Moin moin zusammen,
zur Zeit habe ich einen Nordmende Fidelio 57 auf dem Reparaturtisch, in dem sich offenbar nagewütiges Kleingetier ausgelassen hatte. Ganz besonders fleißig haben sie sich über die Langwellenspule der Ferritantenne hergemacht, die eine "Frisur" hatte, wie unsereins morgens nach einer heftigen Feier.
Normalerweise würde man so etwas als hoffnungslosen Fall ansehen und entweder den LW-Bereich totlegen - "man" hört doch eh nur UKW - oder eine andere, passende Spule suchen. Letzteres hatte ich nicht zur Hand, aber ich hatte den Drang, das Gerät vollständig, auf allen Wellenbereichen spiebereit zu bekommen.
Glückes Geschick: Passende CuLS-HF-Litze habe ich bevorratet - sogar reichlich davon. Wer also mal etwas davon brauchen sollte, einfach fragen...
Vorsichtig entfernte ich die zerbissenen Fragmente, bahrte sie vor mir auf dem Tisch fein säuberlich auf. Den Wicklungsanfang konnte ich gerade noch auf die letzten zwei Millimeter erwischen und dort ein Stückchen Litze anlöten. Die Lötstelle wurde am Spulenkörper mit Heißkleber gesichert. Das hielt also schonmal. Das vorläufige Ende der Wicklung war dann auch schnell gefunden und verzinnt, zur Kontrolle das Ohmmeter ran... - ahhhh, Durchgang!
Nun wurde anhand der 22 (!) Drahtfragmente die erforderliche Drahtlänge ermittelt, das neue Stück an das Ende der Spule angelötet und akkurat die letzte Wickellage der Kreuzwicklung per Hand aufgewickelt. Das Ende wurde ebenfalls mit Heißkleber gesichert. Kontrollmessung mit dem Ohmmeter: Ohne Befund!
Nach dem Einbau wurde die Spule durch Verschieben auf dem Ferritstab auf beste Empfangsempfindlichkeit justiert - der LW-Bereich funktioniert wieder einwandfrei!
Nun - nach dem Arbeitsaufwand darf man natürlich nicht fragen. Aber der Ehrgeiz war eben die Triebfeder...