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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Drosseln in der Treiberstufe OPUS 2650 ersetzen

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BeitragVerfasst: Fr Apr 14, 2017 10:14 
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Moin zusammen,

da hat mir der Osterhase wieder ein schönes Ei gelegt...

Habe mich wieder einmal einer Reparatur eines TELEFUNKEN OPUS 2650 angenommen. Ich kann's halt nicht lassen :wink:

Bei diesem Exemplar hat's eine Drossel in der Treiberstufe erwischt (Dr 302). Es ist eine kleine Luftspule. Mit meinen bescheidenen Mitteln habe ich bei der intakten Drossel im zweiten Kanal eine Induktivität von etwa 700µH und einen Gleichstromwiderstand von ca. 24 Ohm gemessen.
Wie ersetzt man denn dieses Teil? Mir ist die Funktion nicht wirklich ersichtlich, irgendwie ein Hochpass???

Das Einzige, was ich finde, ist eine Festinduktivität von Fastron, MICC 680µ mit 22 Ohm, allerdings mit Ferritkern.

Hmm... "was tun" sprach Zeus?

Danke für Tipps und viele Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: Fr Apr 14, 2017 18:22 
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Sowohl die Induktivität, als auch der Gleichstromwiderstand sollten einigermaßen passen, sonst wird das nichts. Bei der Drossel, die Du gefunden hast, stimmen diese Werte m.E. genau genug - sofern Du die Induktivität der anderen Drossel richtig gemessen hast. Einen etwas zu niedrigen Gleichstromwiderstand könnte man zur Not mit einem Widerstand in Reihe korrigieren. Aber ein Unterschied von 8 % dürfte kaum stören, denn die Streuungen der Transistoren sind sicher größer.

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Apr 14, 2017 18:54 
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Hallo Lutz,

tausend Dank für Deine Einschätzung. Werde die Drosseln mal ordern. Ein Highlight ist mein Induktivitätsmessgerät nicht, is'n Voltcraft LCR-100. Wenn ich bei den neuen Drosseln auf den selben Wert komme, ist der Fehler wenigstens reproduzierbar... :wink:

Viele Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: Fr Apr 14, 2017 19:58 
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Hallo Jörg,

deine Ersatzdrosseln sollten brauchbar sein. Jedoch solltest du wegen des Gleichstromwiderstandes beide ersetzen, weil dieser im wesentlichen den Arbeitspunkt der Endtransistoren mitbestimmt - beide Drosseln werden vom Gleichstrom der Treiberstufe durchflossen. Die dadurch bedingte geringe Abweichung des Arbeitspunktes (Endstufenruhestrom) kann bei Bedarf mit dem Ruhestrompoti nachjustiert werden.

Der genaue Zweck dieser Drosseln ist nicht direkt nachvollziehbar. Möglicherweise ist damit eine Anhebung der Höhen beabsichtigt, um damit den f-Gang der Endtransistoren "nach oben" zu linearisieren. Durch die parallelgeschalteten 180 Ohm Widerstände wird der mit der Frequenz steigende XL auf ebendiese 180 Ohm begrenzt.

Haben denn die Endtransitoren diesen Defekt überstanden? Meistens ist dies eine Folgereaktion "durchgeschossener" Treibertransistoren, incl. AC122/30. Auch die Elkos im Endstufen-Bereich sollten überprüft werden.

Diese Endstufen waren bereits zu "Lebenszeiten des Opus" recht anfällig man erkannte diese Defekte meistens schon an den typisch (vor Schmerz) gekrümmten Drosselkörpern.

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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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BeitragVerfasst: Fr Apr 14, 2017 20:45 
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glaubnix hat geschrieben:
Der genaue Zweck dieser Drosseln ist nicht direkt nachvollziehbar. Möglicherweise ist damit eine Anhebung der Höhen beabsichtigt, um damit den f-Gang der Endtransistoren "nach oben" zu linearisieren. Durch die parallelgeschalteten 180 Ohm Widerstände wird der mit der Frequenz steigende XL auf ebendiese 180 Ohm begrenzt.

Mir war der Zweck der Drosseln auch nicht klar. Deshalb habe ich gerechnet, auf welche Frequenz man bei den Widerstandsverhältnissen in diesem Schaltungsteil und der von Jörg gemessenen Induktivität kommt. Sie liegt im Bereich der oberen Grenzfrequenz des Übertragungsbandes. Somit kann es eigentlich nur zwei Möglichkeiten geben: Verhinderung von unerwünschten HF-Schwingungen (dazu müssten die Drosseln aber anders geschaltet sein), oder Frequenzgangkorrektor im Hochtonbereich.

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Apr 14, 2017 21:04 
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Nebenher treibt mich die Frage umher: Warum soll so eine Drossel defekt sein?
Zufällig habe ich das gleiche Gerät hier auf dem Tisch und einen Fehler in der Treiberstufe beseitigt. Seither arbeitet die Endstufe zumindest wieder einwandfrei. Aktuell bereitet mir die Vorstufe noch Kopfzerbrechen - das ist aber ein anderes Thema.
Diese Drossel(n) können meines Erachtens nur dann kaputt gehen, wenn...
> a) der daran hängende Endtransistor eine B-E-Unterbrechung hat
> b) die Alterung zugeschlagen hat und Korrosion im Spiel ist
Die Endtransistoren AD149 sind vergleichsweise hart im Nehmen, weshalb ich a) schon fast ausschließen möchte.
Darum einfach mal so gefragt: Wäre die Reparatur der Drossel nicht eine Option? Das stelle ich mir gerade eigentlich nicht soooo schwierig vor. Oder gibt es eine Überraschung, von der ich nichts weiß? :wink:


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BeitragVerfasst: Fr Apr 14, 2017 21:18 
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Eine dritte Möglichkeit wäre die mechanische Zerstörung durch einen Grobmotoriker. So etwas soll es (nicht nur) bei Röhrenradios immer mal wieder geben...

Lutz


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BeitragVerfasst: Fr Apr 14, 2017 21:20 
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Hallo Peter und Lutz,

wenn der rechnerische Wert bei einem Ansatz von 680µH stimmt, liegt mein Messgerät gar nicht soweit daneben.

Tauschen werde ich auf alle Fälle alle vier Drosseln auf beiden Kanälen. Große Bereiche der Endstufenplatine muss ich sowieso nachbauen, da der Vor-Reparateur wohl nur einen 100-Watt-Lötkolben und eine Dose Kolophonium zur Hand hatte, um sein Dachdecker-Lot dünnflüssig zu bekommen. Große Bereiche der Platine sind durch unfachmännische Reparatureingriffe nahezu verbrannt...

Der AC175 ist tot; er wird zwar noch als NPN-Germanium-Transistor erkannt (PEAK Atlas DCA 55), allerdings nur mehr mit einem Hfe von 5 statt 150. Zum AC122/30 habe ich mich noch nicht vorgearbeitet. Erstmal auf bestellte Teile warten. Ich denke, statt der AC117K/AC175K-Kombi muss ich wohl auf AC187K/AC188K ausweichen. Da gibt es noch Pärchen als Neuware. Die AD149 tausche ich auch. Es muss doch möglich sein, einen OPUS 2650 mit einer höheren Standzeit am Leben zu halten.

Wodurch geht die Endstufe denn meist kaputt? Schwingneigung? Die Endstufe der Operette 2650 mit AD155 ist sehr ähnlich und ein gutmütiger Dauerläufer.

@Herby: > c) ich hatte mich zu undefiniert ausgedrückt... Original-Drossel fehlt ganz. Es gab im Vorleben des Gerätes schon einige Reparaturversuche, bei dem meinem Vorgänger einiges "unter den Händen" geblieben ist. So ist augenblicklich nur 'ne ähnliche d'rin (vermutlich eine kleine MW-Spule). Schicke Dir 'ne PN. Hätte da noch 'ne Frage.

Werde von der Reparatur berichten!

Bis denn, Dank euch,

Jörg

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BeitragVerfasst: Sa Apr 15, 2017 9:29 
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Binser hat geschrieben:
wenn der rechnerische Wert bei einem Ansatz von 680µH stimmt, liegt mein Messgerät gar nicht soweit daneben.

Diese Schlussfolgerung würde ich aus folgenden Gründen so nicht ziehen:

Dass die Drossel im oberen Teil des Übertragungsbereiches wirkt, war nur eine Vermutung von mir, die sich auf Deinen Messwert stützte. Sie muss nicht zwangsläufig zutreffen.

Die Frequenz, die ich ausgerechnet habe, ist mit einer sehr großen Unsicherheit behaftet. Eigentlich ist es nur eine Schätzung. Ob sie bei 5, 10 oder 20 kHz liegt, hängt von der tatsächlichen Impedanz im Umfeld der Drossel ab. Diese wiederum hängt u.a. auch von dem Arbeitspunkt der daranhängenden Transistoren ab. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, genauer zu rechnen. Bei einer Unsicherheit der Induktivität von mindestens dem Faktor 2 kann man wohl nicht wirklich von einer Messung sprechen, oder?

Lutz


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BeitragVerfasst: So Apr 16, 2017 19:03 
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Hallo zusammen,

solange ich auf die bestellten Teile warten muss und nicht weiterarbeiten kann, erlaubt mir meine Aussage mit dem Kolophonium mit zwei Bildern der Treiberplatine zu unterlegen. Nur um zu zeigen, was an dem Gerät alles zu erledigen ist.
Kein Witz, das Teil wurde immer in einer "ersten Fachwerkstatt am Platze" repariert! :roll:

Dateianhang:
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opus-endstufe-verbrannt-1.jpg [ 148.54 KiB | 7043-mal betrachtet ]

Dateianhang:
opus-endstufe-verbrannt-2.jpg
opus-endstufe-verbrannt-2.jpg [ 112.9 KiB | 7043-mal betrachtet ]


Die Löcher zeigen die Kunsstoff-Halter der Treibertransistoren...

Viele Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: So Apr 16, 2017 20:42 
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Ich besitze einen um 1970 gebauten volltransistorierten Stereoverstärker der Marke Senator, gebaut von Telefunken. Der sieht im Bereich der Treiberstufe ähnlich aus. Zunächst urteilte ich über die Leute, die ihn vor mir repariert haben, ähnlich wie Du. Bis ich feststellte, dass sich die Leiterbahnen beim Löten sehr schnell vom Trägermaterial lösen und dann auch leicht reißen. Es gehört also gar nicht so viel Grobmotorik dazu, dass das Gerät nach mehreren Reparaturen so aussieht. Und die ersten eisenlosen Transistorverstärker waren nicht überlast- und kurzschlussfest und daher öfter mal defekt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Apr 18, 2017 22:13 
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Auch ich habe das Problem mit den Induktivitäten. Ich habe beim Austausch eines defekten Treibertransistors versehentlich eine Induktivität zerstört.
Bei meinem OPUS 2650 waren übrigens keine AC117 / AC175 verbaut.
Näheres dazu siehe unter folgendem Link (ab Seite 2 weiter unten).

https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=22160&start=15

Ich habe damals nach Austausch der Transistoren feststellen müssen, dass der Verstärker immer noch nicht funktioniert. Entnervt habe ich das Gerät wieder zusammengebaut. Mal sehen, ob und wann ich es wieder in Angriff nehme.

Leider habe ich das Schaltungskonzept dieser kunstvoll aufgebauten Quasi-Komplementärendstufe nicht vollständig verstanden. Das gilt insbesondere für die Beschaltung rund um den Transistor AC122.

Die Drosseln sorgen sicherlich für eine Frequenzgangkorrektur bei hohen Frequenzen. Wenn man sie durch Festwiderstände ersetzt, sollte der Verstärker auch funktionieren. Allerdings ist dann mit höheren Abweichungen vom linearen Frequenzgang zu rechnen.


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