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Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2022 21:14 
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Hallo an alle Freunde alter Radios!

wie es vielleicht schon jemand im Thread Vorstellung gelesen hat, ist mir ein Löwe Opta Truxa 6755W in die Hände gefallen und ich möchte es gerne wieder in alten Klang und Glanz versetzen.

Mit alten Radius habe ich noch keine Erfahrung, hoffe aber das ich mir hier im Forum einiges anlesen kann, bevor ich den Fehler des obigen Radios angehen werde. Vllt möchte mir jemand einen Beitrag empfehlen der besonders lesenswert ist.

Zum Truxa 6755W:

Es lässt sich einschalten und das "magische Auge" funktioniert auch. Allerdings lassen sich die Sender über das Rädchen Senderwahl nicht verstellen.
Da ist für mich erstmal zu klären wie die Wahl der Sender und die Auslenkung der Senderanzeige eigentlich funktioniert. Es fühlt sich beim drehen des Sender Rädchens so an, als ob etwas durchrutscht, bzw alle 15° bis 20° gibt es ein haken im Rädchen zu spüren. Soweit zum zum ersten Eindruck des Radios. :D

Falls jemand einen Schaltplan in guter Auflösung für mich hat würde ich mich freuen, es vielleicht per Mail gesendet zu bekommen.

Vielen Dank schonmal für eure Unterstützung und ich freue mich aufs basteln!

Grüße,
Jan


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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2022 22:18 
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Registriert: So Mär 13, 2022 20:48
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Das Problem des nicht verstellbaren Senders ist gelöst.
Es lag an einer hakenden Mechanik, welche mit ein klein wenig Öl an den richtigen Stellen wieder gangbar zu machen war.
Jetzt lassen sich zwar die Sender verstellen, jedoch bekomme ich kein Sender rein.
Muss eine Antenne angeschlossen werden, um UKW empfangen zu können?
Weiß jemand, ob es eine Möglichkeit gibt das Radio auf den Empfang von Bluetooth umzubauen? Das würde ich total stark finden!

:danke:

Gruß, Jan


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BeitragVerfasst: Mo Mär 14, 2022 6:41 
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Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
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Moin Jan,
willkommen im Forum :hello: .
Um ein Röhrenradio wieder spielbereit zu machen, gehört schon etwas mehr dazu, als z.B. ein Tropfen Öl, der aber ist ebenso wichtig wie Spannung Messungen und vor allem der unabwendbare Austausch von, oft wenigen, defekten Kondensatoren.
Das aber ist sehr wichtig, weil sonst der Erfolg oft nur von kurzer Dauer ist und es zu Überlastungen anderer Bauteilen kommt und im, eher selten fall, sogar eine Gefahr für Leib und leben besteht.
Ich werde nun nach dem Schaltplan "gurgeln" und mich zeitnah wieder melden.
Den Schaltplan sehe ich u.a. im radiomuseum.org Link = https://www.radiomuseum.org/r/loewe_opt ... 6755w.html Den du kostenfrei downloaden kannst.
Und idT es sind nach erster Sichtung, zunächst nur 2 Kondensatoren, wovon einer nur herausgekniffen wird, es ist der C 91 = 4,7 nF/, dieser sitzt im Netzeingang, vermutlich hinter der Platine zur Netzspannungs Einstellung und gleichzeitig Sicherungshalter. Diesen Kondensator also nur herauskneifen ( kurz hinter den Lötstellen). Dieser Kondensator kann die Netzspannung auf berührbare Metallteile (Chassis) bringen und somit für einen kräftigen Stromschlag sorgen. Auch wird dieser Kondensator, für eine Grundfunktion, nicht benötigt.
Der zweite Kondensator = C 101 ( abgekürzt mit C ) muss nur raus, wenn dieser ein Papierwickel C ist. Dieser sollte sich auf der Leiterplatte zwischen den Röhren EABC80 und der EL84 befindet. Nach dessen Sichtung (Foto bitte) geht's dann gerne weiter.....

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Mo Mär 14, 2022 21:06 
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Registriert: So Mär 13, 2022 20:48
Beiträge: 5
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Vielen Dank für die schnelle Antwort und Hilfe! Den Schaltplan habe ich mir gezogen und Deine beschriebenen Kondensatoren auch im Schaltplan gefunden.

Von dem Kondensator C91 geht also die Gefahr aus, das er das Gerät unter Spannung setzt. Wenn er für Grundfunktionen nicht benötigt wird, welche Aufgabe übernimmt er dann?
Der C91 sollte dieser hier sein, oder? : https://imagizer.imageshack.com/img923/6119/SxPMD1.jpg
Die Funktionen würde ich gerne erhalten lassen und das einlöten eines anderen wäre kein Problem..

Unter dem nachfolgenden Link finden sich die Bilder vom Innenleben des Radios:
https://imageshack.com/i/pnwkcaYXj

Der Kondensator C101 ist im Schaltplan mit 2200pF Kapazität angegeben. Habe auf der Platine einen mit entsprechender Kapazität gefunden, ist auf diesem Bild https://imageshack.com/i/pno66WSvj links neben der Röhre mit der aufgedruckten 128.
Sieht für mich verdächtig nach Papierkondensator aus..

Ich bin gespannt auf die nächsten Schritte :D

Gruß,
Jan


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BeitragVerfasst: Mo Mär 14, 2022 21:36 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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Der Kondensator C101 hat nicht 2,2 nF, sondern 22 nF. Mit 2,2 nF hätte das Radio eine sehr schwache Basswiedergabe. Du hast also einen falschen Kondensator identifiziert.

Die Kondensatoren im senffarbenen Gehäuse, von denen auf dem Bild mehrere zu sehen sind, gehören zu denen, die kaum jemals defekt sind. Daher ist ein Austausch nicht notwendig - es sei denn, der Kondensator wäre nachweislich defekt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Mär 14, 2022 22:13 
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Moin Lutz,

vielen Dank! Hatte mir schon gedacht das ich mich irre.. Der 2200 pF sah für mich nach einem Papierkondensator aus und der Schaltplan hat eine Auflösung, dass ich aus der 22 eine 2,2 gemacht habe.
Kann der C 101 also doch drin bleiben?

Momentan stellt sich mir dir Frage ob überhaupt ein Defekt vorliegt.. Messen?
Präventives Tauschen von Kondensatoren ist natürlich angebracht um Bauteile vor Defektschaden zu schützen. :super:

Bleibt für mich noch die Frage zu klären, wie ich einen Sender reinbekomme?

Gruß,
Jan


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BeitragVerfasst: Mo Mär 14, 2022 23:38 
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Hallo Jan,

damit das Radio etwas empfängt, muss die Gehäuseantenne angeschlossen sein.

Je nach Empfangslage sollten über den Gehäusedipol schon etliche UKW-Sender zu empfangen sein.
Ursache für keinen bzw. schlechten Empfang können vielfältiger Natur sein:
- Kontaktschwierigkeiten am Tastenaggregat
- Kontaktprobleme an den Röhrenfassungen
- verschlissene oder defekte Röhren

Als erstes sollte die sogenannte Brummprobe gemacht werden.
Dazu das Gerät auf 'TA' (Tonabnehmer) stellen, und die Kontakte der Tonabnehmerbuchse mit einem isolierten Werkzeug antasten.
An einem der Kontakte muss dann ein lautes Brummen vorhanden sein.
Wenn dies nicht der Fall ist, liegt bereits im Niederfrequenzteil ein Fehler vor.

Allerdings sollte im ersten Schritt das Gerät innen gereinigt werden.


Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: Di Mär 15, 2022 7:41 
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Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
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Moin Jan,
zuerst das grundlegende und erste Arbeiten, die da wären, ist Staubsaugen unter Zuhilfenahme eines Langhaar Pinsel, Vorsicht aber an den HF Spulen und der Ferritantenne, falls vorhanden.
Das Absaugen von Staub und Schmutz ist sehr wichtig, um z. B. Bauteil Kennzeichnungen zu erkennen und um, beim späteren Radiobetrieb, Überlastungen durch zu geringe Kühlung, aufgrund dicker Staubschicht, zu minimieren.
Und wie von Lutz und Martin schon geschrieben, helfen uns detailreiche Fotos bei der Beurteilung von Bauteil Arten und damit eine gut/Schlecht Bewertung, wie eben die Kondensatoren mit gelber Umhüllung.
Nun zu deiner Frage um den/die "legendären" Kondensatoren im Netzeingang oder an der Sekundärwicklung von Netz Trafos, hier speziell, dem C 91, dazu erst einmal grundlegendes, wie im Forum schon mehrere hundert mal beschrieben, ist, das früher außer in den reinen HF- Stufen, Kondensatoren verwendet wurden, die aus einem Papier Wickel bestanden, Papier aber hygroskopisch ist und somit Luftfeuchtigkeit aufnimmt, die in den Jahrzehnten ihres Daseins bis zur Sättigung führt, was diese Art Kondensatoren selbst schon für geringe elektr. Spannungen durchlässig macht. Daher die besonders Beachtung für diese Kondensatoren. Die Aufgabe dieser Kondensatoren ist es u. a. die im Radio erzeugte HF abzuleiten. Der, wenn gewünschter Ersatz, nur durch spez. durchschlagfeste Kondensatoren erfolgen sollte.
Eine weitere wichtige Arbeit ist/sind die und von Martin bereits benannten Punkte. U.a. die fast immer notwendige, Wellenschalter Reinigung, díe dann mittels Sprühreinigung mithilfe eines spez. für HF-Stufen produzierten "Oszillin" T 6 von Teslanol Chemie, erfolgen sollte. D.h. dieses Spray ist gezielt in jede Schaltkammer, bei laufender Bewegung des Schaltmechanismus (Klavierspiel mit den Wellenschalter tasten) einzusprühen, das selbige dann auch in jedes Poti. Bereits nach ca. 20 Minuten kann das Radio dann schon wieder bestromt werden......
Weiter dann nach Abarbeitung dieser Tipps.

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M.f.G.
harry

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