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BeitragVerfasst: Fr Sep 08, 2023 13:30 
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Vielen Dank, Fritz!
Wie Ihr sicher alle schon bemerkt habt, ist mein Kenntnisstand so, wie unterm Avatar steht. Waren Röhrenradios für mich ein Buch mit sieben Siegeln, so sind sie jetzt ein Buch mit 5,5-6 Siegeln. :lol:
Vieles kann ich noch nicht zuordnen und kenne die meisten Zusammenhänge nicht. So bleibt mir nur, dumme Fragen zu stellen und auf Eure Hilfe, Nachsicht und Geduld zu hoffen.
Gerade alles, was mit Empfang zu tun hat, ist für mich noch ein großes, böhmisches Dorf, deshalb sind solche Hinweise/Erklärungen, wie von Dir, für mich Gold wert! :danke:
Ich schätze, noch 12 bis 28 Radios, dann hab' ich's drauf... :lol:

Als Du "C7;C9" geschrieben hast, ahnte ich böses, denn an die beiden komme ich einfach nicht ran (C8 ist OK).
Hoffnung machte mir Deine Aussage, daß die Röhre auch der Verursacher sein könnte, die war nämlich ziemlich mies, so daß anfangs gar nichts richtig empfangen werden konnte; alles verzerrt. Mit einer anderen ist es besser geworden. Deshalb habe ich Stossgebete gen Himmel geschickt, daß die Röhre es war. Und es scheint tatsächlich so: der neue Widerstand ist noch heile, der Empfang ist deutlich besser.
Ob das schon alles gewesen ist, kann ich nicht sagen, weil ich die anderen Teile einfach nicht prüfen kann, aber unzufrieden bin ich jetzt auch nicht unbedingt.
Bin ja schon froh, daß ich den verschmorten Widerstand (offensichtlich) richtig identifizieren konnte... :lol:

Ich lasse es noch eine Weile laufen und beobachte das Ganze. Der hier am besten einfallende Sender (NDR1) scheint schon mal nicht weg zu driften, also noch ein positives Erlebnis.

Was mir noch vorschwebt, wäre ein FM-Transmitter, um das Ganze abzurunden. Bin da für jeden Tipp dankbar. Bedingung wäre ein brauchbarer Audio-Eingang, wo ich die Anlage anschliessen könnte.

NACHTRAG:
Etwas seltsames ist mir aufgefallen: an einem der Massepins der ECH81 ist ein Draht gelötet. Vom UKW-Kasten kommt ein geschirmtes Kabel mit einem Stück zusätzlichem "Mantel", unter dem sich eine kleine Spule befindet. Der Draht von der ECH81 steckt lose unter dem "Mantel".
So sieht das aus:

Bild

Und hier einfach rausgezogen:

Bild

Er sieht original aus, zumindest aus der damaligen Zeit, am losen Ende sind keinerlei Spuren von Lötzinn. Ob das so gewollt war? Und welchem Zweck sollte es dienen?

_________________
Viele Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: Fr Sep 22, 2023 13:36 
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Hallo!

Um es abzuschliessen: habe den UKW-Kasten ausgebaut und fand noch einiges, was im Argen lag.
Außer dem R3 war auch noch der R2 durch und der C8 hatte fast doppelte Kapazität. C7 und C9 konnte ich nicht messen, solche kleinen Kapazitäten kann mein kleiner chinesischer Freund nicht. Also flogen beide pauschal raus, der C11 auch gleich mit.

Es ist besser geworden, auch wenn der Empfang nicht berauschend ist.
Das muß aber nicht unbedingt dem Loewen zuzuschreiben sein. Die provisorische Wurfantenne und die allgemeine Empfangslage hier spielen da eine große Rolle.
Beim "besten" UKW-Sender komme ich auf eine Ratio-Spannung von rund -30V, an der EM80 sind immerhin noch -10V vorhanden.

Ich denke, damit werde ich leben müssen, allzu viel wird da nicht mehr raus zu holen sein, es sei denn, es kommen noch Tipps, wo noch etwas zu überprüfen wäre.

Habe jetzt so ein FM-Transmitter Modul bestellt. Mal sehen, ob und wie da was zu empfangen ist.

Danke an alle, die mir unterstützend zur Seite standen.

Nachtrag// Das allerwichtigste hätte ich beinahe vergessen: der Holzschalter funktioniert immer noch einwandfrei! :lol:

_________________
Viele Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: Fr Sep 22, 2023 17:43 
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Christoph2 hat geschrieben:
Hallo!

Um es abzuschliessen: habe den UKW-Kasten ausgebaut und fand noch einiges, was im Argen lag.
Außer dem R3 war auch noch der R2 durch und der C8 hatte fast doppelte Kapazität. C7 und C9 konnte ich nicht messen, solche kleinen Kapazitäten kann mein kleiner chinesischer Freund nicht. Also flogen beide pauschal raus, der C11 auch gleich mit.

Hallo Christoph,

so ganz schlüssig ist die Fehlerbeschreibung nicht, denn der R2 kann eigentlich nicht "durch" sein, er wird ja gleichstrommäßig von der parallelgeschalteten Drossel Dr.4 überbrückt und bekommt somit nur mehr den HF-Anteil ab. Um seinen Widerstand zu messen müsste er einseitig abgelötet werden, die Drossel ist aber oft ein um den Widerstand gewickelter Draht. Außerdem ist es nicht empfehlenswert, im UKW-Tuner ohne Not zu löten. Bei Frequenzen um die 100MHz wirken sich bereits kleine Veränderungen von Bauteilpositionen und Drahtlängen auf das Frequenzverhalten aus, der Tuner braucht danach zumindest einen Abgleich.

Der erste Verdächtige für den Tod vom R3 ist der C8, den kann man auch problemlos zusammen mit dem R3 tauschen. Vor dem Tausch weiterer Bauteile - gut, dafür ist es nun zu spät - empfiehlt sich die Messung und Überwachung der im Schaltplan angegebenen 189V/8,5mA nach dem R3. Ob C7 und C9 in Ordung sind, sollte sich auch durch eine einfache Gleichspannungsmessung auf dem der Anodenspannung abgewandten Anschluß ermitteln lassen. Reine Kapazitätsmessungen sind in solchen Fällen oft nicht zielführend, da Fehler im Kondensator auch erst bei hohen Spannungen auftreten können. Der C11 mit 6pF hat mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun und liegt fernab der Anodenspannung. Er liegt parallel zum Drehkondensator und ist somit frequenzbestimmend, hier gilt normal Finger weg davon.

Durch was für Kondensatoren hast Du denn C7, C9 und C11 ersetzt?
Neben dem Kapazitätswert ist auch noch die ausreichende Spannungsfestigkeit und der passende Temperaturkoeffizient zu beachten, sonst wird ein Pauschalaustausch schnell ein Schuß in den Ofen.

_________________
Viele Grüße,
Günter


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BeitragVerfasst: Fr Sep 22, 2023 20:33 
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30V Ratiospannung ist ja schon ganz ordentlich.

Da Du mit C11 ein frequenzbestimmendes Bauteil im UKW-Zwischenkreis ausgetauscht hast, sollte dieser nachgeglichen werden. Dazu stellst Du einen schwachen Sender ungefähr im mittleren Teil des UKW-Bereiches ein und stellst diesen mit L4 auf maximalen Ausschlag des magischen Auges bzw. maximale Spannung am Ratioelko ein.

Was für eine "provisorische Wurfantenne" benutzt Du denn? Recht guten Empfang liefert ein Kabeldipol aus UKW-Bandleitung, den man für kleines Geld bei vielen Elektronik-Versendern bekommt. Den vorhandenen Stecker abschneiden und zwei Bananenstecker montieren, dann hast Du eine brauchbare Zimmerantenne.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Sep 24, 2023 13:18 
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Hallo Leute!

Günter, der R2 sah äußerlich so aus, wie der R3, also habe ich ihn ausgelötet. Er war tatsächlich defekt. Um den neuen habe ich 0,6mm Kupferlackdraht gewickelt (4 Wicklungen, wie beim Original).
Den C11 habe ich wohl zu vorschnell ausgetauscht, kann es aber noch rückgängig machen.
C7 und C9 sind jetzt Kerkos mit 500V.

Lutz, die Antenne ist genau die von Dir erwähnte und genau so habe ich es gemacht: Stecker ab und Bananen dran.

Leider geht die Reparatur noch weiter...
röhrenradiofreak hat geschrieben:
Ich bin gespannt, wie lange Deine Klebestelle hält, denn durch die ruckartige Bewegung der Welle wird sie sicher sehr belastet.
Hier die Antwort: sie hielt genau bis zum 23.09.23, 22:30 Uhr... Ein beherzter Tastendruck und die Welle flog (im wahrsten Sinne) im hohen Bogen raus. :lol:

Das Tastenaggregat mit der neuen Welle ist wieder drin. Jetzt hält das... :lol:

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Viele Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: So Sep 24, 2023 18:07 
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Keine Ahnung, wie man den R2 kaputt bekommt. Wenn das jetzt sagen wir mal ein 1/4W Widerstand ist, dann hält der bei 100Ohm einen Gleichstrom von 50mA aus. Die dem Widerstand parallelgeschaltete Drossel Dr.4 hat einen Widerstand von vielleicht 10mOhm, das ergibt ein Widerstandsverhältnis Dr.4 : R2 von 1:10000. In diesem Verhältnis wird sich auch der Gleichstrom durch die Triode aufteilen, das heißt im Normalbetrieb fließen von den 8,5mA dann 8,49915mA durch die Drossel und 0,00085mA durch den Widerstand.

Selbst wenn die Anode der Triode jetzt einen harten Kurzschluß zur Masse hätte, würde der Widerstand R3 mit seinen 1kOhm den Kurzschlußstrom begrenzen, im ungünstigsten Fall sagen wir mal auf 350mA bei 350V. Das heißt, der R3 opfert sich auf und das war es dann mit dem Stromfluß. Den R2 würde das nur interessieren, wenn die Drossel Dr.4 nicht parallelgeschaltet ist.

Die 500V für die Kerkos sind ok, es gibt auch noch 50V und 100V Typen, das wäre dann zu wenig gewesen. Den C11 würde ich wieder zurücktauschen, denn die neuen Kerkos gibts ja nicht mit genau 6pF. Jede Abweichung würde den Frequenzbereich (Spreizung) am Drehkondensator verändern und einen Trimmer zum Ausgleich gibt es bei diesem Radio leider nicht. Außerdem ist die ja noch die Sache mit dem passenden Temperaturkoeffizienten für frequenzbestimmende Kondensatoren. Und dann noch wie von Lutz beschrieben die Spule L4 nachgleichen.

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Viele Grüße,
Günter


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BeitragVerfasst: Fr Okt 13, 2023 13:09 
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Hallo Leute!
Eine Sache hätte ich noch. Ich erwäge ernsthaft, den Lautsprecher durch einen "modernen" zu ersetzen.
Der Hauptgrund dafür ist hier zu sehen:

Bild

Die Risse sind nicht zu übersehen. Das runde rechts ist ein richtiges Loch, ich konnte die Pappe noch so weit hochklappen. Oben rechts habe ich schon ein bißchen "gekittet".
Er spielt zwar soweit, aber als ich heute wieder mal versuchsweise den CD-Player angeschlossen habe, stiess er ganz schnell an seine Grenzen. Es lief eine qualitativ recht hochwertige Aufnahme. Bei jedem Bassimpuls schwang die zerrissene Membran ordentlich aus, was natürlich zu sehr verzerrtem Klang führte.
Eine Bassregelung gibt es nicht, so daß ich nicht weiß, ob ich damit leben kann, zumal vorgesehen ist, daß CD's und andere Quellen via FM-Transmitter auf UKW empfangen werden sollen.

Lautsprecher in dieser Form gibt es genug am Markt, ich weiß nur nicht, ob hier ohne Weiteres ein Lautsprecher mit 4 der 8 Ohm angeschlossen werden kann. Lässt sich das ohne große Eingriffe machen?

_________________
Viele Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: Mo Okt 16, 2023 23:21 
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Hallo Christoph,

das Problem bei 'modernen' Lautsprechern ist der meist geringere Wirkungsgrad.
Beschädigte Lautsprechermembranen lassen sich häufig mit dünnstem Papier (z.B. eine Lage eines mehrlagigen Toilettenpapiers) und verdünntem Weissleim reparieren.
Und wenn der Lautsprecher ohne Schallwand betrieben wird, hast Du einen akkustischen Kurzschluss, es ist dann kein Wunder, dass die Membran extrem ausgelenkt wird.

Sollte eine Reparatur nict mehr möglich sein, wäre es m.E. nach besser, nach einem Originallautsprecher ausschau zu halten.


Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: Di Okt 17, 2023 11:28 
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Hallo Martin!
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!
Ein neuer Lautsprecher war schon verlockend, zumal es die auch als 2-Weger gibt, was klanglich einiges versprechen könnte. Aber richtig wohl war mir bei dem Gedanken nicht.

An den akustischen Kurzschluß habe ich nicht gedacht. Der Lautsprecher liegt tatsächlich frei auf dem Tisch.
Der Tipp mit Toilettenpapier und Weißleim ist super! Probiere ich gleich mal aus, und wenn das Chassis wieder im Gehäuse ist (dauert noch ein Weilchen... :lol: ), höre ich mir das noch mal an.

_________________
Viele Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: Di Okt 17, 2023 18:01 
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Solche Schäden entstehen nicht von selbst. Da ist jemand unvorsichtig mit dem (ausgebauten) Lautsprecher umgegangen.

Es sieht so aus, als ob man das mit der Methode, die Martin beschrieben hat, reparieren kann. Sollte das nicht möglich sein und ein Ersatz-Lautsprecher benötigt werden, gib mal die genauen Maße (Außenmaße und Lochabstände) an, vielleicht habe ich etwas passendes da.

Lutz


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