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Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund
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Autor:  paulchen [ Di Okt 10, 2017 6:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Werfe mal die Elkos von der Decoderplatine raus. Kann schon Wunder wirken.
Allerdings ist es etwas schwierig die dazu komplett auszubauen. Mit einer Lötzinnabsauge allerdings kein Hexenwerk.

paulchen

Autor:  eabc [ Di Okt 10, 2017 7:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Moin moin Karsten,
die Lautstärkeabsenkung nach drücken der Stereotaste ist ein Zeichen einer verbrauchten ECF80, da ich ebenfalls keine ECF80 besaß, dafür aber genügend ECF82 hatte, die zum Glück Sockelgleiche innere Beschaltung haben, tauschte ich diese das ergab dann Stereoemfang ohne Lautstärkeverlust, dafür aber leider auch ein dauerleuchten der Sterolampe auch bei abgezogener Antenne uns somit nur noch rauschen.
Die ECF80 aber wird zum Glück noch auch in NOS zum erschwinglichem Preis angeboten.
Zuvor aber Cheke die von paulchen benannten Elkos.

Autor:  Nutzi [ Mi Okt 11, 2017 17:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

paulchen hat geschrieben:
Werfe mal die Elkos von der Decoderplatine raus. Kann schon Wunder wirken.
Allerdings ist es etwas schwierig die dazu komplett auszubauen.


Hallo Paulchen, die habe ich bereits vorab schon mit den anderen Elkos getauscht. Das geht von oben übrigens bei diesen stehenden Elkos im Plastikgehäuse absolut prima, das Problem ist nur die passende Zange zum Abknipsen zu haben :mrgreen:
Die ECF80 hab ich testweise durch eine 82 ersetzt, das brauchte keine Änderung.
Auf der Suche nach "Dampf" verzweifelt man bei diesem Gerät. Unterseite Decoder kommt man schlecht ran, ist das Mäuseklavier drüber, Oberseite nahezu alle Widerstände in Isolierschlauch und die Beinchen mitlackiert :roll: , da findet man kaum einen Meßpunkt. Ursache war zu geringe Spannung für die ECF, Widerstand R910 8,2K hatte 130K. Der Decoder läuft nun, und das sogar richtig gut. Also Qualitativ sehr sauberer Stereo Empfang selbst bei nicht so starken Sendern ohne jegliches Rauschen. Das können teilweise selbst viel modernere Geräte nicht so gut.
Was noch nicht funktioniert ist die Stereo Lampe, denke die Diode oder der Transi hat einen Schuss weg.

Autor:  Nutzi [ Mi Okt 11, 2017 19:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Wie funktioniert die Stereo-Anzeige ? Rechts kommen 120V= rein. Unten kommt Heizspannung rein, wir gleichgerichtet für die Anzeigelampe.
Dann müsste rechts über die Gleichspannung bei Stereo eine Wechselspannung kommen, durch den C gehen und den Transi durchschalten, die Lampe anmachen und den Elko an der Lampe laden ?
Dateianhang:
Anzeige.jpg

Autor:  BugleBoy [ Mi Okt 11, 2017 19:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Lampe leuchtet wenn der 19Khz Pilotton bekommt. Miss mal mit Oszi daran, wenn Stereo da ist , muss 19Khz Träger da sein.

damit Lampe ausreichend hell leuchtet,, bekommt der Elko parallel, da Transistor zyklisch (19khz) ein/ausgeschaltet wird.

Aber ehrlich gesagt, diese Konstruktion ist TransistorMORD, denn der arme Transistor wird kurzzeitig, denn der müsste Elko an Lampe aufladet, überlastet, beim einschalten von Pilotton .

Grüss
Matt

Autor:  Nutzi [ Do Okt 12, 2017 7:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Bild
ok, dann habe ich die Funktion der Anzeige falsch interpretiert, das hat nichts damit zu tun ob der Decoder läuft und stereo eingeschaltet ist, sondern nur ob der eingestellte Sender Stereo ausstrahlt. Also das Sigal ist jedenfalls da, die Lampe ging nicht an. Am Ende war es die winzige Drossel neben dem Transistor die keinen Durchgang hatte. Wie das kam,keine Ahnung, die hat keine freiliegenden Drähte und die Spule war komplett unter Wachsschicht. Dummerweise war der Draht der untersten Wicklung ab. Also von dem 5mm Spulchen die kompletten ca. 50m haardünnen Draht abgewickel und das Ding neu gewickelt. Könnte glatt mein neues Hobby werden, ist ungefähr so spannend wie Skalenseile einfädeln. Selbst wenn man den abgewickelten Draht versucht noch so sauber wie möglich zu verlegen, man bekommt ständig neue "Kneul" zum auseinanderfuddeln :roll: . Egal die Lampbe leuchtete danach megaschwach bei ca. 0,9V. Nach dem Tausch der schwächelnden Diode habe ich da jetzt 4,2 V. Scheint mir zu wenig, der Rest der Spannung wird wohl im Transistor hängen bleiben. Wern mir mal einen besorgen, im Moment habe ich einfach eine 4,5V 0.1 Taschenlampenbirne reingedreht. Funktioniert im Moment gut, bis ich neuen einen Transistor hab.

Autor:  eabc [ Do Okt 12, 2017 7:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Moin moin Karsten,
ersetze mal den Gleichrichter Gr951 gegen einen 1NXXX mit 50 V od. mehr Sperrspannung und den Elko und überbrücke dann mal kurzzeitig den E und C des Transistors, dann sollte Sie gleich Hell mit den Skalenlampen aufleuchten, achte aber auf diese Glühlampe sie sollte nicht mehr als 100 mA Strom ziehen, sonst ist der Transistor schnell überlastet.

Autor:  hf500 [ Do Okt 12, 2017 19:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Moin,
wenn die Unterbrechung der Spule zum Ausfall der Stereoanzeige fuehrt, ist diese Spule mit dem Koppelkondensator zusammen als Serienresonanzkreis geschaltet, der auf 19kHz abgestimmt ist. Nach aussen hin ist so ein Kreis bei Resonanz ein Kurzschluss (niederohmig, daher auch "Saugkreis"), aber an den einzelnen Schaltelementen treten vergleichswese hohe Spannungen auf.
Und diese Spannung an der Spule wird dazu benutzt, den Transistor durchzuschalten, der hier als Richtverstaerker arbeitet. Die an der Basis auftretende Wechselspannung wird in der Basis-Emittersttrecke gleichgerichtet. Da sie die Spule dabei relativ stark belastet, ist ihre effektive Guete gering und der Resonanzkreis muss nicht genau abgeglichen werden.

Der AC117 haelt seinen Kollektorkreis schon aus, er vertraegt 1A Kollektorstrom. Allerdings hat er nur eine Verlustleistung von 1,1W, so dass es der Betrieb als Richtverstaerker ist, der ihn fordert, weil er nicht die Lampe einfach nur einschaltet, sondern das 19k mal pro Sekunde zu tun hat und bei jedem Schaltvorgang muss er einen Bereich hoeherer Verlustleistung durchlaufen (der Vorgang heizt auch Prozessoren auf). Das und der Strom, den der Gleichrichter fuer die Lampe liefern kann, begrenzt den max. moeglichen Lampenstrom.
Ich weiss nicht recht, der Standardweg, an die Schaltinformation fuer die Stereoanzeige zu kommen, war, den Pilotton gleichzurichten und mit dieser Gleichspannung die Schaltstufe zu steuern. Das koennte natuerlich noch einen weiteren Transistor zur Entkopplung und Verstaerkung des Pilottones kosten...

Ich glaube, Harry meint als Gleichrichter der Anzeigelampe eine 1N400x ;-)
Fuer den Handvorrat die 1N4007, gut fuer 1000V Sperrspannung und 1A.

73
Peter

Autor:  Nutzi [ Do Okt 12, 2017 22:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Danke für die genaue Erklärung der Funktion. Ich hab mit einer 1000V 1,5A den dickeren Bruder der 1N4007 verbaut. Ich habe heute festgestellt dass die Spannung zur Lampe erheblich vom Pegel des eingestellten Senders abhängt - mit einem Meter Draht an der Antennenbuchse und einer halb verbrauchenten ECC85 kam da nicht allzuviel. Mit Wurfantenne kommt nun auch für ausreichend Licht. Sieht übrigens cool aus das Sendertürmchen in Funktion, das hat Telefunken klasse umgesetzt :super:
Im Großen und ganzen funktioniert das Gerät jetzt wieder richtig gut, der Netztrafo scheint auch kein Problem zu haben, Betriebsspannungen sind stabil und am Trafo keinerlei Erwärmung.
Einziges Restproblem ist noch ein deutlich schwächerer rechter Kanal. Das lässt sich zwar mit dem Balanceregler kompensieren, aber ist halt nicht schön. Die Röhrenspannungen habe ich alle geprüft, auch alle Widerstände. Werde als nächstes erstmal die Potis nachmessen, vielleicht sind sind die ja nicht syncron.

Bekannt ist mir auf jeden Fall dass die eine ECC808 einen deutlichen Unterschied der Werte der beiden Trioden hat, eine ca. 30% schlechter, also mit "Schätzeisen" lag der Anodenstrom bei ca 110/80%. Kann das ein Grund sein für deutlich unterschiedliche Lautstärke am Ende ? Hab leider keine weitere ECC808 zum testen.

Autor:  paulchen [ Fr Okt 13, 2017 6:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Um rauszufinden ob es die Endstufen oder die Vorstufen sind kannst Du ja erstmal die Kanäle auf dem Stecker zu Endstufe tauschen (1-5).
Spart eventuell die Fummelei an den Potis.
Für ein ordentliches Stereosignal brauchst Du hier auch ein ordentlichen Antennenpegel. Also mit etwas Draht sollte das nur bei starken Sendern funktionieren. Ansonsten ist da schon was richtiges nötig.

paulchen

Autor:  eabc [ Fr Okt 13, 2017 6:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Moin moin,
@....Für ein ordentliches Stereosignal brauchst Du hier auch ein ordentlichen Antennenpegel

Genauso ist es, um ein rauschfreies Stereosignal zu erhalten, wird fast ein doppelt so starkes Signal gegenüber Mono benötigt.

Autor:  Nutzi [ Mo Okt 16, 2017 21:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Ich habe günstige Lage und freie Sicht zum Sendeturm Petersberg in nur 10km Entfernung. Stück Draht als Antenne ist in der Regel für die 2 Ortssender mehr als ausreichend.
Auch für Stereo. Alles was weiter Weg ist (Leipzig) geht ohne ordendlichen Dipol natürlich garnix.

paulchen hat geschrieben:
Um rauszufinden ob es die Endstufen oder die Vorstufen sind kannst Du ja erstmal die Kanäle auf dem Stecker zu Endstufe tauschen (1-5).
Spart eventuell die Fummelei an den Potis.


Das hab ich schon abgeklärt, es lag ja definitiv in der Vorstufe. Hab das Problem zum Teil auch am Lautstärkepoti gefunden. Die beiden Potibahnen laufen nicht syncron. Im unteren Dritten deutlich linkslastig, also bei normaler Zimmerlautstärke. Dreht man weiter auf verringert sich das Problem wieder. Insgesammt bleibt der linke Kanal aber etwas lauter als rechts. Den Poti mit Spiritus durchgespült und mit etwas Oszillin nachbehandeln hat keinerlei Änderung bewirkt. Da der Poti ansonsonten ohne Macken funktioniert und die Abweichung mit dem Balancheregler korrigiert werden kann, lass ich das einfach so.
Noch eine kleine Frage, iach hab alle Widerstände und Kondensatoren im Breich um Vorstufe und LS-Reglung nachgemessen, dabei ist mir ein 4700p Kondensator aufgefallen, der zwischen Masse und Masse geschaltet ist. Welche Funktion hat der ?

Bild

Autor:  captain.confusion [ Di Okt 17, 2017 8:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Hallo,

ich mache mir gerade Gedanken, was ein Kondensator zwischen Masse und Masse bringen soll?
Vielleicht dient er zur Verhinderung von Brummschleifen. Er blockt eventuell bestehende DC-Massedifferenzen ab, lässt aber AC, also das Signal durch.

Viele Grüße
Frank

Autor:  Nutzi [ Di Okt 17, 2017 9:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Dieser Massestrang ist relativ lang ,die ECC808 hängt oben freischwebend über der Skalenscheibe montiert, das MAssekabel führt mit langen Wegen über Lautstärkepoti und Klangregler. Der C sitzt direkt am Röhrensockel und verbindet das lange Ende des Massestrangs mit den Chassis. Mein erster Gedanke war auch dass es sich um eine Art Brummkompensation oder ähnlich handeln könnte,
um Störsignale auf kurzem Weg gegen Masse abzuleiten. Ohne Kondensator direkte Masseverbindung wäre wahrscheinlich eine Brummschleife. Der ganze Bereich ist extrem störanfällig und sehr gut abgeschirmt, Abschirmblech hinten, Abschirmfolie an Skalenscheibe vorn, Abschirmplatte unten drunter. Sowie man irgendwas der Abschirmung abmacht (Blech hinten) hat man sofort recht starke Störgeräusche, schon allein bei Annäherung mit Hand oder Meßspitze. War mir halt nur nicht sicher ob diese Vermutung der Aufgabe des C so richtig ist.

Autor:  röhrenradiofreak [ Di Okt 17, 2017 17:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Telefunken Opus 2550 - Sperrmüllfund

Den Gleichlauf des Potis kann man in vielen Fällen durch Parallelschalten von Widerständen zu den Widerstandsbahn-Abschnitten weitestgehend werder in Ordnung bringen.

Lutz

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