Klarzeichner hat geschrieben:
Alle drei Phonokontakte hatten einen eigenen Trennkondensator (von 5nF, das war schon damals der vorgeschriebene Maximalwert), sodass Brummströme von der Plattenspielerchassismasse nicht am kap. Widerstand des Trennkondensators der kalten TA-Leitung Spannung abfallen ließ. (Verständlich?)
Wichtig zu wissen: Manche Hersteller ließen den Trennkondensator in der kalten TA-Leitung ganz weg, um das Brummen ganz zu eliminieren!! In diesen Fällen hängt das TA-System galvanisch am Radiochassis! Daher der Hinweis "Gefahr! Verwendet nur Tonabnehmer nach VDE" Beispiele hiefür sind alle Grundig-Allströmer!
Nicht nur Grundig. Ich habe auch Allströmer anderer Hersteller gesehen, bei denen das so ist.
Wenn ich mir manche Plattenspieler aus dieser Zeit anschaue, traue ich der mitunter sehr zierlich ausgeführten Isolation zwischen Signalmasse und Chassis keine zuverlässige Netzspannungstrennung zu, erst recht nicht nach 60 oder mehr Jahren. Außerdem sind die Anschlüsse des Tonabnehmersystems oft nicht gegen zufällige Berührung geschützt. Wenn man also versehentlich unter den Tonarm fasst, hilft nur die (hoffentlich vorhandene) "Standortisolierung" in Form eines Holzfußbodens, Teppichs oder ähnlichem.
Aber damit nicht genug. Vor einiger Zeit habe ich folgendes gefunden:
Dateianhang:
350-10_GW_Ausschnitt1.jpg
Der Ausschnitt stammt aus dem Schaltplan des Nordmende 350-10GW, eines Allströmers von 1952/53. Hier ein anderer Ausschnitt aus demselben Schaltplan, der beweist, dass das Radio wirklich keine Netztrennung hat:
Dateianhang:
350-10_GW_Ausschnitt2.jpg
Wenn das kein Fehler im Schaltplan ist, frage ich mich, wie man an diesem Radio jemals gefahrlos einen Plattenspieler betreiben konnte.
Lutz