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BeitragVerfasst: Di Feb 22, 2022 13:40 
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Registriert: Di Feb 22, 2022 12:30
Beiträge: 2
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Ich habe mir vor ein paar Tagen das Röhrenradio Loewe Opta Komet Type 2739 W gekauft.
Im Wesentlichen erfolgte dies aus ästhetischen Gründen, da das Gerät ein helles Gehäuse hat und auch über eine sog. „Schmusebeleuchtung“ verfügt. Aber natürlich wäre es auch sehr schön, wenn die Funktionen im Wesentlichen stimmen.

Nachdem ich das Gerät nun äußerlich und innerlich in einen wirklich ansprechenden Zustand versetzt habe, bestehen weiterhin noch zwei Probleme, die mich stören.

Problem 1:
Das Gerät lässt sich über den Ausschalter nicht ausschalten, läuft also permanent.
Es scheint so zu sein, dass die Mechanik (der Tastschalter) mit einem 2-poligen Netzschalter des Herstellers Preh verbunden ist. Nachdem ich die Skalenscheibe ausgebaut hatte, konnte ich sehen, dass die Mechanik des Tastschalters zwar funktioniert, aber vermutlich den Hebel des Netzschalter nicht weit genug nach vorne gedrückt bekommt. Der Tastschalter arritiert auch nicht mit dem über dem Hebel liegenden Blech. Ich erkenne aber nicht das Problem, welches sich dahinter versteckt. Hat hier jmd. Einen Lösungsansatz?

Problem 2:
Noch mehr stört mich eigentlich ein permanentes Brummen, welches auch bei niedrigster Lautstärke zu hören ist. Es scheint sich auch nicht durch die Veränderung des „Tiefen-Reglers“ zu verändern.

Zu dieser Problematik kann man ja in den Foren vieles lesen.
So wird der hinter dem Gleichrichter befindliche Lade- und Koppelkondensator als mögliche Ursache genannt. Diese beiden Kondensatoren befinden sich in diesem Modell offensichtlich in einem großen silbernen Becherkondensator, der darüber hinaus noch einen weiteren Kondensator enthält (alles 50 Mikro-Farad). Den einfach auf gut Glück zu tauschen würde ich aber doof finden, zumal dieser schwierig zu beschaffen sein dürfte. Auch das sog. Formieren dieses Prachtexemplars wird als mögliche Lösung gesehen. Dies traue ich mir aber nicht zu.

Herausgefunden habe ich auch, dass die sog. Papierkondensatoren grundsätzlich auszutauschen sind, da diese meist Feuchtigkeit gezogen haben.
Davon sind auch 5 Kandidaten verbaut. Z.B. 5000 pF; 500 V Wechselspannung bzw. 250 V Wechselspannung (b), was auch immer das heißen mag.

Das Wechseln dieser Teile würde ich evtl. noch hinbekommen, allerdings wüsste ich nicht, welche neueren Kondensatoren mit welchen jew. Werten ich da nutzen müsste.

Da ich diesbezüglich nahezu kein Wissen und auch kein elektronisches Equipment habe,
sind natürlich auch kleinere Eingriffe bereits eine Herausforderung.

Ich hoffe, dass die Profis unter Euch etwas Mitleid an den Tag legen.
Ein beratender Fachmann wäre natürlich die Krönung des Glücks!


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BeitragVerfasst: Di Feb 22, 2022 15:21 
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Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Beiträge: 8346
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo (männlich/weiblich/divers)
willkommen im Forum.
dein achtsam belesener Umgang mit diesem Schätzchen wir sich für dich sicherlich dankbar zeigen und dich mit einem warmen und somit angenehmen Klang verwöhnen, bis dahin ist aber noch einiges abzuarbeiten.
Das einfachste zuerst, ist das reinigen, zu dem auch das Staubsaugen im inneren des Radios , dem Chassis, gehört, das geht am einfachsten mit einem Langhaar Pinsel und Unterdruck aus dem Sauger. Vorsicht aber an den Spulen, denn die bestehen aus sehr dünnen Drähte, die bei groben Umgang gerne von der Lötstelle reißen. Auch ist jede Lageänderung der Widerstände und Kondensatoren zu vermeiden, weil es sonst zu Kurzschlüssen kommen kann.
Ganz wichtig dann, ist der Sicherheits Aspekt und somit wären wir schon bei den Kondensatoren.
Und das gute daran, es gibt davon wenige, die einmal herausgekniffen, nicht wieder ersetzt werden müssen. Und hier ist es schon mal der C47 im Netzeingang.....raus damit, denn sein, schon jetzt Defekt oder Später, bringt Netzspannung ans äußere Chassis, die dir, mit einem kräftigen Stromschlag, sicherlich das "Fürchten" lernen.
Ersetzt werden müssen zunächst einmal nur wenige C,s und das ist unabwendbar, sind der NF- Koppelkondensator C50 = 10 nF/ mind. 400V und in dessen Nähe, der C46 = 4,7 nF/ mind. 630 V sowie der Klein Elko C68 = 47µF/ mind. 350 V. Ersatz für diese C,s bekommst du u.a. beim Volker, einem unserer Mitglieder, in seinem Shop, namens ATR Shop.
Sehr wichtig, vor dem Kondensatorersatz wäre jeder Sekunde Netz Bestromung, GIFT fürs Radio.
Gut aber ist nachfolgendes: Alle Röhren herausziehen und Steckplatz merken !, dann mittels einer "Renovier Fassung", ein Vorschaltlampe mit einer möglichst sehr kleinen Glühlampe, möglichst 15 (25) W oder kleiner in die Renovier Fassung schrauben dann das Radio in die, der Renovier Fassung nachfolgen Steckdose und den daran befindlichen Netzstecker in Netzsteckdose stecke und Radio für ca. 10 Sekunden einstecken, dann wieder raus und nach ca. 20 Sekunden diese Vorgang ca. 5 x wiederholen, bis die Vorschaltlampe nicht mehr aufleuchtet. Dieser Vorgang ist wichtig, denn damit lernen die oft über lange zeit spannungslosen Netzteil Elkos ihre Aufgabe, diese zu stabilisieren und glätten, wieder. Dann alle Röhren wieder in den richtigen Steckplatz und anstatt der 15-25 W Glühlampe, eine 75 W Glühlampe einschrauben und das Radio wieder bestromen, dann ein paar Mal alle bedienknöpfe mehrmals betätigen, damit sich diese durch die Dreh Reibung etwas säubern. Dann wir das Radio oft schon etwas von sich bringen und berichten.
Bedingung, die 75 W Vorschaltlampe darf nach ca. einer Zehntel Sekunde hellen Leuchtens, nur noch glimmen oder gänzlich dunkel bleiben.

_________________
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------


Zuletzt geändert von eabc am Di Feb 22, 2022 16:19, insgesamt 5-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Feb 22, 2022 15:29 
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Registriert: So Mai 24, 2009 22:18
Beiträge: 2246
Wohnort: Duisburg
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Nordlicht hat geschrieben:
Da ich diesbezüglich nahezu kein Wissen und auch kein elektronisches Equipment habe,
sind natürlich auch kleinere Eingriffe bereits eine Herausforderung.

Ich hoffe, dass die Profis unter Euch etwas Mitleid an den Tag legen.
Ein beratender Fachmann wäre natürlich die Krönung des Glücks!



Hallo Herr oder Frau oder Divers Nordlicht,
die Erfahrung hat gezeigt das die Profis ihr Mitleid steigern wenn Sie einen aussprechbaren Vornamen erkennen. Das erleichtert die Kommunikation um Welten.
Für des Glückes Krönung wäre auch zumindest eine Postleitzahl des Fragenden erwünscht. Viele User helfen gerne auch persönlich, aber niemand fährt dafür mal eben von Flensburg nach München. Du verstehst!?

Willkommen und Gruß aus Duisburg.... Hotte

_________________
Persönliche Kontaktaufnahme nur per E-Mail, nicht per PN!
Die Adresse findet man hier: http://www.hottes-radios.de/Impressum/impressum.htm


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BeitragVerfasst: Di Feb 22, 2022 17:47 
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Registriert: Do Jan 06, 2011 13:52
Beiträge: 251
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Nordlicht hat geschrieben:
Diese beiden Kondensatoren befinden sich in diesem Modell offensichtlich in einem großen silbernen Becherkondensator, der darüber hinaus noch einen weiteren Kondensator enthält (alles 50 Mikro-Farad). Den einfach auf gut Glück zu tauschen würde ich aber doof finden, zumal dieser schwierig zu beschaffen sein dürfte.


Gibt es als Nachfertigung bei Jan Wüsten: http://fragjanzuerst.de/dindex.htm?/k1.htm

Die Dreifachtypen sind relativ teuer (18-25€ je nach Spannungsfestigkeit), das ist aber neue Markenware und ich hatte nie Probleme damit. Der originale ist jedoch eine Zeitbombe, auch wenn da manche Leute anderer Meinung sind, würde ich den IMMER tauschen.

Der Brummfehler an sich kann jedoch bereits mit dem Tausch der Papierkondensatoren behoben sein, dann nämlich, wenn diese zuvor zu einer überhöhten Stromaufnahme der Endstufenröhre geführt haben.

Gruß,
Christian


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BeitragVerfasst: Di Feb 22, 2022 18:26 
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Registriert: Di Feb 22, 2022 12:30
Beiträge: 2
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Ich bin begeistert!

Nach so kurzer Zeit schon so viele tolle Tipps und Mühe mir zu helfen!

Ganz große klasse, herzlichen Dank an alle Beteiligten.

Ich werde nun erstmal versuchen die entsprechenden Ersatzkondensatoren
beschaffen. Und 'nen Lötkolben brauche ich da wohl auch.
Man wächst mit seinen Aufgaben oder der Weg ist das Ziel! ;-)

Halte Euch auf dem Laufenden!

Helmut aus Kiel!


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BeitragVerfasst: Di Feb 22, 2022 20:35 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1994
Moin,
fuer Kondensatoren wurde der ATR-Shop ja schon genannt.
Damit man da aber nicht unnoetig herumsuchen muss und du es etwas einfacher hast, einfach alle erforderlichen Kondensatoren fuer 630V bestellen.
https://atr-shop.de/kondensatoren/axial ... oleranz-5/

Der Preisunterschied zu 400V-Typen ist gering, das faellt bei den hier in Frage stehenden Stueckzahlen nicht auf.
Eine Ausnahme ist C46 (5nF/750V~), fuer den man 4,7nF/1000V nimmt.

73
Peter

Loewe Opta ist mir mal mit einer recht sparsamen Verwendung an Papierkondensatoren aufgefallen. Kann man das hier verallgemeinern?


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BeitragVerfasst: Di Feb 22, 2022 20:51 
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Registriert: Mi Okt 14, 2009 9:34
Beiträge: 920
Wohnort: 258xx Plattstedt
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Moin!
Noch einen Tip zu dem Dreifachelko:
Jan Wüsten hat unterschiedliche Varianten, mit dem Minuspol am Becher oder an einer eigenen Lötfahne.
Nimm die gleiche Ausführung wie die, die in dem Radio verbaut ist, sonst machst du dir das Wechseln nur unnötig schwer.
Gruß von der Westküste.
Gerrit


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