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Saba Freudenstadt 100
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Autor:  Rosel [ Mi Apr 04, 2018 18:31 ]
Betreff des Beitrags:  Saba Freudenstadt 100

Hallo,

die Reparatur meines Saba Freudenstadt geht langsam dem Ende entgegen. Alle !! Papierkondensatoren waren defekt. Eine EL95 hatte 12V Gitterspannung. Nach dem Kondensator und teilw. Röhrentausch spielt das Radio sehr gut. Spannung am Glechrichter 268 VDC, aber die Heizspannung ist zu hoch. Ich messe an der Skalenbeleuchtung 7,25 VAC. Kann ich das den Röhren zumuten oder besteht Handlungsbedarf?

Schönen Abend

Rosel

Autor:  radio-volker [ Mi Apr 04, 2018 18:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Servus,
Bei 7,25V besteht sicher Handlungsbedarf, wie hoch ist denn die Netzspannung und wie ist die Primärspannung vom Netztrafo eingestellt, hat der einen 240V Abgriff?

Autor:  Rosel [ Mi Apr 04, 2018 18:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Hallo Volker,

Netztrafo sekundär habe ich 257 VAC. Das Radio hat keine 240V Einstellung. Netzspannung liegt bei 238V im Moment.

Rosel

Autor:  radio-volker [ Mi Apr 04, 2018 19:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Servus,
Du solltest primärseitig 2 Zementbunker vorschalten, eine in der Phase und Einen in der Nullleitung, das teilt die Verlustleistung auf, probiere es erstmal mit 2xmal 39-100 Ohm 5 Watt und messe dann nochmal die Spannung an den Lämpchen, wenn du in den Bereich 6,3V bis 6,5 V kommst ist alles gut.

Autor:  röhrenradiofreak [ Mi Apr 04, 2018 20:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Wenn Deine Messergebnisse stimmen, müsstest Du die Netzspannung auf 207 V absenken, um auf eine Heizspannung von 6,3 V zu kommen. Das kann ich nicht ganz glauben, denn das würde bedeuten, dass der Netztrafo dieses Radios falsch dimensioniert ist.

Bist Du sicher, dass Dein Multimeter richtig anzeigt? Manche Multimeter produzieren gerade in den Wechselspannungsbereichen erschreckend große Messfehler.

Oder hast Du womöglich ohne komplette Röhrenbestückung gemessen?

Je nach Kabelführung kann es vorkommen, dass die Spannung an den Skalenlampen um einige Zehntel Volt von der an den Röhren abweicht. Also vielleicht zur Sicherheit noch einmal direkt an einer Röhre messen.

Für das Absenken der Spannung gibt es eine weitere Möglichkeit, die mir besser gefällt als die Vorwiderstände: einen kleinen Netztrafo so schalten, dass ein Spartrafo entsteht. Das folgende Bild zeigt das Prinzip:
Dateianhang:
Vorschalttrafo.JPG

Die Netzspannung wird um die Sekundärspannung des Trafos reduziert. Das kann ein sehr kleiner Trafo sein: er braucht nur so viel Sekundärstrom aushalten, wie das Radio netzseitig aufnimmt. Bei einem Radio, das z.B. 60 bis 65 W aufnimmt (was beim Freudenstadt 100 hinkommen könnte), genügt für eine Spannungsreduzierung um 10 V ein Trafo mit einer Nennleistung von nur 3 W!

Lutz

Autor:  Klarzeichner [ Do Apr 05, 2018 6:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Richtig, Lutz,

diese einfache Methode ist leider kaum bekannt. Deinen Beitrag sollte man mal als extra-Thread wiederholen und festpinnen. Hallo Admin! :-)

Gruß
Stefan

Autor:  radio-volker [ Do Apr 05, 2018 7:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Servus,
Ja, die Sache funktioniert sehr gut. Ich nehme immer Zementbunker, weil ich die kleinen Trafos behalten möchte für die Stromversorgung von Eigenbau DVM. Habe das aber auch schon ein paarmal so gebaut, weil der Platzbedarf des kleinen Trafo ist sehr gering, der passt fast immer unter das Chassis.

Autor:  Rosel [ Do Apr 05, 2018 7:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Lutz hat recht! Bei genau 207V am Regeltrafo habe ich 6,3V Heizspannung. Natürlich ist das Radio kompl. mit Röhren bestückt. Gemessen habe ich an der EM84 mit einem Tischmultimeter Fluke 45.
Der Trafo ist original. Nach der Dreckschicht im Gerät zu urteilen, war ich der Erste der die Rückwand entfernt hat.
Wenn ich die Primärspannung entsprechend reduziere, habe ich aber zu wenig Anodenspannung.
Was tun?

Rosel

Autor:  radio-volker [ Do Apr 05, 2018 7:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Servus,
Auch 5-10% weniger Anodenspannung machen dem Radio nichts aus.
Montiert das noch einen Selen-gleich-riecht-er?

Autor:  Rosel [ Do Apr 05, 2018 8:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Im Gerät ist noch der originale Siemens Brückengleichrichter, der nicht warm wird.
Ich müsste dann einen 30V Trafo einbauen?

Rosel

Autor:  radio-volker [ Do Apr 05, 2018 10:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Servus,
Da muss man sich herantasten, dem Trafo macht es nichts, wenn er primärseitig auch mal 225V sieht.
Die maximale Heizspannung würde ich bei 6,5-6,6V sehen.

Autor:  röhrenradiofreak [ Do Apr 05, 2018 17:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Es gibt auch Möglichkeiten, nur die Heizspannung zu reduzieren, ohne dass gleichzeitig die Anodenspannung absinkt.

Auch im Heizkreis kann man im Prinzip einen Widerstand einfügen. Wegen des hohen Stroms muss er aber einen sehr kleinen Wert haben, in der Größenordnung von 0,1 bis 0,2 Ohm bei einer Belastbarkeit von einigen Watt. Das ist unpraktisch.

Die Heizwicklung ist meistens die äußerste Wicklung auf dem Netztrafo. Wenn man einige Windungen abwickelt, sinkt die Heizspannung. Eine Windung bringt ungefähr 0,2 V. Nachteilig ist der irreversible Eingriff am Netztrafo.

Wenn auf dem Wicklungspaket des Netztrafos noch etwas Platz ist, um einige Windungen eines Drahtes hinzuzufügen, kann man diese so in Reihe mit der Heizwicklung schalten, dass sich eine Spannungsreduzierung ergibt. Auch hier bringt eine Windung etwa 0,2 V. Für ausreichende Strombelastbarkeit muss der Draht mindestens so dick sein wie der Draht der vorhandenen Heizwicklung.

Lutz

Autor:  Rosel [ Fr Apr 06, 2018 7:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Für folgende Lösung habe ich mich entschieden:

Vorwiderstand 25W mit Kühlkörper in die Primärleitung
Vorh. Gleichrichter durch Silizium ersetzen um die Anodenspannung zu erhöhen.

Nach dem Umbau stelle ich Fotos ein.

Rosel

Autor:  hf500 [ Fr Apr 06, 2018 18:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

Moin,
wenn man die Netzspannnung auf 207V absenken muss, damit die Heizspannung mit vollem Roehrensatz den korrekten Wert bekommt, deutet das fuer mich auf einen Fehler hin.
Moeglich, dass etwas mit dem Netztrafo nicht stimmt, man hat sich beim Wickeln verzaehlt (Primaerwicklung zu wenig, Heizwicklung zu viel). Windungsschluss (primaer) scheidet aus, sowas gibt Kurzschlusswindungen, die sich immer bemerkbar machen (Netzsicherung brennt durch).
Oder das Messgeraet, auch wenn es einen respektierten Namen traegt, zeigt zumindest in den unteren Wechselspannungsbereichen falsch an. Das muss alles ueberprueft werden, denn auch die Radiotrafos sind so gewickelt, sollten es zumindest sein, dass bei Nennspannung primaer und Nennlast sekundaer die sekundaeren Nennspannungen erscheinen.

73
Peter

Autor:  röhrenradiofreak [ Fr Apr 06, 2018 18:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Saba Freudenstadt 100

hf500 hat geschrieben:
Oder das Messgeraet, auch wenn es einen respektierten Namen traegt, zeigt zumindest in den unteren Wechselspannungsbereichen falsch an.

Das ist immer noch auch meine Vermutung...

Lutz

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