Dampfradioforum

Das Teil war total verdreckt und musste erstmal mit Fettlöser behandelt werden. Aber das ist ein hübsches kleines Teil mit Holzgehäuse. Zuerst habe ich die üblichen C's gewechselt. Nach dem einschalten dann recht starkes brummen. Der Becherelko hatte einen gewaltigen Reststrom und nur noch die halbe Kapazität. Danach sind auf KW und MW schon ein paar Sender zu empfangen. Doch zwischen den Sendern immer mal ein Pfeifen. Auf UKW fast kein Empfang aber da Magische Auge bring Vollausschlag. Also habe ich mal den UKW-Tuner ausgelötet und auseinandergenommen. Da war aber nichts zu finden. Allerdings ist die ECH81 sehr klopfempfindlich. zuerst dachte ich es ist die Wickeltechnik mit der ein paar Brücken da verlegt sind (ich kenne das aus Großrechnerzeiten, bei Radios habe ich das noch nie gesehen), aber dem war nicht so. Also habe ich die ECH mal gewechselt und siehe da der Fehler ist weg. Auf dem Röhrenprüfgerät ist sie aber unauffällig. Jetzt geht auch der UKW-Empfang. Nun habe ich aber noch ein Problem. Bei schwachen Sendern und ohne Antenne ist ein starkes Brummen vorhanden. Ohne Sender ist aber kein Brummen zu hören, bei starkem Signal auch nicht. Woran könnte das liegen?
Wenn es mal richtig läuft werde ich mir auch noch eine Rückwand basteln müssen, mal sehen wo ich so dicke Pappe herbekomme.

Alfred

Wurde der Netzgleichrichter durch einen Siliziumgleichrichter ersetzt? Wenn ja, könnte die Parallelschaltung einer kleinen Kapazität (ca. 1 nF) parallel zu jeder Gleichrichterdiode das Brummen beseitigen.

Im Baumarkt gibt es Pressmaterial für die Herstellung von Schrankrückwänden und ähnlichem. Passend zurechtschneiden, Löcher für Buchsen und Belüftung herstellen (bei diesem Radio etwas aufwendig, weil es Schlitze sind) und in passender Farbe lackieren, das sieht dann schon recht originalgetreu aus. Man kann auch eine Farbkopie bzw. einen Scan/Ausdruck von der Rückwand eines baugleichen Radios aufkleben, dann hat man auch die originalgetreuen Beschriftungen.

Lutz

Hallo Alfred,

zu dem Gerät kann ich Dich nur beglückwünschen. Ich habe aus der Bucht auch ein solches Gerät erstanden, allerdings den Typ 62. Es war auch sehr verdreckt, von dem braunen Leiterplattenmaterial war nicht viel zu sehen. Ein schwarzer Teerfilm war überall vorhanden. Mit Spiritus und Ohrstäbchen habe ich alles gesäubert.

Elektrisch stand die übliche Kondensatorkur an, auch der Netzelko wurde mit zwei neuen Cs befüllt. Erstaunlicherweise war der Gleichrichter noch voll intakt. Das bei Dir aufgetretene Problem mit dem Brummen trat bei mir nicht auf. Deshalb wird der Tipp von Lutz in Deinem Fall Abhilfe schaffen.

Bei meinem Bimby mußte noch der Sicherungshalter getauscht werden, ansonsten habe ich den Lack auf dem Gehäuse mit Ziehklinge komplett entfernen müssen und habe mit einer Schaumgummiwalze neuen Klarlack aufgetragen. Ist mit der Originallackierung nicht zu vergleichen, aber ich bin zufrieden.

Jetzt spielt das Radio in unserer Küche und ich bin von der Empfindlichkeit begeistert. Mit einem einfachen Bandkabeldipol innen unterm Fensterbrett befestigt empfange ich hier im Raum Leipzig täglich NDR 2-Radio Niedersachsen trennscharf und mit guter Lautstärke. AEG hat da ein sehr ordentliches Radio gebaut.

Ich wünsche Dir viel Spass mit dem Radio.

Beste Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,
das Problem mit den Sicherungshaltern hatte ich schon öfters. Die Nieten sind offensichtlich die gleichen wie bei den Poti's der DDR-Geräte
Die Sicherungshalter lassen sich aber durch einlöten eines Stückes Schaltdraht reparieren. Übrigens war bei mir eine lange Sicherung drin, sowas kann ich bisher nur von den Amis.
Jetzt ist auch das Brummen weg, hatte zwischendurch mal eine Si-Brücke drin um den Selen zu testen, der ist jetzt wieder drin und liefert noch ausreichen Spannung und wird nur handwarm. werde das aber nochmal testen, denn in der fliegenden Verdrahtung habe ich natürlich die C's über den Dioden gespart.
Jetzt geht es an die Rückwand. Ich werde keine Langlöcher hinbekommen, es werden also nur eine Löcher. Habe mir gerade einen Papier-Bohrer bestellt. Ich weiß nur nicht wie ich die Löcher so schön gleichmäßig da rein bekomme, ankörnen scheidet durch den Bohrer aus. Aber vielleicht nehme ich eine alte Rückwand als Bohrschablone.

Alfred

Hallo Alfred,

zweiter Versuch einer Antwort, mein gerade geschriebener Text war plötzlich weg

Bei meinem Sicherungselement waren die Kontaktfedern ausgeleiert, sodass die Sicherung trotz Reinigung ab und zu keinen Kontakt gab.

Schön, dass Dein originaler Gleichrichter noch so gut funktioniert, bei meinem Gerät war der auch noch i.O. AEG hat da gute Qualität produziert, die Dinger haben immerhin reichlich 50 Jahre "auf dem Buckel".

Zur Anfertigung einer neuen Rückwand eine alte als Bohrschablone zu verwenden ist keine schlechte Idee. Allerdings hätte ich bedenken, dass die Bohrungen "weglaufen" und so ein unsauberes Bohrbild auf der neuen Rückwand entsteht. Ich habe mir für ähnliche Anwendungen Bohrschablonen aus 10 mm dickem Pertinax hergestellt. Diese lassen sich präzise bohren und die anzufertigenden Teile sehen sauber aus. Für Deine Rückwand würde ja eine kleinere Schablone (z.B. 10 x 10 cm groß) ausreichen, die dann von einer Reverenzbohrung aus an die betreffenden Stellen platziert wird. Ist nur ein Vorschlag, da es lt. Deiner Aussage mit Ankörnen bei Anwendung eines Papierbohrers nicht funktioniert. Na, Du wirst es schon hinbekommen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deinem Bimby.

Beste Grüße
Jürgen

Jetzt ist das Gerät erstmal "zu". Bei der Recherche zur Rückwand hat sich dann herausgestellt, das es ein Bimby 61 ist. Zur Beschriftung muss ich mir noch was einfallen lassen, erstmal bleibt es so.

Das Gerät war total verdreckt, so musste ich auch den Frontgrill waschen, dabei sind jedoch auch die goldenen Streifen (waren mehr grünlich) verschwunden. Doch eh ich da mit Pinsel und Goldbronze hantiere lass ich es lieber so. Was noch fehlt ist die goldene "Schließe" für die Zierleiste.


Alfred