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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Blaupunkt 5W86 defekt

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 Betreff des Beitrags: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2016 23:10 
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Ich habe vor 26 Jahren ein "altes kaputtes Radio" vor einer Müllpresse gerettet, ohne Grundwissen von alten Radios, aber der optische Zustand war ok,
auffällig war für mich damals die ungewöhnliche Form mit einer Walzenskala und Holzknopf zum Senser einstellen.

Die ehemalige Besitzerin erzählte mir, dass das Radio von Ihrem Vater war,
und Anfang der 60er Jahre an einem heißen Sommertag mit Qualm und Gestank seinen Dienst verweigerte.
Aus Zeitmangel habe ich das Gerät im Kellerregal unter einer
kuscheligen Decke versteckt und vergessen :roll:

Nun, 26 Jahre später, habe ich es wiedergefunden :super: und den festen Vorsatz, das Ding wieder zum Laufen zu bringen.
Ist ein 5W86 vom Hersteller Ideal (später Blaupunkt)
Dateianhang:
DSC_0483.JPG
DSC_0483.JPG [ 135.73 KiB | 8448-mal betrachtet ]

Das Gehäuse ist grob in Ordnung, auch wenn das Gerät seit über 50 Jahren defekt in Kellern stand, war es natürlich vorher 30 Jahre in Betrieb, mit den typischen Gebrauchsspuren, Kratzern, Wasserflecken. Aber es ist zumindest noch komplett, alle Bedienknopfe vorhanden, Rückwand vorhanden. Nach Öffnen der Rückwand fand ich im Gerät einen "Schuhkarton, Damenslipper größe 38 von 1960. Darin leider keine verstecke DM-Millionen, aber immerhin ca. 20 teilweise optisch unbenutzte Röhren diverser Typen.
Dateianhang:
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DSC_0484k.jpg [ 178.04 KiB | 8448-mal betrachtet ]


Nach ablöten diverser Kabel , demontage der Bedienknöpfe war das Chassis dann recht unkompliziert auszubauen.
Dateianhang:
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DSC_0500.JPG [ 174.02 KiB | 8448-mal betrachtet ]


Die Staubschicht im innern war beeindruckend. Auch die Hinterlassenschaften von einigen hunderten Spinnenpopulationen.
Ein geplatzter dicker Kondensator kam auch direkt zum Vorschein.
Dateianhang:
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DSC_0505.JPG [ 141.76 KiB | 8448-mal betrachtet ]


Gestern habe ich dann bissel den Pinsel geschwungen, und mal grob gereinigt. Danach sah das alles nicht mehr ganz so schlimm aus, vielen was auf den ersten Blick wie total verrotet aussah, stellte sich auf den 2. Blick als gar nicht so schlimm raus.
Dateianhang:
DSC_0517.JPG
DSC_0517.JPG [ 167.4 KiB | 8448-mal betrachtet ]


Der Teil unter dem Chassis war nicht mal eingestaubt. Dank der tollen "Experimentier-Lochplatinen" erkennt man auch gleich den perfektionistischen Aufbau, alles so schön übersichtlich und strukturiert :mrgreen: :mrgreen:
Und viele schöne Teerbomben verschiedenster Hersteller, die meisten Original, aber auch diverse Austauschdinger aus dem Zeitraum 50er Jahre, teilweise mit aufgedruckten Datum (1956)


So das wars erstmal für den Anfang, ich werd morgen dann mal einige Deteilbilder posten, zu Fragen die ich so haben.
Grade alte Bauteile und passenden Ersatz finden ist nicht immer leicht, besondern für Laien wie mich :roll:

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lg Karsten

Erfahrungen sind etwas ganz tolles, leider macht man sie immer erst kurz nachdem man sie gebraucht hätte...


Zuletzt geändert von Nutzi am Mi Dez 07, 2016 23:20, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2016 23:15 
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Mal noch das Bild von der Chassiunterseite mit den Lochplatinen nachgereicht, man kann leider nur 5 Bilder pro Posting...

Dateianhang:
DSC_0507.JPG
DSC_0507.JPG [ 168.07 KiB | 8445-mal betrachtet ]

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lg Karsten

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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2016 23:30 
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Hallo,

ein sehr schönes und auch recht altes Radio aus den 1930er Jahren. Aus meiner Sichtweise heraus käme, wenn überhaupt, nur eine sehr behutsame Instandsetzung in Frage, um den Zustand so gut wie möglich zu erhalten.

Soll das Gerät wieder wie damals spielen ohne die Optik im Innenleben zu verändern, sollte man z.B. über eine Neubefüllung der defekten Kondesatoren nachdenken.

Das ist aber reine Geschmackssache.


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 0:11 
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Hallo Nutzi,

schönes Gerät, würde ich auch so original wie möglich belassen.
Vielleicht würde ich auch nur von außen aufarbeiten und den
Rest so lassen, auch ohne das es wieder "läuft" .
Schau mal hier nach: http://www.welt-der-alten-radios.de/aus ... 1-868.html

Ich habe mir vor 3 Jahren eine etwas ältere Kiste gegönnt. Da
wollte ich aber schon wegen der besonderen Technik die Kiste
wieder zum Laufen bringen. Es ist ein französischer Überlagerungs-
empfänger mit einer "Bigrille" A441N als selbstschwingende Misch-
stufe. Ich habe gerade nicht die Bilder vom Ausgangszustand da,
aber es hat ordentlich Zeit gekostet, viele Teile nachzubauen
(weil sie fehlten) und erstmal die Röhren zusammen zu bekommen.
Zur Zeit habe ich Nachtschicht und mal wieder daran gearbeitet.
Ab und zu muß man mal Pause machen um den Kopf frei zu bekommen,
zu viele Details die im Laufe des Wiederaufbaus gelöst werden mussten.
Hier mal ei paar Bilder vom fast fertigen Zustand, also das Chassis
ohne die Truhe drumherum ......

Bild
Bild
Bild
Bild
Bild

Das Chassis steht auf dem Kopf und die Röhren sind noch nicht gesteckt.
Wo man auf dem ersten Bild den Metallbügel sieht kommt die Gitterbatterie
´rein und davor stecken dann insgesamt 5 Röhren nebeneinander.

Gruß,
RE 084
(Hans)

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RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg :mauge:


Zuletzt geändert von RE 084 am Do Dez 08, 2016 0:31, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 0:17 
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Hans... - Chapeau. Eine Augenweide! :super:


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 0:40 
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Hallo Herbert,

ja, das muß es auch sein, bei der Arbeit die drinsteckt und den über 300 Euros an Kohle ... !

Vierkantdraht.... selbst gewalzt und verzinnt,
Spulenfilter........selbst gedreht und gewickelt, pro Kammer 400Wdg
Schrauben........ aus Holzschrauben geschnitten (wegen dem Halbrundkopf, eine fehlt noch)
Schwingkreiskörper, die großen, selbst geklebt
Vernier-Kondensatoren.... neu gebaut
Rändelmuttern....selbst gedreht
Kondensatoren und Widerstände.....selbst gebastelt. Aus 2 Messingkappen und Plasteröhrchen

Googel mal nach dem Begriff Azuredyne, da findest Du auch im Wesentlichen den Schaltplan
von meiner Kiste, den habe ich von dort übernommen und etwas angepasst.

Gruß,
RE 084

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RE 084 heisst Hans und kommt aus 41844 Wegberg :mauge:


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 7:01 
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Denke mal hier geht es um das Blaupunkt und daher zurück zum 5W86.

Der Erhaltungszustand Deines Exemplars ist als gut zu bezeichnen.
Dein Problem im Augenblick ist allerdings weniger der geplatzte Blockkondensator. Bei Blaupunktradios dieser Baujahre ist ein anderes, viel schlimmeres Problem sehr verbreitet. Zinkpest.
Die äußert sich zuerst im Umschalten des Wellenschalters und hier auch noch im drehen der Skale. Versuche hier nichts mit Gewalt. Bei meinem Exemplar musste ich alles zerlegen, säubern ersetzen und wieder zusammenbauen. Das war logischerweise nicht an einem Nachmittag getan. Weiterhin kannst Du das Gerät dann später nach Kordelwiderständen absuchen. Diese sind zu ersetzen. In den Filtern war nach meiner Erinnerung "Hescho" verbaut (dazu später dann mehr). Und erst dann, also viel später, kannst Du Dich mit den eigentlichen, üblichen Problemkindern befassen - den Papierkondensatoren.
Wenn es geraucht und gestunken hat schaue mal unter der Netzröhre (AZ1) nach. Da sind zwei Kondensatoren versteckt die für solche Dinge sehr gut in Frage kommen. Die haben jeweils 5nF.

Zum Schluß noch eine "Warnung".
Das Gerät wird als sehr hochwertig gehandelt (hast Du sicherlich schon in der Bucht über die Jahre beobachtet). Wir reden da von Deinem Zustand von mehreren Hundert Euro.
Das ist einerseits der Seltenheit, dem Design ("Ein Blaupunkt!") und auch der Technik geschuldet.
Wenn Du Dir das alles als Erstprojekt nicht zutraust stelle das Gerät erstmal zurück bis es soweit ist. Hier ist es nicht damit getan ein paar Kondensatoren auszutauschen und dann auf Erfolg zu hoffen.
Wenn hier etwas schiefgeht, was dann endgültig ist, hast Du ein echtes Problem. Selbst Schlachtgeräte gehen in der Regel immer im satten dreistelligen Bereich über die Bühne - so man eines bekommt!

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 10:53 
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Danke für die Hinweise und Anregungen. Natürlich soll der Zustand so nah wie möglich original bleiben. Momentan mache ich außer Bestandsfeststellung und vorsichtiger Grundreinigung erstmal garnichts. Dass das Gerät kein billiges Massenprodukt ist, war mir klar, grade aus diesem Grund habe ich mich hier im Forum angemeldet.
Meine Erfahrungen im Bereich Röhrenradios und Restauration sind gleich Null, ansonsten ist mein technisches Verständnis in Ordnung, ich kann Schaltpläne halbwegs lesen, Bauteile erkennen, eine größere Schaltung verstehen ist allerdings für mich höhere Magie :roll: . Ich arbeite im Servicebereich in der Heizungsbau, ein Multimeter und ein Lötkolben sind mir nicht unbekannt, ich habe kein Problem Relais oder Transistoren irgendwo auszulöten und zu ersetzen, also praktisches Grundwissen ist schon vorhanden, allerdings eher an heutiger Technik.

Das die Mechanik des Blaupunkt das eigentlich größte Problem darstellt, hab ich schon mehrfach gelesen. Im vergleich zu vielen anderen Geräten ist mein Ersteindruck davon jedoch recht positiv.
Auch ist der mechanische Teil für mich persönlich zwar viel aufwändiger aber leichter zu realisieren, da ich in diesem Bereich schon viel gemacht habe, und auch das passenden Werkzeug vorhanden habe, zur Not kann ich auch Scheiben oder Zahnräder mit Drehbank oder 3D-Drucker nachbauen. Auf jeden Fall ist Lösung der Mechanikproblem für mich einfacher zu lösen als Elektrische. Am Ende ist irgendwo ein Kurzschluß der lokalisiert werden muß oder ein defektes Netzteil für mich das größere Problem, da werde ich eure Hilfe brauchen. Natürlich bin ich auch für Tips im Mechankbereich dankbar,.
Mechanisch ist alles komplett, und otisch nicht defekt, die Seilzumechanik des Skalenanzeigers funktioniert ohne Probleme, eine leichte Schwergängigkeit ist natürlich gegeben. Die 2. Mechanik, die
mit der Steuerkette für die Frequenzbereichumschaltung und die Walzenskala eher problematisch, zumal der zugehörige Drehknopf in der Kupplung zur Welle aufgebogen ist, so daß der Knopf drehbar ist, ohne die Welle mitzunehmen. Erste Überprüfung der einzelnen Umlenkrollen der Kette haben gezeigt, das hier eigentlich alles ok ist, mit Ausnahme der Schaltwelle, das ist soeine Art nockenwelle mit ca. 20 Kontakten, die in jeweils 90° Schritten gedreht werden kann und dann z.B. 4 Schalterkontakte schließt und 5 andere öffnet. Gleich vorab, natürlich werde ich da kein WD40 reinsprühen !
Auf den 2.Blick sind auf jeden fall Verschleißspuren zu sehen, also die Nocken der Welle haben teilweise Riefen, auf jeden Fall aber ist dieser Nockenschalter so schwergängig dass ich an diesem Punkt nicht weiter versucht habe da was zu bewegen. Wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen, dass das Teil ausgelötet und ausgebaut werden muß, was sich wahrscheinlich megescheiße machen lässt, da die Schaltwelle 30cm lang ist und fast durch das ganze Radio verläuft, einschließlich allem möglichen Krempel der da drübergelötet wurde. Ich wede heute Abend mal einige neue Bilder machen.

@Hans Saubere Arbeit, da will ich auch mal hinkommen, warscheinlich nicht ganz so perfekt, aber halt so original wie möglich.

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lg Karsten

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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 17:13 
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Der Wellenschalter an der Seite muß logischerweise im Endeffekt leichtgängig sein. Wenn Du Dir die Mechanik bei ausgebauten Chassis von vorn anschaust, wirst Du ein paar Kegelräder sehen. Diese und die gesamte Mechanik dort ringsum ist aus Zinkdruckguß. Hier sitzen meist die Probleme. Weiter wirst Du dann erkennen das man die Umschaltung der Skale (Kettentrieb) un die des Wellenschalters trennen kann. Dies sollte als erste Maßnahme geschehen (alles vorher skizzieren und photographieren!!). Erst jetzt kann man untersuchen woran das ganze liegt mit der Schwergängigkeit.
Das Modul Wellenschalter/Bandfilter auszubauen ist eigentlich nicht schwer und in meinen Augen bei Blaupunktradios dieser Bauart immer sehr empfehlenswert. Ich hatte das bei meinem auch und auch dabei gleich den Dreko mit abgebaut und leichtgängig gemacht. Der Skalenzug (Stahlseil) war bei mir sowieso defekt und wurde dann später ersetzt. Auch musste ich dann noch den Magneten für den "blauen Punkt" (Skalenzeiger) verstärken.
Sind so Sachen die mir dazu gerade auf Anhieb einfallen. Da sind aber noch tausend andere Sachen gemacht worden.
Du hast Glück, das Dein Chassis zumindest auf den ersten Blick nicht dramatisch verbastelt worden ist. Das war bei meinem leider völlig anders.
Von daher steht einem Neubefüllen der alten Kondensatorhüllen nichts im Wege. Aber das ist einen Geschichte, die erst später dran sein sollte. Wie gesagt, meine Herangehensweise wäre hier zuerst Mechanik, dann abklären ob die wichtigsten Komponenten intakt sind (Trafos, Lautsprecher etc), dann den elektrischen Teil und dann die Optik.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 18:41 
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paulchen hat geschrieben:
Bei Blaupunktradios dieser Baujahre ist ein anderes, viel schlimmeres Problem sehr verbreitet. Zinkpest.


Ja, habe ich teilweise auch massiv !
Dateianhang:
Schwungscheibe.jpg
Schwungscheibe.jpg [ 159.85 KiB | 8326-mal betrachtet ]



paulchen hat geschrieben:
Wenn es geraucht und gestunken hat schaue mal unter der Netzröhre (AZ1) nach. Da sind zwei Kondensatoren versteckt die für solche Dinge sehr gut in Frage kommen. Die haben jeweils 5nF.


Beide nicht mehr vorhanden, ebenso wie die AZ1, stattdessen diese Bastellösung. teilweise auch freie Drähte unter der Röhre die vermuten lassen dass da was entfernt wurde. Deshalb sagte ich auch dass die Elektrik mir mehr sorgen machen wird. Nichts geht über nicht dokumentierte Änderungen. Ich hab vor Jahren mal im Winter bei -10° ein Kraftwerk rausgeschmissen, kleine Umverdrahtung an einem Schaltschrank, Alle Störausgänge vorher gebrückt, um bestimmte Schaltschrankteile freischalten zu können, alles 3 mal nachkontrolliert, und dann die Sicherung gezogen, und schon war Polen offen. Sicherheitskette ausgelöst, Notabschaltung Kraftwerk :wut:. Heißdampfanlagen von mehreren hundert Grad schaltet man nicht so einfach ein. Mit Anfahrprogramm bist du mit Glück und ohne anderen Problemen nach 6-8 Stunden wieder auf Leistung, im Gigawatt Bereich kost soein kleiner Ausfall einige hundertausend Euro :bier: .
Und das nur weil irgendjemand Spannung für ein kleines nachgerüstetes Relais von einem meiner Stromkreise gezogen hat, was natürlich nirgendwo im Plan dokumentiert wurde. Logisch, nicht schuldig, aber du bist der Depp der die Sicherung gezogen hat.
Dateianhang:
DSC_0548.JPG
DSC_0548.JPG [ 168.58 KiB | 8326-mal betrachtet ]
Dateianhang:
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DSC_0549.JPG [ 154.94 KiB | 8326-mal betrachtet ]

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lg Karsten

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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 19:04 
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Bei der Netzröhre tippe ich mal auf AZ11. Die ist von den Werten soweit mit der AZ1 identisch. Bis auf den Sockel halt... Aber das ist von der Sache überhaupt kein Problem. Die freien Drähte werden mal die Kondensatoren gewesen sein (zumindest die Anschlüsse derer).
Na ja, nun muß Dir (leide)r keiner mehr erklären, was Zinkpest ist. Drücke ich Dir mal die Daumen, das der Rest noch im brauchbaren Rahmen ist.
Ansonsten ist der Metaller in Dir gefragt...

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 19:16 
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Sieht brauchbar aus... :super: :super:
Scheinbar ist es eine gute Konservierungsmöglichkeit, irgendein stark harzhaltiges Öl auf Kettenräder zu verteilen, das Zeug wird so fest dass sich zwar nix mehr bewegt, aber zumindest kommt keine Luft ran und das Zeug gammelt nicht.


Dateianhänge:
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DSC_0547.JPG [ 174.62 KiB | 8307-mal betrachtet ]
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DSC_0542.JPG [ 158.52 KiB | 8307-mal betrachtet ]

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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 19:34 
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Wenn Du etwas "Druck" von der Mechanik für spätere Schaltversuche nehmen willst dann lockere mal diese Schraube.

Bild

Zinkpest kommt übrigens aus dem Inneren des Materials. Hat mit Luft von außen erstmal wenig zu tun.
Umwelteinflüsse können aber auch was dazutun (Temperaturschwankungen, Luftfeuchtigkeit).

Wie gesagt, versuche mal die beiden Mechaniken zu trennen um dann Weiteres zu testen.
Aber rein optisch - in der Tat - gutes Aussehen.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Blaupunkt 5W86 defekt
BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 20:44 
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Habe jetzt erstmal alles abgebaut was machbar war, die Sicht auf alles ist auch deutlich besser, der Nockenwellenschalter hängt an dem oberen Zinkgus gestellt, das kann man alles nach oben rausnehmen, das ist leichter als es auch den ersten Blick scheint. Die Kette habe ich auf der anderen Seite erstmal fixiert, damit sich dort nichts verstellt. Nahezu alle Kettenräder sind extrem verharzt und schwergängig, in der Summe von 5 -6 Rädern ist das dann unbeweglich. Die Schaltwelle ist garnicht so schlimm, nach Lösen der Feder dieser kreuzförmigen Rasterdingsbums (roter Kreis) kann man die Schaltwelle an der Welle händisch drehen. Zu schwer klar, aber die Hauptursache ist das verharzen der Mechanik davor.
Dateianhang:
DSC_0552.JPG
DSC_0552.JPG [ 165.58 KiB | 8281-mal betrachtet ]


Ansonsten keine gröberen Probleme an den Rädern und den Rahmenteilen, zumindest nicht in diesem Bereich. Die nächsten Bilder werden trotzdem ein paar Tage dauern, ich werde morgen mal alles fotografieren und beschriften und dann die Schaltwelle auslöten und ausbauen.

Paar Fragen allgemeine zu Säuberung und Schmierung.
Spricht was dagegen, Kleinteile wie Zahnräder per Ultraschall zu reinigen (Zinkguss )?
Die Wellen auf denen die Räder laufen mit harz und säurefreiem Öl ?
Die Stirnräder im Bereich der Zähne leicht fetten ?
Kette und Kettenzähne trocken ohne Schmierung ?
Die Kontakte der Schaltwelle vorsichtig reinigen, ansonsten nicht behandeln ?
Die Nocken der Schaltwelle reinigen, da würde ich wahrscheinlich PTFE Trockenschmierung mit Pinsel nur auch die Nocken auftragen.

Das wäre so das was ich aus dem Bauch raus machen würde, ich lasse mich gern verbessern !


Dateianhänge:
DSC_0554_k.jpg
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DSC_0553.JPG [ 161.5 KiB | 8281-mal betrachtet ]
DSC_0550.JPG
DSC_0550.JPG [ 155.97 KiB | 8281-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2016 21:17 
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Zitat:
Spricht was dagegen, Kleinteile wie Zahnräder per Ultraschall zu reinigen (Zinkguss )?

Ich würde es mit Petroleum machen. Löst altes Fett auch wunderbar.
Bei mir habe ich alles mit Instrumentenfett bestrichen wo es drauf ankam. Harzfreies Fett geht da auch.
Zitat:
Kette und Kettenzähne trocken ohne Schmierung ?

Siehe oben.
Zitat:
Die Kontakte der Schaltwelle vorsichtig reinigen, ansonsten nicht behandeln ?

Nach dem Reinigen musste ich meine teilweise noch nachjustieren. Das prüft man mit dem Durchgangsprüfer (Multimeter).
Zitat:
Die Nocken der Schaltwelle reinigen, da würde ich wahrscheinlich PTFE Trockenschmierung mit Pinsel nur auch die Nocken auftragen.

Gute Idee.

paulchen


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