Ich möchte diesen Beitrag wieder aufwärmen, da er gerade wieder aktuell geworden ist.
Da ich einige Baustellen endlich mal fertig machen will, ist gerade der Saba Meersburg 7 an der Reihe.
Bevor ich nochmal zum Automatik-Problem komme, möchte ich erst nocheinmal zusammenfassen, was bisher gemacht wurde:
- Die üblichen Kondensatoren sind getauscht
- Der Becherelko ist noch in Ordnung und bleibt drin
- Bei Betätigen der Tasten "Musik" oder "Sprache" tat sich garnichts mehr. Bei der Taste "Sprache" war eine Kontaktfeder "weich" geworden und wurde zum Dauerkontakt. Dadurch war ein Widerstand abgeraucht. Die Kontaktfeder war nicht mehr zu reparieren. Ein Mikroschalter wäre sehr auwändig nachzurüsten gewesen. Glücklicherweise fand ich in der Wühlkiste noch Kontaktfedern aus einem alten Kassettenlaufwerk. Die konnte ich an anderer Stelle mit einer bereits vorhandenen Schraube mit unterklemmen (Schraube musste natürlich gegen eine Längere getauscht werden), was nun die Funktion wieder voll hergestellt hat.
- Der LMK-Drehko ist leider schwergängig. Ich habe mit dem Besitzer und Auftraggeber ausgemacht, dass dies nicht behoben wird, da er sowieso nur UKW hören will. Der Aufwand den Drehko auszubauen und vorher alles was im Weg ist zu demontieren samt dem Aus- und Wiedereinfädeln des Skalenseils ist uns beiden zu viel (aus unterschiedlichen Gründen
)
- Die ECL80 hat noch 90% und wurde vielleicht mal getauscht
- Die EABC80 ist vorläufig durch eine Referenzröhre ersetzt
Nun zum Automatik-Problem:
Zunächst blieb die Wippe nicht angezogen und der Motor drehte im Suchbetrieb etwas schwer. Außerdem funktioniert bei Such- und Schnelllauf die Stummschaltung nicht.
Die Magnetspule der Wippe wird über die Triode der EABC80 gesteuert. Bei Suchlauf sollen an der Anode 180V anliegen. Bei mir blieb die Spannung fast unverändert auf rund 230V - es floss also kein Strom über die Anoden-Katodenstrecke der Triode der EABC80.
Da ich ja eine geprüfte, neuwertige Röhre eingesteckt habe (vielen Dank nochmal an Herby), konnte ich davon ausgehen, dass es nicht an der Röhre lag.
Ich vermutete, dass das Gitter der Triode der EABC80 nicht ausreichend gesteuert wird. Als mögliches Verschleißteil hatte ich den Selen-Zwerggleichrichter Gr.3 E62,5C2 in Verdacht, da die Kondensatoren schon alle getauscht wurden.
Ich schaltete eine 1N4007 parallel. Danach rastete die Wippe beeindruckent kraftvoll ein, allerdings läuft der Suchlauf über die Sender weg.
Die Stummschaltung funktioniert immernoch nicht.
Ich vermutete, dass durch die 1N4007 das Gitter der Triode der EABC80 nun zu stark angesteuert wird und schaltete testweise verschiedene Widerstände in Reihe zur 1N4007. Einmal 1kOhm und einmal 10kOhm, was vielleicht noch zu wenig war, weil sich nichts änderte.
Danach testete ich die Schaltung nochmal im Originalzustand, also mit dem Selen-GR wieder drin. Nun blieb die Wippe ebenfalls eingerastet und hielt sehr gut. Das verstehe ich nicht.
Als nächstes dachte ich, dass die Selendiode vielleicht durch die Lötwärme einen Schluss bekommen hätte und lötete sie einbeinig ab - die Wippe hielt nicht mehr. Mit der Diode wieder drain hält die Wippe wieder. Hat die Wärme vielleicht die Selendiode "regeneriert" ?
Bei Suchlauf soll ja die Spannung an der Anode der Triode-EABC80 auf 180V zurückgehen. Hier fällt sie aber auf 150V. Daraus schließe ich, dass ein zu hoher Strom durch die Magnetspule der Wippe fließt.
Anbei der Schaltplan (viergeteilt wegen der Größe)
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