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Nordmende Carmen 55 https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=25252 |
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Autor: | andreas1962 [ Mi Nov 16, 2016 21:40 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Hallo Alex, herzlich willkommen im Dampfradioforum (DRF). Dein Nordmende Carmen ist eine gute Reparaturbasis, gerade für Einsteiger. Deine Bilder zeigen auf der Chassis-Unterseite etliche Papierwickelkondensatoren. Diese sollten ersetzt werden, Anleitung findest Du dazu hier im Forum angepinnt. Der Selengleichrichter (diese schwarze Säule) kann später erneuert werden, diese Teile werden fast immer hochohmig, dann sind die Anodenspannungen etwas zu niedrig. Schaltbild kann ich heraussuchen, ist aber auch bei Radiomuseum.org oder bei GFGF.org herunterladbar. Ist die Vernietung des Netztrafos noch komplett? Diese Messingnieten reissen bei einigen Nordmende Radio ein. Ersatz durch M3-Gewindestangen. Schön, dass das magische Auge EM34 noch leuchtet. Original-Ersatz ist furchtbar teuer, daher bauen viele auf die russische 6E5C um. Du kannst Dir hier verschiedene Reparaturberichte durchlesen (Elektrik, Holzgehäuse...) und dann zur Tat schreiten. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Werkzeug und Lötkolben und zumindestens ein Multimeter sollte vorhanden sein. Viele Grüße und viel Erfolg, andreas |
Autor: | SABA78 [ Mi Nov 16, 2016 22:26 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Diese "Verspiegelung" dürfte das sein, was man Getter nennt. Das wird beim Herstellen der Röhre mit "eingebaut". Solange das so schön spiegelt, erkennt man, dass die Röhre keine Luft gezogen hat. Wäre statt dem Spiegel nur noch eine milchige und durchsichtige Trübung, dann hätte die Röhre Luft gezogen und der Getter hätte mit dem Sauerstoff reagiert. Ob die Röhre noch gut oder verbraucht ist, kann man sonst von außen meistens nicht erkennen. Aber Röhren sind selten der Grund, dass ein Radio überhaupt nichts mehr macht. Ich überprüfe bei Erhalt von Radios mit unbekannter Historie zuerst die Sicherung. Ist sie erneuert, stimmt der Wert... Das lässt oft schon auf das Vorleben schließen. Wie sind deine elektrotechnischen Kentnisse ? Kannst Du mit einem Multimeter umgehen? Weißst Du was der Unterschied zwischen Strom und Spannung ist ? Wenn ja, dann lässt sich mit Hilfe des Forums schon einiges bewerkstelligen. Hoffen wir mal, dass der Trafo und der Ausgangsübertrager nicht defekt sind. Das wäre dann schon eine größere Baustelle, die aber bei einem Nordmende Carmen auch zu schaffen wäre. Beim Gehäuse sieht das schon schwieriger aus. Auf dem Foto scheint das Furnier noch gut zu sein. Die Lackabplatzungen auf der Oberseite dürften sich nicht ausbessern lassen. Da wirst Du entweder mit leben oder neu beschichten müssen. Es gibt hier aber Gehäusespezialisten, die schon wahre Wunder vollbracht haben. Auf deren Meinung bin ich gespannt viele Grüße und auch von mir herzlich Wilkommen beim DRF! |
Autor: | Hobbybastler [ Do Nov 17, 2016 12:34 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Hallo Alex, schalte bitte das Gerät vor dem Ersatz der verdächtigen Kondensatoren nicht mehr ein, es könnte sonst zu Folgeschäden kommen. Es wäre (leider) nicht das erste Gerät, bei welchem der Trafo oder Ausgangsübertrager infolge eines durchgehenden Kondensators abraucht. Evtl. kannst Du uns ja auch mal Deinen Wohnort nennen. Dann kann Dir ggf. ein in der Nähe wohnender Kollege aus dem Forum unter die Arme greifen. Grüße Martin |
Autor: | shikus [ Do Nov 17, 2016 20:32 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Danke ersteinmal für die nette Begrüßung. Bevor ich einfach so mit dem Löten anfange, würde ich wissen wollen an welchen Bauteilen es liegen könnte, dass das Radio stumm bleibt. Unendliche Geldreserven habe ich leider nicht. Welche Kondensatoren sollte man denn einlöten? Elektrolyt oder Keramik? Oder gar andere? Finde ich alles was ich brauche bei Conrad bzw. Reichelt? Ich wohne übrigens im niedersächsischen Oldenburg. *edit Ich habe jetzt einfach mal was zusammen gesucht beim AntikradioRestored Shop. Vielleicht könnt ihr mir ja sagen ob ich da auf dem richtigen Weg bin. Ich habe laut Schaltplan 14 Papierwickelkondesatoren. Allerdings finde ich keine identischen Kondensatoren, sondern welche mit höheren Spannungsangaben. Code: Schaltplan Webshop
2 x 0,025µF/125V 0,025µF/630V schwarz 3 x 0,05µF/125V 0,056µF/630V schwarz 3 x 5000pF/125V 5000pF/630V schwarz 1 x 0,01µF/125V 0,01µF/400V schwarz 1 x 0,1µF/500V 0,1µF/630V schwarz 1 x 100pF/500V radial 100pF/630V 1 x 0,01µF/500V 0,01µF/630V schwarz 1 x 1000pf/500V 1000pF/1000V schwarz 1 x 0,0µF/125V den habe ich nicht gefunden |
Autor: | Hobbybastler [ Do Nov 17, 2016 21:15 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Hallo Alex, warum das Radio stumm bleibt, lässt sich leider so auf die Ferne nicht sagen, das kann viele Ursachen haben! Zunächst wäre mal ein Schaltplan hilfreich. Und damit wären wir schon beim 'eingemachten'! Kannst Du solche Schaltpläne lesen? Falls nein, solltest Du wirklich ein Mitglied in Deiner Nähe um Unterstüzung bitten. Axiale Folienkondensatoren, und solche verwende ich immer, bekommst Du bei 'Antik-Radio-Restored', Reichelt oder Conrad hat diese axialen Typen leider nicht. Kritisch ist im übrigen die Bauart, welche auf Deinem letzten Bild rechts unten zu sehen sind, diese mit den braunen Papierbanderolen. Einen einfachen Test, welchen Du ohne das Gerät unter Spannung zu setzen machen kannst, ist die Durchgangsprüfung der Heizfäden der Röhren. Dazu die Röhren eine nach der anderen aus der Fassung ziehen. Heizung ist an allen Novalröhren Pin 4 und 5. Zählweise ist von unten, an der Lücke, an welcher ein Stift zu fehlen scheint, links beginnend im Uhrzeigersinn. Du sagtest, dass die ECH81 augenscheinlich nicht glimmt? Dann fang mit dieser an. Wenn nämlich die ECH81 ausfällt, geht in den meisten Fällen gar nichts mehr. Sollten die Kontaktstifte stark oxidiert sein, kannst Du sie vorsichtig mittels Glasfaserradierer oder feinem Schleifpapier reinigen. Grüße und viel Erfolg Martin |
Autor: | Erik [ Fr Nov 18, 2016 1:45 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Mal ganz simpel beim Lautsprecher anfangen. Nicht selten sind die abgeklemmt weil da jemand eine externes Gerät dran angeschlossen hatte (den Kassettenrekorder zB). Aber wie schon gesagt; "warum springt mein Auto nicht an", kann dir keiner am Telefon beantworten. Ganz wichtig: Geh bloß nicht mit Kontaktspray in die Röhrenfassungen rein! Diese Fassungen bestehen aus mehreren Lagen Pertinaxplättchen. Gehst du da mit Kontaktspray rein, zieht das Zeugs zwischen die Lagen und verursacht da Kriechströme. Du wirst irgendwann auf einen zu wechselnden Kondensator mit drei Anschlussdrähten stoßen. Da ist eine Abschirmung drum. Die kannst du selbst herstellen indem du Klingeldraht drum wickelst. Ich meine, es könnte auch ein Kondensator drin sein, in dem ein Widerstand und der C in einem "Wickel" sitzen. Da musst du den Schaltplan bemühen. |
Autor: | Klarzeichner [ Fr Nov 18, 2016 8:34 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Hallo in die Runde, weia, was sind denn das wieder für Ratschläge? Anstatt dass ihr fragt, was das "Radio ist stumm" genau bedeutet - gar kein Geräusch, nur leichtes Brummen, Fingerprobe an der TA-Buchse ergibt welches Ergebnis -, wird hier geraten, die Heizfäden durchzumessen. Unzweckmäßiger und praxisferner geht es nicht. Der arme Threadopener. - - - - - - Lieber Shikus, Spannungsmessungen nach Schaltbild sollte man wenigstens durchführen können, nachdem folgende Fragen geklärt sind: Bleibt der Lautsprecher völlig stumm (kein leichtes Brummen, Rauschen, Knacken beim Betätigen der Tasten?) Wenn ja: Betriebsspannung fehlt oder Lautprecher oder seine Zuleitung unterbrochen. Wenn nein, also Geräusche vorhanden: Gerät auf TA schalten und mittels Scharubenzieher o.ä. die drei Pins der TA-Buchse berühren. Lautstärkeregler dabei halb auf. Kräfitges Brummen bei einem der Pins ja oder nein? Bitte berichten. Reicht dein Kenntnisstand zu Spannungsmessungen? Wenn nicht, suche dir einen (Hobby-)Fachmann in deiner Nähe. Ansonsten weiter hier im Forum. Beobachtungen wie "die Röhre X sieht komisch aus" sind nicht zielführend. Und das Glühen der Katode ist nicht bei allen Röhrentxpen auf den ersten Blick sichtbar. Es wird schon werden! Gruß Stefan |
Autor: | shikus [ Fr Nov 18, 2016 17:09 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Das Innenleben ist unangetastet gewesen. Da hat keiner versucht irgendwas an- oder abzuklemmen. Der Lautsprecher gibt gar keinen Ton von sich. Weder beim Umschalten der Tasten, noch beim Sendersuchlauf. Das magische Auge reagiert aber scheinbar schon. Es verändert sich je nachdem auf welcher Frequenz ich mich gerade bewege. Meine Kenntnisse in Sachen Spannungsmessen sind quasi nicht vorhanden. Das heißt aber nicht, dass ich das nicht lernen könnte oder wollte. Bevor ich irgendwas neues mache, versuche ich schon durchaus mich zu informieren wie ich alles richtig angehen könnte. Der Vorbesitzer meinte ja zu mir, dass es von einem auf den anderen Tag nicht mehr funktionierte. |
Autor: | andreas1962 [ Fr Nov 18, 2016 19:29 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Hallo Alex, Den Staub aus dem Radio kannst Du mit einem Staubsauger auf kleine Leistung gestellt und einem Pinsel vorsichtig entfernen. Hier ein Link zum Schaltbild, falls das hier erlaubt ist: http://85.144.220.212/nvhr/Nordmende_Carmen55.pdf Kannst Du Schaltbilder lesen? Sind Dir die Schaltsymbole vertraut? Dann könntest mit Deinem Multimeter die Gleichspannungen der NF-Endstufe nachmessen. Aber vorsichtig zu Werke gehen, vielleicht die Mess-Klemmen (falls vorhanden) an die zu messende Stelle setzen und dann das Radio einschalten, falls Du keine Erfahrung mit Mess-Arbeiten hast. Masse des Multimeters (die schwarze Leitung) an das Chassis, die Signal-Leitung (rote Leitung) an die jeweils zu messende Stelle (Bauteil-Anschluß, Röhrenfassung-Pin usw.). Hier die zu erwartenden Spannungen an der Endröhre EL84 an der Röhrenfassung von unten gesehen, wenn Du die Lücke ohne Pin unten hast: Links Pin 1 innere Verbindung (dieser Pin sollte frei sein), dann im Uhrzeigersinn weiter, Pin 2 ist das Steuergitter, hier sollte keine Gleichspannung anliegen, falls Du hier eine kleine Gleichspannung misst, ist vermutlich der Koppelkondensator durchgeschlagen. Pin 3 Katode/Bremsgitter, hier sollte die Spannung ca. 7V betragen. Pin 4 und Pin 5 sind die Heizanschlüsse der Röhre mit 6,3V Wechselspannung. Pin 6 innere Verbindung (dieser Pin sollte frei sein), Pin 7 Anode, hier sind ca. 270V zu messen. Pin 8 innere Verbindung (dieser Pin sollte frei sein), Pin 9 Schirmgitter, hier sind ca. 245V zu messen. Es kann sein, dass ein nach Röhrendatenblatt freier Pin als Lötstützpunkt für andere Bauteile genutzt wird. Die Anschlußbelegung der verschiedenen Röhrentypen findest Du hier: http://www.tubedata.org/ Falls eine der aufgeführten Spannungen nicht vorhanden ist oder stark abweicht, ist hier der Fehler für die fehlende Tonwiedergabe zu suchen. Einfache Überprüfung der eingebauten Lautsprecher: bei ausgeschaltetem Radio eine Batteriespannung von ca. 3-4 Volt kurz an den Zweitlautsprecheranschluß halten. Dann muß es ein kurzes Knack-Geräusch im Lautsprecher geben. Der Zweitlautsprecheranschluß ist bei diesem Radio zu den eingebauten Lautsprechern parallel geschaltet. Es gab auch Nordmende Radios mit "hochohmigen" Lautsprecher-Ausgängen. Diese waren an der Primärseite des Ausgangsübertragers angeschlossen. Ist bei Deiner Carmen 55 nicht der Fall (ist wegen Berührungsschutz auch besser so). Wenn gewünscht, können wir so fortsetzen. Viele Grüße andreas |
Autor: | Erik [ Sa Nov 19, 2016 8:52 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
shikus hat geschrieben: Der Vorbesitzer meinte ja zu mir, dass es von einem auf den anderen Tag nicht mehr funktionierte. Der Lautsprecher ist also absolut tot, kein Knacken beim Umschalten, kein Rauschen, gar nix? Das "riecht" natürlich schon nach defektem Ausgangsübertrager. Aber schliess doch mal einen Behelfslautsprecher an der Buchse hinten an, schau mal, was dann kommt. Manchmal gibt es auch einen Bruch im Draht innerhalb der Isolierung. Hatte ich tatsächlich auch mal hier auf dem Tisch. Ich meine, eigentlich solltest du jetzt nicht weiter testen bevor nicht die kritischen Cs ausgetauscht sind. Aber wenn der Ausgangsübertrager defekt sein sollte, lohnt sich das Wechseln ja nicht. |
Autor: | mnby101 [ Sa Nov 19, 2016 10:37 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Hi Erik, jetzt wüsste ich aber doch gerne warum ausgerechnet der Ausgangsübertrager defekt sein soll wenn es beim umschalten nicht im Lautsprecher knackt. Der AÜ ist bei alten Röhrenradios sehr selten defekt, viel wahrscheinlicher ist doch eine fehlende Anodenspannung, Ursachen sind hier meist ein defekter Gleichrichter oder ein durch einen Kurzschluß (defekte Kondensatoren) abgerauchter Siebwiderstand (zwischen dem Lade und Siebelko). Da Alex nicht gerade mit dem notwendigen Wissen gesegnet ist sollte er sich Hilfe bei einem erfahrenen Forenmitglied suchen. Die Gefahr die Spannungen von mehreren hundert Volt für Leib und Leben bedeuten sollte auch nicht unerwähnt bleiben. |
Autor: | röhrix [ Sa Nov 19, 2016 11:07 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
Hallo in die Runde, wenn ich mir die Bilder genau ansehe, sieht die EL84 weiß aus. Das kann natürlich ein Staubüberzug sein, sie könnte aber auch Luft gezogen haben und damit funktionslos sein. Da das MA ja Veränderungen zeigt, wenn er die Frequenzen wechselt, liegt der Fehler m. E. in der Endstufe (EABC80, EL84, AÜ). LG Ralph |
Autor: | Erik [ Sa Nov 19, 2016 12:07 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Nordmende Carmen 55 |
mnby101 hat geschrieben: Hi Erik, jetzt wüsste ich aber doch gerne warum ausgerechnet der Ausgangsübertrager defekt sein soll wenn es beim umschalten nicht im Lautsprecher knackt. Ich hatte das mal hier. Und das war auch der einzige Fall, wo so reinweg überhaupt nichts im Lautsprecher zu hören war. Ich habe mich allerdings recht ungeschickt formuliert; sagen wollte ich, _wenn_ der AÜ kaputt sein _sollte_, dann erübrigt sich das Wechseln der Cs. |
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