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 Betreff des Beitrags: Grundig 2220 mit Lautstärkeproblem
BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 9:19 
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Guten Morgen liebe Radiofreunde,
nach längerer Pause muss ich euch wieder mal um Rat fragen.
Ich habe einen Grundig 2220 bekommen, der nur sehr leise spielte.
Nachdem ich alle Teerkondensatoren und Elkos (außer dem Siebelko) getauscht habe tritt nun folgendes auf:
Nach der üblichen Aufheizzeit spielt das Gerät nur sehr leise bei voll aufgedrehter Lautstärke, aber das Magische Auge reagiert auf die Sender vollkommen normal und zeigt starken Empfang an. Danach steigt die Lautstärke extrem langsam an, um nach etwa 10 Minuten !!! die volle Lautstärke zu erreichen.
Der Klang ist dann einwandfrei.
Wenn ich danach das Radio ausschalte und innerhalb 2 bis 3 Minuten wieder einschalte ist die volle Lautstärke sofort wieder da.
Erst wenn ich das Gerät vollkommen abkühlen lasse, beginnt die lange Wartezeit wieder von vorne.
Dann habe ich mal Spannungen gemessen:
Die Heizspannung an allen Röhren (6,4 V) ist vorhanden
An der EL 84 Pin 9 =223V, Pin7 = 232 V, Pin2 = 2,4 V und Pin 3= 8,2V
An der EABC 80 Pin 9 liegen 70 V an
Alle diese Spannungen habe ich gemessen, nachdem die volle Lautstärke erreicht war.
Ich kann mir keinen Reim auf dieses Verhalten machen und bitte um Rat.
Viele Grüße Hubert


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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 9:38 
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Hallo Hubert,

die Spannung am Pin2 (g1) ist viel zu hoch. Hier dürfen nur ein paar mV anliegen. Ist der Gitterableitwiderstand i.O.? stimmt der Wert des Koppelkondensators?
Eventuell ist die Röhre auch defekt. Grund kann thermische Gitteremission sein, die sich langsam abbaut. Vor allem Lorenz Röhren sind hier sehr anfällig.

Grüße,
Jörg

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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 9:53 
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Hallo Jörg,
vielen Dank für die schnelle Antwort. :)
Ich habe mehrere EL 84 ausprobiert, bei allen tritt das selbe Verhalten auf. (es sind zwar gebrauchte Röhren, aber diese
haben in anderen Radios "normal" funktioniert.
jetzt habe ich trotzdem noch Fragen: der Gitterableitwiderstand - ist das R43 (47 K) oder R 29 (820 K)
und ist der Koppelkondensator C 56 (10 nF) ?
Gruß Hubert


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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 9:58 
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Hallo Hubert,

richtig, R39 (820k) ist der Gitterableitwiderstand, C56 (10nF) der Koppelkondensator...

Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 10:32 
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Hallo Jörg,
den Gitterableitwiderstand hab ich ausgelötet und der Wert von 820K stimmte.
den Koppelkondensator hab ich vorsichtshalber nochmals getauscht und jetzt liegt an Pin 2 eine Spannung von 0,3 V an :D
(der ursprüngliche Kondensator war ebenfalls neu und hatte den richtigen Wert. Er muß irgendwie defekt gewesen sein)
Jetzt lass ich das Radio abkühlen und starte einen neuen Versuch- aber ich bin sehr zuversichtlich.
Vielen herzlichen Dank für deine Hilfe!! Ich melde mich in etwa 1Stunde Minuten wieder und berichte.
Gruß
Hubert


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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 11:24 
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Eigentlich ein uralter Schnelltest: bei gezogener (nur) EL84 darf am g1 Pin absolut keine Spannung anliegen. Damit hat man alle Hin- und Gegenkoppelungs-C :-) unter voller Spannung getestet.

Gruß Peter


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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 11:35 
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Hallo Peter,
welcher Pin der El 84 ist denn der g1 Pin
Gruß Hubert


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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 12:11 
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Hallo,
nachdem ich auch R43 (47K) gewechselt habe scheint jetzt alles in Ordnung zu sein.
Spannung an Pin 2 (g1) liegen im Betrieb 60mV an.
Das Radio hat nach der normalen Aufheizzeit volle Lautstärke und der Klang ist gut.
(Bei gezogener EL84 liegen allerdings noch die gleichen 60mV an.)
Kann das bei weiterem Betrieb zu einem Problem führen, oder kann ich das so lassen, denn ich bin mit dem Ergebnis eigentlich jetzt zufrieden.
Gruß und nochmals vielen Dank
Hubert


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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 12:20 
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Hallo Hubert,

kannste lassen...

Zur Sicherheit kannst Du ja ein Foto von dem neuen Kondensator zur Begutachtung hier einstellen...

Grüße,
Jörg

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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 13:27 
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baschla hat geschrieben:
welcher Pin der El 84 ist denn der g1 Pin

https://frank.pocnet.net/sheets/010/e/EL84.pdf


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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 17:58 
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baschla hat geschrieben:
..... (Bei gezogener EL84 liegen allerdings noch die gleichen 60mV an.)
Kann das bei weiterem Betrieb zu einem Problem führen, oder kann ich das so lassen, denn ich bin mit dem Ergebnis eigentlich jetzt zufrieden.....
Da muß ich mangels aktuellem Meßvergleich passen. Ich habe bei den Röhrenmessung per Digitalmeßgerät i.d.R. den obersten Bereich eingestellt, d.h. keine oder nur eine Dezimalstelle. Müßte ich mal gelegentlich im mV-Bereich ausprobieren.

Andererseits würden 60mV an 820k (die 47k lassen ich weg) einem sehr niedrigem Leckstrom entsprechen, d.h. mangels Vergleich vermutlich normal (mit hoher Isolation). Wichtig ist auf jeden Fall, daß der entspr. C56 (10nF) mindestens die geforderten 500V= aushält, ebenso die andern Cs (C59,C62) an der EL84 500V~

Gruß Peter


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BeitragVerfasst: Di Sep 12, 2023 18:57 
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Moin,
es waere mal interessant, zu erfahren, was fuer ein Typ da als Koppelkondensator hineingekommen ist.
Ansonsten: Fuer die Spannung am Steuergitteranschluss auch bei gezogener Roehre ist nicht nur der Koppelkondensator (der aber als wahrscheinlichste Ursache), sondern auch andere Isolationsproblemstellen verantwortlich. Da waere als naechstes die Roehrenfassung zu nennen. Grundig verwendete idR. auch fuer die Endroehren gerne Hartpapierfassungen, die nach der langen Betriebszeit auch gerne mal zu Isolationsfehlern neigen koennen(*). Diese Fassungen nicht mit Kontaktsprays behandeln, die nicht rueckstandsfrei verdunsten. Sie bestehen aus mehreren Lagen, zwischen denen sich Allerlei ansammeln kann. Wenn man so eine Fassung z.B. mit Kontakt WL auswaescht, muss sie vor dem Wiedereinschalten einwandfrei ausgetrocknet sein.
Bei Saba waren die Endroehrenfassungen lange Zeit Keramikfassungen. Stabile Isolationswiderstaende und bessere Waermeableitung in das Chassis sind deren Vorteile. Sie waren natuerlich teurer, aber das hat man in Kauf genommen.

(*) eine EL84 setzt bis zu knapp 18W in Waerme um. Ein guter Teil davon wird ueber den Sockel in die Fassung geleitet.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Mi Sep 13, 2023 15:51 
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hf500 hat geschrieben:
es waere mal interessant, zu erfahren, was fuer ein Typ da als Koppelkondensator hineingekommen ist.


Das würde mich auch mal interessieren, gerne mit Foto.
Danke
Holger

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mo Sep 18, 2023 14:47 
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Sorry, dass ich nicht gleich geantwortet habe. Ich war ein paar Tage verreist.
Hier nun das Bild des neu eingesetzten Kondensators, der defekt war . (war Neuware vom Antikradio-shop.) Ich hab
Dateianhang:
C.jpg
dann den gleichen nochmals getauscht , und dann war alles ok.


Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.


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BeitragVerfasst: Mo Sep 18, 2023 19:24 
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Moin,
die sind eigentlich unverdaechtig. Davon habe ich schon reichlich verwendet, bisher keine Ausfaelle.

73
Peter


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