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 Betreff des Beitrags: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Do Mär 09, 2017 21:36 
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Hallo zusammen,

nachdem mein Telefunken Andante S nun läuft, habe ich mich gleich auf ein zweites Röhrenradio gestürzt: Ein Saba Villingen 125.

Hier habe ich heute alle Problemkondensatoren (inkl. aller Elkos) getauscht. Manche "Malzbonbons" hatten bereits Löcher (auch der 4,7n-Kondensator direkt hinter dem Trafo, noch vor dem Gleichrichter). Die Sicherung war auch durchgebrannt. Deshalb habe ich zunächst den Leerlaufstrom des Trafos überprüft, um einen Windungsschluss auszuschließen. Der Ruhestrom lag bei ca. 80mA. Ich denke dieser Wert sollte passen.

Das Radio funktioniert nun prinzipiell, jedoch ist auffällig, dass nach ca. 1 Minute Betrieb der Sender (UKW) wegläuft.
Beim Messen habe ich festgestellt, dass die Spannung am Siebelko in dieser Zeit abfällt, weshalb ich zunächst den Gleichrichter als Ursache ausschließen wollte und eine 1N4007 + ca. 120Ohm Vorwiderstand eingebaut habe.

Leider änderte das nichts am Verhalten, weshalb ich nach und nach die Röhren zog. Dabei stellte sich heraus, dass wohl die ECL82 für den Spannungsabfall (durch zu hohen Strom) verantwortlich ist. Ich habe auch gleich danach die Kathodenspannung gemessen. Diese sollte laut Schaltplan ca. 12V betragen. Direkt nach dem Einschalten des Radios beträgt die Kathodenspannung ca. 14V, steigt aber dann auf ca. 18V an. Beim Drehen des Potis für die Tiefen (linkes Poti von vorne gesehen) steigt diese Spannung sogar bis auf ca. 25V an. Leider habe ich noch nicht gemessen, ob eine Gleichspannung am Gitter anliegt.

Aber ich denke, dieses Verhalten deutet auf eine defekte ECL82 hin, oder?


Grüße
Matthias


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Do Mär 09, 2017 21:41 
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Hallo Matthias,

als erstes solltest Du überprüfen, ob das Steuergitter gleichspannungsfrei ist.

Allerdings sollen ja die ECLxx immer wieder für Überraschungen gut sein.


Grüße

Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Fr Mär 10, 2017 11:49 
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Ich würde die ECL82 ziehen und mit einem hochohmigen Messgerät (Digitalmultimeter, Oszilloskop) die Spannung an Stift 3 messen. Sie muss 0 Volt betragen.

Liegt eine positive Spannung an, C37 (an Stift 9) einseitig ablöten. Ist die Spannung nun 0 Volt, muss C37 erneuert werden. Anderenfalls liegt an der Röhrenfassung ein Feinschluss zwischen den Stiften 2 und 3 oder auf der Platine ein Feinschluss zwischen den mit Stift 3 verbundenen Schaltungsteilen und einer Betriebsspanung vor.

Beträgt die Spannung 0 Volt, ist höchstwahrscheinlich die ECL82 selbst die Ursache.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Fr Mär 10, 2017 12:25 
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Ergänzend dazu noch eine Anmerkung:
Es ist leider nicht gerade selten, dass xCL82-Systeme einen Feinschluss zwischen Steuergitter (g1 L-System) und Kathode im aufgeheizten Zustand haben. Dadurch wird die Röhre im Arbeitspunkt ebenfalls verschoben, was zu einer erhöhten Kathodenspanung führt. Damit geht dann ebenfalls eine positive Steuergitterspannung einher!


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Fr Mär 10, 2017 16:17 
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Richtig, aber nicht bei gezogener Röhre. Deshalb die von mir vorschlagene Voegehensweise.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Mo Mär 13, 2017 16:04 
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Hallo zusammen,

ich habe eben die Messungen durchgeführt und bei eingesteckter ECL82 steigt die Spannung an Pin 3 auf ca. 2V an. Bei gezogener ECL82 liegt keine Gleichspannung an Pin 3 an => ECL82 höchstwahrscheinlich defekt, oder?

C37 hatte ich im Rahmen der "Kondensatorkur" sowieso schon getauscht.

Nur rein interessehalber: Könnte ich prinzipiell ohne speziellen Röhrenprüfer die ECL82 selbst irgendwie durch Messung prüfen?


Grüße
Matthias


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Mo Mär 13, 2017 16:20 
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Durch Messung der Spannungen an der Röhre und Vergleich mit den im Schaltplan angegebenen Sollwerten kann man in vielen Fällen, so auch hier, den Zustand der Röhre feststellen. Das hast Du ja, zumindest teilweise, schon getan. Die Ergebnisse sehen ganz nach einem Fehler der ECL82 aus.

Die Kathodenspannung, die Du ja auch gemessen hast, zeigt, wie viel Emission die Röhre noch hat. Allerdings ist Voraussetzung für eine korrekte Messung, dass die Spannung am Steuergitter 0 Volt beträgt. Bei der ECL82 in Deinem Radio ist zwar die Emission in Ordnung, aber die Röhre hat trotzdem einen Fehler. Dieser besteht entweder in dem von Herbert beschrieben Feinschluss, oder die Röhre leidet unter "thermischer Gitteremission": Das Steuergitter wird zu heiß und fängt daher an, wie eine Kathode Elektronen zu emittieren. Ergebnis ist ein unerwünschter Gitterstrom, der den Arbeitspunkt der Röhre verschiebt.

Eine Sache fehlt noch: die Überprüfung des Triodensystems, diese ist über eine Messung der Spannung an Stift 9 möglich. Aber da die Röhre in Deinem Radio sowieso ausgetauscht werden muss, hat das nur akademischen, aber keinen praktischen Wert.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Mo Mär 13, 2017 16:31 
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Danke für die schnelle Antwort!


Ja, ich meinte, ob ich die Röhre außerhalb des Radios mit ein paar Netzteilen und Mutimeter prüfen kann. Z.B., ob thermische Gitteremission auftritt, müsste ja messbar sein, wenn ich die Röhre beheize und eine Spannung zwischen Anode und das zu testende Gitter anlege und den Strom messe, oder?


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Mo Mär 13, 2017 16:54 
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Im Prinzip geht das. Aber es ist deutlich aufwendiger, als zum Beispiel einen Widerstand zu überprüfen. Du müsstet dazu eine Schaltung aufbauen, in der die Röhre korrekt funktionieren kann, die also im Prinzip der Schaltung im Radio entspricht. Die Heizspannung ist dabei noch das geringste Problem, denn 6,3 V liefert jedes Labornetzteil. Die Anodenspannung (ca. 250 V) erfordert schon etwas spezielle Hilfsmittel. Und an den Berührungsschutz muss man bei solchen Spannungen auch denken.

Da das ziemlich aufwendig ist (und für jede Röhrentype anders aussehen muss), macht so etwas kaum jemand. Wenn kein Röhrenprüfgerät vorhanden ist, sind Spannungsmessungen im Radio der einfachere Weg, den Zustand der Röhre zu beurteilen.

Apropos Röhrenprüfgerät: Viele Fehler kann man damit nicht unbedingt finden. Zum Beispiel erfordert der Fehler der ECL82 aus Deinem Radio, die Röhre mit Nennspannungen und -Strömen zu betreiben. Viele Röhrenprüfgeräte tun das nicht.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Mo Mär 13, 2017 17:02 
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Alles klar, danke.

Dann werde ich eine neue ECL82 besorgen und hoffe, dass sich der Fehler damit erledigt hat.

Grüße
Matthias


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Mo Mär 13, 2017 18:02 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Zum Beispiel erfordert der Fehler der ECL82 aus Deinem Radio, die Röhre mit Nennspannungen und -Strömen zu betreiben. Viele Röhrenprüfgeräte tun das nicht.


Moin,
die meisten einfachen Emissionstester schalten die Roehre als Gleichrichter und zeigen den erreichten Gleichstrom an, um eine Bewertung der Emission zu ermoeglichen.
Mein Neuberger RPM370 misst die Roehre mit den Katalogwerten, aber einen Emissionsfehler findet es so leicht auch nicht. Die Elektrodenspannungen werden hier niederohmig angelegt, Feinschluesse werden somit unsichtbar. Bei korrekter Bedienung wird vor der eigentlichen Messung allerdings die Isolation der Roehre fuer jede Elektrode gemessen, hier koennen zumindest ohmsche Isolationsfehler oder Schluesse gefunden werden. Zu Gitteremission habe ich da keine Erfahrungen in der Erinnerung.

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Mo Mär 13, 2017 19:48 
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Moin moin,

einige RPG's (wie z.B. auch mein Funke W19S) sehen eine so genannte "Vakuumprüfung" vor. Der Begriff ist eigentlich irreführend, denn es können drei Fehler sein, bei der diese Prüfung eine Anzeige liefert:
> schlechtes Vakuum
> Gitteremission
> Gitter-Kathodenfeinschluss
Bei der "Vakuumprüfung" legt das RPG einen hochohmigen Widerstand von der negativen Gitterspannungsquelle in den Gitterkreis. Solange eine Röhre einwandfrei intakt ist, wird im Gitterkreis kein Strom fließen, der Spannungsabfall an dem Widerstand ist quasi Null, die Gitterspannung bleibt konstant, ebenso der Anodenstrom. Bei einem der beschriebenen Defekten hingegen fließt ein Gitterstrom, der an dem Widerstand einen Spannungsabfall verursacht, die Gitterspannung wird also kleiner. Das wiederum hat einen Anodenstromanstieg zur Folge.
Technisch korrekt müsste man also diese "Vakuumprüfung" eigentlich "indirekte Gitterstromprüfung" nennen!

Wer die Anschaffung eines RPG scheut (bei den Preisen verständlich... :roll: ) kann sich so helfen, dass am Steuergitter der verdächtigen Röhre außer dem Ableitwiderstand nach Masse kein weiteres Bauteil angeklemmt bleibt, die restliche Schaltung wird beibehalten. Die Röhrenfassung muss natürlich einwandfrei intakt sein und darf keinen Verdacht auf Kriechströme erwecken! Nun - wenn jetzt, wie schon beschrieben, eine positive Gitterspannung messbar und die Kathodenspannung etwas überhöht ist, kann man schon sehr sicher sein, dass die Röhre das Zeitliche gesegnet hat (in dem Falle ist es dann auch müßig, darüber zu philosophieren, welchen der drei Fehler die Röhre nun hat - putt is putt :wink: )


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Mo Mär 13, 2017 22:00 
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Um den Fehler "thermische Gitteremission" mit dieser Prüfung zu finden, muss die Röhre mit Nennleistung betrieben werden. Sonst wird sie nicht so heiß wie im Radio, und der Fehler tritt nicht auf.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Saba Villingen 125
BeitragVerfasst: Mi Mär 15, 2017 15:25 
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So, Röhre getauscht, Radio läuft wieder (ohne Weglaufen der Sender) :super:


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