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BeitragVerfasst: Fr Jun 24, 2016 17:59 
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Grüß Euch,

vielleicht kann mir jemand einen Denkanstoß liefern.

Patient: Philips B6A14A Premiere (Anatomie siehe hier)
Anamnese: verschmutzt, aber unverbastelt
Erstbehandlung: Reinigung, Kondi-Kur (einschließlich Netzelko), einige mechanische Beschwerden behoben (Ausschalter hat nicht ausgeschaltet etc.)
Befinden danach: UKW spielt tadellos (nur Frequenzen dürften noch etwas verschoben sein), Magisches Band reagiert, Balance- und Klangeinstellung in Ordnung
Weiterbestehende Beschwerden: auf keinem der AM-Wellenbereiche Empfang, lediglich wenn man die Spulen der Ferritantenne berührt, werden zwei bis drei Sender hörbar
Therapieversuche:
  • AM-ZF-Abstimmung (mit Euratele-Prüfsender und Gould-DSO, aber ohne Frequenzzähler - d.h. mit einigen % Toleranz) ... keine Änderung der Symptomatik
  • Tausch der ECH81 gegen meine beste im Fundus (ca. 80%) ... detto
Weitere Diagnosen: EZ81 hatte auf einer Diodenstrecke nur mehr 40%, dementsprechend zu geringe Spannungen => Tausch ... keine Änderung der Symptomatik

Bitte höflich um eine zweite (oder auch dritte) Meinung!

Danke und lG Cassian


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BeitragVerfasst: Fr Jun 24, 2016 18:15 
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Hi Cassian,

wurde die EF183 im ZF-Teil bereits gegen ein wissentlich funktionierendes Exemplar getauscht? Befund?


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BeitragVerfasst: Sa Jun 25, 2016 11:05 
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Hallo Herbert,

ich bin nicht ganz sicher, ob ich das zwischendurch einmal versucht habe - daher habe ich jetzt sowohl die ECH81 als auch die EF183 getauscht (beide Ersatzröhren haben auf Euratele um die 75-80%), bei strahlendem Sonnenschein gibt's aber derzeit überhaupt keinen MW-Empfang.

Da wir heute unsere Silberhochzeit feiern, kann ich den Abendempfang frühestens Sonntag Abend neuerlich testen. Ich melde mich, sobald ich es ausprobiert habe.

Inzwischen danke für den Hinweis und lG
Cassian


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BeitragVerfasst: Sa Jun 25, 2016 20:00 
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Hallo Cassian,

na denn, herzlichen Glückwunsch zur Silberhochzeit!


Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: So Jun 26, 2016 21:38 
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@Martin: Danke! Es war in jeder Hinsicht ein schönes Fest. Schauen wir einmal, ob wir auch noch die nächsten 25 Jahre durchhalten 8_)

@Herbert: Leider keine Änderung im Gesamtbefinden des Patienten. Ich werde morgen Abend einmal div. Spannungen posten; vielleicht hast Du noch eine konkrete Idee, was ich genauer anschauen sollte?
Die Folienantenne oben im Gehäuse ist übrigens nicht angeschlossen, ich habe nur das nackte Chassis vor mir.

Gute Nacht
Cassian


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BeitragVerfasst: Mo Jun 27, 2016 0:14 
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Moin,

der hat doch eine drehbare Ferritantenne, ist diese abschaltbar? Wenn ja, evtl. hat der Schalter einen Übergangswiderstand.

Beste Grüße
Peter

_________________
Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


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BeitragVerfasst: Mo Jun 27, 2016 21:03 
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Gut, nun habe ich ein bisschen an ECH81 und EF183 gemessen. Die violetten Zahlen sind die Messwerte, die blauen (um Irrtümer auszuschließen) die Pins, an denen ich gemessen habe. Das alles bei Spannungswahlschalter auf 220V und MW. Die Ströme habe ich über die Spannungsabfälle an den Widerständen R9, R11, R15 und R16 bestimmt.

Berührung von Pin 2 der ECH81 bewirkt übrigens Verbesserung des Empfangs (ebenso wie Berührung der Spulen der Ferritantenne wie oben beschrieben).

Bild

Was mir auffällt, sind die doppelt so hohen Ströme durch die EF183 (deswegen wohl auch die niedrigere Anodenspannung).
Gitter 1 (Pin 2) liegt gleichspannungsmäßig auf +0,9V.

@Peter: Danke für den Hinweis! Die Schaltkontakte dürften tatsächlich oxidiert oder verschmutzt gewesen sein. Ich habe sie zuerst mit feinem Sandpapier und dann mit Tuner 600 gereinigt - der AM-Empfang hat sich dadurch jedoch leider nicht verbessert.

Liebe Grüße
Cassian


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BeitragVerfasst: Mo Jun 27, 2016 22:58 
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Hallo Cassian,

erst einmal meine Glückwünsche zur Silberhochzeit... :bier: :bier: :bier:

Es beschleicht mich langsam das Gefühl, dass der AM-ZF-Teil einmal genauer unter die Lupe genommen werden sollte. Will heißen, dass ein Abgleich Abhilfe schaffen könnte. Und da genau ist das Dilemma. Die AM-ZF-Filter des Typs "AP1001..." in den damaligen Philipsen erfordern Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Einmal unachtsam dran gedreht kann richtig Ungemach hervorrufen.

Man erkennt diesen Filtertyp an seinen zwei Messingspindeln - sind die in Deinem Gerät verbaut worden?


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BeitragVerfasst: Di Jun 28, 2016 10:54 
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Danke für die Glückwünsche, Herbert!

Ja, die Filter haben Messingspindeln ... man sagt, die brechen leicht , stimmt's?

Hm, ich habe eigentlich schon einen AM-ZF-Abgleich laut Serviceunterlage versucht, aber ich schaue mir das gern nochmals an. Die Filter scheinen mechanisch OK geblieben zu sein, sprich: Drehung bringt Veränderung, zumindest bei L31/32. An den Effekt bei L26/27 erinnere ich mich nicht mehr genau.

Wie ich es gemacht habe:
Die Skala des Euratele-Senders mithilfe des Oszis zunächst auf 500 kHz eingestellt (wenn ich 10 Perioden auf dem Schirm darstelle und den Sender so trimme, dass ich über diese 10 Perioden weniger als 1/10 Horizontaldivision Abweichung habe, sollte ich eine Präzision von besser als +/- 1% erreichen können).
Leider hat der Euratele-Sender nur eine Markierung bei 467 kHz, während die Abgleichanleitung 460 kHz verlangt.
Daher habe ich ihn auf ca. 2/3 zwischen 450 und 467 kHz gestellt, das wären 461 kHz.

Einkopplung des modulierten Signals an R5 = Gitter 1 der ECH81. Dann L31/32 akustisch (über die Lautsprecher; ein Outputmeter habe ich leider nicht) auf unverzerrte Maximallautstärke abgeglichen.
Wie gesagt checke ich L26/27 gern noch einmal.

Ist die Vorgangsweise Deiner Meinung nach in Ordnung?
Und was hältst Du von dem überhöhten Strom durch die EF183?

Danke und lG
Cassian


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BeitragVerfasst: Di Jun 28, 2016 19:49 
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Hallo Cassian,

Du hast geschrieben:

[quote]Was mir auffällt, sind die doppelt so hohen Ströme durch die EF183 (deswegen wohl auch die niedrigere Anodenspannung).
Gitter 1 (Pin 2) liegt gleichspannungsmäßig auf +0,9V.[quote]

Die positive Gitterspannung erklärt meiner Meinung nach auch die überhöhten Anodenströme.
In der Regel sollte die Gittervorspannung negativ (gegen Kathode!) sein.

Evtl. ist hier der Koppelkondensator zum G1 'undicht' oder die Röhre leidet an Gitteremmision.
Ziehe mal die Röhre ab, ob dann immer noch +0,9V am Gitteranschluss sind.


Gruß

Martin


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BeitragVerfasst: Di Jun 28, 2016 20:16 
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Hallo zusammen,

einen Koppelkondensator an der EF183? Habe ich etwas übersehen? Die EF183 bekommt ihr Signal von ZF-Bandfiltern, die zum Einen an der Sekundärseite Massepotenzial führen, zum Anderen aber auch gleichspannungsmäßig über C37 entkoppelt sind. Wenn die Spannungen und Ströme an der EF183 überhöht sind, deutet das entweder auf einen g1/k-(Fein-)Schluss hin oder es steckt ein bisher nicht identifizierter Fehler in der Regelspannungsgewinnung. Das Gitter kann normalerweise nicht positiv vorgespannt sein und dass Anodenspannung von der Filterprimärseite herübergeschleppt wird, ist reichlich unwahrscheinlich.
Was passiert denn bei AM-Betrieb an der EF183 Anode, wenn die Regelspannungsleitung am Knotenpunkt R12/R13/C50 nach Masse kurzgeschlossen wird? Steigt die Anodenspannung dann signifikant an Richtung Sollwert? Wurde die EF183, wie bereits empfohlen, gegen ein wissentlich intaktes Exemplar getauscht?


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BeitragVerfasst: Di Jun 28, 2016 21:03 
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Hallo Cassian,

ich sehe da auf dem Röntgenbild noch einen S4-T hinter dem R12(1M) - oberhalb "Herbert's" Knotenpunkt. Dieser sollte lt. OP-Anweisung nur bei betätigter -AUS- Taste geschlossen sein. Ist dieser möglicherweise dauerhaft geschlossen? Falls "ja" bekäme dann die EF183 keine Regelspannung. Du kannst das einfach testen, indem du die Leitung hinter dem Widerstand R12 ablötest - das müsste ein Lötstützpunkt af der Platine sein (Manchmal sind die Schalter nicht leicht zu finden). Selbst wenn du diese Leitung komplett weglässt wirkt sich das nicht auf die Funktion des Gerätes aus.

Nachsatz: Die Leitung ist auch auf der Darstellung der Printplatte von der Lötseite unter der Bezeichnung "T" zu finden und demnach von unten angelötet.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Di Jun 28, 2016 22:38 
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@alle: Danke für die Hinweise, hatte heute anderes Abendprogramm und werde dem morgen nachgehen.

Gute Nacht & lG
Cassian


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BeitragVerfasst: Mi Jun 29, 2016 20:09 
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Zur EF183: Ja, wie etwas weiter oben erwähnt hatte ich die im Radio vorgefundene Röhre gegen meine leider einzige vorrätige getauscht, die laut Euratele 75% Emission hatte, während die Originalbestückung nur auf etwa 65% kommt.

Der Clou ist aber: Nur mit dieser "besseren" EF183 treten die +0,9V Gitterspannung und die 175V Anodenspannung auf.
Bestücke ich wieder die alte, so habe ich -0,4V am Gitter (@Martin: auch bei gezogener Röhre) und 190V an der Anode - wie es sein soll ...
Vermutlich hat also meine Vorrats-EF183 ein Problem. Werde ich mich also wohl doch um ein Referenzexemplar kümmern müssen ...

@glaubnix: An R12 messe ich am einen Ende -0,75V, am anderen -1,15V. Wäre S4 dauerhaft geschlossen, müsste die eine der Spannungen 0 sein. Diese Theorie brauchen wir also, denke ich, nicht weiter zu verfolgen.

Nun, dann werde ich also nochmals die AM-ZF abstimmen ... melde mich bald wieder.

edit: grmpf ... beim Hin- und Herwenden des Chassis muss irgendeine Panne passiert sein - momentan habe ich nicht einmal mehr UKW, nur dezentes Netzbrummen aus den Lautsprechern. Wahrscheinlich krieg ich das heute nicht mehr hin, bitte um Geduld, tut mir leid :oops:

Danke und beste Grüße
Cassian


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BeitragVerfasst: Mi Jun 29, 2016 21:42 
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Hallo Cassian,

meine Antwort war logisch nicht zu Ende gedacht - denn bei dauernd geschlossenem S4-T hättest du am G1 der EF183 keine Spannung messen können und die AM-ZF wäre dauerhaft kurzgeschlossen. Also gar kein AM-Empfang. - Dieser Kontakt scheint lediglich dazu zu dienen, dass AM beim Ausschalten sofort verstummt.

Daher war mein Hinweis leider nutzlos, sorry.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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