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Welche Kapazität zum entkoppeln eines TA-Eingangs?
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Autor:  Welle26 [ Mi Apr 19, 2017 13:45 ]
Betreff des Beitrags:  Welche Kapazität zum entkoppeln eines TA-Eingangs?

Hallo,

ich habe hier gerade einen kleinen Allströmer auf dem Tisch, bei dem der TA-Eingang nicht entkoppelt ist.
Da ich diesen aber nutzen wollte, stellt sich mir die Frage, welche Kapazität der Kondensator haben darf,
um nicht irgendwelche Grenzfrequenzen zu beschneiden.
Daß ich einen Y2-Typ brauche usw. ist mir bekannt.
Falls jemand Erfahrungswerte hat, wäre das nett.

Viele Grüße
Max

Autor:  AlfredG [ Mi Apr 19, 2017 16:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche Kapazität zum entkoppeln eines TA-Eingangs?

Hallo,
in einem Siemens sind 2x 4,7n verbaut, ob damit noch ausreichend Bässe durchkommen musst du probieren. Viel größer würde ich sie aber nicht machen, sonst kribbelts schon. Ich würde da sowieso nur einen Blauzahn dranstecken wo nicht soviel Metall dran ist.

Alfred

Autor:  hoeberlin [ Mi Apr 19, 2017 17:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche Kapazität zum entkoppeln eines TA-Eingangs?

Hallo, Max,

ich würde dringend eine wirklich potentialfreie Entkopplung empfehlen.

z.B. so etwas:"http://www.dl7maj.de/opto.pdf"

Die Schaltung erfüllt sogar (mono)HiFi Ansprüche, die man an ein gutes Röhrenradio stellen könnte.

Die Betriebsspannung auf der Empfängerseite ( Röhrenradio ) lässt sich sehr einfach über eine Hochlegung des Fußpunktes der Endstufe erreichen, dazu braucht es nur eine ca. 5V Z-Diode und einen Elko.

Bei Signalzuspielung von z.B. einem Laptop kann diese Seite über die USB Buchse versorgt werden.

VG Henning

Autor:  rettigsmerb [ Mi Apr 19, 2017 18:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche Kapazität zum entkoppeln eines TA-Eingangs?

Die von Henning erwähnte potenzialfreie Entkopplung würde ich ebenfalls wärmstens empfehlen - ist einfach der sicherste Weg.
Dann wäre noch die Frage, welche Art Zuspielquelle dort angeschlossen werden soll - Plattenspieler mit hochohmigem Kristallsystem oder ein MP3-Player (oder ähnl.) mit niederohmigem Ausgang. Für den letztgenannten Fall hätte ich kleine 1:1 Audio-Trennübertrager mit 2-Kammerwicklung (DC-Spulenwiderstand 30 Ohm) im Angebot... :wink:

Autor:  hf500 [ Mi Apr 19, 2017 19:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche Kapazität zum entkoppeln eines TA-Eingangs?

Moin,
die damaligen Quellen fuer den TA-Anschluss eines Allstroemers waren ziemlich robust, was die Stroeme und Spannungen, die der Beruehrschutzkondensator ermoeglicht, angeht. ausserdem waren die alten Tonabnehmer und vor allem die Tonarme, vollisoliert ("Benutzt nur Tonabnehmer nach VDE")
Bei modernen Quellgeraeten, wie MP3-Spielern und Aehnlichem, bin ich mir da niocht so sicher, im Zweifel: Nein.
Daher ist die Kopplung ueber den Optokoppler die Methode der Wahl und selbst diesen Adapter wuerde ich nur bei netzfreiem Radio anstecken. Also erst die Geraete zusammenstecken, dann erst den Stecker in die Dose.

73
Peter

Autor:  Klarzeichner [ Do Apr 20, 2017 13:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche Kapazität zum entkoppeln eines TA-Eingangs?

Tag zusammen,

zu Lebzeiten der Allströmer kamen als Quellen ja nur Plattenspieler in Betracht. Und die wurden an Allströmer übrlicherweise dreipolig angeschlossen: 1. Heißes Ende TA-System, 2. kaltes Ende TA-System, dieses isoliert (!) vom Plattenspielerchassis gehalten und zum Radio geführt, und 3. die Plattenspielermasse, separat zum Radio geführt und an den flachen Mittelkontakt des TA-Steckers angeschlossen. Durch diese getrennte Führung wurde das Brummen erträglich gehalten. Alle drei Phonokontakte hatten einen eigenen Trennkondensator (von 5nF, das war schon damals der vorgeschriebene Maximalwert), sodass Brummströme von der Plattenspielerchassismasse nicht am kap. Widerstand des Trennkondensators der kalten TA-Leitung Spannung abfallen ließ. (Verständlich?)

Wichtig zu wissen: Manche Hersteller ließen den Trennkondensator in der kalten TA-Leitung ganz weg, um das Brummen ganz zu eliminieren!! In diesen Fällen hängt das TA-System galvanisch am Radiochassis! Daher der Hinweis "Gefahr! Verwendet nur Tonabnehmer nach VDE" Beispiele hiefür sind alle Grundig-Allströmer!

Ihr seht, das Ganze passt nicht zum Anschluss eines MP3-Players. Die oben empfohlenen Sicherheitslösungen sind daher angesagt.

Gruß
Stefan

Autor:  Welle26 [ Do Apr 20, 2017 16:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche Kapazität zum entkoppeln eines TA-Eingangs?

Danke für die Infos, damit lässt sich doch schon einiges anfangen.
Ich habe von Herbert mal Trennübertrager geordert und werde es zunächst damit versuchen.
Wenn ich damit experimentiert habe stelle ich die Ergebnisse gerne hier vor.

Viele Grüße
Max

Autor:  röhrenradiofreak [ Do Apr 20, 2017 19:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche Kapazität zum entkoppeln eines TA-Eingangs?

Klarzeichner hat geschrieben:
Alle drei Phonokontakte hatten einen eigenen Trennkondensator (von 5nF, das war schon damals der vorgeschriebene Maximalwert), sodass Brummströme von der Plattenspielerchassismasse nicht am kap. Widerstand des Trennkondensators der kalten TA-Leitung Spannung abfallen ließ. (Verständlich?)

Wichtig zu wissen: Manche Hersteller ließen den Trennkondensator in der kalten TA-Leitung ganz weg, um das Brummen ganz zu eliminieren!! In diesen Fällen hängt das TA-System galvanisch am Radiochassis! Daher der Hinweis "Gefahr! Verwendet nur Tonabnehmer nach VDE" Beispiele hiefür sind alle Grundig-Allströmer!


Nicht nur Grundig. Ich habe auch Allströmer anderer Hersteller gesehen, bei denen das so ist.

Wenn ich mir manche Plattenspieler aus dieser Zeit anschaue, traue ich der mitunter sehr zierlich ausgeführten Isolation zwischen Signalmasse und Chassis keine zuverlässige Netzspannungstrennung zu, erst recht nicht nach 60 oder mehr Jahren. Außerdem sind die Anschlüsse des Tonabnehmersystems oft nicht gegen zufällige Berührung geschützt. Wenn man also versehentlich unter den Tonarm fasst, hilft nur die (hoffentlich vorhandene) "Standortisolierung" in Form eines Holzfußbodens, Teppichs oder ähnlichem.

Aber damit nicht genug. Vor einiger Zeit habe ich folgendes gefunden:

Dateianhang:
350-10_GW_Ausschnitt1.jpg


Der Ausschnitt stammt aus dem Schaltplan des Nordmende 350-10GW, eines Allströmers von 1952/53. Hier ein anderer Ausschnitt aus demselben Schaltplan, der beweist, dass das Radio wirklich keine Netztrennung hat:

Dateianhang:
350-10_GW_Ausschnitt2.jpg


Wenn das kein Fehler im Schaltplan ist, frage ich mich, wie man an diesem Radio jemals gefahrlos einen Plattenspieler betreiben konnte.

Lutz

Autor:  rettigsmerb [ Do Apr 20, 2017 19:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche Kapazität zum entkoppeln eines TA-Eingangs?

Eine Platte ist auf alle Fälle dann immer dabei, ne - ein echter Hit: "Ha-ha-ha haha-harakiiiriii - hahaha....", GELL? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

***schnell Duck und wech...***

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