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BeitragVerfasst: Fr Jan 23, 2009 21:34 
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† Siemens D-Zug
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Hallo,

Der grüne Widerstand ist ein sog. "glasierter" Drahtwiderstand. Diese halten sogar noch höhere Temperaturen aus als ein zementierter. Man geht von 250° C Höchsttemperatur aus. Allerdings würde da längst schon der Kabelbinder schmelzen. Auch lötet sich bei Vollast solch ein Widerstand gern selbst aus, weshalb dann an den Anschlüssen bevorzugt Schraubklemmen verwendet werden.

Der Gleichrichter ist prima gemacht. Schön flach und zur Unterbringung im alten Gleichrichtergehäuse geeignet.

"Durchwobbeln" bedeutet, daß man am Eingang des ZF-Verstärkers einen Meßsender mit Wobbelfunktion anschließt. Dann prüft man mit dem Oszilloskop, ob - trivial ausgedrückt - hinten noch was rauskommt von dem was man vorne einspeist. Und zwar möglichst in verstärkter Form und mit einer definierten Durchlasskurve. Dies setzt natürlich voraus, daß die benötigten Geräte vorhanden sind.
Zitat:
Was ist das Tastenaggregat? Die Tastatur?

Ja. Sind hier massive Kontaktschwächen vorhanden, dann kann das zu dem beschriebenen Effekt führen.

Zitat:
Kann die so urplötzlich ohne Betätigung einen Fehler aufweisen?

Eigentlich nicht. Man erkennt diesen Fehler daran, wenn man bei häufigem und kräftigem Umschalten des Wellenbereiches praktisch jedesmal ein anderes Lautstärkeergebnis erzielt. Gleichzeitig kracht es dann meist auch kräftig im Lautsprecher.

Zitat:
Jedenfalls habe ich an dem einen Plus (?) Pin die Spannung vom Gleichrichter (250-260V). An diesem Anschluss sind keine weiteren Leiterbahnen vorhanden. Außer eben der des Gleichrichters.

Entweder habe ich da etwas falsch verstanden, oder aber mit der Verdrahtung stimmt etwas nicht.
Leiterbahnen = Anschlußdrähte, - denke ich.
Wenn schon von diesem Elkoanschluß - welcher wohl der Ladekondensator ist - keine Drähte wegführen, - dann aber zumindest von dort von wo der Draht zum Elko herkommt. Es ist völlig ausgeschlossen, daß der Gleichrichterausgang zu einem Elko führt, und daß das dann schon alles war. Dann würde ja die Spannung ohne weitere Verwendung tot da anliegen.

Zitat:
Dann habe ich an dem zweiten Plus (?) Anschluss des Kondensators, der das ganze System versorgt nur (?) 198V. Sollten hier nicht auch die 250V anliegen?

Zwischen dem ersten und dem zweiten Plus-Anschluß liegt sicher ein Widerstand. Dieser stellt mit dem zweiten Kondensator (Siebkondensator) eine R-C-Siebkette dar. Logischerweise fällt an diesem Widerstand eine Spannung ab. Dadurch ist die Spannung am zweiten Elko niedriger. Fließt hier ein unangebracht hoher Strom, so entsteht ein hoher Spannungsabfall. Hier wären es 42 Volt. Das ist etwas viel. Möglich daß im Radio noch irgendwo zuviel Strom gezogen wird. Zur Rauchentwicklung reicht das anscheinend nicht aus. Das hättest Du bemerkt. Vielleicht erwärmt sich aber irgendwas, was normalerweise kühl oder zumindest kühler sein sollte.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Fr Jan 23, 2009 23:43 
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Zitat:
Dann habe ich die Spannung nach dem Siebelko gemessen. 227V wenn die ECC85 nicht gesteckt ist, 198V, wenn sie gesteckt ist...


Diese Aussage macht mich jetzt noch etwas stutzig.

Laut Schaltbild eines 59'er Carmen, sollten bei AM Betrieb 225 Volt anliegen und bei FM Betrieb 210 Volt. Das bei einer "Grundspannung" von 260 Volt hinter dem Gleichrichter bei UKW Betrieb.
Also bei dir hinter dem Widerstand bzw. am angeschlossenen Elko zu messen.
Geringe Abweichungen sind natürlich jetzt ohnehin vorhanden, doch der Unterschied bei Messungen AM und FM sollte etwa gleich sein, ca. 15 Volt.

Steckst du nun die ECC85 und hast auf UKW geschaltet, sinkt die Spannung aber nicht nur um 15 Volt laut Schaltbild, sondern um ganze 29 Volt.
Vielleicht kannst du ja mal die Stromaufnahme der UKW Box messen.
Das sollten so ca. 11 - 12 mA sein.

Du schreibst zwar, das der Empfang auf allen Wellenbereichen schlecht ist, doch vielleicht kommt dir das nur so vor. Oder hast du als das Gerät noch intakt war, viel auf AM gehört und es war deutlich besser als jetzt?
Auf den AM Bereichen ist jedoch ohnehin nicht allzuviel los, wenn nur über die eingebaute Antenne empfangen wird.

Du wirst das schon noch hinbekommen, jetzt muss der Fehler aber zunächst eingegrenzt werden.

Gruss

Eisenkern


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BeitragVerfasst: So Jan 25, 2009 18:02 
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Guten Abend allerseits,

habe gerade mal wieder ein bisschen rumgebastelt und gemessen. Unter anderem habe ich auch mal den Siebelko ausgebaut, um euch zeigen zu können, welecher verbaut ist und wo welche Spannungen anliegen.
Habe den Spannungswähler nun mal auf 220V gestellt. Jetzt schlägt das magische Band fast voll aus und ich habe 214V "Systemspannung". Der Empfang ist stärker, aber immernoch nicht so, wie früher.
Unter anderem habe ich auch die Stromaufnahme des UKW-Mischerkästchens gemessen. Dies sind 15,4mA.
Ein Knacken habe ich nicht, wenn ich die Tasten betätige. Sollten demnach eigentlich ok sein?!


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BeitragVerfasst: So Jan 25, 2009 18:03 
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Hier noch die Platine mit den von mir gemessenen Spannungen.


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BeitragVerfasst: So Jan 25, 2009 21:19 
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Hallo Thomas,

beim Elko wäre eine Überprüfung des Leckstromes möglich, doch du hast das Teil sicher schon wieder eingebaut. Die Kapazität scheint ja ok zu sein. Das Gerät brummt wahrscheinlich nicht, sonst hättest du sicher schon davon berichtet.

Die von dir gemessene Systemspannung von 214 Volt bei UKW Betrieb ist völlig in Ordnung. Wenn der Spannungswähler vorher auf 240 Volt eingestellt war, dann erklären sich auch die zuvor gemessenen 198 Volt.
Allerdings ist der Unterschied zwischen den Spannungen beider Elkos ein wenig gross.

Die 15,4 mA der UKW Box sind kein erschreckender Wert.
Doch was dein zweites Foto zeigt, glaubte ich eigentlich als schon erledigt gelesen zu haben. Aber es handelte sich wohl nur um den Koppelkondensator der Endröhre.
Drei alte ERO Kondensatoren sind zu sehen, sicher gibt es im Gerät noch mehr davon.
Diese sind doch fast immer defekt und können zu hohe Stromaufnahme bewirken und weitere Funktionsfehler verursachen.

Ich würde dir raten, zunächst alle ERO's welche so aussehen wie die auf dem Foto und wenn vorhanden auch WIMA C's (die braunen "Bonbons") zu tauschen. Darüber ist hier schon sehr viel geschrieben worden.

Dein Carmen ist bestimmt keine Ausnahme was den Zustand dieser Kondensatoren angeht.

Ob das Gerät danach wirklich wieder einwandfrei funktioniert, ist zwar immer noch nicht klar, doch mit Sicherheit tust du damit nichts falsches.
Für eine zuverlässige Funktion mit gutem Klang, kommt man um den Austausch der C's nicht herum.

Gruss

Henry


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BeitragVerfasst: So Jan 25, 2009 21:52 
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Hallo Henry,

ich habe alle Eros und auch den alten Wima getauscht. Die auf dem Foto zu sehenden sind getarnte, neue Folienkondensatoren. 8_)
Vielleicht sollte ich einfach mal alle Röhren tauschen...?!
Ich weiß nicht, was ich sonst noch machen soll.
Ist echt komisch. Ich habe den Spannungswahlschalter ja auf 240V gehabt, als plötzlich die Frequenzbereiche oberhalb von 95Mhz ausfielen. Dann heute kurz auf 220V. Wie zuletzt beschrieben, steuerte die EM84 fast voll aus. Nun habe ich das Radio wieder im 240V-Betrieb -und: die EM84 steuert immernoch fast voll aus. Ist doch alles verhext.

@PL504:
hast du vielleicht einen ähnlichen Schaltplan für mich?
Ist wohl das einzigste, was noch weiterhelfen könnte.

Grüße


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BeitragVerfasst: So Jan 25, 2009 22:16 
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† Siemens D-Zug
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Hallo,

sind die erwähnten drei Kondensatoren tatsächlich neu? :wink:
Falls ja, dann wäre Dir das sehr gut gelungen. Ich denke, die sind besser als meine.
Der Grüne, - das dürfte bereits ein etwas modernerer ERO gewesen sein. Diese Type muß nicht in jedem Fall ausgetauscht werden. Solch' einen habe ich bislang noch nicht "produziert". Hast Du da ein spezielles Rezept für den Folienglanz?

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: So Jan 25, 2009 22:20 
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Du hast ja schon gute Arbeit gemacht mit dem Tausch der C's :)

Einen defekten Keramik C' kann man wie schon gesagt, auch nicht ausschliessen.
Einen Schaltplan habe ich leider auch nicht, doch ähnliche Geräte haben einen 1,5 / KOhm Widerstand zwischen den beiden Elkos.

PL504 hat recht, UKW Box nochmal ohne ECC85 messen.


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BeitragVerfasst: So Jan 25, 2009 22:21 
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Also PL504, habe soeben nochmal schnell die Spannungsversorgung zum Kästchen abgelötet und gemessen. Habe bei gezogener Röhre null Stom! :-)
Also scheint hier alles in Ordnung zu sein, oder nicht?!

Ja Rocco, die ex-Papierkondensatoren sind "tatsächlich" neu! :-)
Der Ero II Folienkondensator ist der Originale. Da habe ich noch keine Alternative gefunden.


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BeitragVerfasst: So Jan 25, 2009 22:24 
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Danke! :)


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BeitragVerfasst: So Jan 25, 2009 22:59 
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Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
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Hallo,
das Austauschen von Erofol II - Kondensatoren ist unsinnig, die sind in Ordnung !

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Di Jan 27, 2009 19:57 
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Hallo,

wollte noch einmal den aktuellen Stand meines Carmen berichten.
Also, Empfang habe ich wieder ziemlich guten. Auf allen Wellenbereichen.
Letzte Mängel sind nun: Höherfrequentes Rauschen so ca. 7000-9000Hz. (nervig!!Hört sich an, wie ein einfaches Transistorradio bei nicht ganz soo tollem Empfang)
Lange Zeit nach dem Einschalten (1min) schlägt das Magische Band nur halb aus. Dann plötzlich fast ganz und bleibt dann so.

Habt ihr zufällig noch ein paar letzte Tipps?


Grüße


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BeitragVerfasst: Di Jan 27, 2009 20:18 
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Gerade eben hab ich noch bemerkt, dass die Sender nach ca. 10 minütigem Betrieb leicht "wandern"... :?


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BeitragVerfasst: Mi Jan 28, 2009 17:23 
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Registriert: So Nov 09, 2008 20:01
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Das der Sender bzw .der Empfang wegdriftet, ist beim Carmen 61 sicher nicht normal.
Selbst bei den älteren Nordmende Radios ist dies nicht festzustellen.

Wie es nun weitergeht mit der Fehlesuche ist nicht einfach zu beantworten, da kommt einiges in Frage.
Wie PL504 auch schon schreibt, musst du zumindest genau feststellen bei welcher Betriebsart der Fehler auftritt.
Nur UKW oder auch AM / TA.

Schau dir mal das Bild an, das ist ein schon erwähnter Tip.
Die so unschuldig aussehenden Keramik C's, haben es faustdick unter dem Lack.
Wurden aus einem Loewe Opta Globus herausoperiert, weil sie das Versagen der AM Bereiche zu verantworten hatten.

Bei der Fehlersuche muss man immer alles in Erwägung ziehen, auch Teile welche optisch noch wie neu aussehen.

Hoffe du kannst den den Fehler doch noch finden oder jemandem das Gerät anvertrauen der dir helfen kann.

Gruß Henry


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BeitragVerfasst: Mi Jan 28, 2009 19:28 
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo,

ich habe gerade getestet, in welchen Betriebsarten sich das Radio so komisch verhält.
Es kommt nur bei UKW vor.
In allen anderen Betriebsarten scheint alles normal.
Wenn ich einen der besagten Kondensatoren tauschen müsste, kann ich es eigentlich gleich sein lassen, da ich dann das Teil ja wieder abstimmen müsste. Dazu fehlt mir nicht nur das Wissen, sondern auch das passende Gerät.
Wohnt denn einer von euch, der sich eine Reparatur zutraut, in der Nähe von Freiburg?
Wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich es Reparatur gebe.
Jetzt fängt es auch an, auf manchen Wellenbereichen zu verzerren....
:x :evil: :evil:

Gruß


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