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Schievels Bastelecke Heute: Telefunken Gavotte 1153 https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=27971 |
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Autor: | Schievel [ Sa Jun 09, 2018 18:20 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
So, heute war das Philetta dran, B2D13A um genau zu sein. Getauscht habe ich zwei Ero 100 Kondensatoren und 2 Elkos und den Becherelko. An geht es zwar, und es Empfaengt auch UKW Sender, aber leider sind diese die ganze Zeit ueber extrem verzerrt. Alle Roehren habe ich jetzt schon einmal komplett ausgetauscht, damit wird es nicht besser. Was koennte da verkehrt sein? / ich habe jetzt mal etwas an den TA Eingang angeschlossen und dort ist es genauso verzerrt. Das konnte ich bei MW, LW nicht merken, da ich keine Antenne habe empfange ich hier nichts. Das heist also ich nehme mir mal die Endstufe vor. // ok, der 240 Ohm Widerstand R55 an der Anode der EL95 ist wohl kaputt. (Messgeraet zeigt Overload, also der ist hin) Da messe ich auch +18V gegen Masse. Jetzt habe ich versuchsweise mal einen 100 Ohm Widerstand eingebaut, jetzt messe ich +4,4V und das Radio hoert sich super an, keine Zerre mehr, nichts. Welche Spannung sollte ich da haben? Wenn ich das auf anderen Seiten richtig gelesen habe, hat die EL84 da eine negative Spannung, aberwie sieht das fuer die EL95 aus? /// ansonsten hab ich nur noch das Problem, dass der Taster für die Langwelle nicht einrastet. |
Autor: | Röhrig [ So Jun 10, 2018 6:43 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
Hallo, leider ist der Stromlauf http://www.philipsradios.nl/Schemas/B2D13A.pdf etwas unscharf, aber mit etwas Phantasie lese ich da +6.5 V oder 6,8 V an der Kathode der EL95. Das ist auch ein ziemlich typischer Wert für diese Röhre, bis 7 V geht auch noch. Du solltest also einen höheren Widerstand einbauen, am besten die im Stromlauf angegebenen 240 Ohm. Genau diese Philetta habe ich übrigens auch, mir gefällt das goldene Lautsprechergitter besonders gut. Schönen Sonntag noch Kurt |
Autor: | mnby101 [ So Jun 10, 2018 10:00 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
Hallo Schievel, eine kleine technische Erklärung meinerseits. Jede Endstufenröhre benötigt um im richtigen Arbeitspunkt zu liegen eine negative Gleichpannung am Steuergitter gegenüber der Kathode. In der Regel hat man keine negative Betriebsspannung in einem Radio (außer bei sehr alten Geräten), deshalb verwendet man meistens die sogenannte halbautomatische Gittervorspannungserzeugung, die folgendermaßen funktioniert: Zwischen Masse und Kathode der Röhre legt man einen Widerstand ( bei der EL95 wie in Deinem Falle 240 Ohm), durch den Strom der durch den Widerstand fließt entsteht ein Spannungsabfall an diesem Widerstand (in Deinem Falle etwa 7 Volt). Dadurch wird die Masse gegenüber der Kathode gesehen um diese 7 Volt negativer als die Kathode. Über einen hochohmigen Widerstand, meistens etwa 500K Ohm bis 1M Ohm wird das Steuergitter nun mit der Masse verbunden und ist somit ebenfalls 7 Volt negativer als die Kathode. Von halbautomatischer Gittervorspannungserzeugung spricht man deshalb weil diese negative Spannung vom Strom der durch die Röhre fließt abhängt, d.h. je höher der Strom wird um so höher wird die negative Vorspannung die den Strom wieder reduziert und den Arbeitspunkt der Röhre somit stabil hält. Ich hoffe ich habe es verständlich erklärt und Andere können auch ihr Wissen damit verbessern. Wünsche allen noch einen schönen Sonntag. |
Autor: | röhrenradiofreak [ So Jun 10, 2018 10:51 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
... oder, stark vereinfacht ausgedrückt: je niedriger der Widerstandswert, desto stärker werden die Röhre und das Netzteil des Radios belastet. Deshalb darf man keinen kleinen Wert einbauen als im Schaltplan angegeben. Lutz |
Autor: | radio-volker [ So Jun 10, 2018 11:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
Servus, Gemeint ist die automatische Gitterspannungserzeugung, die Halbautomatische erfolgt durch einen oder mehrere aufgeteilte Widerstände in der Minusleitung der Ua. |
Autor: | MatthiasD [ So Jun 10, 2018 11:59 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
Hallo Schievel, Deine eingehende Frage zur Anpassung moderner Tonquellen (MP3, Bluetooth etc) ist durchaus berechtigt. Diese Signalquellen sind strenggenommen niederohmig gegenüber den Röhreneingängen. Diesen Mangel (sofern man ihn hört) kann man nicht allein mit dem Pegel korrigieren. Ich habe mir dazu einen Posten Miniübertrager 1:10 in der Bucht bestellt und in die Signalleitung geschaltet. Bei Audio-Signalen per Kabel habe ich damit zusätzlich auch eine galvanische Trennung. Die Versorgung aus der Heizspannung reichte bisher immer aus. Klanglich (bilde ich mir ein) erreiche ich damit noch eine Verbesserung. |
Autor: | hf500 [ So Jun 10, 2018 17:56 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
Moin, es ist hier gleichgueltig, wie niederohmig die Quelle gegenueber dem hochohmigen Eingang ist. Es gibt hier keine Anpassung, nur der Pegel sollte stimmen (ca. 0,5Veff) und die Quelle sollte nicht zu hochohmig sein (Hoehenverluste durch die Kapazitaet der abgeschirmten Tonleitung). Ein 1:10 Uebertrager bewirkt, dass die Spannung hochtransformiert wird, dem Verstaerkereingang also eine hoehere Spannung angeboten wird. Gleichzeitig wird auch der Quellwiderstand herauftransformiert, hinzukommen noch die parasitaeren Elemente des Uebertragers (Streuinduktivitaeten etc.) so dass nicht sichergestellt sein muss, dass der Frequenzgang unberuehrt bleibt. Wichtig ist auch eine genuegend hohe Primaerinduktivitaet des Uebertragers, damit er an der unteren Frequenzgrenze (20Hz sollte man bei "Digitalaudio" annehmen) den Ausgang der Quelle nicht zu stark belastet. 73 Peter |
Autor: | mnby101 [ Mo Jun 11, 2018 12:39 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
Hallo Volker, danke für die Korrektur, natürlich habe ich die automatische Gittervorspannungserzeugung beschrieben, da hab ich mich leider vertan, sorry. |
Autor: | röhrenradiofreak [ So Jun 24, 2018 10:33 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
Dei Becherelko hat bei diesem Radio drei Teilkapazutäten. An welcher hast Du gemessen? Ein Wechselspannungsanteil von mehreren Volt wäre an dem Ladeelko, also an dem Elko, der direkt am Gleichrichter liegt, normal, an den anderen beiden Anschlüssen muss er kleiner sein. Das, was auf Deinem Oszi zu sehen ist, sieht nicht wie die typische Brummspannung am Elko aus: diese ist normalerweise annähernd sägezahnförmig. Der große Siebwiderstand soll laut Schaltplan 1 k Ohm haben. http://85.144.192.2/nvhr/Graetz_813Polka.pdf Mit 100 Ohm passt einerseits die Brummkompensation nicht, andererseits verschlechtert sich die Siebwirkung der Sienkette. Ergebnis ist ein Netzbrummen, wie von Dir beschrieben. Lutz |
Autor: | röhrenradiofreak [ So Jun 24, 2018 15:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
Die Oszillogramme an den drei Elkos sehen plausibel aus. Nun prüfe nochmal den Siebwiderstand, den Du ersetzt hast. Laut Schaltplan muss er 1 k Ohm haben. Wenn Du 100 Ohm eingebaut hast, wird das der Grund für das Netzbrummen sein. Auf einem der Bilder im radiomuseum.org (https://www.radiomuseum.org/r/graetz_polka_813.html) ist zu erkennen, dass die Röhre EABC80 eine Blechabschirmung hat. Diese könnte mit der betreffenden Stelle am Chassis verbunden sein. Fehlt dieser Blechzylinder in Deinem Radio? Dann könnte auch das ein Grund für Netzbrummen sein. Lutz |
Autor: | omega [ So Jun 24, 2018 17:30 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
Hallo, als Siebwiderstand ist beim Grundig 2028 ein 1,3 KOhm vorgesehen ! Grüße Michael |
Autor: | röhrenradiofreak [ So Jun 24, 2018 18:17 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration Grundig 2028 |
Dieser Thread begann zwar mit einem Grundig 2028, aber aktuell geht es um ein Graetz Polka 813, und bei diesem beträgt der Wert 1 k Ohm. Lutz |
Autor: | Schievel [ So Jun 24, 2018 19:37 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Restauration und Reparatur Graetz Polka 813 |
Ja richtig, ich sollte den Threadtitel immer auf das Radio aendern, an dem ich gerade schraube. Mit dem 100 Ohm Widerstand habe ich mich gestern vertan, es ist weiterhin ein 1kOhm Widerstand und der war auch vorher drin. Der Abschirmbecher fehlt tatsaechlich. Ich habe mal schnell eine Abschirmung aus Alufolie um die Roehre gewickelt und geerdet, aber macht genau garkeinen Unterschied. / ich ich Messe hier an der Kathode also Pin3 der EL84 nur 4,5V Gleichspannung, statt der im Schaltplan stehenden 7,1V. // Und an der Anode nur 155V. /// okay ich dachte erst mein Multimeter ist kaputt, denn ich habe Zwischen der Phase aus der Steckdose und Gehaeuse nur 170V AC testweise gemessen. Aber an der Steckdose messe ich zwischen L und N normale 230V Radiogehaeuse gegen N habe ich aber ca 20V AC (spaeter sogar 45V), daher kommen wohl die komischen Spannungen im Geraet, die ich messe. Normal ist das nicht oder? Oh Mann, da unten drin in der Tastatur versteht sich noch ein Ero 100 Kondensator Den muss ich erstmal noch tauschen, dann sehen wir weiter. |
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