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BeitragVerfasst: Sa Jan 12, 2013 22:18 
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Ich kann einiges beisteuern.

Zum Beispiel habe ich bei einem Tefifon ein Gummi-Motorlager, das völlig zerbröselt war, durch eine entsprechend bearbeitete Dichtung aus der Sanitärabteilung ersetzt.

Von einem Messingprofil, das zum Abschluss eines Fliesenspiegels gedacht war, einen Streifen abgesägt, der sich nach Biegen und Polieren prima als Ersatz für eine verlorengegangene Messingzierleiste eignete.

Den fehlenden Hintergrund einer Skala aus Butterbrotpapier nachgebaut.

Die größtenteils fehlende Widerstandsbahn eines Potentiometers aus einem Gemisch aus Graphitpulver (gedacht zum Gängigmachen von Sicherheitsschlössern) und Zweikomponentenkleber wiederhergestellt. Den Tip hatte ich hier im Forum gefunden und selbst vorher nicht geglaubt, dass das funktioniert.

Skalenzeiger aus Stahldraht gebogen und dann die rote Isolation eines passenden Schaltdrahtes darübergezogen.

Batteriekontakte für ein Kofferradio aus Weißblech von einer Keksdose angefertigt.

Drachenschnur als Skalenseil verwendet (funktioniert erstaunlich gut).

Den fehlenden Batteriedeckel einer Fernbedienung aus dem Kunststoffgehäuse einer defekten No-Name-Stereoanlage angefertigt.

Fehlende Sichtfenster in Rückwänden über dem Spannungswähler oder anderen Teilen, die nicht berührt werden dürfen, fertige ich aus dicken Kunststofffolien aus dem Verpackungsbereich an.

Und einiges mehr, was mir gerade nicht einfällt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jan 12, 2013 23:31 
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und ich kam auf diese idee:

um den zusätzlichen widerstand nach ersatz des selengleichrichters quasi tourneetauglich zu befestigen stieß ich nach ein bißchen suchen im bauhaus auf die klammer eines schaniers: Bauhaus, Stabilit, Barcode 4 015643 157796. das ganze ist an einer vorhandenen Chassisschraube angebracht und hält super.

schöne grüße
andi


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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 11:58 
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Einer meiner ersten Farbfernseher war ein Telefunken 740T mit dem Chassis 709. Als ich ihn Ende der 70er Jahre geschenkt bekam, war die 66 cm-Bildröhre defekt, typgleicher Ersatz war nicht zu finden. Aus einem Philips-Farbfernseher mit K6- oder K7-Chassis, bei dem der Zeilentrafo defekt war, baute ich die 63 cm-Bildröhre aus und befestigte sie provisorisch in dem zu großen Gehäuseausschnitt des Telefunken-Fernsehers. Die Bildqualität war hervorragend, besser als mit einer passenden Bildröhre, die ich später auftreiben konnte und die wohl nicht mehr ganz so gut war.

Anfang der 80er Jahre gab es eine Serie von Blaupunkt-Farbfernsehern, deren 51 cm-Bildröhren zu Heizfadenbrüchen neigten. In ein solches Gerät habe ich eine Bildröhre passender Größe, jedoch anderen Typs implantiert, mit diversen Anpassungen im Bereich der Bildröhrenplatine, der Ablenkung und der Fokusspannung.

Bekannte besaßen einen Philips-Farbfernseher mit 6 Sensortasten, die nur unzureichend ESD-geschützt waren. In dem Raum lag ein Teppich, der offensichtlich eine starke elektrostatische Aufladung bewirkte. Wenn man zu dem Gerät ging und das Programm umschaltete, kam es gelegentlich vor, dass danach die Sensorelektronik defekt war. Die benötigten ICs waren nicht gerade billig, und Versuche, ihre Eingänge durch Zusatzbeschaltung vor Zerstörung zu schützen, hatten keinen Erfolg. Schließlich baute ich die gesamte Sensorelektronik aus und ersetzte sie durch eine mechanische Tastatur mit selbstgefertigter Blende. Dem so umgebauten Fernseher war noch ein langes Leben beschieden.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 12:04 
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Ich habe zweierlei spontan im Sinn, was zum Thema beiträgt.

In einem Mende 151WL von 1936 musste ich mal die defekten Dämpfungselemente der Fassung der AF7 ersetzen. Auch hier half der Sanitärbereich. Es werden oft Dichtungssortimente angeboten, meist heutzutage bei den Discountern. Darin befinden sich kleine O-Ringe, Innendurchmesser ca. 4 mm. Mit 4 Stück lässt sich die Fassung wunderbar beidseitig gegen das Chassis polstern, ohne dass man sich großartig was zurecht schnippeln muss.

Zum zweiten habe ich mir dieser Tage einen langen Abgleichschraubenzieher gebastelt, aus Isoliermaterial natürlich :mrgreen: .
Dazu diente der lange Holzschaft eines ausgemusterten Pinsels aus dem Zeichenbedarf. Eine passende Spitze schliff ich mittels des Werkstattschleifmotors an.
Warum das Ganze :?: , werden jetzt einige fragen. Geiz, Dilettantismus eines Bastlers, oder was?
Nichts davon.
Ich habe ja momentan den NORA EGMONT 855w auf der Werkbank, siehe anderen "fred". Die untere Abgleichschraube eines der Bandfilter sitzt unglücklich. Konkret verhindert das gesamte Kreisschalteraggregat den Zugang :angry: , und sowas baut man ja nicht mal gerade eben schnell für den Abgleich aus.
Ja, und dann bemerkte ich eine zusätzliche Bohrung im unteren Chassisträger des Radios. Steckt man dadurch einen seeeehr langen Schraubenzieher, so trifft man genau zwischen den Ebenen des Kreisschalters hindurch die Abgleichschraube.
Ein solch langes Abgleichbesteck habe ich nicht.
Der angefertigte Pinselstielabgleichschraubenzieher hat die stattliche Länge von 22 cm (!)
Damit funzte es. :D

k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 12:15 
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Wie schon immer: Not macht erfinderich :mrgreen:

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 12:18 
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Ich habe mir auch schon öfter improvisierte Werkzeuge für spezielle Arbeiten gebaut. Auch weniger aus Geiz, sondern weil es schneller geht und weniger Arbeit macht, etwas zurechtzubasteln, als loszufahren und in entsprechenden Fachgeschäften danach zu suchen.

Eine abgebrochene Kontaktfeder in einem Wellenbereichs-Umschalter (Drehschalter) habe ich durch eine Kontaktfeder aus einem Relais aus einer alten Telefonanlage ersetzt.

Bei einem Saba-Radio fehlte der interne dreipolige Lautsprecherstecker. Diesen habe ich durch drei 2,8mm-Flachstecker ersetzt. Nach entsprechender Bearbeitung und Anlöten der Kabel habe ich die Enden in Kustharz eingegossen.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 12:36 
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Ich hatte mal eine defekte Topffassung gehabt. Dort war ein Kontakt abgebrochen.

Als Ersatz habe ich die Metalllaschen eines Schnellhefters genommen und den Lack voher abgekrazt.

Funktioniert prima und keine Probleme der Federspannung :super:

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--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
--->Schönste Geräte aus der Sammlung:
--->Lorenz Konzertmeister GW Bj.35<---
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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 12:45 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Noch ein kleiner Werkstatttipp:

An schwer zugänglichen Stellen positioniere ich Schrauben mit einem Stück passend zurecht gebogenen, kräftigen Blumenbindedraht, an dessen Ende eine offene Öse die Schraube festhält. Die Umschlingungsrichtung muss dabei in "Festdrehrichtung" der Schraube zeigen! Sobald die Schraube in den ersten Gewindegängen sicher "gepackt" hat, wird der Draht einfach herausgezogen.

VG,
Herb


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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 12:55 
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Eine andere Möglichkeit dafür ist, den Schraubendreher zu magnetisieren, so dass er die Schraube festhält.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 13:00 
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Magnetiche Schraubendreher sind nicht immer vorteilhaft,hatte das auch schon oft Verflucht :roll: . Wie mit allem,hat seine vor und Nachteile.

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Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 13:02 
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Bei einer sehr versteckt eingebauten Röhrenfassung waren zwei Buchsen ausgeleiert. Mangels Zeit und passender Fassung bohrte ich die Löcher im Kunststoffkörper auf und ersetzte die beiden Buchsen durch Buchsen aus einem SUB-D-Stecker. (Auf der Gehäuserückwand klebt ein entsprechender Hinweis.)

Als Ersatz für einen Teil des Skalenseils eignet sich auch Angelschnur.

Gruß, Frank

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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 13:16 
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A propos "Blattfeder":
Je länger man nachdenkt, umso mehr Dinge fallen einem ein, die man mal verbaut hat.

1) Lorenz Wendelstein aus Anfang der 50er, Wellenbereichsumschaltung. Dort sitzt eine 4-Kant-Achse, die mittels Federblatt belastet in ihren 4 Schaltstellungen "rastet".
War gebrochen. Ein Stück aus einer alten Uhrenfeder (Tischuhr) half weiter.

2) Telefunken 122WL - Derivat von 1931: Die Achse des Senderfriktionsantriebs ist ebenfalls blattfederbelastet. Die Uhrenfeder tat's dort aber nicht hinsichtlich der Spannkraft. Lange überlegt.
Schließlich von einem alten Gipserhandspachtel (die Dinger mit Holzgriff, mit denen man auch Tapeten abkratzt) die Spitze abgesägt, eingepasst -> funzt. Das Metall des Spachtels ist tatsächlich begrenzt biegsam.

k.

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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 14:51 
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Hallo

Nach einer Anregung aus dem Forum hier habe ich die Tasten meine Loewe Atlas mit Viss und der elektrischen Zahnbürste bearbeitet.

Merke: Man muss dem Gebissradio nur die Zähne putzen damit sein Lächlen wieder strahlt.

Gruss Ludwig

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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 15:19 
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radiobär hat geschrieben:
Nach einer Anregung aus dem Forum hier habe ich die Tasten meine Loewe Atlas mit Viss und der elektrischen Zahnbürste bearbeitet.
Einen gebogenen Schraubendreher mit Ohrenstäbchen kann man für die Innenreinigung nehmen, auch ohne die Tasten abzubauen. Damit wird die Taste nicht nur sauber, sondern rein!

Mit diesem Knopfabzieher lassen sich auch festsitzende Knöpfe abziehen.
Bild

Gruß, Frank

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BeitragVerfasst: So Jan 13, 2013 17:49 
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Registriert: Mi Jan 21, 2009 13:56
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Zum Beispiel habe ich bei einem Tefifon ein Gummi-Motorlager, das völlig zerbröselt war, durch eine entsprechend bearbeitete Dichtung aus der Sanitärabteilung ersetzt.


Als Ergänzung zu Lutz' Tip für das Tefifon:
Gerissene Anpressrollengummis kann man ersetzen durch zurechtgeschnittene Fingerstücke eines stabilen Gummihandschuhs oder Stücke von einem Rennradschlauch.

Fahrradschlauch, auch mehrfach übereinander geklebt und zugeschnitten, ergibt einen guten Ersatz für fehlende Chassis-Gummifüßchen.

Tonband:
Verbrauchte/zerfallene/schmierende Gummipuffer von Tonbandteller-Kupplungsrollen (im Bild unten Philips RK80) habe ich durch ausgestantzte und passend abgelängte Stücke von ultra-stabilem gewebeverstärktem Kiesförderband ersetzt. Große Stücke von ausgedienten Förderbändern bekommt man in Kieswerken kostenlos.

Bild

Im Bild unten zu sehen von links nach rechts: Zwei unbrauchbare Original-Puffer, sie waren schmierig angelaufen und nicht mehr belastbar, sowie zwei ausgestanzte Puffer aus Förderband-Material.

Bild

_________________
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


Zuletzt geändert von Schumi am Mo Jan 14, 2013 7:37, insgesamt 1-mal geändert.

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