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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Neulingsprojekt Wega 220, Austausch der Kondensatoren

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BeitragVerfasst: Sa Feb 24, 2018 11:50 
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Hallo Radiofreunde
Ich bin der Mühli und neu hier. Ich bin 31 Jahre alt und deshalb eher mit Transistoren als Röhren aufgewachsen. Mein aktuelles Projekt ist der Wega 220 Röhrenradio von meinem Opa, den ich momentan restauriere, bzw. es versuche. Ich bin handwerklich begabt und verstehe halbwegs was von Elektrik/Elektronik, zumindest erkenne ich die Bauteile, kann nen Schaltplan lesen und mit einem Multimeter umgehen. Also nennen wir es engagierter Halblaie. Das Gerät hat übrigens einen Netztrafo, es ist kein Allstromgerät. Das Radio stand lange im Keller und hat wohl irgendwann nicht mehr funktioniert. Mein Opa hat das Ding kürzlich eingesteckt…keine Explosionen etc…
Aus dem Radio kam leider kein Ton, es gibt keinerlei Empfang. Die eingebaute UKW-Antenne war angesteckt, aber sonst keine Antenne oder Erdung. Die Endstufe gibt wohl Töne von sich, das Brummen wird mit dem Volume-Regler lauter. Die Röhren haben alle geglüht, die Skalenbeleuchtung ging… Weiter habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht geprüft, war mir innen zu dreckig.
Habe das Gerät daraufhin zerlegt, das Gehäuse ist bereits restauriert. Das Chassis ist komplett gereinigt, die Röhren ebenfalls gereinigt und auf Risse und die Kontaktpins optisch geprüft (keine Funktionsprüfung). Die Skalenbeleuchtung hängt parallel zur Röhrenheizung, die Kabel waren verdrillt und verschmort, Isolation bröckelig. Die Röhren wurden unterschiedlich warm. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, weil ich nicht weiß, wie das im Sollzustand aussehen soll.
Jedenfalls war das der einzige offensichtliche Fehler, den ich bis jetzt gefunden habe. Keine geplatzten Bauteile, die Widerstände habe ich (fast) alle durchgemessen und sie haben alle den Wert aus dem Schaltplan. Ich habe außerdem das Gehäuse geerdet, eine neue 3polige Zuleitung installiert. Der Preh-Schalter war hochohmig, ich hab ihn zerlegt und gereinigt, Kontakte etwas freigekratzt. Neue Kabel zum Trafo natürlich auch verlegt, original ist das absolut fahrlässig und bei Todesstrafe verboten. Die Feinsicherung kommt nämlich erst beim Trafo (Spannungswähler) und da hin geht vom Hauptschalter eine hauchdünne Zuleitung (jetzt 2x1mm²)
Kondensatoren konnte ich bis jetzt nicht prüfen und habe noch nicht angefangen zu tauschen. Soll ich alle Kondensatoren tauschen? Habe gelesen, dass ich zumindest den Kondi am Steuergitter und Koppelkondensator der Endstufe EL84 tauschen sollte. Sind beide leicht zu erreichen und sehen nicht taufrisch aus, haben aber zumindest mit dem Ohmmeter keinen Durchgang (ich weiß dass das nichts aussagt…) Zusätzlich sind zwei „Wima-Bomben“ drin mit 47µ, die sehen optisch schon schlecht aus, zudem viele violette Elkonda 10000pF 500V. Der Netzkondensator 2x5000pF sieht schlecht aus, werde ich tauschen. Muss der teure Becherelko (2x50µF+4µF) getauscht werden??? Optisch natürlich gut, keine Schlonze die rausläuft oder so. Die vielen Keramik-Spulenkondensatoren sehen alle noch in Ordnung aus, meist 4,7nF.
Nach einem kurzen Test ohne Gehäuse/Antenne konnte ich immerhin ein gaanz deutliches Knacken bei der Fingerprobe am TA feststellen – das stimmt mich schon mal positiv! Es hat ziemlich lange gedauert, bis ein Ton kam. Eventuell war die Heizspannung durch den Kurzschluss der Skalenbeleuchtung zu niedrig?
Ganz konkrete Frage: Wie dimensioniere ich die neuen Kondensatoren? Netzeingang (Y) kann ich sicher höher als 5000pF nehmen, aber andere Kondensatoren (Koppelkondensator 2,5nF) kriege ich nicht so einfach in der Größe. Wäre es besser, da 2,2nF oder 2,7nF zu nehmen?

Bitte entschuldigt den langen Text, aber ich versuche Euch alle notwendigen Infos zu geben und weiß, wie lästig es ist, wenn man dem Fragenden alles aus der Nase ziehen muss...ich habe versucht mich entsprechend zu informieren und viel zu lesen, um nicht an den Basics hängen zu bleiben.

Gruß und vielen Dank, Mühli


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BeitragVerfasst: Sa Feb 24, 2018 12:55 
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Moin moin Mühli,
willkommen im Forum
zumindest die Papierwickel Kondensatoren die an der Anodenspannung hängen müssen alle gewechselt werden.
Die im Netzeingang können sogar gänzlich entfallen, wenn überwiegend UKW gehört wird.
Der Becherelko ist zu formieren und die Klein Elkos gehören ebenfalls gewechselt, um eine lange zeit Ruhe zu haben.
Die Kapazitätswerte wurden vereinheitlicht so ist ein 25nF heute ein 22 nF, ein 50er dann ein 47 usw.
Die Toleranz bei Kondensatoren ist idR bei 20 %, die der Elkos oft bis zum doppelten.
Sehr wichtig, der aufgedruckte Spannungswert, dieser kann immer höher aber niemals niedriger ausgewählt werden.

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M.f.G.
harry

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BeitragVerfasst: Sa Feb 24, 2018 13:18 
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Hallo Mühli,

und willkommen im DRF. Ich weiß nicht wie alt Dein Radio ist, denn davon hängt es ab ob schon Kunststoff-Folien Kondensatoren oder noch Papierwickel Kondensatoren verwendet wurden. Letztere müssen alle ausgetauscht werden, diese Art Kondensatoren sind nicht luftdicht und haben als Isolation dünnes Papier welches über die Jahrzehnte Feuchtigkeit aufnimmt, dadurch werden die Kondensatoren durchlässig für Gleichstrom und unbrauchbar. Die alten Werte wie z.B, 2,5nF, 25nF u.s.w. gibt es nicht mehr da es schon vor Jahrzehnten eine Normung der Werte gegeben hat, dadurch sind Heute Werte wie 22nF, 47nF und ähnliche üblich, Du kannst den jeweils am nächsten liegenden Wert problemlos verwenden. Styroflex und Keramikkondensatoren drin lassen, diese sind sehr selten defekt und haben zum Teil (Keramik) besondere Eigenschaften so das sie nicht beliebig ersetzt werden können. Bevor die Papierwickel-Kondensatoren, dazu gehören auch die schwarzen Wima Kondensatoren die sicher keine 47µF haben sondern eher 47nF, gewechselt sind solltest Du das Radio nicht mehr ans Stromnetz anschließen, die Gefahr das Teile, wie Netztrafo und Ausgangsübertrager Schaden nehmen ist zu groß, auch könnte die Endröhre dabei sterben. Das alles wurde aber schon zigfach hier im Forum geschrieben und es ist immer ratsam mal sorgfältig die entsprechenden Beiträge zu lesen bevor man ein Jahrzehnte altes Gerät ans Stromnetz anschließt. Ich hoffe Du hattest Glück und es hat nichts Schaden genommen. Die Kondensatoren am Netzeingang sollten übrigens aus Sicherheitsgründen als erstes entfernt werden und falls Du nur UKW mit dem Radio hören willst müssen auch keine neuen eingebaut werden. Solltest Du weitere Fragen haben stehe ich und auch etliche Andere "Alte Hasen" Dir gerne hilfreich zur Seite, aber bitte erst Fragen und dann handeln. Ich wünsche Dir noch ein schönes Wochenende.

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Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

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Zuletzt geändert von mnby101 am Sa Feb 24, 2018 13:26, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa Feb 24, 2018 13:25 
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Hallo Norbert,
hatten wir es nicht schon einmal, das ich dich fragte, ob du die zuvor geschriebenen Beiträge nicht ließt, weil besagtes zu 95 % schon da steht. :roll:

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harry

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BeitragVerfasst: Sa Feb 24, 2018 13:29 
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Sorry Harry,

aber als ich mit meinem Beitrag begonnen habe war Deiner noch nicht vorhanden. Ich denke das wird immer mal wieder vorkommen das es Überschneidungen bei der Eingabe gibt. Wünsche Dir noch ein schönes Wochenende.

PS: Ich antworte halt auch gerne etwas ausführlicher und das dauert etwas länger.... :lol:

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Norbert (DF8PI)

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Zuletzt geändert von mnby101 am Sa Feb 24, 2018 13:37, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa Feb 24, 2018 13:37 
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@....Wünsche Dir noch ein schönes Wochenende.

Wünsche ich dir ebenfalls Norbert

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harry

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BeitragVerfasst: So Feb 25, 2018 23:09 
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Wow, das geht ja flott mit den Antworten - schonmal vielen Dank an alle Beteiligten, das mit der Normierung der Kondensatoren war mir nicht ganz klar.

Ich hab den Radio nicht "als erster" ans Netz angeschlossen, das hat unwissenderweise mein Opa für mich übernommen. Der Radio ging ja irgendwie immer und er hat ihn ab und zu benutzt. Als er dann nicht mehr ging hat es auch nicht gleich gekracht hat...soweit so gut. Dauerhaft möchte ich das aber nicht, deshalb steht der Kondensator-Tausch jetzt als nächstes an, bevor es wieder ans Netz geht.

@mnby101: Klar, die Wimas haben 47nF, da hab ich mich ausm Kopf vertippt.

Elko formieren mach ich mich schlau :D sicher schon drölf mal erklärt.

Den Netzanschlusskondensator werf ich raus, möchte nur UKW und TA hören (besorge mir so einen Adapter auf Klinke fürs Handy)
Das Radio dürfte 58 oder 59 gebaut sein, sind wohl Papierwickelkondensatoren? (Elkonda violett 10000pF 500V)
Mit welchem Kondensatortyp ersetze ich die am besten? Keramikkondensatoren?

Grüße und vielen Dank


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BeitragVerfasst: Mo Feb 26, 2018 10:18 
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Hallo Mühli,

Papierwickelkondensatoren ersetzt man auch wieder mit Folienwickelkondensatoren. Keramiktypen sind an diesen Stellen ungeeignet.
Bei "www.antikradio-restore.de" kannst Du die erforderlichen axialen Typen einzeln oder als Sortiment mit unterschiedlichen, aber gebräuchlichen Werten bestellen. In den alten Röhrenradios sind 400V und 630V Ausführungen in fast allen Fällen ausreichend.
Natürlich können auch WIMA-Typen eingesetzt werden, allerdings müssen die Anschlüsse dieser kleinen "Kästchen" entsprechend verlängert werden.

Beste Grüße
Jürgen


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BeitragVerfasst: Mo Feb 26, 2018 10:31 
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Servus,
Kann ich so nicht stehen lassen diese Aussage: Warum bauten deutsche oder ein namhafter holländischer Hersteller in den Exportversionen ihrer Radios sehr oft keramische Kondensatoren bis zum Wert 47nF ein? Viele Batterieröhrengeräte aus den USA oder GB hatten zum grossen Teil Keramikkondensatoren verbaut, oftmals bis zum Wert 22nf.
Keramikkondensatoren hielten und halten viel länger, kosteten aber auch mehr. Für den Export baute man höherwertige Radio durch den Einsatz höherwertiger Bauteile, auch sicherheitstechnisch waren diese auf einem höheren Stand, so wurden fast überall zusätzliche Sicherungen für die Anodenspannung und der Heizspannung eingebaut und Netzteilelkos mit grosszügigeren Werten und mit höherer Arbeitsspannung verwendet.

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


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