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BeitragVerfasst: Mo Jul 03, 2023 21:10 
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Bei mir sind jetzt 2 seltene Geräte auf dem Tisch.
Ein ER1 in der zivilen Version, Sno. 99123. Da es bei 95000 losging also das 4123. Gerät.
Und ein ER1 in der Militär Version, ohne auffindbare SNo.

Tatsächlich hat der Militär Seibt (Luftwaffe) vor ca. 50 Jahren mir gehört und ich hatte ihn viel genutzt um als Student Nachrichten auf Kurzwelle aus den verschiedenen politischen Lagern zu hören.
Die Geschichte des Gerätes ist interessant. Irgendwie ist er zur Hiltler Zeit in private Hänge gekommen. Nun war es den Machthabern aber während des Krieges nicht Recht so einen starken Empfänger in privaten Händen zu sehen. Also wurden kurzerhand alle Röhren mit einem Hämmerchen zerschlagen. Und danach wartete er 20 Jahre auf dem Speicher eines Bauernhofes auf Wiederbelebung.

Er unterscheidet sich von der zivilen Version durch BFO Überlagerer (AC!) und Kopfhörerausgang hinten anstatt an der rechten Seite.
Eingebaut ist eine umgesockelte ACH1 anstelle der AK2. Die graue Farbe wurde mal mit einer Holzimitation überstrichen ... naja.
Hier Bilder von den Geräten. Angefangen habe ich mal mit dem zivilen ER1.

Dateianhang:
Seibt ER1 Zivile Version.jpg


Dateianhang:
Seibt ER1 Militär Version.jpg


Dateianhang:
Militär von hinten.jpg


Dateianhang:
Netzschalter.jpg


Dateianhang:
Abstimmeinheit.jpg


Ich hoffe die muß ich nicht öffnen. Irgendwie ist in den Geräten alles aber sehr solide gebaut. Jeder Rohrkondensator ist mit eigener Schelle befestigt ...


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Ralf


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BeitragVerfasst: Mo Jul 03, 2023 21:32 
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Ein befreundeter Radiosammler hat mir das Militär Gerät vor einigen Jahren abgekauft, und jetzt den Zivilen dazu erworben. Jetzt sollen beide hergerichtet werden und sind erneut bei mir gelandet.
Beide habe ich über 100W Glühbirne mal angeschlossen. Der Military brummt arg ... Siebelkos gestorben.
Der Zivile hat neue Siebelkos und konnte leise Morsezeichen empfangen ... oder irgendwas anderes. Also hab ich den mal zerlegt und ein paar Probleme gefunden;

Dateianhang:
Ziwil von Unten.jpg


Dateianhang:
Defekter C an der AZ12.jpg


Dateianhang:
Zweiter defekter C an der AZ12.jpg


Diese beiden Rohrkondensatoren sind sichtbar hin, trotzdem brummt nichts ...

Dateianhang:
10pF 550V der hat es hinter sich.jpg


Der hängt zwischen Anode AF3 und einer Diode der ABC1. Nur einen 10pF mit 500V Spannungsfestigkeit hab ich gerade nicht greifbar. Muß ich bestellen.

Dateianhang:
Netztrafo ok.jpg


Der sieht arg teerig aus, funktioniert aber.
Die ganze 220V Verkabelung bröselt, muß ich ersetzen.
In der nächsten Zeit werde ich hier ggf Fragen oder Beiträge veröffentlichen. Ich hoffe die beiden Wiederbeleben zu können.


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Ralf


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BeitragVerfasst: Mi Jul 05, 2023 18:45 
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Hallo

Also für mich sieht das über weite Strecken nach Philips aus!

Auch der Eintrag im RM.org dazu ist interessant: https://www.radiomuseum.org/r/seibt_er1a.html

Viele Grüsse, Walter


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BeitragVerfasst: Mi Jul 05, 2023 21:04 
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Servus,
Ja, das sieht sehr nach Philips aus.

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Gruss aus Trient,
Volker
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BeitragVerfasst: Do Jul 06, 2023 22:54 
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Faszinierend ... Danke für den Tip.
Wenn man das Radiomuseum durchblättert, findet man ein Bild mit Typenschild. Bauart Seibt. Hersteller Philips, Berlin ...
1910 hat Dr. Georg Seibt seine Firma gegründet und 1915 mit dem Empfängerbau angefangen. Zum Anfang nur fürs Militär, später dann auch sehr erfolgreich zivile Geräte. Ich selbst hatte mal einen Seibt 3 und einen Seibt Roland, beide sehr innovativ.
War es jetzt eine Seibt Entwicklung oder doch Philips?
Ich denke Philips hat die Geräte 1938 nachgebaut, da Seibt bereits 1934 Vergleich anmelden mußte, und sicher nicht das Geld hatte eine Philips Entwicklung zu kaufen, andererseits vielleicht Konstruktionen verkauft hat um an Geld zu kommen. 1939 war dann eh Schluss mit Seibt. Die ER1 waren somit die letzten Seibt auf dem Markt. Meine beide sind von 1938 ...
Außerdem habe ich ein historisches Bild der Luftwaffe gefunden wo ein Seibt im Einsatz gezeigt wird und auch im Text als Seibt beschrieben ist.

Wie dem auch sei. Die 10pF (1kV spannungsfest) sind unterwegs. Am Wochenende gehts dann weiter ... Probieren wir die letzten Seibt zu retten.

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Ralf


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BeitragVerfasst: Di Jul 25, 2023 19:20 
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Hi,

spannende Geräte hast du da auf dem Tisch.

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Mi Jul 26, 2023 18:48 
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AL5 hat geschrieben:
1939 war dann eh Schluss mit Seibt. Die ER1 waren somit die letzten Seibt auf dem Markt.

Laut rm.org und "Historische Radios" von Günter F. Abele produzierte Seibt bis 1950.

Lutz


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BeitragVerfasst: Do Jul 27, 2023 16:02 
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Hallo Forum, hallo Lutz,
Stimmt wahrscheinlich beides. 1939 war Schluß mit dem Radiobau für private Kunden. Danach gab es nur noch Militärgeräte. 1950 war im Westen damit Schluss. 1953 dann im Osten.

Zwischenzeitlich ging es am zivilen ER1 weiter:

Dateianhang:
Ausgebaute Teile.jpg


Die zerfallenden C sind alle noch gut. Obwohl sie so mies aussehen ist die Kapazität und der Innenwiderstand ok (Ich habe mit 9V Ohmmeter gecheckt; also kein HV Test). Somit glaube ich das einzig echte Problem war der 10pF Kondensator

Dateianhang:
10pF und 630V.jpg


Ganz schlecht waren viele Kabel die beim leichtesten Biegen die Isolierung abwarfen. Einige kritische habe ich ersetzt.

Dateianhang:
Bröselnde Kabel hier Heizungsleitung.jpg


Einen eingebauten Fehler habe ich auch gefunden. Steckt man den Ohrhörer ein, wird das Gitter der AL5 automatisch auf Masse gelegt und er Ohrhörer hängt über einen C an der Anode der ABC1. Diese Drähte waren vertauscht.

Dateianhang:
Neue abgeschirmte Leitung und neue C.jpg


Hier die neue abgeschirmte Leitung und die neuen C der Endstufe. Beide Kathoden-Elkos waren tot.

Dateianhang:
Erspielt wieder.jpg


Yupeeh, er spielt wieder. Bei einem Probelauf via 100W Glühbirne konnte ich auf KW diverse Sender empfangen.
Zwar kracht der Bereichsschalter noch reichlich und die Tonblende brizzelt, aber das bekomme ich noch hin.


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BeitragVerfasst: Do Jul 27, 2023 16:59 
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Servus,
Glückwunsch, das ist auch ein schönes Gerät.

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Volker
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BeitragVerfasst: Do Jul 27, 2023 19:42 
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AL5 hat geschrieben:
...1939 war Schluß mit dem Radiobau für private Kunden. Danach gab es nur noch Militärgeräte. 1950 war im Westen damit Schluss. 1953 dann im Osten.

Während des Krieges produzierte Seibt einige Zeit lang nur Rüstungsgüter, das gab es auch bei anderen Firmen. Aber ab 1946 auch wieder zivile Radios, die ersten waren Detektorempfänger und Einkreiser. Militärgeräte hätten die Besatzungsmächte auch gar nicht erlaubt.

Dieses Radio
https://www.radiomuseum.org/r/seibt_symphonie.html
das auch im Buch von G. Abele erwähnt wird, war in Westdeutschland eines der letzten.

In Ostdeutschland ging es unter anderem Namen noch lange weiter: 1949 wurde aus dem Seibt-Werk in Zittau der VEB RFT Funkwerk Zittau-Ollbersdorf. Dort baute man bis 1953 Radios, danach unter der Marke Ziphona Plattenspieler, Verstärker und Komponenten. Viele davon wurden im Westen unter der Marke Bruns verkauft. Kurz nach der Wende war Schluss, wie bei vielen anderen ostdeutschen Firmen auch.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Aug 13, 2023 20:55 
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Hallo Lutz
Danke. Deine Info ist sicher richtig ... meine waren nur von Sammlern aus dem WWW.

Jetzt ging es an die technischen Feinheiten am zivilen ER1:

Hier hatte ich gelesen, dass man direkt am Glas abgebrochen Kappen retten kann ... hab ich mal probiert.
Mit feiner Feile sorgfältig 1 mm vom Draht freilegen, also das Glas wegfeilen. Meine Bedenken war dass beim Anlöten das Glas um den Draht platzt.
Ist aber nicht passiert, der Rest war dann einfach. Weichen Draht (von Litze) angelötet, oben durchgeführt und Kappe angelötet. Dann Kappe verklebt.
Die ABC1 lief heute fast 2 Stunden, alles ok. Verklebt habe ich mit Sekundenkleber.
Also eine abgerissene Kappe muß nicht das Ende der Röhre bedeuten.

Dateianhang:
ABC 1 1.jpg

Dateianhang:
ABC 1 Kappe.jpg

Dateianhang:
ABC 1 2.jpg


Ganz schlecht war die Skala. Aber tatsächlich hatte der Besitzer vor vielen Jahren mal einen ER1 geschlachtet ... und die Skala war noch da und ok.

Dateianhang:
Alte Skala.jpg

Dateianhang:
Hintergrund.jpg


Die 2 x 4V Birnchen sind nicht der Renner, aber heller als die "schwarzen" Ausgebauten.
Man sieht die Skalenbeleuchtung nur bei Zimmerbeleuchtung.


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BeitragVerfasst: So Aug 13, 2023 21:23 
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Leider gehen nur 5 Bilder ...

Jemand hatte die Schraube vermurkst ... also Gewinde nachschneiden und Schraube anpassen.

Dateianhang:
Neue Skala und neue Schraube Umschalter.jpg


Eine neue AM2 kam auch noch rein, und ich habe es gewagt ihn direkt an 220V zu hängen.
Das ist ein echtes Dampfradio. Die Anodenspannung geht nach dem Einschalten auf 420V hoch um sich dann bei 275 einzufinden.
Beide AL5 habe ich getestet: G1 -13,2V und -12,6V. Passt!
Diese AL5 machen mit 8W echt Wind. Abends auf Kurzwelle, wenn man einen guten Sender erwischt ist eine gewaltige Lautstärke möglich.
Tolle Kiste, und 85 Jahre alt.

Dateianhang:
ER1 zivile Version fertig.jpg


Der Military kommt im Oktober dran. Jetzt ist erst mal ER1 - Pause.


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BeitragVerfasst: Mo Aug 14, 2023 17:09 
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Toller Bericht, danke.

Wieder mal ein Radio, welches ich überhaupt nicht kannte. Bin auf den zweiten Empfänger gespannt.

AL5 ist aber auch eine Ansage. Ich weiß, daß es die gibt, aber ein Radio mit AL5 hatte ich noch keines.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mi Sep 27, 2023 21:58 
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Weiter geht es mit No 2, der Militärversion.
Ein Kurztest vor einigen Wochen ergab starkes Brummen. Und tatsächlich alle 3 Siebelkos sind tot. Kapazität 0, alle 3 sind schon mal erneuert, weil keiner die Originalwerte von 16yF hat. Tatsächlich waren 16yF auch bei mir aus, ich mußte erst mal bestellen. Ich hab nur 50yF mit diesen hohen Spannungswerten, und die wollte ich der AZ12 doch nicht zumuten.

Dateianhang:
Originalansicht.jpg


Irgendwie ist er aufgeräumter wie der Zivile. Kommt wohl durch die 2 Doppel Plattenkondensatoren. Zusätzlich hat er einen Überlagerer um tonlose Telegraphie hörbar zu machen. Viele C sind in cm angegeben und ich mußte erst mal suchen wie das mit der Umrechnung geht. 1cm = 1,1pF, geht noch im Kopf.

Dateianhang:
Überlagerer.jpg


In der Endstufe hat es wohl mal gekokelt. Neben der AL5 ist das Chassis schwarz. Der Koppelkondensator war durch einen braunen Wima Lutscher ersetzt. Hab ich jetzt nochmals getauscht.

Dateianhang:
C hat gebrannt.jpg


Ein kleiner Plattenkondensator hat keine Kapazität mehr. Da der Ausbau umfangreich war durfte am Platz bleiben und wurde nur abgeklemmt,

Dateianhang:
Plattenkondensator.jpg


Mit den kritischen C bin ich jetzt durch und warte auf die Siebelkos.
Dann wird ein erste Test erfolgen via 100W Glühbirne.

Dateianhang:
Gesamtansicht.jpg


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BeitragVerfasst: Di Nov 07, 2023 23:28 
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Nun war's doch noch ein langer Weg.
Mit selbsteingebautem Fehler ...

Bei ersten Tests wurde ein Widerstand für die AK2 - Gitter zu warm. Schuld war ein Plattenkondensator, was mich dazu verleitet hat alle 3 zu überprüfen.
Alle 3 Plattenkondensatoren waren hin. Eine interessante Schaltung um die Spannungen für die AK2 zu gewinnen: Ganze 9mA werden da geopfert um über ein Widerstandsnetzwerk die Arbeitsspannungen für die AK2 zu erzeugen. Somit sind die Spannungen recht stabil auch bei schwacher AK2.
Im militärischen war eine umgesockelte ACH1 eingebaut. Das habe ich eine Weile getestet und es funktioniert gut, trotzdem hat er jetzt eine AK2 drin.

Zwischen AF3 und ABC1 ist ein kleiner Kondensator, im zivilen von 10pF, der in dem Gerät hin war. Also hab ich den gleich auch getauscht ohne viel nach zu schauen. Ergebnis er pfeifte nur.
Irgendwann kam ich darauf mal den ausgebauten Kondensator zu reinigen und ... dieser hier hatte 100pF. Tatsächlich ist die Schaltung leicht anders und irgendwie ist der Armeeempfänger auch etwas empfindlicher. Also kam nach einem Check der alte wieder rein. Danach war das Pfeifen weg ...

Dateianhang:
100pF 630V.jpg


Auch ein anderes Problem hatte ich bei dem Gerät vor 50 Jahren eingebaut. damals war Contakt 60 angesagt zur Kontaktreinigung. So war auch der Sockel der AF3 eingesprüht worden. Heute hat es ziemlich viel Arbeit gemacht den Sockel wieder zu reinigen. Auch ist die Abschirmung wichtig. Ohne den pfeift und knackt es reichlich und ein stabiler Empfang ist nicht möglich. Ich hatte 4 AF3, aber nur eine funktionierte einwandfrei.

Dateianhang:
Armee Empfänger Innenleben.jpg


Egal, jetzt ist er fertig und ich bin begeistert über die Empfangsleitung. Besonders abends finde ich alle mm einen Sender auf Kurzwelle. Erstaunlich was 1938 alles ging ... gerade wenn man es mit den "Volksempfänger" vergleicht. Und es erklärt auch warum die Röhren zerschlagen waren (siehe 1. Beitrag)
Wie der zivile arbeitet er mit 275V Anodenspannung, was bedeutet das er auf fast 400V hochgeht kurz nach dem Einschalten.

Dateianhang:
2 achzig Jahre alte Empfänger.jpg


Für das Bild sind beide angeschaltet. Sinnvoll ist es nicht da sie sich stören. Genauso wie LED Stäbe (Neonersatz), Schaltnetzteile usw.
Kurzwellenentstörung ist bei den modernen Geräten nicht mehr angesagt.

Beide Geräte gehen jetzt zurück an den Besitzer. Schade ... ich hätte den Military nicht verkaufen sollen ...!
Wenn die Werkbank wieder frei ist, will ich ein "Lautsprechermonster" von Telefunken angehen mit nicht weniger als 5 Lautsprechern.


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Zuletzt geändert von AL5 am Mi Nov 08, 2023 22:42, insgesamt 1-mal geändert.

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