Dampfradioforum

Guten Tag liebe Forengemeinde!

Mein 3198 steht wieder auf seinem Platz und nun bekommt mein 5019 den "letzten Schliff", weiß aber nicht genau, ob ich das überhaupt selbst hinbekomme.

Der AM-Bereich ist leider komplett tot. Das war schon so als ich das Gerät kaufte und ich nahm das erstmal so hin. Jetzt könnte ich das Gerät zu meinem Freund kutschieren, der das beruflich macht, was mal wieder ein Transport mehr wäre und das Gerät evtl. Kratzer und Schäden davonträgt, oder ich versuche es selbst.

Ich habe versuchsweise die ECH81 getauscht, was aber keinen Erfolg brachte. Kurze Beschreibung des Fehlerbilds:
Ich schalte auf MW/KW/LW und es passiert nichts. Hin und wieder knackst es mal kurz ganz leise aber mehr auch nicht. Es brummt leicht aus den Boxen und es gibt keinerlei Reaktionen auf Drehung des Senderrades.

Gruß Jan

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Moin Jan,

miss doch bitte einmal die Anodenspannung der Triode der ECH81 (Pin 8) bei eingeschaltetem AM-Bereich.

Sorry, ist das Wechsel oder Gleichspannung?

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Im Radio ist immer Gleichspannung - nach dem Gleichrichter.
Wenn man die Signale außen vor lässt.

Es sind 127V an Pin 8, auf Chassis gemessen. Die Darstellung im Schaltplan ist doch die Sicht, wenn man von unten auf die Lötfahnen des Röhrensockels schaut oder?

Gruß Jan

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Wenn man von unten gegen die Sockelstifte schaut und die Stiftlücke nach unten weist, ist Pin 1 das erste Pin links. Von dort ab wird im Uhrzeigersinn weiter gezählt.

Okay, dann hatte ich es richtig. Es sind 127V.

Gruß Jan

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Nächster Schritt: Besorge Dir bitte einen Widerstand von etwa 1-2Megohm, löte davon ein Ende an das Steuergitter der Triode der ECH81 Pin 9, das andere Ende mit dem Minuspol von einem hochohmigen Messgerät* und dessen Pluspol an Masse verbinden. Die absolute Höhe der angezeigten Spannung ist erst einmal unwichtig, aber erwarte etwa ab -1Volt bis ca. -20Volt im AM-Betrieb. Das ist zumindest ein Zeichen dafür, dass der Oszillator arbeitet. Wird Null angezeigt, schwingt der Oszillator nicht.


*Analoges oder digitales Multimeter mit 10MegOhm Eingangswiderstand

Wäre die Methode, dies mit einem zweiten Radio zu überprüfen, nicht einfacher?

Die geht so: Stelle ein zweites Radio daneben, das auf eine freie Frequenz im oberen Teil des Mittelwellenbereiches eingestellt ist. Nun schalte auch das Grundig-Radio auf Mittelwelle. Wenn dieses auf eine Frequenz eingestellt wird, die etwa 460 kHz niedriger liegt, muss im zweiten Radio ein sogenannter Leerträger empfangen werden, also wie ein Sender, der gerade Stille sendet. Wenn das der Fall ist, schwingt der Oszillator auf der richtigen Frequenz.

Lutz

Hallo Lutz!

Gerade habe ich deinen Tipp befolgt. Der Oszillator funktioniert. Wenn ich am Senderrad des Radios mit dem defekten AM-Bereich in dem von dir genannten Bereich drehe, schlägt das magische Auge an meinem Zweitradio aus und erzeugt Stille.

Hallo Herbert!

Da ich leider keinen solchen Widerstand besitze, habe ich nur Lutz' Tipp befolgt.

Gruß Jan

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Damit wäre geklärt, dass es nicht am Oszillator liegt.

Dass es Deutschland keine LW- und MW-Sender mehr gibt, hast Du berücksichtigt? Auf Mittelwelle ist deshalb tagsüber je nach Standort nichts mehr zu empfangen. Nach Einbruch der Dunkelheit sind allerdings ein paar Dutzend ausländische Sender zu empfangen (wenn das Radio in Ordnung ist).

Die Fehlerursache liegt also im ZF-Teil oder im Bereich der Eingangskreise. Ich würde nun eine Messstrippe nehmen und damit das Steuergitter der ECH81 (Stift 2) antippen, während das Radio auf einen der AM-Bereiche geschaltet ist. Wenn das zu starken Geräuschen führt, sind die ZF und der AM-Demodulator grob in Ordnung, und der Fehler ist im Bereich der Eingangskreise zu suchen. Das sind im Schaltplan unten links die Bauelemente zwischen R1 und C8. Wenn das Radio auf keinem der AM-Bereiche etwas empfängt, halte ich folgende Ursachen für am wahrscheinlichsten:
- eine Unterbrechung an C15 oder dem Kontakt 14b-14c der UKW-Taste,
- einen Kurzschluss von C8 (Drehko für AM-Vorkreise),
- eine Unterbrechung am Kontakt 12 a-b-c der Kurzwellentaste,
- einen Masseschluss in diesen Bereichen.

Lutz

Hallo Lutz!

Auf keinem der AM-Bereich kommt etwas heraus. Kurz nach dem einschalten etwas knistern, auch wenn man nicht am Senderrad dreht und nach einigen Sekunden erlischt das knistern.
Natürlich habe ich bedacht, dass dort erst abends was los ist. Ich höre am Abend gerne Mittelwelle mit Opas 3198. Das 5019 ist auch dann nach wie vor tot.

Gruß Jan

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Wenn ich Pin2 der ECH81 antippe und die Lautstärke etwas hochdrehe, knispelt es ganz leicht in den Lautsprechern, also alles in Ordnung!?

C15 hat keine Unterbrechung. An den Kontakten 14b 14c der UKW-Taste ist laut Schaltplan auch alles in Ordnung.

Drehko ist doch der Kasten oberhalb des Chassis mit den runden Metallplatten!? Kann keinen Kurzschluss feststellen. Der eine Draht der vom KW-Schalter nach oben zum Drehko führt, lag an dem Schiebestück des KW-Schalters an, aber dieses ist ja aus Kunststoff. Also auch hier alles in Ordnung.

An den Kontakten 12a-b-c ist ebenfalls alles in Ordnung. Keine Unterbrechung oder Kurzschluss. Alles so wie im Schaltplan.

Kurschlüsse in den benannten Bereich konnte ich ebenfalls nicht festellen.

Aber der Kontakt 14h des UKW-Schalters hat keine Verbindung zu Pin 1 der ECH81. Der Kontakt ist frei, aber mit Lötzinn versehen und es scheint so, als wäre da mal ein Draht angelötet gewesen. Pin1 der ECH81 liegt stattdessen auf Kontakt 14i des UKW-Schalters, was laut Schaltplan falsch ist. Ist hier womöglich der Fehler?

Gruß Jan

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Ein leichtes Kraspeln reicht nicht. Das muss schon ordentlich krachen.

Es liegt also ein Fehler im ZF-Teil vor. An den Röhren oder ihren Betriebsspannungen liegt es nicht, denn sonst würde auch UKW nicht funktionieren. Röhrentausch und Spannungsmessungen werden Dich also nicht weiter bringen.

Wiederhole mal den Test an Stift 2 der Röhren EF89 und EF80. Dadurch kannst Du ggf. bestimmen, in welcher Stufe der Fehler liegt.

Lutz

Es kraspelt auf allen Röhren gleich wenig. Je höher ich die Lautstärke drehen umso lauter wird das kraspeln und geht dann über in ein krachen.

Gruß Jan

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