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Südfunk Maestro Luxussuper 816
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Seite 1 von 1

Autor:  klausw [ Fr Okt 26, 2018 10:17 ]
Betreff des Beitrags:  Südfunk Maestro Luxussuper 816

Hallo in die Runde.

Mein derzeitiges Reparaturprojekt ist ein eher selten auftauchendes Gerät: Südfunk Maestro Luxussuper 816, gebaut am 16. April 1957.
Datenlage ist dünn, deswegen auch kein Schaltplan:
https://www.radiomuseum.org/r/sudfunk_m ... 816_1.html

Zwischenzeitlich sieht das Gerät schon deutlich besser aus, als hier im Fundzustand:
https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=11346

Das soll nun hier keine Gerätevorstellung werden, sondern im Rahmen der Reparatur fällt mir so das Eine oder Andere auf, zu dem ich gerne Eure Meinung gehört hätte.

Vorweg: alle maroden Kondensatoren wurden einseitig abgeknipst und ersetzt, ebenso wurden verdächtige Widerstände ersetzt. Netzelko ebenfalls neu, Röhren geprüft. Das Gerät spielt wieder.

Ich werde hier also die eine oder andere Frage zu diesem Gerät einstellen und beginne gleich damit:

Schaltungstechnisch wird im Radio die Anodenspannung für die EL84 am Ladekondensator abgegriffen, die Ug2 am Siebwiderstand. Der Originaltrafo liefert bei eingestellter Netzeingangsspannung von 222 - 224 Volt eine Anodenwechselspannung von ca. 2x 320 Volt. Nach Gleichrichtung durch die EZ80 werden somit der EL84 in der vorgefundenen Schaltung eine Ua von ca. 290 Volt und Ug2 von ca. 270 Volt zugeführt. Zeitgleich liegt dabei die abgegebene Heizspannung des Trafos bei gemessen 6,12 - 6,2 Volt (nur zur Veranschaulichung, wir wollen nicht um Hundertstel streiten).

Originalkathodenwiderstand der EL84 war 220 Ohm, wegen Defekt sind derzeit 200 Ohm eingebaut.

Der Originaltrafo scheint mir für die Röhrenbelastung im Gerät etwas, sagen wir, auf Naht dimensioniert.
Wenngleich die EL84 lt. Röhrendaten Spannungen bis 300 Volt gestattet, so erscheint mir der hier im Gerät gewählte Ansatz recht merkwürdig, d.h. die Speisespannungen unnötig hoch.

Eure Meinung dazu?


k.

Autor:  hf500 [ Fr Okt 26, 2018 18:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Südfunk Maestro Luxussuper 816

Moin,
du solltest den Katodenwiderstand wieder auf 220 Ohm bringen, ist doch Normwert. Oder hast du die Werte vertauscht? Er bestimmt schliesslich die Steuergittervorspannung und damit den Arbeitspunkt.

Der Standardwert fuer den Katodenwiderstand einer EL84 in Eintakt-A ist 170-180 Ohm, das bezieht sich auf einen Anoden- und Schirmgitterspannung von 250V.
Die hoehren Spannungen sind so lange kein Problem, wie die Verlustleistungen von Anode und Schirmgitter eingehalten werden. Die EL84 hat 12W Anodenverlust und einen Schirmgitterverlust von 2W, bei Aussteuerung max. 4W.
Ganz grob: Katodenstrom durch Spannungsmessung ueber dem Katodenwiderstand bestimmen und mit der Anodenspannung multiplizieren. Gibt mit genuegender Genauigkeit die Roehrenbelastung. Wenn die noch gut unter 12W liegt, ist alles im gruenen Bereich.

73
Peter

Autor:  klausw [ So Okt 28, 2018 10:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Südfunk Maestro Luxussuper 816

hf500 hat geschrieben:
Moin,
du solltest den Katodenwiderstand wieder auf 220 Ohm bringen, ist doch Normwert. Oder hast du die Werte vertauscht? .....



Danke Peter. Nein, die Werte wurden nicht vertauscht. Der derzeit interimsmäßig verbaute Katodenwiderstand hat aufgedruckt 200 Ohm, gemessen 194 Ohm. Spannung über den Katodenwiderstand damit gemessen derzeit 5,75 V / Anodenspannung 285 V. Diese EL 84 ist mit gerade noch GUT auf W19S geprüft. Mit einem etwas besseren Exemplar: 6,00 V / 280 V.
Sodann habe ich einen 220 Ohm-Widerstand verbaut (gemessen 217 Ohm). Werte damit: 6,65 V / 285 V



Gruß
k.

Autor:  hf500 [ So Okt 28, 2018 21:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Südfunk Maestro Luxussuper 816

Moin,
das passt schon besser. Je kleiner der Katodenwiderstand, desto kleiner die Gittervorspannung und damit desto groesser der Anodenstrom. Da bei diesem Geraet die Anodenspannung etwas hoeher als ueblich ist, hat man statt der ueblichen 170-180 Ohm 220 eingesetzt, um die Belastung der Endroehre zu begrenzen. Im Moment laeuft sie mit 32mA Katodenstrom und 9,3W Gesamtverlustleistung.

Habe etwas gerechnet. Mit dem kleineren Katodenwiderstand ist die Belastung kleiner, 8,4W/30mA mit der besseren Roehre. Finde ich seltsam, wo ist der Denkfehler? Wenn allerdings der Ruhestrom kleiner wird, sinkt auch die Aussteuerfaehigkeit der Endstufe, die Leistung sinkt.

73
Peter

Autor:  klausw [ Mo Okt 29, 2018 8:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Südfunk Maestro Luxussuper 816

hf500 hat geschrieben:

Habe etwas gerechnet. Mit dem kleineren Katodenwiderstand ist die Belastung kleiner, 8,4W/30mA mit der besseren Roehre. Finde ich seltsam, wo ist der Denkfehler? Wenn allerdings der Ruhestrom kleiner wird, sinkt auch die Aussteuerfaehigkeit der Endstufe, die Leistung sinkt.



Moin Peter. Falls ich noch ergänzende Messungen durchführen soll, gib Laut. Was die EL84 anbetrifft, so steht mir eine ganze Palette unterschiedlich stark gebrauchter Röhren zur Verfügung.

Wesentlich ist mir, in diesem Gerät den Originaltrafo zu retten, und das Gerät wieder "auf Leistung" zu bringen, wobei mir da das Thema "Empfang" wichtig ist; 12 Kreise FM sind ja nicht grad' schlecht.

Neben den Kondensatoren habe ich am WE auch eine ganze Reihe der berüchtigten "Ringwiderstände" ausgewechselt. Das seltene Gerät soll alltagstauglich werden, also auch viele Stunden am Stück laufen.

Interessant finde ich, dass bei Netz-Nennspannung die Heizspannung erkennbar unter 6,3 Volt liegt (aber im Toleranzbereich), obgleich ich die Skalenlampen bereits im Stromverbrauch halbiert habe.

Gruß
k.

Autor:  hf500 [ Mo Okt 29, 2018 17:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Südfunk Maestro Luxussuper 816

Moin,
die Gittervorspannung kommt mir fuer den Strom etwas klein vor, wie hoch ist denn die Schimgitterspannung? Ich frage danach, weil von deren Hoehe wesentlich der Anodenstrom mitbestimmt wird (*).
Die Kenndaten sehen bei 250V Anoden- und Schirmgitterspannung bei -7,3V Gitterspannung 48mA Anodenstrom vor. Das Schirmgitter zieht dabei 5.5mA, gibt also 53,5mA Katodenstrom. Dazu gehoert dann ein Katodenwiderstand von 135 Ohm (nicht 170-180 Ohm, da hatte ich ins falsche Erinnerungsfach gegriffen).

Annaehernd volle Ausnutzung der Verlustleistung bedeutet bei der aktuellen Anodenspannung einen Anodenstrom von 40mA.
Ueber die Qualitaet, mit der der Zustand einer Roehre auf einem W19 angegeben wird, kann ich nichts sagen (was meint so ein Geraet mit "gut"?), ich habe ein Neuberger RPM370, mit dem ich gezielt die Elektrodenspannungen aus der Roehrentabelle einstellen kann und dann auch den dazugehoerenden Anodenstrom bekomme.

(*) Eine Pentode ist eine gesteuerte Konstantstromquelle. Bei konstanten Gitterspannungen ist der Anodenstrom von der Anodenspannung recht unabhaengig (hoher Innenwiderstand).

73
Peter

Autor:  klausw [ Di Okt 30, 2018 6:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Südfunk Maestro Luxussuper 816

hf500 hat geschrieben:
Moin,
die Gittervorspannung kommt mir fuer den Strom etwas klein vor, wie hoch ist denn die Schimgitterspannung?
....Ueber die Qualitaet, mit der der Zustand einer Roehre auf einem W19 angegeben wird, kann ich nichts sagen (was meint so ein Geraet mit "gut"?),

73
Peter


Hallo Peter,

danke für die Antwort. Die UG2 werde ich in der jetzigen Kombination messen; ich hoffe, ich komme heute Abend dazu.
Die Prüfwerte des W19S sehe ich nur im Vergleich einzelner Röhren gleichen Typs zueinander, ich kann also eine EL84 mit sehr gutem Messwert oder aber eine solche mit deutlich weniger gutem Messwert ins Radio einsetzen. Ansonsten möchte ich dem Gerät an dieser Stelle keine vertiefende Bedeutung beimessen.


Late edit: Werte soeben gemessen:

Ua 287 V
Ug2 265 V
U über den Kathodenwiderstand 6,85 V



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k.

Autor:  hf500 [ Di Okt 30, 2018 18:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Südfunk Maestro Luxussuper 816

Moin,
ich wuerde an den Betriebsdaten der Endroehre nichts mehr aendern. Ob die Roehre noch ein halbes Watt mehr leisten koennte, kann man ohnehin nicht hoeren.

73
Peter

Autor:  klausw [ Mi Okt 31, 2018 6:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Südfunk Maestro Luxussuper 816

Danke für die Info, Peter. Mir geht es auch nicht um möglichst viel Watt, sondern mich hatte der Sachverhalt der doch recht hohen Anoden- und Gitterspannung der Röhre dahingehend interessiert, ob hier im Gerät noch was im Argen liegt.


Gruß
k.

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