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 Betreff des Beitrags: Siemens Rfe 24
BeitragVerfasst: Mo Jan 05, 2009 17:48 
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Registriert: Mo Jan 05, 2009 17:14
Beiträge: 2
Wohnort: Odenwald
Hallo,

ich sammle seit einigen Jahren Radios und habe einen Siemens Rfe 24 von 1928 vor mir, den ich gerne restaurieren möchte (Mann braucht Aufgaben...). Der Radio ist nachweislich bis Anfang der 60er betrieben worden und wurde damals wegen "Neuanschaffung" funktionsfähig eingelagert.
Bevor ich das Museumstück auseinander nehme, möchte ich erst die Chancen für eine betriebsfähige Aufarbeitung ausloten.

Ich hätte dazu ein paar Fragen:

Lautsprecher: Gibt es zu dem originalen "Protos" Lautsprecher (wurde leider in den 70ern gestohlen...) Ersatz, Bilder, eventuell als Bauanleitung? Kennt jemand die Werte?
Schaltplan: Ist ein Schaltplan dieses frühen Geradeaus Empfängers bekannt?
Röhren: Wie selten sind die Röhren und gibt es dafür heute Ersatztypen (RE 074, RE 054, RE 134)?
Drekos: Gibt’s hier ne Chance der 1928 Typen zur Aufarbeitung oder Ersatz (Austrocknung?).

Vielen Dank für Eure Hilfe
Hans

Mein Hintergrund:
Dipl.-Ing. Telekommunikation
30 Jahre Amateurfunk
Elektromechanikfreak und Propellerhead


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BeitragVerfasst: Mo Jan 05, 2009 18:41 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
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Hallo,

schönes Gerät. :)

Das Gerät selbst hat anscheinend keinen Lautsprecher. Müßte also ein Externer gewesen sein. So meint das RMorg.

http://www.radiomuseum.org/r/siemens_ne ... 4_50b.html

Schaltplan. Dieser hier könnte es sein.

Bild

Die Röhren werden wohl eher selten sein. Vielleicht mal auf Ebay stöbern, ob da was zu finden ist.

... "Drekos:" - Ist da wirklich ein Drehkondensator gemeint? An einem solchen kann eigentlich nicht viel austrocknen. Meintest Du 'Elkos'?
Die lassen sich natürlich ersetzen. Man kann das Gerät optisch verbasteln und Typen aus aktueller Fertigung einbauen. Oder aber, man kann versuchen die alten Kondensatoren neu zu befüllen, sodaß äußerlich keine Veränderung bemerkbar ist. Das bedeutet aber Arbeit.

Gruß

Rocco11


Nachtrag: Da dieser Empfänger aber eigentlich schon ein Museumsstück ist, wäre zu überlegen ob man ihn nicht vielleicht nur äußerlich optisch aufarbeitet (reinigt, poliert), und ansonsten alles so beläßt wie es ist. Als schönes Dekorationsobjekt eben.


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BeitragVerfasst: Mo Jan 05, 2009 21:25 
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Registriert: Mi Jun 04, 2008 0:16
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Zu der Frage, ob die Röhren selten sind:

Sollte es evtl. darum gehen, die Röhren einzeln zu verkaufen, dann ist möglicherweise die Regel nützlich, wonach das Ganze manchmal mehr wert ist als die Summe seiner Teile.

Hans, noch eine Frage, wenn Du erlaubst: Was ist Propellerhead?

Gruß Ben


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BeitragVerfasst: Mo Jan 05, 2009 23:25 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
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Apropos Lautsprecher:

http://www.radiomuseum.org/r/siemens_pr ... l3rfl.html


Vermutlich war es einer in dieser Art.
Um so einen zu bekommen muß man nur Geduld haben. Früher oder später wird sicher in der Bucht einer angeboten. Bis dahin würde ich übergangsweise einen ähnlich alten Lautsprecher eines anderen Fabrikates empfehlen. Hauptsache, er paßt stilmäßig erst mal zu dem Empfänger.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Di Jan 06, 2009 13:32 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo,
die Röhren sind nicht selten und gibt es reichlich, da braucht man nichts durch andere Typen ersetzen.
Die meisten Kondensatoren dieser Geräte sind normalerweise in Ordnung, nur die Blockkondensatoren müßte man aushöhlen und neu befüllen, aber bitte keine Elkos einbauen, sondern Folienkondensatoren guter Qualität nehmen.
Bei Geräten dieses Alters bitte Hände weg vom Verbasteln und keinen modernen Mist einbauen !
Benutzen kann man das Gerät im Prinzip ohnehin nicht, da es ein Batteriegerät ist.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Di Jan 06, 2009 16:42 
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† Siemens D-Zug
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Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Beiträge: 3354
Wohnort: Göppingen
Hallo,

@PL504:
Das stimmt. Diese Batterien haben noch unheimlich Saft wenn der ganze Film mitsamt Blitz durch ist. Reicht aus, um bei (versehentlichem) Kurzschluß den Pack durchzuschmelzen. Nur kommen diese Kameras (habe auch noch eine) in den Zeiten der Digitalfotografie immer mehr außer Mode. Außerdem waren die Filme schweinisch teuer.

Der Threadstarter scheint wohl in Urlaub gefahren zu sein. Keinerlei Resonanz.

Gruß

Rocco11


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 Betreff des Beitrags: Siemens Rfe 24
BeitragVerfasst: Mi Jan 07, 2009 15:09 
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Registriert: Mo Jan 05, 2009 17:14
Beiträge: 2
Wohnort: Odenwald
Hallo Zusammen,

und erstmal vielen Dank für die klasse Informationen.
Dieses Gerät ist eines der wenigen alten technischen Geräte die ich besitze, dass (noch) nicht funktionsbereit ist. Mein Ziel ist es, aufgrund der hier gefundenen bisherigen Informationen, es irgendwann in nächster Zukunft wieder schonend restauriert betriebsbereit zu machen.

Meiner Meinung nach sollten alte technische Geräte das demonstrieren wofür sie gebaut wurden. Bei Radios ist es der Radioempfang und die Wiedergabe in Ihrer jeweiligen bautechnisch und historischen Ausführung.
Ich möchte halt wissen, wie der Radioempfang 1928 war....;-)
Da es auch einen historischen Wert besitzt, werde ich alle Arbeiten so durchführen und dokumentieren, um eventuelle neuere Ersatzbauteile ohne Schwierigkeiten rückbauen zu können.
Hilfreich ist hier, dass die Röhren noch zu bekommen sind und nur vielleicht die Blockkondensatoren zu ersetzen sind. (Vielen Dank für den Schaltplan!)

Hilfreich ist bei einer betriebsfähigen Aufarbeitung, dass dieses Gerät bereits ein Rucksack-Röhrennetzteil für 220 Volt aus den 30ern besitzt, welches ich relativ einfach aufarbeiten kann. Der Aufbau und die Befestigung lassen darauf schließen, dass es bereits bei der Lieferung montiert war. Der Kauf fand etwa 1931 statt, als es im Haus auch schon Strom gab (elende Alumiumpanzerkabel).

Ich werde bei Gelegenheit Bilder der Aufarbeitung und eventuelle Erfahrungswerte posten.
Als Lautsprecher ist nach der DRM Homepage ein Protos RFL4 o.ä. geeignet. Davon habe ich bisher noch kein Bild gefunden. Nach Augenzeugen war die Holzfarbe des Lautsprechers dunkel, fast schwarz passend zu dem Rfe 24, bei dem auch heute noch die Standfußabdrücke auf dem Deckel zu finden sind.

Frage:
Achja: Da es mein ältestes Radiogerät ist und obendrein wohl relativ selten ist, was ist es denn in etwa Wert? Mein Versicherungsagent bekam neulich Stirnrunzeln beim Besuch in der Werkstatt und ich muss dafür einen Wert angeben wegen der Hausratsversicherung.

Vielen Dank für die bisherigen guten Ideen und Infos

Hans


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Mi Jan 07, 2009 17:27 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Beiträge: 1905
Wohnort: Braunschweig
Hallo,
wenn an das Gerät noch ein Netzteil angebaut ist, so sollte man in diesem Teil die Blockkondensatoren auf jeden Fall überprüfen und ersetzen, sonst erlebt man leicht böse Überraschungen.
Was ist denn da drin ? Auf jeden Fall müßte dann ein Trafo und eine Gleichrichterröhre dabei sein.
Im eigentlichen Empfänger sollte man sich zunächst nur um die Blockkondensatoren (auf dem Foto ist da glaube ich nur einer) kümmern und im Hf-Teil nichts unüberlegtes tun, da es sich um neutralisierte Hf-Stufen handelt. Gerade bei Dreikreisern ist Vorsicht angebracht.
Andernfalls kann die Funktion erheblich beeinträchtigt werden.

Zum Wert des Gerätes: Dieser dürfte so im Bereich von 200 bis 300 Euro einzuordnen sein bei akzeptablem Zustand. Viel mehr dürfte dafür auf dem Markt nicht zu erzielen sein, da es kein sehr frühes Gerät ist und auch in Sammlerkreisen nicht besonders gesucht ist. Aufgrund seiner Bauform zählt es zu den "häßlichen schwarzen Särgen", die vom Design nicht gerade ansprechend sind, obwohl die Technik im Inneren nicht uninteressant ist.

Gruß

Roland


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