Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Mo Jun 19, 2023 18:14 
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Moin,
den Widerstand zwischen Gleichrichter und Ladekondensator kann man nicht einfach mit dem ohmschen Gesetz berechnen.
Der Strom hier ist stark impulsfoermig, daher gelten andere Regeln, die letztendlich auf Integralrechnung hinauslaufen ;-)
Daher wird dieser Widerstand durch Versuch ermittelt und man wird feststellen, dass er kleiner ausfaellt, als mit reiner "Gleichstromrechnung" zu erwarten ist.

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Peter


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BeitragVerfasst: Di Jun 20, 2023 0:45 
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Registriert: Fr Mär 19, 2021 22:04
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Hallo Leute!
Bernhard W hat geschrieben:
Dann ist eher vorteilhaft, wenn der Vorwiderstand durchbrennt (und unterbricht) statt irgend ein anderes Bauteil, z. B. der Ausgangsübertrager.

Stichwort Ausgangsübertrager: es war durchaus denkbar, daß er den Knall nicht überlebt hat. Aber auch hier war das Glück auf meiner Seite.
Von Bernhards Erläuterungen ermutigt, schob ich das Chassis rein, schloß die Lautsprecher an und... das Radio spielt wieder! So wie es aussieht, hat tatsächlich nur der Gleichrichter gelitten. Brummen tut es auch nicht, also tausche ich die Becherelkos vorerst nicht.
Ich werde das noch eine Weile beobachten, ein paar mal ein- und ausschalten, laufen lassen und auch die EL84 im Auge behalten. Sollte sie zunehemend schlechter werden, kommt eine neue rein.

Da die Zusatzbeleuchtung noch drin war, wollte ich wenigstens mal ausprobieren, wie sie sich im fertig zusammengebauten Gehäuse macht. Und schon hatte ich zwei Gründe, warum das Vorhaben unsinnig gewesen wäre:
1. Die Lämpchen stecken in zwei Löchern seitlich im Chassis und das eine strahlt von der Seite dermaßen auf das magische Auge, daß es überhaupt nicht mehr zur Geltung kommt.
2. Sobald sie angehen, ist es vorbei mit Radiogenuss. Das billigst-Netzteil aus dem Land der umfallenden Reissäcke leistet hier ganze Arbeit und stört nicht nur, sondern vernichtet regelrecht den Empfang! :lol:

Nun ist das ganze Zeug komplett draussen und ich erfreue mich an einem schönen Radio ohne Schnickschnack.

Vielen lieben Dank für die Tipps, lehrreiche Erläuterungen und Euer Engagement! :danke:

_________________
Viele Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: Di Jun 20, 2023 6:23 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
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Wenn es unbedingt ein Radio mit mehr Beleuchtung sein muß, dann organisiere Dir doch ein Heli Sonor(ett). Damals wußte man, wie sowas gefällig und funktionstüchtig implementiert wird.


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BeitragVerfasst: Di Jun 20, 2023 13:45 
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Christoph2 hat geschrieben:
..... Nun ist das ganze Zeug komplett draussen und ich erfreue mich an einem schönen Radio ohne Schnickschnack.....
So muß es sein ....... ich tausche i.d.R. die Skalenlämpchen mit 7V 0,1A (statt 0,3A) aus. Zu einem Dampfradio gehört "gedämpfte" Beleuchtung mit Kerzenlicht. Dann wird man morgens nicht so geblendet und am Abend ist dann Dampfradiomusik zur Schmusestunde :-) . Da kommt der Sound erst richtig zur Geltung.

Sonst könnte man ja gleich elektronische DumDum-Musik mit 200W-HiFi-Boxen laufen lassen. Brrrrrrrrrrrrr...........

Viel Spaß mit dem Radio, Gruß Peter


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BeitragVerfasst: Di Jun 20, 2023 17:38 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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Christoph2 hat geschrieben:
Stichwort Ausgangsübertrager: es war durchaus denkbar, daß er den Knall nicht überlebt hat. Aber auch hier war das Glück auf meiner Seite.

Was durch den Kurzschluss alles hätte kaputtgehen können, hängt davon ab, wo er fabriziert wurde. Das habe ich Deinen Beschreibungen aber nicht entnehmen können.
Christoph2 hat geschrieben:
...und auch die EL84 im Auge behalten. Sollte sie zunehemend schlechter werden, kommt eine neue rein.

Wie schon angemerkt wurde, wird sie voraussichtlich noch jahrelang ihren Dienst tun. Das hängt natürlich davon ab, wie viel das Radio genutzt wird.
Christoph2 hat geschrieben:
Das billigst-Netzteil aus dem Land der umfallenden Reissäcke leistet hier ganze Arbeit und stört nicht nur, sondern vernichtet regelrecht den Empfang!

Das liegt nicht daran, wo das Netzteil hergestellt wurde, sondern, dass es ein Schaltnetzteil ist. Solche Netzteile gibt es heute fast nur noch. Sie vertragen sich nicht mit alten Radios, weil sie den Empfang stören, besonders auf den AM-Bereichen, aber oft auch auf UKW.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Jun 20, 2023 19:42 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Das liegt nicht daran, wo das Netzteil hergestellt wurde, sondern, dass es ein Schaltnetzteil ist.


Moin,
manchmal liegt es auch an Beidem. Naemlich dann, wenn das Netzteil nur aus dem Allernotwendigsten besteht und man aus Platz- und Preisgruenden auf jede HF-Filterung verzichtet hat.
Aber du hast recht, Schaltnetzteil und Radio, zumal in engster Verbundenheit ;-), vertraegt sich schlecht bich gar nicht.

Trotzdem, Radiozeugs, das heutzutage hergestellt wird, hat oft genug ein Schaltnetzteil. Da es idR. nur UKW (und DAB) koennen muss, hat man den Netzteilen beigebracht, auch ohne grossartige Abschirmungen in diesen Bereichen nicht gross "herumzugasen".

(man erinnere sich mal an Videorecorder mit Schaltnetzteil. Anfangs in einem eigenen Gehaeuse zur Schirmung, dann "geschirmt" auf der Hauptplatine, zum Schluss vollkommen "nackig" ebendort)

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Peter


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BeitragVerfasst: Mi Jun 21, 2023 17:37 
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Zwischen einem Dampfradio und einem Videorecorder gibt es, was die Störfestigkeit betrifft, einen wichtigen Unterschied: Beim Dampfradio befindet sich die Empfangsantenne direkt im Gehäuse. Der Videorecorder empfing, als es noch analoges Fernsehen gab, über eine Antenne, die auf oder unter dem Hausdach platziert war, oder aus dem Kabelnetz. Die Empfangsantenne, die Störungen aufnehmen könnte, ist also viel weiter weg von der Störquelle, und die Verbindung dahin ist, ebenso wie das eingebaute Empfangsteil, gut geschirmt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Jun 21, 2023 18:46 
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Moin,
ok, aber man darf nicht uebersehen, dass ein Videorecorder HF-Signale zu verarbeiten hat. Ausduenstungen des Netzteiles, die in die Signalelektronik einstrahlen, fuehren auch zu Stoerungen.

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Peter


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BeitragVerfasst: Mi Jun 21, 2023 20:12 
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Die Signalspannungen in der Signalverarbeitung sind aber an den meisten Stellen deutlich größer als die Signale im µV-Bereich, die die Eingangsstufe des Empfängers zu verarbeiten hat. Da sich der Störabstand aus dem Verhältnis zwischen Nutz- und Störsignal ergibt, führt ein größeres Nutzsignal automatisch zu einem besseren Störabstand.

Außerdem haben die Entwickler die Schaltungen so designt, dass die im Gerät selbst erzeugten Störpegel keine wahrnehmbaren Störungen hervorrufen. Denn ein Gerät, das sich selbst stört, wäre unverkäuflich.

Bei einem Dampfradio hat dagegen vor 60-70 Jahren niemand mit den Störungen aus einem Schaltnetzteil gerechnet.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Jul 09, 2023 17:41 
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Hi again!

Nun habe ich doch noch ein Problem gefunden, und zwar am Plattenspieler. Dem Gerät lag ein neuer(!) Riemen bei, weil der Verkäufer hier die Ursache dafür sah, daß der Teller nicht richtig dreht.
Der Riemen ist es aber nicht, sondern das Reibrad, das an seinem "Gegenstück" (wie nennt sich das eigentlich?) durchrutscht.
Hier mal ein Bild des Spielers von unten:

Bild

Im Detail sieht man, daß der Arm mit dem Reibrad mittles einer Feder an... das "Gegenstück"... gedrückt wird:

Bild

Die Lösung war flugs gefunden: eine weitere Feder (aus einem Kugelschreiber) zusätzlich eingehakt und der Teller dreht sich munter. Allerdings nur bei 33 und 45 Umdrehungen. Bei 78 kommt der Teller nicht so richtig aus dem Quark, auch wenn ich ihm anschubbse. Leider ist das die wichtigste Geschwindigkeit für mich, wenn ich die einzige noch vorhandene Platte (Schellack!!! :lol: ) abspielen will.
Ob eine stärkere Feder das Problem löst, glaube ich fast nicht, weil das Rad bei den anderen Geschwindigkeiten richtig fest anliegt und der Teller sich mit dem Finger nicht ohne Weiteres stoppen lässt.

Gibt es vielleicht ein Mittel, das das Gummi am Reibrad "scharf" macht, so daß es einen besseren Grip hat? Eventuell Kontaktspray (Oszillin T6)?
Das Reibrad selbst sieht nicht verschlissen aus und es wäre schön, wenn auch nicht "lebenswichtig", wenn beim Spieler die vollständige Funkltion gegeben wäre. Außerdem will ich unbedingt "Que Sera Sera" auf Schellack hören, wenn der Tonabnehmer überhaupt mitmacht, was ich noch nicht weiß... :lol:
.

_________________
Viele Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: Sa Jul 15, 2023 18:19 
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Beiträge: 214
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo Freunde!

Um es zum Abschluß zu bringen: das "Eiern" bei 78 Umdrehungen konnte ich dem Spieler nicht komplett abgewöhnen, aber OK... ich konnte die einzige (Schellack-)Platte, die ich besitze, hören, das ist ja auch schon was! :lol:

Leider war das nicht das Ende der Arbeit, woran dieser Thread schuld ist: https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=28928

Bis dato wusste ich gar nicht, daß es Geräte mit beleuchteten Tasten überhaupt gibt! Ich sah die Bilder und es war sofort klar: DAS soll kein Alleinstellungsmerkmal eines Saba sein! Ein Nordmende muß es auch können!

Und er kann es...

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Hier ist die Peilantenne zugeschaltet (auch wenn sie nicht angeschlossen ist... :lol: )

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Ja, lange Welle muß er auch können! :lol:

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Am TA-Eingang spielt gerade Internetradio vom eingebauten RasPi.

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Und jetzt schalten wir auf Schellack um.

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Die dezente Beleuchtung der Plattenspielermulde soll auch erwähnt sein (ja, ich weiß...). Diesmal nahm ich ein gewöhnliches Steckernetzteil, das mit im Gehäuse verbaut ist und es stört den Empfang überhaupt nicht.
Und sollte mich die Beleuchtung eines Tages nerven, ist sie abschaltbar, entweder nur die Tastenbeleuchtung, oder beide.

Last but not least:

Bild

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Die beiden Gitter waren nicht mehr zu retten, also wurden sie aus Leimholz Buche gefräst. Die Quersprossen sind Schaschlick-Spiesse aus Bambus und die senkrechten aus 5mm Rundholz. :lol:

Jetzt, aber erst jetzt!... bin ich rumdum glücklich und bedanke mich noch mal herzlich für Euren Beistand und die wertvollen Tipps, mit denen Ihr nicht gegeizt habt. :danke:

:hello:

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Viele Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: So Jul 16, 2023 16:38 
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Moin,
sieht doch erstmal gut aus :-)

Bei Schellackplatten ist zu beachten, dass die auch eine andere Nadel brauchen. Moderne Schallplaten haben Mikrorillen und an denen sind sie ueblichen Nadeln angepasst.
Die Schellackplatten mit ihren Normalrillen brauchen eine "dickere" Nadel. Grund dafuer ist, dass die Nadel nur auf den Rillenflanken aufliegen darf, die Mikrorillennadeln wuerden in der Normalrille bis in deren Grund reichen, was zu erhoehten Geraeuschen und unnoetigem Verschleiss fuehrt. Tonabnehmer aus jener Zeit haben oft umschaltbare Nadeln, dieser hier auch?

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Peter


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BeitragVerfasst: So Jul 16, 2023 17:59 
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Hallo Peter!
Die Nadel lässt sich nicht umschalten. Mir war schon bewusst, daß die Platte nicht wirklich geeignet ist, aber für den Testlauf musste sie her, weil es keine andere gibt... :lol:
Normalerweise liegt sie auf dem Teller dieses Kameraden...

Bild

... der nur Dekozwecken dient, obwohl er voll funktionsfähig ist (die Lautstärke wird mit 'ner Socke geregelt... :lol: )
Sogar ein paar Ersatznadeln gab es dazu (eigentlich sind das eher Nägel... :lol: )

Auch der Plattenspieler im PhonoSuper wird nicht benutzt, sollte aber laufen können, was er ja tut. Daß er mit gefühlt 68 statt 78 Umdrehungen läuft, finde ich nicht weiter schlimm, wichtig ist, daß er läuft. Ich denke, eine "richtige" LP würde er besser abspielen können.

Das ist wie mit der Langwelle: zu empfangen ist da nichts mehr, aber egal, wichtig ist, daß es rauscht (und das tut es!) :lol:

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Viele Grüße
Christoph


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