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BeitragVerfasst: Di Dez 25, 2012 21:41 
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Hallo und Frohe Weihnachten liebe Radiofreunde,

habe vor circa 2 Jahren einen Musikschrank mit einem Nordmende Fidelio 55 Chassis vom Sperrmüll gerettet.
Nun habe ich mich diesem einmal angenommen und erstmal alle Papierkondensatoren und Elkos gewechselt.
Nach der ersten Inbetriebnahme konnte ich dann feststellen, das alle Regler und Tasten einwandfrei funktionieren und ich auf allen Wellenbereichen guten Empfang habe.
Einzige Probleme: Hochtöner funktioniert nicht und Ton verzerrt beim reindrehen der Bässe.
Den defekten Hochtöner halte ich für erstmal weniger relevant, kann man später ja noch austauschen.
Aber weiter zu den verzerrten Bässen, zu aller erst habe ich es mal mit verschiedenen anderen Lautsprechern versucht.
Auch da waren die Bässe verzerrt.
Habe danach verschiedene Röhren mehrmals getauscht und Schlussendlich die EL84 gegen eine russische 6p14 getauscht.
Das brachte aber leider auch keine Besserung

Hat hier vielleicht schonmal jemand ein ähnliches Problem gehabt oder eine Idee an was es liegen könnte?
Würde auch gerne ein paar Messungen an den Röhrensockeln durchführen, dazu bräuchte ich allerdings ein paar Vergleichswerte.
Die einzige Messung, die ich bis jetzt durchgeführt habe ist eine am ausgetauschten Becherelko, da messe ich 206V und 248V, ist das ok?

Gruß
Sebastian


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BeitragVerfasst: Di Dez 25, 2012 21:54 
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Die Spannungen scheinen etwas niedrig, es sollten lt. Schaltplan 285 V und 245 V (in Stellung UKW 285 V und 225 V) sein.

Um herauszufinden, ob das am Gleichrichter oder an einer zu hohen Anodenstromaufnahme des Gerätes liegt, miss mal den Strom, der vom Pluspol des Gleichrichters in Richtung Geräteschaltung fließt. Es sollten etwa 70 mA (in Stellung UKW etwa 80 mA) fließen. Wenn es deutlich mehr ist, liegt in der Schaltung ein Fehler vor. Oft im Bereich der Endstufenröhre (EL 84), dann wird das vermutlich auch die Ursache für die Verzerrungen sein. Beträgt die Kathodenspannung der EL 84 (Stift 3) etwa 7,5 V?

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Dez 25, 2012 22:39 
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Habe jetzt erstmal an Pin3 6,35V gemessen.
Wenn ich versuche am Pluspol des Gleichrichters den Strom zu messen fliegt mir die Sicherung vom Radio raus.
Was mach ich da falsch? Muss ich das Pluskabel vorher am Elko ablöten?


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 0:15 
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Moin.
Also um den Strom zu messen, musst du das Messgerät in Reihe zwischen Elko und Gleichrichter hängen.
Wenn du es gegen Masse misst, baust du ja einen Kurzschluss ;)
Die Spannung misst du einfach am Pluspol des Gleichrichters gegen Masse ;)
Schöne Weihnachten,
Grüße Manu

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Nix schwingt, ausser die Messspitzen von Kontakt zu Kontakt.
Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
http://www.Quadbahn-Bispingen.de


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 0:47 
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Registriert: Do Nov 26, 2009 13:06
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Danke, blöder fehler :lol:

Geht bei UKW so auf 66 mA hoch.


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 0:50 
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Moin.
66mA sind etwas wenig würde ich jetzt mal sagen, ohne den Schaltplan zu kennen.
Bitte teil uns die Spannung mit ;)
Grüße Manu

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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 9:32 
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seblan91 hat geschrieben:
Danke, blöder fehler :lol:

Geht bei UKW so auf 66 mA hoch.



Hallo,
der Strom sollte zw. Gleichrichter und Ladeelko ca. 70-80 mA sein bei einer Gleichspannung von 270 Volt.

Claus

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Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 9:51 
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Hallo Sebastian,

zunächst einmal Frohe Weihnachten.

Zu dem Radio: Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass der Selengleichrichter kurz vorm Sterben ist. Frage: Wird der Gleichrichter in ganz kurzer Zeit nach dem Einschalten sehr warm? Gibt er womöglich bereits einen üblen Geruch ähnlich wie faule Eier ab (=Alarmstufe "rot")? Wenn dem so ist, wäre er im wahrsten Sinne der heißeste Austauschkandidat.

Viele Grüße,
Herbert


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 10:41 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
Beiträge: 2245
seblan91 hat geschrieben:
Nun habe ich mich diesem einmal angenommen und erstmal alle Papierkondensatoren und Elkos gewechselt.


Bist du sicher, daß du auch alle gefunden hast? Die Burschen können sich gut verstecken!

_________________
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 11:04 
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rettigsmerb hat geschrieben:
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass der Selengleichrichter kurz vorm Sterben ist.

Mich auch. Das wird aber, sofern wir hier von Zimmerlautstärke reden, nicht unbedingt die Ursache für die Verzerrungen sein. Denn die Spannungen und Ströme sind gerade mal um etwa 15 % zu niedrig, das sollte auf die Funktion des Radios keinen allzu großen Einfluss haben. Wenn der Gleichrichter sehr warm wird, muss er erneuert werden, bevor das Radio im Alltagsbetrieb genutzt wird.

Die Spannungsmessung an der Kathode der EL zeigt, dass der Koppelkondensator in Ordnung ist. Das war ja auch zu erwarten, weil Sebastian alle Papierkondensatoren gewechselt hat. Somit ist die häufigste Ursache für eine mangelhafte Funktion des NF-Teils schon einmal ausgeschlossen.

Kommen wir also zu weiteren Fehlermöglichkeiten.

Wie groß ist denn die Spannung am Stift 9 der Röhre EABC 80? Sollwert: 60 V. Das bezieht sich aber auf die Messung mit einem analogen Messgerät, das die zu messende Spannung belastet. Mit einem digitalen Messgerät sollten hier ungefähr 100 V zu messen sein.

Ist der 100 µF-Elko in der Nähe der EL 84 erneuert worden? Wenn nein, bitte einmal probeweise einen 100 µF-Elko dazu parallel schalten, ändert das am Klang etwas?

Zwischen Lautstärkeregler und Anschluss 8 der Röhre EABC 80 befindet sich ein Bauteil mit 3 Anschlüssen, das wie ein Papierkondensator aussieht. Hast Du dieses ersetzt und wenn ja, womit?

Was den Hochtöner betrifft: Einige Ausführungen des Fidelio 55 haben einen Kristall-Hochtöner, der fast immer irreparabel defekt ist. Ob in diesem Musikschrank auch ein solcher verbaut ist, weiß ich nicht. Sieht er genauso aus wie der Hochtöner auf diesem Bild?
http://www.radiomuseum.org/images/radio ... _83366.jpg
Dann brauchst Du Dir keine Hoffnungen machen, diesen reparieren oder durch ein Originalteil ersetzen zu können. Sinnvoller ist, ihn durch einen herkömmlichen dynamischen Hochtöner zu ersetzen und über einen Koppelkondensator mit ca. 5...10 µF parallel zu den Hauptlautsprechern zu schalten (also nicht dort anschließen, wo der Hochtöner jetzt angeschlossen ist!).

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 13:50 
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Registriert: Do Nov 26, 2009 13:06
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Hallo,
also der Selengleichrichter erwärmt sich eigentlich garnicht, hatte ich schon überprüft.
Die Kondensatoren und Elkos habe ich auch alle gewechselt.
Auch den 100 µF an der El84.
Der eine Kondensator, der an Pin8 der EABC80 geht hatte 4 Anschlüsse.
Dieser bestand aus einem 10M Widerstand und einen 0,01 µF Kondensator und einem Anschluss an Masse für die Schirmung außenrum.
Den Widerstand habe ich hinten mit dem Kondensator verlötet so das sie gemeinsam an die EABC80 gehen.
Die Schirmung habe ich aus einem Kupferrohr gemacht.

Mit meinem Digitalmultimeter habe ich an Pin 9 der EABC80 nur 60V gemessen.
Zu dem brummt es wenn ich mit der Messspitze Pin9 berühre.

Der Hochtöner sieht ein wenig anders aus als der auf dem Bild von RM, er läuft hinten Spitz zu, also Kegelförmig.
Mache bei Gelegenheit mal ein Bild, denke aber das er irreparabel ist.


Gruß
Sebastian


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 15:06 
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Es gibt noch eine Möglichkeit:
Wenn Du einen Sinusgenerator und einen Oszi hast, kannst Du an den Tonabnehmerbuchsen einen Sinus einspeisen, und mit dem Oszi an verschiedenen Punkten (Anode EABC, Anode EL) kontrollieren, ab einer bestimmten Aussteuerung wird (wahrscheinlich) der Sinus verzerrt.
Man kann sehen, was da passiert (Abflachung, Schwingneigung ...) und wo es im Signalweg passiert. Auch die Frequenz kann man ändern. Das mag alles erstmal recht aufwändig klingen, aber einen Versuch wäre es wert.
Damit Deine Ohren nicht kaputtgehen, kannst Du anstelle der Lautsprecher einen Ersatzwiderstand 4 Ohm 10 Watt anschließen.

Inzwischen Grüße
-charlie-

Edit: in Ermangelung eines Sinusgenerators kannst Du den 50 Hz Sinus aus der Heizung vom Netztrafo nehmen.


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 15:25 
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Registriert: Do Nov 26, 2009 13:06
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Hallo Charlie,

einen Oszi habe ich leider nicht :(


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 18:36 
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seblan91 hat geschrieben:
Mit meinem Digitalmultimeter habe ich an Pin 9 der EABC80 nur 60V gemessen.

Dann prüf mal die beiden 200 k Ohm-Widerstände, die daran hängen. Denn mit einem Digitalmultimeter (Innenwiderstand üblicherweise 10 M Ohm) müsste die Spannung höher liegen als die im Schaltplan angegebenen 60 V, die mit einem analogen Messgerät mit 1 k Ohm pro Volt im 500 V-Bereich (also Innenwiderstand 500 k Ohm) gemessen wurden.

Es gibt noch eine Möglichkeit festzustellen, ob die Verzerrungen in der NF-Vor- oder Endstufe entstehen. Nämlich den Koppelkondensator C 83 (10 nF) zwischen der EABC 80 und der EL 84 von Stift 9 der EABC 80-Fassung abzulöten und dann am freien Anschluss des Kondensators ein NF-Signal mit einstellbarem, ausreichendem Pegel einzuspeisen. Wird es bei einer Lautstärke, die deutlich über Zimmerlautstärke liegt, unverzerrt wiedergegeben, ist die Endstufe in Ordnung, und der Fehler liegt im Bereich der Vorstufe (EABC 80 und Umgebung) oder in der Gegenkopplung (der Zweig, der von der zweiten Sekundärwicklung des Ausgangsübertragers über R57, R45, R44 bzw. C 79 und R 40 an den Gitterableitwiderstand der EABC 80 bzw. den Fußpunkt des Lautstärkereglers führt). Verzerrt es, dann ist die Endstufe (EL 84, Ausgangsübertrager und Umgebung) zu untersuchen.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 20:41 
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Registriert: Do Nov 26, 2009 13:06
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Die beiden 200K Ohm Widerstände sind laut Multimeter in Ordnung.
Habe mal aus Spass die Widerstände am AÜ durchgemessen, dabei ist aufgefallen, das die beiden 3K Widerstände nur noch 2,9K Ohm machen, ist das zu vernachlässigen?

Mit was kann ich ein NF-Signal einspeisen?


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