Nabend Wolfgang,
nun haben Dich PL und röhrenradiofreak beide darauf hingewiesen, die Kondensatoren vorher zu entladen.
Weißt Du denn, wie das geht?
Du mußt bei ausgeschaltetem Radio dem gewünschten Kondensator einen hinreichenden Widerstand parallel legen, also die "Füßchen" des Kondensators mit den beiden Enden des Widerstandes verbinden.
Nun könnte man den Kondensator auch direkt kurzschließen, also buchstäblich mit sich selbst verbinden, dann entlädt er sich aber unkontrolliert und spontan. Das kann an ihm oder in seiner angebundenen Schaltumgebung zu Schäden führen. Deshalb ist die Entladung über einen parallelen Widerstand, über den der Kondensator sich zeitverzögert und kontrolliert gebremst entlädt, vorzuziehen.
Nimm etwas aus der Bastelkiste, irgendwas zwischen 300 und 1KOhm, gib noch ein gedachtes Minütchen hinzu, und Du kannst den C schadfrei entladen. Für Dich zuallererst und die Schaltung.
Und nimm die Ratschläge von PL und röhrenradiofreak ernst. Auf den Dingern kann ein richtiger Bumms sitzen. Ist zwar bei mir schon lange her, aber diesen Entladewiderstand schätze ich heute noch so, als sei es gestern gewesen.
Bei den Spannungsfestigkeiten im Ersatz kannst Du alles nehmen, was denn Nennwert des eingebauten Cs nicht unterschreitet. Damals waren es halt meistens die 350V. So man nicht gleichen Ersatz bekommt, z.B. über Jan Wüsten, ist eigentlich nur der Farad-Wert interessant, solange Du im Ersatz bei 350V Spannungsfestigkeit oder höher angesiedelt bist. Also "x"mF, die Faradwerte beiseite, gehen auch z.B mit 400V, 450V oder 650V. Nur mit 160V ging es denkbar schief.
Bei den Faradwerten der Cs wirst Du auch bei den Röhrenradios das eine oder andere Mal erleben, daß in den Radios Werte eingebaut sind, die es nicht mehr gibt. Ist aber meistens nicht ganz so schlimm, denn existierende Werte, die in der Nähe liegen, kann man dann auch verwenden. Bei Philips z.B. sind bisweilen Werte eingebaut, die es nirgens sonst gibt. Die haben sich die im eigenen Hause erzeugt für ihre eigenen Produkte. Da muß man ja dann auch weiter kommen. In seltenen Fällen, denke ich, muß man sich einen bestimten Wert vielleicht aus mehreren Einzelwerten zusammenrechnen und zusamenbauen.
Wertegenauigkeit scheint mir nur im Bereich Abstimmung und Oszillator wirklich gefragt, so man da denn mal dran muß.(Mein Grusel!)
Schönes WE und Gruß Ralph
_________________ Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
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