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 Betreff des Beitrags: ECC 85 regeneriert
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 16:44 
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Moin,

in den letzten Wochen wurde hier ja wieder rege diskutiert, was man wie regenerieren kann.
Immer ging es um magische Auge, die durch kurzzeitiges erhöhen der Heizspannung insofern regeneriert wurden, es wieder etwas mehr am grün schimmern war, hehe.
Am Wochenende war Herbert bei mir und wir haben mal meine toten Röhren durchforstet.
Gefunden haben wir eine ECC 85 deren Emission beim absolutem Nullpunkt angekommen war. Beide Systeme brachten auf dem Funke W 19S so viel Emission, das sich der Zeiger vielleicht einen halben Millimeter bewegte, und das ist nicht gescherzt!
Schlüsse innerhalb der Röhre gab es allerdings nicht.
Dank der grottigen Emssion brachte sie in einem Radio natürlich keinerlei UKW Empfang.

Der ideale Testkandidat also.
Wir haben sie daraufhin auf einem System ganz normal hochgefahren bis sie im Betriebszustand war. Dann haben wir die Heizspannung wenige Sekunden auf 12V erhöht, und dann etwa 15-20 Sekunden auf 16V. Die Röhre leuchtete dann in etwa wie eine 15W ampe, hehe. Da schlug der Zeiger dann auch auf beinahe Anschlag (25mA) aus.

Dann haben wir die Heizpannung wieder wenige Sekunden auf 12V gesetzt und dann auf die üblichen 6,3V.
Dann warteten wir bis die Röhre gänzlich kalt war.
Bei einer erneuten Prüfung dann die Überraschung:

10 (!!) mA in beiden Systemen, das liegt bei der ECC 85 schon im Gut-Bereich.
Danach ab ins Radio mit ihr (in dem Fall Nordmende Tannhäuser 59) und sie spielt.
Und jetzt werde ich mal testen, wie lange sie das tut.

Weitere ECC 85 haben wir auch probiert, mit mäßigem bis geringem Erfolg. Allerdings waren die auch nicht tot, sondern bei 4-6mA.
Andere Röhren probierten wir auch, eine ECH 81 ließ sich nicht davon beeindrucken, und eine EABC 80 wurde gar schlechter.
Aber tot waren die Röhren eh alle, denn alle waren im Unbrauchbar-Bereich.

Die regenerierte ECC 85 war eine von Telefunken, aus meiner Jubilate 55, dort wurde sie als defekt ausgebaut.

Vielleicht kann jemand von ähnlichen Erfahrungen berichten. Ich bin gespannt.
Viel mehr gespannt bin ich aber, wie lange die regenerierte ECC 85 jetzt funktioniert.

mfg Tim :hello:

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Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand


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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 16:48 
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Hallo Tim


was du grad gemachst hat: klassische Regenierung.
Ist mir auch nicht unbekannt und setze auch ein, ist dank Hickok TV-7 Heizspannungswähler schnell zu erledigt..


Grüss
Matt

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unbekannt

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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 17:32 
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Oder man macht das mit Anodenspannung. Geht sogar noch besser, allerdings muß man da aufpassen und mit Messmitteln auf der Hut sein.
Soweit so gut.
Solche Regenerierung geht allerdings nur einmal.
Wie das geht, ist im Netz ausführlich beschrieben.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 18:17 
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ich habe eine NEUE Sovtek 12AX7,da ist im Röhrentester keinerlei Zucken zu erkennen,egal was ich mache,wird wohl ein Fabrikationsfehler sein,offenbar wurde das Kathodenmaterial vergessen aufzutragen.

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Mfg.
Mario


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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 19:48 
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Hallo,

das von Matt angesprochene "klassische Regenerieren" wurde bereits hier http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=34&t=12271 recht gut erläutert. Tip: Die Links aus dem Imageshack lassen sich auch direkt aus den meisten Grafikprogrammen öffnen, und anschliessend speichern.#+

Interessant finde ich die von Tim freundlicherweise in Aussicht gestellten Langzeit-Tests. Es finden sich leider allzu oft nur "Wiederkäuer" im Netz, die bereits bekanntes wiederholen - aber eigene Tests wie von Tim finde ich immer prima.

Bin mal gespannt, wie sich die regenerierten Röhren nach einigen Stunden halten..

Danke, Tim.

Der Schlappmacher

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"Digital is a special case of Analogue", Bob (Robert C.) Dobkin


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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Mo Feb 03, 2014 23:17 
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Die Ergebnisse kann ich so bestätigen. Meine Standardröhren die von den Emissionswerten her unter 40% lagen, habe ich im Roetest ebenfalls versucht zu regenerieren. Da ich die einzelnen Regenerierungsprogramme noch nicht so ganz durchschaue, hab ich die Versuche mit "Überheizen" und "Anodenblech glühen" manuell vorgenommen.
Im Ergebnnis erzielte ein großer Teil der Röhren danach wieder Emissionswerte die im "guten" Bereich lagen, einige waren hinterher aber auch komplett tot. Da das, mangels tieferer Kenntnisse, zweifellos ein unsystematisches Vorgehen war, ließe sich das sicher noch optimieren. Die regenerierten Röhren spielen in meinen Radios tadellos - mal sehen, wie lange.

Gruß,
Achim


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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Di Feb 04, 2014 9:31 
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Interessantes Thema. Ich habe jedoch kein Röhrenprüfgerät (und plane auch nicht unbedingt eins anzuschaffen). Man kann die Röhren ja auch im Gerät testen.

Ich habe zur Regeneration noch eine Frage. Woher bezieht Ihr die Hochspannung zum Anlegen an die Röhre? Es sind ja mehrere hundert Volt nötig. Heizspannung kann man ja mit einem Labornetzgerät zuführen.

Da mit hohen Spannungen gearbeitet wird, möchte ich nicht mir freier Verkabelung (und Krokoklemmen) arbeiten. Wie macht Ihr das? Habt Ihr mit alten Röhren-Fassungen einen 'Meßstand' gebaut? Wie geschieht das Umstecken der Spannungen auf die jeweiligen Pins?

... ein paar Bilder oder eine Anleitung wären für mich als Neueinsteiger prima.

Danke

recycler (Michael)


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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Di Feb 04, 2014 12:07 
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Guckst du hier...
http://www.roehrenkramladen.de/hboexp4/hboexp4.htm

...und eine verbesserte Version von Bosk Veld...
http://666kb.com/i/cktvv6fy0niybh12n.png
...hier ist die Spannung bei belastung stabiler. Für ein RPG reicht aber auch die einfache variante. Die Spannung sackt bei belastung um ca. 5V ab, was bei über 200V nicht so ins Gewicht fällt. Mann kann auch Problemlos nachregeln.

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Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

RIP WDR Langenberg 720kHz (6.07.2015 - 02:00)
RIP DLF Nordkichen 549kHz (31.12.2015 - 23:50)


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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Di Feb 04, 2014 12:27 
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Wohnort: Andechs
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
@Stefan. Danke

Gibt es sowas auch als Bausatz (weil Platinen ätzen kann ich nicht selber)?

Oder noch andere Lösungen?

Danke

recycler (Michael)


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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Di Feb 04, 2014 15:02 
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Moin,

natürlich werde ich berichten. Absolut läuft der probant wieder mit regenerierter ECC 85 - einwandfrei.

Das man Röhren durch überheizen manchmal regenerieren war bekannt, nur mit diesem Ergebnis, von absolut 0 Emission auf 10mA im Gut-Bereich.. das hat uns sehr überrascht!

mfg Tim

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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Di Feb 04, 2014 15:05 
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Hallo Michael,

recycler hat geschrieben:
@Stefan. Danke

Gibt es sowas auch als Bausatz (weil Platinen ätzen kann ich nicht selber)?

[..]

recycler (Michael)


Der Hans Borngräber bietet auf seiner Seite an, eine Leiterkarte zu fertigen; sende ihm doch eine freundliche email.

Grüße,

Der Schlappmacher

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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Di Feb 04, 2014 15:44 
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Zu alle...

ich habe in Reparaturstheard, (so ein Schwachsinn, Tek 556) fast nur regenierte Siemens E88CC (mit BWB_Faclon) reingesteckt, der nach klassische Regenierungs behandelt wird. Da steht viel in SGibbi´s Theard. Viele meine Erfahrung stimme mit ihm drüber.. Wenn Röhren´s Anodestrom nach abschalten von Heizspannung sofort (bis 1 sek verzögerung) stark sinkt -> Müll


Zu Langzeiterfahrung, ich habe Tek 556 nur ingesamt 30 Stunden (ohne Problem) laufen gelassen und an einer verkauft, der bei mir gut hat. (auf eure Wunsch kann ich ihm um Langzeiterfahrung machen)


Michael, da kann man auch mit Lochrasterplatine machen, das ist nur handvolle Bauteile.

Grüss
Matt

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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Mi Feb 05, 2014 0:43 
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recycler hat geschrieben:
@Stefan. Danke

Gibt es sowas auch als Bausatz (weil Platinen ätzen kann ich nicht selber)?

Oder noch andere Lösungen?

Danke

recycler (Michael)


Nimm eine Lochrasterplatine, habe ich auch gemacht. Das geht super.
https://picasaweb.google.com/lh/photo/Q ... directlink
Hier ist jetzt aber noch alles Andere drauf Gitterspannung und Heizspannung.

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Gruß Stephan

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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Do Feb 06, 2014 10:00 
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Registriert: Do Feb 19, 2009 13:49
Beiträge: 434
Wohnort: Sachsen/Region Leipzig
Hallo,

den Regenerierungsversuch mit der ECC 85 finde ich sehr interessant. Habe auch so eine Röhre in meiner Defektröhrenschachtel. Den Versuch werde ich auch machen, vielleicht habe ich Glück und kann die ECC wieder zum Leben erwecken.

Etwas abweichend vom eigentlichen Thema möchte ich aber einige Fragen zum Beitrag vom radiobastler stellen. Die von ihm erwähnte verbesserte Schaltung von Bosk Veld interessiert mich sehr. Im Netzteil zu meinem Röhrenprüfgerät habe ich für Ua und Ug2 die Originalschaltung von H. Borngräber eingebaut. Damit bin ich eigentlich zufrieden. Wenn da nicht die Problematik der Kurzschlußfestigkeit wäre. Da ich die Röhrenbox mittels Meßstrippen mit dem Prüfgerät verbinde, kann es bei Unachtsamkeit schon mal zur Berührung von Masse mit der Ua-Leitung kommen. Dann ist immer ein neuer IRF 840 fällig. Deshalb mein Interesse an der verbesserten Schaltung und ich wäre an einigen Erläuterungen/ einer Schaltungsbeschreibung interessiert.

Ist sie kurzschlußfest? Für welchen Strombereich wurde die Schaltung ausgelegt? Wie ist der Spannungseinstellbereich und welche Funktion erfüllt die Mittelstellung des Umschalters? Welchen Wert hat die Drossel? Für welche Belastung sollten die Einstellpotis ausgelegt werden?

Viele Frage und einige Fachleute werden darüber schmunzeln. Aber ich frage lieber vorher, bevor beim Nachbau Fehler zu einem Haufen defekter Bauteile führen.

Danke und beste Grüße
Jürgen


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 Betreff des Beitrags: Re: ECC 85 regeneriert (?)
BeitragVerfasst: Do Feb 06, 2014 10:24 
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Beiträge: 2573
Wohnort: Essen-Ruhr
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Stelle die Frage hier nochmal rein.
viewtopic.php?f=34&t=15371
Das ist der passende Beitrag dazu. Hier sind auch Erklärungen zur Schaltung von BoskVeld.

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Gruß Stephan

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