verkabelung sieht insgesamt auch nicht so recht nach Saba aus.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: Mo Dez 17, 2012 11:17 
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Der Stoff sieht für mich auch nicht nach Saba aus.
H.

_________________
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: Mo Dez 17, 2012 11:32 
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Es ist durchaus auch möglich das ein findiger Elektroniker von damals das Radio aus Einzelteilen eines Saba-Geräts (Skala, Trafo und Stromversorgung und Gehäuse) und teilweise auch anderen Herstellern (z.B. der UKW-Tuner) zu diesem Gerät zusammengebaut hat. Das würde die untypische Verkabelung, den Hochtöner und so weiter erklären. Bei Einzelgeräten von Privatleuten ist es dann natürlich schwierig mit dem Schaltplan..

_________________
Gruß
Niklas


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: Mo Dez 17, 2012 18:10 
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Registriert: Mi Dez 16, 2009 13:10
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Hallo Udo,

Der Stoff könnte natürlich auch nachträglich - aus welchen Gründen immer - einmal erneuert worden sein, ggf. zusammen mit dem wohl zusätzlich eingebauten Hochtöner.
Immerhin ist das Radio auf der Basis von Saba Teilen (Filter, Gehäuse, Skala) aus den späten 40er Jahren gebaut worden.
Wahrscheinlich hat man dann auch in der Schaltungstechnik sich stark am Original orientiert.

Ich glaube daher schon, dass du mit einem Schaltplan der von uns ja "ausgeguckten" Saba Geräte weiter kommen könntest. Ein Vergleich von Schaltplan und Radio könnte ja zeigen, ob das von der Stiftbelegung der Röhren und den Bauteilen her halbwegs passt und dir so doch noch weiterhelfen.

Gegen eine Einzelanfertigung eines Bastlers sprechen aus meiner Sicht die gestempelten Nummern auf dem Gehäuse an mehreren Stellen. Welcher Bastler, der ein Einzelgerät baut, würde so etwas machen?
Vielleicht dann doch eine Kleinserie bei Saba mit dem Ziel Prototyp und Entwicklung (Gegentakt Endstufe?)

Ich finde es cool wie hier Detektivarbeit betrieben wird :wink:
Auf alle Fälle hast du da ein interessantes und nicht alltägliches Radio in der Mangel.


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: Mo Dez 17, 2012 20:53 
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Hallo nochmal,

ich habe mich heute morgen in der Frühstückspause mit meiner Arbeitskollegin über das Radio unterhalten. Sie meinte, daß ihr Großvater Radio- und Fernsehtechniker war und er durchaus in der Lage war einen Eigenbau zu machen.
Daraufhin habe ich mir das Chassis nochmal genauer angesehen. Es ist definitiv, wie ihr vermutet habt ein Selbstbau mit SABA- Teilen. Leider gibt es weder eine Röhrenbestückung, noch einen Schaltplan dazu. Daher wird es wahrscheinlich nicht möglich sein das Gerät zum laufen zu bringen. Ich habe auch mehrere abgeschnittene Drähte und einen durchgebrannten Widerstand gesehen und es fehlen anscheinend schon ein paar Bauteile.
Ich habe mir gedacht, daß ich, wenn ich es sowieso nicht reparieren kann, das ganze Gerät für ein Selbstbauprojekt verwende. Ich hatte sowas schon länger vor und habe vor etwa einem Jahr in diesem Forum darüber geschrieben. Leider bin ich durch diverse Hausrenovierungsarbeiten, die leider noch nicht abgeschlossen sind nicht dazu gekommen. Ich könnte das Netzteil, die Skalenscheibe, den Drehkondensator und vielleicht sogar das UKW- Teil für meinem Selbstbau verwenden. Die langen kalten Winterabende sind gerettet. :)
Ich werde darüber berichten.
Es wird wahrscheinlich nicht auf Anhieb klappen, aber bei Problemen werde ich mich wieder an euch in diesem Forum wenden.

Vielen Dank und Bis Bald.

Gruß Udo.


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: Mo Dez 17, 2012 21:01 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hi,

das ist ein spannendes Projekt. Sowas hab ich auch mal gemacht:

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=34&t=7633

Da kann man so richtig alles ausprobieren.

Wenn du die aktuelle Schaltung mal rauszeichnest, kannst du vieleicht ja besser klar sehen, und das Gerät doch zum Laufen bringen ...

Viel Spaß
Oliver

_________________
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

ollisTubes bei Youtube
ollisTubes bei odysee


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: Mo Dez 17, 2012 22:12 
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Hallo Udo,

so wie es aussieht handelt sich es bei diesem Gerät um einen wirklich fachgerechten Nachbau eines Saba-Radios mit einigen Änderungen (Verbesserungen/Anpassungen) im Bereich des NF-Teiles, besonders Endstufe. Die Schaltung HF-Sektion sollte weitgehend dem Originalgerät entsprechen und sollte anhand dessen Schaltbildes nachvollziehbar sein. Beleg: es wurde der original Saba Spulensatz und der Dazu passende Wellenschalter benutzt auch die Röhren im HF-und ZF-Teil scheinen original bestückt gewesen zu sein. Das nach gerüstete Demodulatorfilter sollte sich auch schaltungsmässig definieren lassen.

Die Änderungen im NF-Teil schaltungstechnisch nachzuvollziehen sollte auch einfach zu lösen sein - nach den vorhandenen Röhrenfassungen ist das Spektrum der verwendeten Röhren auf EL11 oder EL12 beschränkt, wobei ich vermute, das dort 2 EL11 ihr Unwesen betrieben... Die Bestückung der Endstufen mit EL12 ist als "zukunftsorientiert" anzusehen, ebenso wurde die antike Gleichrichterröhre RGN1883 durch die zukunftsweisende AZ11 oder AZ12 ersetzt.

Der Nachbau scheint HF-bezogen im Wesentlichen auf dem 582 WK basieren (wie Grueni bereits sagte) so ist die Röhrenbestückung EF9, ECH3, und EBF2 im HF-ZF-Teil mit einiger Wahrscheinlichkeit anzunehmen.

Abschließend erachte ich diesen zeitgemäßen Nachbau als erhaltenswürdig und ich empfände es bedauerlich, wenn dieses, mit sicherlich viel Sorgfalt und unter Aufwendung vieler Arbeitsstunden geschaffene, Gerät keine Wiederaufstehung erfahren würde. Es ist ein wirkliches Unikat.

Auch das nachgerüstete UKW-Teil verspricht auch heute noch ausreichende Empfangsleistungen zu erbringen.

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: Di Dez 18, 2012 12:51 
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Beiträge: 19
Hallo Peter,

einen Superhet mit Gegentaktendstufe zu bauen traue ich mir nicht zu. Das ist (noch) zu hoch für mich. Ich habe auch weder die Geräte, noch die Erfahrung um ein Radio abzugleichen. Auch kann ich keine Röhren prüfen. Die Wiederherstellung dieses Radios ist eine Sache für einen Spezialisten.
Bei meinem Selbstbauprojekt handelt es sich um einen einfachen Einkreiser mit Rückkopplung und Röhrenendstufe. Da entfällt der Abgleich. Und der Schaltplan ist auch schon vorhanden.
Ich weiß nicht, ob das Selbstbau- SABA- Radio einen Wert darstellt. Ich weiß auch nicht, ob es jemals gut funktioniert hat. Sonst hätte der Großvater meiner Kollegin nicht diverse Teile ausgebaut....
Ich habe im Schuppen noch ein ausgeschlachtetes Loewe Opta Radio rumstehen. Dieses Gerät habe ich doppelt. Vielleicht verwende ich das für das Selbstbauprojekt und verschiebe das Selbstbau- SABA so lange bis ich mich da rantraue.

Ich denke mal darüber nach.

Viele Grüße,
Udo.


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: Di Dez 18, 2012 16:55 
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Beiträge: 2398
Wohnort: 47877 Lavendel-Traumland (NRW)
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Udo,

leider kann ich auch nicht abschätzen inwieweit das Nachbaugerät einen Wert darstellt, aber es ist ein Zeitdokument, welches belegt, dass sich bei den damals aufgerufenen Preisen ein zeitaufwendiger Nachbau rechnete. Immerhin kostete das Originalgerät damals 625 DM, das war zu der Zeit ein kleines Vermögen. Die Teile, welche der Großvater ausgebaut hat sind, wenn man will, einfach durch moderne zu ersetzen. Aus meiner Sicht ist es eine interessantere Aufgabe ein solches individuelles Exemplar wiederzubeleben, als ein übliches Serienprodukt, welches "von der Stange" kommt.

Deshalb ist es wahrscheinlich sinnvoll, wenn du dieses Gerät nicht schlachtest und dich an den Loewe-Teilen bedienst. Aber ich will dich nicht mit meinen Ideen und Ansichten nerven - schließlich kann jeder über das Schicksal seiner Geräte frei entscheiden...

Egal wie, ich wünsche dir viel Freude bei deinem geplanten Eigenbau.

_________________
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Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes SABA- Radio
BeitragVerfasst: Mi Dez 19, 2012 9:11 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Beiträge: 2603
Wohnort: Unterfranken-W
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Und wieder einmal stellt sich mir, wie auch schon im Falle des an anderer Stelle hier im Forum behandelten unbekannten DDR-Geräts, die Frage, warum jemand (vermutlich Anfang der 50er Jahre, denn ansonsten wäre in den Selbstbau UKW wohl direkt integriert worden ?)

- ein Gehäuse eines Markenherstellers, das wohl Ende der 40er gefertigt wurde
- nebst passender Skalenscheibe des Markenherstellers SABA
- nebst SABA-typischen Bauteilen wie Trafo (?), Drehko, Spulensatz...

hernimmt, um damit selbst ein AM-Chassis zu bauen.

Die o.g. Komponenten sind, im Unterschied zum vorgenannten DDR-Radio, sicherlich nicht frei käuflich in Elektronikbastlerläden gewesen, was den Schluss nahelegt, dass hierfür ein vorhandenes Industriegerät kannibalisiert wurde.

Die rote Röhrenserie war bei SABA-Geräten der Jahre 1949/50 durchaus üblich, danach nicht mehr, und vor dem Krieg auch nicht. Ich selbst habe einen großen SABA dieser Baureihe stehen http://www.radiomuseum.org/r/saba_reporter_wk.html,
mit werkseitiger EFM als Mag. Auge, und, soweit ich mich entsinne, ebenfalls einem sehr weit reichenden KW-Band.

Ein solches Gerät mit dem gezeigten UKW-Einsatz nachzurüsten war ja in den 50ern nicht unüblich, aber für ein solches Gerät selbst ein neues AM-Chassis zu zimmern....? Und wenn es sich um ein Werksprototyp gehandelt hätte: hätte man dafür auf diese Weise ein Chassis "geschustert"?

Wobei, das Gehäuse erinnert mich eigentlich eher an folgenden Hersteller:
http://www.radiomuseum.org/r/grundig_we ... _398w.html
:?:


Eine Arbeit zur Gesellen- oder Meisterprüfung ?? Schiene mir logischer, als ein Werksprototyp.

k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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