Dampfradioforum

Hallo,

ich bin mal wieder an einem Punkt angelangt, an dem ich Eure fachkundige Hilfe gut gebrauchen könnte:

Nachdem mein erster SK55 ja nun wieder läuft, habe ich inzwischen einen zweiten auf dem Tisch mit einem ganz ähnlichen Problem. Nach der Aufheizphase erhöht sich die Stromaufnahme des Gerätes extrem.
Das Problem liegt in der Schirmgitterspannungsversorgung; sobald die Röhre geheizt ist, wird Ug₂ gegen Masse kurzgeschlossen, bzw. es scheint, als wäre die EL84 durchgeschaltet.
Die Anodenspannung ist davon unbeeinflusst und nach dem Abklemmen der Ug₂-Leitung an allen erdenklichen Stellen, glaube ich Isolationsfehler in Pertinaxleisten o.ä. ausschließen zu können, auch die Pertinaxfassung ist getauscht. Auch die EL84habe ich schon mal gegen eine intakte gewechselt.
Die Brummprobe ist allerdings positiv...
Der Fehler scheint bei der EL84 zu liegen, da der Fehler auch auftritt, wenn ich alles dahinteliegende abklemme.
Kathodenspannung ist bei etwa 5,5V, die Gitterspannung bei 0V, die Anodenspannung habe ich grad nicht mehr genau im Kopf, aber auch die war in der Toleranz.
Sämtliche Kondensatoren sind getauscht oder gemessen, gleiches gilt für die Widerstände.

Hier noch der Schaltplanausschnitt des betreffenden Bereichs.



Ich hoffe, mit den Rohdaten könnt ihr etwas anfangen, sonst liefere ich gerne Dinge nach.

Viele Grüße
Max

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Ich sammele keine Radios. - Die haben sich von selbst angesammelt!

Hallo Max,
prüfe mal den R414= 1,5 K ist der Werthaltig ?

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Hallo Harry,

auch schon alles gemacht, 1,52k hat er momentan, der ist auch nicht der Übeltäter.
Ich habe bestimmt schon zehn Stunden in die Kiste versenkt, langsam bin ich mit meinem Latein am Ende!

Viele Grüße
Max

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Moin,
also nochmal:
Der Ton verschwindet langsam, die Schirmgitterspannung verschwindet und trotzdem bleibt die Katodenspannung der EL84 bei 5,5V?

Am Besten nochmal zum Mitschreiben, _was_ genau im Fehlerfall passiert und wie sich die Spannungen entwickeln.

73
Peter

Hallo Peter,

von Ton hatte ich nichts geschrieben.
Die Brummprobe ist immer positiv, auch, wenn Ug₂ zusammenbricht.
Ja, Uk ist einigermaßen konstant bei 5,5V.
Die Spannungen bleiben alle konstant, nur Ug₂ bricht zusammen.
Das passiert sobald die EL84 angeheizt ist, zu einem normalen Betrieb kommt es gar nicht erst.

Viele Grüße
Max

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Moin moin Max,
dann brücke mal die beiden Kapazitäten im Becherelko C412, mit einem 1,5 K /2 W Widerstand, bzw. dem bereits vorhandenen R414, evtl. unterbricht die Brummkompensatioswicklung im AÜ, auch das brücken am AÜ der Wicklungsenden von grün und rot bewirkt dann selbiges.

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M.f.G.
harry

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Danke Harry,

probiere ich dann aus, kann allerdings etwas dauern, ich habe momentan wenig Zeit, vllt. klappt es heute abend noch.

Viele Grüße
Max

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Moin,
seltsam ist, dass die Katodenspannung der Endroehre konstant bleibt. Das bedeutet naemlich, dass sich ihre Betriebsdaten nicht aendern. Bei fehlender Schirmgitterspannung wird die Roehre praktisch abgeschaltet, der Katodenstrom geht gegen Null. Bei sinkender Schirmgitterspannung sinkt auch der Anoden- und damit der Katodenstrom stark ab, mit den 5,5V wird dann auch nichts mehr. Ug2 wo gemessen?

Nachmessen: Spannung ueber R414 im Normal- und Fehlerfall, Spannung zwischen rotem und gruenen Anschluss des Augangsuebertragers dito.

Dass der Fehler auftritt, sobald die EL84 angeheizt ist, hat nichts zu sagen. Alle Roehren sind beim Anheizen etwa gleich schnell, nach etwa 20 Sekunden sind sie betriebsbereit. Und an der Schirmgitterspanung haengt das gesamte restliche Geraet, sein Strombedarf muss mit in Betracht gezogen werden. Will man nur den Stromverbrauch der EL84 haben und den NF-Teil fuer die Fehlersuche in Betrieb halten, zieht man alle Roehren bis auf die EABC80 und die EL84. Das Milliampere fuer die NF-Triode faellt nicht weiter ins Gewicht.

73
Peter

Hallo Harry,

ich habe eben mal die beiden Elkos mit 1,5k gebrückt, am Fehlerbild hat sich nichts verändert.

Hallo Peter,

Ug₂ habe ich direkt am Röhrenpin gemessen.
Spannung über R414 im Normalfall kann ich nicht messen, da ich ja keinen Normalfall zustande bringe, die anderen Spannungen liefere ich demnächst nach.
Mein Verdacht liegt nicht auf der EL84, weil das Problem erst nach dem Aufheizen auftritt, sondern weil es immer noch besteht, wenn ich alles dahinterliegende in der Schirmgitterleitung abklemme.

Weiterhin habe ich eben mal eine alte, ziemlich verbrauchte EL84 (30mA) reingesteckt. Der Effekt war deutlich verlangsamt und schwächer, jetzt stellt sich die Frage, ob das nur auf die schlechte Emission zurückzuführen ist.

Viele Grüße
Max

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Moin,
bei schlechter Emission sinkt auch der Katodenstrom, denn wo soll er bei erschoepfter Katode noch herkommen.
Rechnet man ihn nach, aus Katodenspannung (5,5V) und Katodenwiderstand (180 Ohm), dann kommt man auf etwas mehr als 30mA, also ziemlich genau das, was im Schaltbild fuer den Anodenstrom angeschrieben ist. Dem sind nur noch ein paar Milliampere Schirmgitterstrom hinzuzurechnen. 30,5mA errechneter Katodenstrom liegt aber noch sehr gut in der fuer eine gute Roehre anzunehmenden Toleranz. Das passt also.

73
Peter