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 Betreff des Beitrags: Des Radios neue Kleider...
BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 13:16 
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Grüßt Euch Ihr Lieben,

nachdem all meine Röhrenboys inzwischen mehr oder minder technischerseits bestens versorgt & intakt sind und ich vorerst weder Widerstände noch Kondensatoren geschweige `nen glimmenden Glaskolben sehen oder riechen will/kann, kam mir ein Gedanke! :idea:

Warum versuchste dich denn nicht mal an dem eigentlich „Wesentlichsten“ von allem, dem Aussehen der Geräte, sprich GEHÄUSE! Denn wie sagt man so schön, auch ein kaputtes Radio kann gut aussehen, wenn „es“ sich pflegt!! :P
Somit erstmal die Gehirnwindungen angestrengt, denn... wie stellste das am besten an und natürlich das Internet nach evtl. passenden Vorschlägen durchforstet! :!:
Und wie ich da so vor mich hin forste und stöbere, kam mir die Erleuchtung! :idea:

Mit irgend `nem Batzen Schleifpapier über den Lack zu rubbeln um dann anschließend popeligen Klarlack drauf zu schleimen war mir zu läppsch, vom meist üblen Endergebnis mal ganz abgesehen! :?
Ich las da also etwas von einer Schellack Poliertechnik, das war höchstinteressant aber auch kompliziert (vorerst)! Ich stöberte weiter um mir alles Wissenswerte über dieses Thema reinzuziehen!
Es heißt, Schellack ist mit das älteste „Material“ um Holz zu schützen und gleichzeitig optimal aussehen zu lassen! Das Zeug wird aus Ausscheidungen, sprich AA (bäh, wie äkelisch) der Lackschildlaus gewonnen und um 1 kg Schellack zu ernten, benötigt man sage und schreibe 300.000 Stück dieser putzigen Läuschen! Na Mensch, da müssen die winzigen Jungs aber ganz schön ranklotzen, sprich mächtig oft aufs Klo! Wer also näheres über dieses Thema wissen möchte, kann ja mal bei Wikipedia Schellack eingeben!

Also was lag da näher, als am „lebenden“ Objekt diese interessante Prozedur mal durchzuexerzieren!

Eines aber vorweg, diese Aktion bedarf ein Höchstmaß an Geduld, Konzentration und den festen Willen das Ganze durchzuziehen! Des Weiteren ist gute körperliche Verfassung und Resistenz gegen üble chemische Gerüche von Vorteil! Liest sich anfangs alles ziemlich brachial an, ist aber im Nachhinein halb so schlimm! :wink:

Da das Ganze rein händisch vonstatten geht, kommen keinerlei elektrische Maschinen zum Einsatz! Dies bezieht sich aber nur auf die reine HOLZARBEIT!!! :!: :!:

Ich werde Euch hier jetzt die einzelnen Arbeitsschritte zum Wiederherrichten eines Holzgehäuses bebildert erläutern! Vielleicht verspürt der eine oder andere das Verlange dem nachzueifern! Ich wünsche schon jetzt mal viel ERFOLG! :super:

Ok, was brauchen wir??

Natürlich erstmal ein verdötschtes Radio dem ein Facelifting gut zu Gesicht stehen würde! Das war bei mir schnell gefunden! Ein kürzlich erworbenes GRUNDIG Ferndirigent 3090 WF (das Zweite) wies erhebliche Lackschäden auf, welche bereits vom Vorbesitzer recht unprofessionell mit oben erwähnter Sprühdosentechnik ziemlich verhunzt wurde!

Als nächstes einiges an Werkzeug!

Wir da wäre: Schleifpapier von GROB bis FEIN! Einen Schleifklotz aus Kork oder Holz! Einen Schleifschwamm (für Rundungen sehr zu empfehlen)!! Ein paar Pinsel! ABBEIZER und Verdünnung! Eine Spachtel oder Schaber aus Metall! Staubschutzmaske, sowie Gummihandschuhe! Ebenso ist ein Staubsauger von Vorteil! Das ganze Kleinzeug lässt sich problemlos in jedem Baumarkt organisieren!

Also, frisch an's Werk... gleich geht's weiter!!!!

Grüßkes vom Klaus ! 8)

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 Betreff des Beitrags: Restauration
BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 13:45 
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Dieser reichlich in die Jahre gekommene Bursche soll in Kürze zu vollem Glanz erstrahlen!!


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 Betreff des Beitrags: Viel Arbeit steht an...
BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 13:55 
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Der Lack und die Beschläge sind stumpf und unansehnlich! Mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr instand zu setzen, GENERALÜBERHOLUNG ist angesagt!!!


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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 13:57 
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Der nackte Korpus mit Schallwänden ist bereit sich die „Haut“ abziehen zu lassen!!


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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 13:58 
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Als erstes bauen wir natürlich das Chassis aus und wenn möglich auch die Schallwände! Bei diesem Gerät war das nicht nötig/möglich! Die Hauptlautsprecher sitzen auf einem herausziehbaren Brett halbschräg unter dem Deckel und waren schnell entfernt! Die Schallwände hier sind übrigens aus Metall und somit unempfindlich gegen Beschädigungen! Anders bei Stoffbezügen!!!
Anschließend werden die Messingzierleisten vorn und an den Seiten demontiert! Das geht ganz einfach! Die Abdeckungen an den Stoßkanten abhebeln, dann die winzigen Nägelchen rauspopeln und die Leisten vorsichtig aus ihrer Nut herausziehen! Aber mit Gefühl, denn sind die Dinger einmal geknickt sind sie unbrauchbar! Abschließend markieren wir die Seitenleisten, damit sie später wieder da sitzen wo sie hingehören und lagern sie an einem sicheren Ort wo sie nicht verbiegen können, denn ausgebaut sind sie recht instabil!

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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 14:52 
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Und jetzt geht`s los!
Wir schnallen uns die Staubschutzmaske (Atemschutz) über und greifen zum ABBEIZER, denn… der alte Lack muß ab! Das geht mit diesem stinkenden Zeug relativ einfach im Vergleich zum manuellen ABSCHLEIFEN! Dafür würde man Tage brauchen!
Als erstes reißen wir so viele Fenster wie möglich auf, denn frische Luft ist jetzt angesagt! Wenn möglich kann man das auch im Freien machen!
Wir nehmen einen Pinsel und streichen den sehr viskosen ABBEIZER gleichmäßig etwa 1-2mm dick auf die Lackfläche! Zunächst nur einen Teil! Nach ca. 10-15Min. Einwirkzeit kann man mit dem abschaben beginnen! Also vorsichtig mit der Spachtel das glibberig stinkende Zeug abtragen und die Spachtel nach jedem Zug gut reinigen! Je nach Festigkeit und Dicke des alten Lackes muß der Vorgang wiederholt werden! Ich habe die Fläche mit Verdünnung getränkt und dann weiter geschabt bis ich endlich auf dem rohen Holz gelandet bin! ALLE Lackreste müssen weg, umso besser ist anschließend das schleifen! VORSICHT beim Schaben, damit das Holz nicht beschädigt wird!!!!
Zum Schluß nehmen wir einen alten Küchenschwamm, tränken die grobe Seite reichlich mit Verdünnung und reiben die Reste des ABBEIZERS gründlich aus den Holzporen!
Diese Prozedur wiederholen wir sooft bis das gesamte Gehäuse frei von sämtlichen Lackschichten ist! Zu guterletzt reiben wir das Holz mit lauwarmem Wasser und sauberen Schwamm gründlich ab und lassen es einige Stunden trocken!
Wundert Euch nicht wenn das Holz jetzt grauenhaft aussieht, Verfärbungen, Flecken wohin man sieht! Das ist aber nix schlimmes!!

PAUSE!!!! Puh, `ne ganz schön stinkige Angelegenheit!

Ist das Holz wieder gut abgetrocknet, geht’s an’s SCHLEIFEN! Wir schnappen uns den SCHLEIFKLOTZ, schnallen ein grobes SCHLEIFPAPIER unter und beginnen IMMER IN RICHTUNG HOLZMASERUNG (beim Querschleifen entstehen schlecht zu entfernde Schleifspuren) dem Furnier eine einheitliche Farbe zu verpassen! Auch hier sollte mit Gefühl gearbeitet werden, denn dieses Furnier ist nur begrenzt dick und die Gefahr des DURCHSCHLEIFENS gegeben! Besonders an den Ecken passiert das schnell, daher den Schleifklotz immer waagerecht führen und nicht an den Kanten abwinkeln!
Ist das Schleifergebnis einigermaßen akzeptabel, wechseln wir die Körnung des SCHLEIFPAPIERS um einige Nummern feiner! Immer wieder den Schleifstaub mit dem Sauger entfernen und das Schleifpapier von Verunreinigungen säubern, sonst gibt´s Riefen die schlecht wieder zu beseitigen sind!
Das Ganze ist recht Zeitaufwändig und verlangt viel Geduld und Feingefühl, aber das abschließend tolle Ergebnis entlohnt unsere schweißtreibende Arbeit!

Anschließend sollte das Gehäuse dann SO aussehen! Porentief rein, gleichmäßige Holzfarbe und absolut Staubfrei!!!


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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 14:57 
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Hier seht Ihr einen Teil des Equipments, wie ABBEIZER, VERDÜNNUNG und Schleifschwamm!


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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 16:05 
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Ok, der erste Teil der Aktion wäre geschafft, jetzt geht’s ins Eingemachte und den etwas schwierigeren Teil der Arbeit!!

Grundgedanke ist ja, dem jetzt soweit vorbereiteten Gehäuse eine neue Schellack Politur zu verpassen, wie geht das vor sich???

Zunächst einmal brauchen wir auch hierfür einiges an Material!

SCHELLACK natürlich! Das Harz gibt`s in Blättern oder FERTIGLÖSUNGEN! Ebenso ist er in unterschiedlichsten Farbgebungen zu bekommen, hellst, SUPER BLOND, RUBIN usw.! Dies muß jeder für sich entscheiden welchen Ton er wählt! Ich habe SUPER BLOND genommen, damit die Holzmaserung auch gut zur Geltung kommt! Gleichfalls dunkelt das Holz eh nach jeder Politur weiter leicht ab! Für den Anfänger ist die Fertiglösung von Vorteil, damit entfällt das Ansetzen der Politur!!!
Auch sollte man beim Kauf darauf achten, dass der SCHELLACK entharzt ist, der ist zwar etwas teurer aber besser zu verarbeiten!
Weiterhin eine Flasche Polieröl, eine Lösung End-Finish, eine Pulle Brennspiritus, einige Gläser mit Schraubverschluß, eine alte (gewaschene) Socke sowie ein ausrangiertes T-Shirt oder Bettlaken!
Im Internet gibt`s verschiedene Anbieter, welche Schellack und die Lösungen/Öl vertreiben! Den Brennspiritus besorgt man sich wieder im Baumarkt und Gläser findet man im Glascontainer, diese sollten aber nicht zu klein sein!

Ich habe mich für den Blätter-Schellack entschieden!!!

Zur Politur brauchen wir zwei unterschiedliche Lösungen, eine schwache und eine stärkere! Ein genaues Rezept dafür gibt es nicht, es heißt zwar eine Stammlösung im Verhältnis 1:2 anzusetzen (das wäre die Starke) und eine von 1:4! Das ist aber reine Gefühlssache und solle ausprobiert werden!
Da auch ich noch blutiger Anfänger in diesem Metier bin „panschte“ ich mir etwas zusammen und es war auf Anhieb ok! Überraschungseffekt!!!

Wir schütten also einen Teil Spiritus in ein Glas und geben dem ca. 4 Eßlöffel Blätterschellack bei! Je nach Menge und Größe des Gehäuses kann das variieren! Danach wird das Glas gut verschlossen und wir können uns erstmal gemütlich zurücklehnen! Dabei haben wir aber das Glas in der Hand und schütteln das Ganze immer wieder durch! Das Auflösen des Schellacks kann je nach Raumtemperatur (nicht unter 18°) und Konsistenz der Schellackbröckchen 1 – 3 Stunden dauern! Wichtig ist, das die Lösung immer wieder gut durchgeschüttelt wird, damit sich am Grund keine Klumpen bilden können!

Hat sich alles gut aufgelöst werden wir eine goldfarbene wässerige Lösung im Glas vorfinden, die jetzt zweckmäßigerweise noch gefiltert werden sollte! Dazu nehmen wir uns ein zweites Glas, stecken einen Kaffeefilter hinein (kann auch ein Stück T-Shirt sein) und gießen die Lösung um!

Wie bekommen wir jetzt die Lösung auf das Holz! Dazu „basteln“ wir uns einen Polier-Ballen! Und nun kommt auch schon die Socke und das alte T-Shirt ins Spiel, wow!
Die Socke falten wir eng zusammen, schlagen ein passendes Stück T-Shirtstoff herum und klammern das Ganze oben zusammen, damit es nicht auseinander fällt! Der Ballen sollte nicht zu klein sein und gut in der Hand liegen!
Und jetzt könnte es eigentlich losgehen mit dem Polieren… Oh man, ich bin voll aufgeregt, wird das funktionieren? Ruiniere ich gleich das Holz und die ganze Vorarbeit war für die Katz…

Wie’s weitergeht erfahrt Ihr gleich… muß erstmal was essen, grummel…

Tschaui der Klaus ! 8)

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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 16:07 
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Hier das benötigte Material zum Ansetzen der Polierlösung! Vorne im Sack der Schellack, Spiritus, Polieröl usw.!


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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 16:09 
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Die Lösung wird gefiltert!!!


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Dateikommentar: Der Kaffee ist fertig...
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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 16:11 
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Die fertige Lösung 1:4! Der blaue Strich ist eine Markierung um die Füllhöhe zu wissen für ein erneutes ansetzen!


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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 16:15 
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Hier wird der Polier-Ballen zusammen“gebaut“! Socke falten, T-Shirt rum, klammern, Griffprobe!!!


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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 20:44 
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Wir kommen jetzt zum eigentlich kniffligsten Teil der Holz-Restaurierung!

Da dieses Schellack-Verfahren auch für mich absolutes Neuland ist, war ich mehr als gespannt was im Endeffekt dabei rauskommen würde! Eigentlich wollte ich erstmal ein Stück Holz probepolieren, dann waren die Erwartungen aber doch größer und ich wagte mich gleich an den „nackigen“ Patienten…

Zuvor aber einiges zur Technik! Das Wort POLIEREN hat hier seine volle Berechtigung! Denn wir streichen ja nichts auf, sondern reiben die Polierlösung in zig Schichten auf das Holz! Hierbei ist folgendes zu beachten!
Der Polierballen sollte nicht zuviel Lösung beinhalten, also nicht triefen! Wir beginnen immer am Rand der Fläche und enden dort auch! Der Ballen darf während des Polierens niemals stillstehen, sollte in zügig, kreisenden Bewegungen rotieren, bzw. in Form einer großen 8 bewegt werden! Dabei ist einiges an Druck auszuüben damit die Holzporen gut gefüllt werden! Das setzt voraus, dass das GEHÄUSE gut befestigt ist um es nicht hin und her zu schieben!!!
Des Weiteren ist höllisch darauf zu achten, dass der Ballen nicht festklebt oder nur über die Fläche „schwebt/gleitet“, dann ist nämlich keine Polierwirkung mehr vorhanden! Ein gewisser Widerstand sollte verspürt werden!

Ihr seht, das ist eine reine Gefühlssache und verlangt einiges an Aufmerksamkeit und Geschick!

Die Polierlösung ist durch den Spiritus mit Alkohol versetzt, der hat die Eigenschaft sich zügig zu verdünnisieren, er verfliegt also sehr schnell! Das macht sich dadurch bemerkbar, dass der Ballen schwerer zu bewegen ist oder gar festzukleben droht! Dann ist gefühlvolles „Nachtanken“ angesagt! Hierzu ist der Ballen nicht einfach von der Fläche zu nehmen, sondern in voller Bewegung über den Flächenrand zu führen! Auch das Aufbringen von einigen Tropfen POLIERÖL auf den Ballen verlängert, bzw. verbessert die Polierwirkung!!

Zunächst wird eine GRUNDIERUNG aufgetragen, diese sollte ca. 3-4 Schichten betragen! Ist das Holz sehr GROBPORIG, müssen diese mit BIMSMEHL geschlossen werden! Das ist in diesem Fall nicht nötig und ich möchte daher auch nicht näher darauf eingehen!

Und jetzt kommt der HAMMER! Da die Polierlösung ja lediglich durch den zugesetzten Alkohol flüssig gehalten wird und dieser während des Polierens sehr schnell verfliegt ist die Politur bereits nach wenigen Minuten „trocken“, sprich, man kann sie ohne weiteres anfassen! Das ist sehr von Vorteil, da weder Stäube noch sonstiges „Getier“ auf ihr festkleben können!

Aber jetzt Butter beie Fische, los geht’s!!! Boah wat binnich upjeräscht!!!

Bis gleich!! Klaus ! 8)

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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 21:43 
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Ok, ich tunke also den Ballen in die Lösung und mache mich mit Herzklopfen über das wimmernde, nackige Holz her! Vor zurück, vor zurück, rechts rum, links rum, immer wieder und wieder! Dabei achte ich im Gegenlicht, dass alle Stellen gut mit Politur versorgt werden! Das ist nachher nämlich nicht mehr gut zu erkennen, daher ist viel Licht beim Arbeiten unabdingbar!
Oha, der Ballen wird stumpf, wat jetzt! Runter mit dem Ding, neue Lösung drauf! Ok, weiter geht’s, die Seitenteile und Front sind versorgt, jetzt zum Deckel! Waia, das wird schwierig, wenn ich hier festklebe ist alles hin! Egal, da muß ich jetzt durch!
Meine Fresse, was ist das anstrengend, erste Schweißperlen kullern, etwas Polieröl muß her, und weiter geht’s! Nach ca. 20 Min. wienern der erste Zwischenstand! Na, sieht doch schon ganz passable aus! Jetzt lassen wir das Ganze erstmal eine Nacht in Ruhe trocknen!

Fortsetzung folgt und Grüßkes vom Klaus ! 8)


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BeitragVerfasst: So Okt 15, 2006 21:50 
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Der erste Versuch ist doch schon ganz gut geglückt!

Bin aber noch lange nicht fertig, da fehlen noch einige Schichten!

Bis später, bye vom Klaus ! 8)


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