Dampfradioforum

Hallo Jürgen,

-1,5V Ratio-Spannung ist bei einem gut einfallenden UKW-Sender etwas "schmal". Daher scheint sich ein Problem im ZF-Verstärker eingeschlichen zu haben. Ich gehe einmal davon aus, dass du im ZF-Verstärker keine Kondensatoren gewechselt hast, denn dies waren meistens Keramik Typen, welche nur selten defekt sind.

Herbert wies ja bereits auf die Schirmgitter- und Ableitkondensatoren vor den Bandfiltern hin. Diese müssen einwandfreie Verbindungen aufweisen - und falls ein Wechsel erfolgte müssen sie möglichst durch Keramik Typen ersetzt und wieder am ursprüglichen Punkt mit GND verbunden werden. Dabei auf möglichst kurze Drähte achten.

Das Fehlerbild ist jedoch nicht ganz eindeutig zu definieren. Einerseits deuten die Symptome (hohe Ratio Spannung ohne Eingangssignal) auf einen schwingenden ZF-Verstärker hin, andererseits besteht der Verdacht auf zu geringe Verstärkung (niedrige Ratio Spannung bei starkem Sender). Wobei sich beides widerspricht...

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.

Hallo,

es gibt gute Neuigkeiten. Ich konnte 2 Fehler identifizieren und beheben.

Ich hatte C63 zwar nicht getauscht, allerdings kurz ausgelötet, weil er mir im Weg war. Danach hab ich einfachheitshalber den Masse-Anschluß des Kondensators auf einen anderen Massepunkt gelötet. Jetzt zurück gebaut wie es im Orginal war und siehe da, kein Schwingen mehr (unglaublich ). Danke Peter für den Tipp.

Ausserdem schien die EF89 Kontaktprobleme mit dem Sockel zu haben, die ich mit etwas Kontaktspray beseitigt habe. Jetzt hab ich auch Ratio-Spannungen von bis zu -3,5V bei guten Senden, was auch das Auge voll aussteuern lässt.

Ich bin überglücklich, dass die Elektra jetzt wieder sauber funtkioniert. Vielen Dank für die schnelle und fachkundige Hilfe hier

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Grüße Jürgen

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Ihr da OHM macht doch WATT ihr VOLT.

Hallo Jürgen,

die selbst eingebauten Fehler sind oft die lehrreichsten!

In Hochfrequenzstufen, und dazu gehören auch die Zwischenfrequenzstufen, kann schon eine Lageveränderung eines Bauteils seltsame Effekte hervorrufen.
Mir selbst ist es zwar glücklicherweise noch nicht passiert, aber an diesen Stellen versuche ich, getauschte Bauteile möglichst genau an ihrem ursprünglichen Ort einzubauen.


Grüße

Martin

Hallo,

so, jetzt hab ich mir doch noch ein anderes Problem eingefangen. Ich hatte alle Röhrensockel nochmal mit Tunerspray gereinigt. Beim nachfolgenden Funktionstest trat folgendes Problem auf:

Die Verstärkung bei UKW und LMK scheint jetzt viel zu hoch zu sein. Bei UKW messe ich Ratiospannungen von über -25V bei guten Sendern mit externer Antenne. Das ist bei diesem Gerät wohl nicht so vorgesehen, das Magische Auge (EM34) ist ohne Spannungsteiler angeschlossen und somit immer im Vollausschlag. Ausserdem habe ich bei voll zurück gedrehtem Lautstärkeregler noch Radio-Empfang in fast Zimmerlautstärke. Wenn ich ein wenig auf drehe wird die Lautstärke sofort zu laut und übersteuert. Zwischen ganz leise und übersteuern ist durchaus ein guter Empfang zu hören, ein schwingender ZF-Vertärker wie bei meinem vorherigen Problem schließe ich also aus.

Seh ich das richtigt, dass die Ratio-Spannung auf das Bremsgitter der EF89 wirkt und somit bei zu hoher Spannung die Verstärkung ein wenig dämpft? Am G3-Pin liegt die Ratio-Spannung an. Kann es sein, dass das Bremsgitter nicht mehr richtig funktioniert, oder seht ihr da evtl andere Fehler? Ich habe leider keine EF89 zum tauschen, ist aber bestellt.

Wie immer, vielen Dank für die Hilfe schon mal im vorraus.

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Grüße Jürgen

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Ihr da OHM macht doch WATT ihr VOLT.

Hallo Jürgen,

jetzt scheint das Gerät erst richtig auf "Drehzahl" gekommen zu sein. Ratio-Spannungen, bei stark einfallenden Sendern, von -25V sind bei Röhrengeräten mit Röhrendemodulatoren (EABC80) durchaus üblich. Eine EM34 sollte solche Spannungen auch verabeiten können, dafür hat sie ja zwei unterschiedlich empfindliche Leuchtsektoren. Notfalls kann man das aber mit einem Spannungsteiler korrigieren.
Nachtrag: Sie ist lt. Datenblatt bei -16V voll ausgesteuert. Aus diesem Blickwinkel wäre es nicht verkehrt die Steuer-Spannung etwas zu verringern.

Ich denke, dass deine EF89 nicht defekt ist. Das G3 regelt die Verstärkung bei großen Signalen etwas ab, aber effektiver ist der "Audionmechanismus" (R27, C55) im Gitterkreis, welcher auch massgeblich die Begrenzung dieser Stufe bewirkt.

Die zu hohe Restlautstärke ist jetzt nich so einfach nachzuvollziehen - sofern alles seine Richtigkeit hat, sollte das LS-Poti, unserem Hörempfinden entsprechend, eine logarithmisch verlaufende Einstellung bewirken. Wenn dem nicht so ist, sollten die Bauteile im Bereich des Potis auf richtige Werte und richtige Verdrahtung kontrolliert werden.

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.

Ich vergaß noch zu bemerken, dass bei NF über TA Eingang die Lautsprecher Einstellung normal funktioniert. Ich schließe also ein Problem beim Poti aus.

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Grüße Jürgen

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Hallo Jürgen,
die Ratiospannung kann bei sehr gutem UKW Empfang bis zu 40 V betragen.
Das NF-Signal kommt bei UKW aus Pin 1 des Ratiofilters ( Filter 5) durchläuft den R 40 und R 43 bevor es am Tastenschalter am Kontakt L 4 und bei gedrückter UKW Taste den C90 durchläuft und somit am Poti anliegt.
Prüfe nun mal den C85; 86 und C90 sowie den R 40 und R 43, sowie die Masseverbindung zum C 86 und die Masseverbindung zur Diode 1 (2) der EABC80......hier könnte was "Faul" sein.

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Hallo Harry,

R40 und R43, sowie die Masseverbindungen sind in Ordnung. C99 (ich glaub den meinst du mit C90) ist bei der Kondi-Kur getauscht worden. C85 und C86 wurden nicht getauscht, und ich weiß nicht ob das Tauschkandidaten sind.
Ich habe mal ein Bild angefügt wie die aussehen.

Ausserdem habe ich das Poti durchgemessen, es hat nur max. 1 MOhm statt der geforderten 1,3. Könnte da was drann sein? Im anderen Anschlag geht es runter bis 50-100 Ohm.

Nachtrag: Ich habe mal R60 gebrückt, dann ist das Radio leise. Welchen Zweck hat dieser Widerstand?

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Grüße Jürgen

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Bei den beiden Kondensatoren im Bild handelt es sich um "Styroflex"-Typen, die unauffällig sind und verbleiben dürfen. Ein Tausch ist nur angezeigt, wenn sie deutliche Spuren von Hitzeeinwirkung haben. Das kann z.B. durch unachtsames Hantieren mit dem Lötkolben passieren. Vorsicht also, wenn man mit dem Brutzeleisen in deren Nähe herumhantiert!

Moin moin Jürgen,
der R 60 = 200 Ohm ist der Fußpunktwiderstand des Potis, sein Wert bestimmt zwar auch die Restlautstärke beeiflußt aber auch die Gegenkopplung.
Die Schaltung aber ist so aufgebaut, das bei Werthaltigkeit der betreffenden Bauteile, sich die Lautstärke bis zum Flüstern runter regeln lässt, d.h. in ca. 1 m Abstand zum Ohr sollte bei voller rechtsdrehung des Potis nichts mehr hörbar sein.
Das Poti mit denn gemessenen 1 M ist da nicht der Übeltäter.
I.d.R. gibt der Hersteller in seinen techn. Unterlagen die Summe der Verstärkungswerte an mehreren Messstellen bekannt.....uns fehlen Sie, oder ?, somit können wir nicht genau feststellen, ob die Verstärkung des UKW Signals am Potieingang (C99) in der gefordeten Höhe anliegt.
Prüfe bitte nochmals die R,s und C,s sowie die Massepunkte aus meinem zuvor geschriebenem Beitrag und wie Herbert es schrieb, Kunstfolien C,s sind i.d.R. unauffällig, zumindest im Kleinspannungsbereich (unterhalb 100V/DC)

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M.f.G.
harry

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Hallo an alle Helfer,

nach nochmaligem kontrollierens aller C und R im UKW-NF Kreis habe ich jetzt doch nochmal die EF89 getauscht, und tatsächlich - bei starken Sendern, bei denen ich vorher -25V Ratio-Spannung hatte, habe ich jetzt nur noch -15 bis -16V. Ob das nun besser ist oder schlechter will ich jetzt nicht beurteilen.

Fakt ist, die Anzeige am MA passt jetzt wieder (-16V für geschlossenen Kreis) und der LS-Regler ist auch nicht mehr so empfindlich. Bei Linksanschlag kann man zwar immer noch eine, für meinen Geschmack, recht hohe Rest-Lautstärke wahrnehmen, allerdings bei weitem nicht mehr so schlimm als vor dem Röhren-Tausch.

Hiermit schließe ich das Thema Elektra ab. Das Gerät hat jetzt einen schönen Platz bei uns im Esszimmer und erfreut uns mit dem tollen Klang eines 60 Jahre alten Röhrenradios. Vielen Dank an allen Helfern hier, dass ich das so hinbekommen habe

Mein nächstes Projekt steht schon bereit, ein Telefunken Concertino 53 im gutem Zustand. Wenn man mal anfängt diese Dinger zu restaurieren kann man nicht mehr so schnell damit aufhören

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Grüße Jürgen

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Ihr da OHM macht doch WATT ihr VOLT.

"Wenn man mal anfängt diese Dinger zu restaurieren kann man nicht mehr so schnell damit aufhören "

Diagnose: Radiovirusinfektion
Therapie: Keine
Indikation: Der vom RV befallene Patient sitzt immer öfter meist still, jedoch hin und wieder laut fluchend in einer sonderbar eingerichteten Ecke, die er "Werkstatt" nennt. Wenn er dort angetroffen wird, sollte man ihn möglichst nicht ansprechen, sondern nur mit dem Allerlebensnotwendigsten versorgen - je nach Tageszeit Kaffee, Bier... Erwarten Sie eine heftige, spontane Reaktion, wenn Sie erwähnen, dass Sie in einer Auktion gerade ein Radio gesehen hätten. Es kann in gehäuften Fällen sein, das der RV-Befallene dann plötzlich scheinbar in den gasförmigen Zustand sublimiert, einhergehend mit dem Verschwinden der Familienkutsche...

Hallo Herbert, hallo Jürgen,
Herbert, dein wertvoller medizinischer Rat soll mir "Gesetz"sein......und wir bei Einhaltung der Medikation zur Platznot führen.....ich schreibe das aus Erfahrung

Jürgen, auf welchem Messpunkt genau, bezieht sich deine Angabe der Ratiospannung ???

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M.f.G.
harry

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Hallo Harry,

Die Spannung am Ratio-Elko C87 (der Punkt ist auch an die Service-Leiste herausgeführt) gegen Masse.

Herbert,

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Grüße Jürgen

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